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Geschrieben von Hase67 am 21.09.2014, 15:32 Uhr

Eskaliert

Ich noch mal, ich habe mir gerade deinen Beitrag noch mal in Ruhe durchgelesen und mir auch die Mühe gemacht, ältere Beiträge von dir durchzulesen - unter anderem den vom April letzten Jahres.

Betula, ich kann sehr gut verstehen, dass du grundsätzlich verzweifelt darüber bist, dass es jetzt so weit gekommen ist. Nur: Überraschend ist das nicht, nach dem, was du hier schon seit einiger Zeit schreibst. Dein Mann verhält sich dir gegenüber herablassend und gefühlskalt, wenn du nicht genauso funktionierst, wie er das möchte. Das ist keine Liebe und auch keine Partnerschaft, das ist Verachtung. Wenn ich unten die Schilderung von dir lese, wie er sich in den ersten Lebensmonaten des Kindes verhalten hat, in denen du ja unter einer postpartalen Depression gelitten hast, wird es mir im Nachhinein noch schlecht - war er sich darüber im Klaren, wie es dir ging? Hat er versucht, dich zu entlasten? Oder hat er auch da schon, zusammen mit seiner Mutter, dir einzureden versucht, du seist ja eine schlechte, unfähige Mutter, die sich einfach nur mal mehr "zusammenreißen" müsste, seine Mutter hätte das ja schließlich auch gekonnt?

Dein Mann tut dir nicht gut, und auch wenn du versuchst, die Augen davor zu verschließen, er tut auch eurem Kind nicht gut, weil er ihm falsche Dinge vorlebt. DU bist nicht diejenige, die ein Problem hat, außer vielleicht, dass du zu lange gezaudert hast, dich von ihm hast zur Minna machen lassen, ohne dich zu wehren. Da bist du das perfekte Opfer für jemanden wie deinen Mann, der keine ebenbürtige Partnerin an seiner Seite gebrauchen kann, damit er seinen Egotrip (erweitert durch seine Schwiegermutter) ungestört leben kann.

Zynischerweise bist du in seinen Augen tatsächlich nur noch ein "Störfaktor", deshalb möchte er dich jetzt möglichst bequem loswerden. Tu ihm diesen Gefallen nicht, jedenfalls nicht so. Die Forderungen, die du stellst, sind berechtigt, dein Wunsch nach Unabhängigkeit von der Schwiegerfamilie auch, und erst recht natürlich dein Wunsch, von deinem Mann anerkannt und respektiert zu werden.
Du wirst das von ihm nicht bekommen, aber auch da liegt der Fehler nicht bei dir, weil du "undankbar" wärest - dein Mann hat diesbezüglich nur entweder einen grundlegenden Dachschaden (sprich: Er ist gar nicht in der Lage, sich auf einen anderen, eigenständigen Menschen einzulassen), oder er hat nicht nur die Liebe zu dir, sondern auch jeglichen Respekt vor dir verloren. Und immer, wenn du nur schwach "reagierst" oder angesichts der Unauflöslichkeit der Situation, weil du so an deinem Sohn hängst, verzweifelst und dann wieder klein beigibst, wirst du ein STückchen kleiner und verlierst dich selbst.

Tinchenbinchen hat dich ja nach der Caritas-Beratung gefragt: Warst du schon dort? Falls du noch keinen Termin hattest, mach es dringend. Außerdem kannst du dich in eurem speziellen Fall sogar von der bundesweiten Hotline für Gewalt gegen Frauen beraten lassen - meines Erachtens ist das, was dein Mann da mit dir macht, psychische Gewalt, weil er deine Argumente lächerlich macht und dich als Person nicht gelten lässt. Aber: Mach es schnell, warte nicht mehr länger zu, weil du sonst eventuell genau das verlierst, woran dir am meisten gelegen ist: deinen Sohn. Stell dich auf die Hinterbeine, auch wenn die Kämpfe eine Zeit lang richtig schlimm werden. Es kann einfach nicht angehen, dass dir dein Mann und deine Schwiegermutter quasi diktieren, wie du dich zu verhalten hast, auch in der Trennungssituation. Und wenn du keine dir nahestehende Person hat, die dir unter die Arme greifen kann, dann hol dir professionellen Rat, der dir den Rücken stärkt. Aber mach's, kein noch so gut gemeintes Zureden hier im Forum kann das ersetzen.

LG

Nicole

 
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