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Geschrieben von Pimselmus am 16.07.2009, 11:42 Uhr

Nicht nur "geschlagen"! Etwas lang

Ich hatte keine schöne Kindheit.

Meine Mutter war oft verheiratet und jeder neue "Papa" hatte seine eigenen Ansichten von Kindererziehung. Ob es nun ein normaler " Arsch voll" ( Entschuldigung) für schlechte Noten in der Schule gab oder nur wegen Kleinigkeiten. Ich habe mit einer Regelmäßigkeit Schläge bekommen.
Der letzte "Vater" war ein Monster. Meine Mutter hat ihn geheiratet als ich 12 Jahre alt war. Er hat schon vor der Hochzeit getrunken und hat in der Wohnung randalliert und trotzdem hat meine Mutter ihn geheiratet. Sie war halt schwanger von ihm und wir wohnten in einem kleinen Dorf. Tratsch, tratsch. Und irgendwie konnte der Kerl mich nicht leiden. Andauernd hat er etwas an mir auszusetzen gehabt. Und wehe ich wollte mich verteidigen. Dann gab es sofort Dresche. Und meine Mutter hat mir nicht geholfen. Kein bischen. Ich weiß noch einen Fall, da sollte ich Kaninchenfutter von den Wiesen am See holen. Allerdings war es nicht unsere Wiese. Natürlich hat mich der Sohn des Eigentümers dabei gesehen. Und kam natürlich bei meinem Stiefvater petzen. Mein Stiefvater hat mich dann draußen im Stall verprügelt mit einen Harkenstiel. Solange, bis das Ding zerbrochen ist. Er hat mich grün und blau geschlagen. Ich hatte auf dem ganzen Körper blaue Flecke. Nur nicht im Gesicht. Es sollte ja niemand merken. Später als ich älter wurde hat er noch ganz andere Sachen mit mir gemacht. Heute würde man sowas als sexuellen Mißbrauch bezeichnen. Aber in der DDR gab es sowas nicht. Selbst als ich es meiner Mutter erzählen wollte, hat sie mir nicht geglaubt.
Einmal habe ich mich gewehrt. Da waren andere Leute mit bei uns zu Hause. Ich sollte irgendetwas holen für den Kerl. Ich wollte aber nicht. Da hat er seinen Latschen nach mir geworfen. Natürlich nicht getroffen. Und ich hatte eine Limoflasche in der Hand. Die hab ich nach ihm geworfen. Dann jagte er mich lauthals über den Hof. Ich hatte Schuhe an. Er nicht. Ich hörte ihn nur plötzlich hinter mir schreien. Er war gestolpert und hatte sich 2 Zehe gebrochen. Und ich hatte so eine Angst. Und das Ende vom Lied war, das ich mich auch noch entschuldigen mußte bei ihm. Erniedrigung pur.
Später als ich in der Lehre war, hat er seinen Zorn dann auch an meiner Mutter ausgelassen. Ich hatte meine Lehre extra 500km weit von zu Hause begonnen. Ich wollte einfach nicht mehr nach Hause. Und wenn ich doch nach Hause kam, behandelte mich der Kerl wie eine Fremde. Ich weiß noch, es war ein Samstag. Meine Mutter hatte zu der Zeit auch schon die Scheidung eingereicht. Allerdings wohnte der Kerl noch bei uns. Da sollte ich ihm was zu trinken geben. Und ich hatte so eine Wut. Ich habe ihn dann angebrüllt:" Mach es dir gefälligst selber, du besoffenes Stück Scheiße!" Und dann bin ich gerannt. Nur raus aus dem Haus. Nach 2 Stunden kam ich wieder nach Hause und meine Mutter stand im Fenster. Das ganze Gesicht blau geschlagen.

6 Jahre habe ich in dieser "Hölle" gelebt. Und auch erst als Nachbarn meiner Mutter von den sexuellen Übergriffen erzählt haben,sie hatten es ja beobachtet, glaubte mir auch endlich meine Mutter. Wir sind dann weggezogen, weit weg.

Das ist jetzt alles fast 20 Jahre her. Vergessen werde ich das wohl nie. Die Erinnerung wird vielleicht verblassen aber nicht ganz weggehen. Das Verhältnis zu Mutter hat sich leider nie mehr gebessert.

Pimselmus

 
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