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Geschrieben von sun1024 am 14.06.2018, 23:59 Uhr

Die Rolle des Mannes

Huhu,

bei uns ist es ziemlich anders gewesen, auch wenn meine Kinder jetzt alle schon mindestens Teenager sind. Wir haben uns beide gleichermaßen verantwortlich gefühlt und uns das dementsprechend aufgeteilt.

Du fragst, warum das immer noch so ungewöhnlich ist.

Erstmal denke ich, es dauert lange, bis Traditionen und Denkmuster aufgebrochen werden, selbst wenn der Rahmen dafür geschaffen ist. Viele wiederholen halt doch in etwa was, was sie selbst aus ihrer Kindheit kennen. Und natürlich ist es einfacher, gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen, als der skurrile Einzelfall zu sein.

Du hast außerdem schon das klassische Argument erwähnt:
Der Mann verdient oft besser. Das ist natürlich auch etwas ein sich-selbst-unterstützendes System: der Mann verdient besser, weil er seltener wegen der Kinder zurücksteckt. Und der Mann steckt gleichzeitig seltener wegen der Kinder zurück, weil er besser verdient.
Das mit den beiden "Vätermonaten" ist tatsächlich noch nicht optimal, aber schon ein großer Schritt gegenüber früher - es gewöhnt Arbeitgeber immerhin schon mal daran, dass auch Männer manchmal "ausfallen" - sonst oft ein Argument, warum keine Frau für den Posten geeignet ist...

Ein weiterer Punkt: ich glaube tatsächlich, dass die beiden Geschlechter nicht exakt gleich sind. Körperlich und hormonell ja eh nicht, aber auch sonst gibt es glaub ich selbst bei genderneutraler Erziehung Eigenschaften, die im Schnitt bei Männern oder bei Frauen etwas ausgeprägter sind. Da ist ja auch überhaupt nichts gegen einzuwenden, solange eben auch akzeptiert und unterstützt wird, wenn jemand nicht dem Durchschnitt entspricht und nicht "typisch Mann/Frau" ist und handelt.
Zu der Eigenschaft, die ich im Schnitt eher als bei Frauen ausgeprägter sehe, gehört das ständig alles im Kopf zu haben. Männer können - im Schnitt - glaube ich eher mal ganz viel ausblenden. Und ich glaube, für das Aufziehen eines kleinen Kindes ist so ein parallel beschäftigtes Gehirn ganz praktisch - das kann auch noch an den Arzttermin denken, während es die umgeworfene Vase aufsammelt.

Damit möchte ich explizit _nicht_ aussagen, dass ja offensichtlich Frauen generell besser für die Kindererziehung geeignet wären. Erstens sind Eigenschaften nicht nur schwarz oder weiß, 1 oder 0, sondern immer irgendwo eine Mischung und im Fluss und veränderbar. Und zweitens kann die einzelne Person ja komplett anderes als der Durchschnitt ticken.
Das war einfach nur ein weiterer Erklärungsansatz unter vielen, der ein bisschen eine Rolle spielen mag.

So weit meine ersten nächtlichen Gedanken dazu :).

LG sun

 
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