Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Butterflocke am 10.06.2010, 19:01 Uhr

Beziehung zu den eigenen Eltern....(Großeltern-Kind-Beziehung)

Ich schreibe mal hier, obwohl "Partnerschaft" hier natürlich anders gemeint ist.

Aber egal...ich möchte einfach ein paar Meinungen hören, ein paar Anregungen sammeln...., mir mit Hilfe Eurer Gedanken alles durch den Kopf gehen lassen.

Es geht um das Verhältnis zu meinen Eltern, welches noch nie sonderlich gut war.
Die Liebe und Zuwendung von meiner Mutter habe ich bereits als Kind - zunächst natürlich unbewußt, dann aber immer bewußter - vermisst.
Dieser Zustand hält bis heute an und ich arbeite derzeit daran, meine eigenen Erwartungen dem anzupassen, was ich realistischerweise auch erwarten KANN.
Das zu schaffen, ist mein Ziel...., zu dem ich sicher noch ein gutes Stück Weg zurückzulegen habe.

Bei meinem Vater sieht es so aus, dass ich mich ihm bereits als Kind (warum, weiß ich nicht!!!) nicht besonders zugewandt habe. I
ch hing immer schon mehr an meiner emotional unterkühlten Mutter.
Mein Vater hat immer nur zweite Geige gespielt, obwohl er derjenige war, der sich mehr "Mühe gegeben" hat; sich mehr Gedanken um mein Wohlergehen gemacht hat; mich teilweise sogar auf unangenehme Weise ein wenig erdrückt und belastet hat.....
Weshalb ich das so empfunden habe, weiß ich auch nicht, aber seine Art, mir seine Liebe zu zeigen, war mir stets ein wenig unangenehm!!
Es ging so weit, dass ich bereits als junges Mädchen nicht einmal mehr in der Lage war, ihm einen Begrüßungskuß zu geben oder ihn in den Arm zu nehmen.

Heute sieht es so aus, dass sich die Beziehung zu meiner Mutter bestenfalls zu einer zwiespältigen und von gewisser "Stutenbissigkeit" geprägten oberflächlichen(!) "Freundschaft" gewandlet hat. Soll heißen: wenn alles in Butter ist (und nur dann!), können wir wie Freundinnen miteinander reden und umgehen.
Die "Position" einer MUTTER, die ich ernsthaft um Rat bitten kann, weil INTERESSE ihrerseits besteht, hat sie bis heute nicht eingenommen.
Zusammen shoppen geht!
Aber ich muss nicht antufen, wenn ich Sorgen habe. Das wird nur als Belastung bzw. als störend empfunden.

Kontakt besteht mittlerweile in mehr oder weniger normalem Ausmaß.
Mit meiner Mutter telefoniere ich regelmäßig, mit meinem Vater fast nie.
Meine Mutter besucht uns ab und zu; mein Vater war noch nie bei uns!
Wir besuchen meine Eltern maximal zu Weihnachten, weil wir uns dort in vielerlei Hinsicht nicht wohl fühlen (die Hygiene ist miserabel!!!!, die Schlafmöglichkeiten trotz großen Hauses begrenzt, die "Gemütlichkeit" hält sich in Grenzen, weil jeder Seins macht....so war es bereits in meiner Kindheit...usw).

Worauf ich aber nun hinaus will und weshalb ich ein paar unterschiedliche Gedanken von Euch wünsche:
Ich bekam vor ein paar Tagen einen Brief meines Vaters, in dem er mich hart anklagt.
Ich würde völlig "ungerechtfertigt" und "unverständlicherweise" den Kontakt zwischen meinen Kindern und ihren Großeltern unterbinden!!!
Dabei ist das trotz aller Konflikte zwischen mir und meinen Eltern nicht mein Bestreben!!!!
Einziges Problem ist wirklich, dass es für mich eine Qual ist, mich bei meinen Eltern aufzuhalten!!!! Wie gesagt....die hygienischen Umstände sind in meinen Augen miserabel, was ich natürlich mehrfach mit meiner Mutter besprochen habe. Verständlicherweise reagiert sie darauf mit Verletztheit.
Natürlich ist das nicht der einzige Grund...(siehe oben...).
NICHT der Fall ist, dass ich den Kontakt zwischen ihnen und meinen Kindern unterbinden möchte.
Meine Mutter ist immer eingeladen (allerdings muss ich jedes Mal der Kinder zuliebe betteln, dass sie überhaupt kommt). Meinen Vater lade ich schon gar nicht mehr ein, weil ich weiß, dass er nicht kommen würde (nach JAHREN der Fragerei steht fest: es IST nunmal so!).

Ich bin nun - so steht es geschrieben - schuld an seinen Depressionen, die er hat, weil er die Kinder vermisst.

Ich habe nun hin und her überlegt und es bis jetzt nicht fertig gebracht, auf diesen Brief in irgend einer Weise zu reagieren.
Am liebsten würde ich ihn gänzlich unbeantwortet lassen:-(
Ich fühle mich in die Enge getrieben...., "schuldig"...

Unser Alltag ist momentan dermaßen stressig, so dass ich es einfach nicht fertig bringe, an den wenigen freien Wochenenden (mein Mann arbeitet ab und an auch am Samstag), mir den Stress anzutun, knapp 300km zu meinen Eltern zu fahren, um dann dort schlecht zu schlafen, mich zu ekeln und mir anzuhören, dass ich mich nicht so anstellen soll und meine Kinder sowieso meist "falsch" erziehe....
(Mit diesem Vorwurf ist besonders mein Vater ganz groß........!!!)

Ich habe den leichteren Weg gewählt, mag es niemandem mehr recht machen....und bleibe nun einfach zu Hause oder verreise mit meiner Familie in aller Ruhe!

Die Frage ist nun aber: ist es meine emotionale Pflicht meinen Kindern UND meinem Vater (meinen Eltern) gegenüber, meine übergroße Abneigung gegen das Zusammensein in diesem Hause zu unterdrücken und mich öfter dort aufzuhalten???
Ich weiß, wie wichtig der Kontakt zu den Großeltern ist und möchte eigentlich auch keine negativen Auswirkungen MEINES Problems auf die Beziehung zw. meinen Kindern und ihren Großeltern zulassen.
Ich weiß nur nicht, wie ich es anstellen soll....

Für mich sind Feste wie Weihnachten mittlerweile der blanke HORROR, weil ich mich verpflichtet fühle, zu meinen Eltern zu fahren....
Froh bin ich um jeden Tag, an dem ich arbeiten muss oder an dem mein Mann arbeiten muss, damit der Aufenthalt so knapp wie möglich gestaltet werden kann..........:-(

Ist all das (auch meine Abneigung!) meine schuld?????

Schreibt mir doch ein paar Eurer Gedanken bitte...

Lieben Dank!

 
26 Antworten:

Re: Beziehung zu den eigenen Eltern....(Großeltern-Kind-Beziehung)

Antwort von Schnitte78 am 10.06.2010, 19:08 Uhr

ich finde nicht, dass es Deine Pflicht ist.
Wenn Du sie einlädst, ist es doch gut. Wenn Dein Vater dann nicht kommt, ist es sein Problem.
Laß Dir nicht einreden, Du wärst an seinen Depressionen Schuld, das finde ich sehr unfair von ihm, was ich ihm auch sagen würde.

Man kann es manchen nicht recht machen.

Mein Freund hat einen ganz bösartigen Vater, der den Kontakt zu seinem Sohn abgebrochen hat, weil er sich eine Frau (mich) genommen hat, die schon mal verheiratet war. Unser gemeinsames Kind hat er noch nie gesehen, sein Sohn lebt für ihn nicht mehr.

Anfangs haben wir Fotos geschickt, hätten wir es nicht getan, hieße es, wir enthielten den Enkel vor. Haben wir die Bilder geschickt, hieß es, wir belästigen ihn damit und wollten doch nur an sein Geld.

Bevor mein Kind einen solchen Opa kennenlernt, ist es mir lieber, er kennt ihn gar nicht.

Ich würde schon darauf antworten. Eben so, wie Du die Dinge siehst. Das mit der Hygiene würde ich gar nicht erwähnen.

Alles Gute.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beziehung zu den eigenen Eltern....(Großeltern-Kind-Beziehung)

Antwort von mama.frosch am 10.06.2010, 19:22 Uhr

es gibt keine regel die besagt dass du den brief deines vaters beantworten musst, sollst, müsstest; weder grundsätzlich noch innerhalb einer bestimmten zeit. wenn du ihn nicht beantworten möchtest lass es. vielleicht möchtest du es irgendwann später, dann kannst du es immer noch tun. wenn du weißt, was du überhaupt sagen möchtest; und wenn du es ihm überhaupt sagen möchtest (dass du an den depressionen schuld sein sollst ist natürlich hanebüchen, aber es ist ja immer nett, jemandem die schuld für die eigene unbefindlichkeit in die schuhe schieben zu können).
ich finde dein ich-möchte-eigentlich-garnicht-antworten gesund und ehrlich.

"Ich habe den leichteren Weg gewählt, mag es niemandem mehr recht machen....und bleibe nun einfach zu Hause oder verreise mit meiner Familie in aller Ruhe!" -- find ich sehr gesund und eine angemessene abgrenzung.

"Die Frage ist nun aber: ist es meine emotionale Pflicht meinen Kindern UND meinem Vater (meinen Eltern) gegenüber, meine übergroße Abneigung gegen das Zusammensein in diesem Hause zu unterdrücken und mich öfter dort aufzuhalten???" -- nein, es ist nicht deine emotionale pflicht. du hast deine grenze und die ist in ordnung. man muss sich für dich kinder nicht alles antun.
kontakte kann man z.b. auch über briefe und telefonate aufrechterhalten. und dein vater könnte ja nun auch kommen.


du klingst viel ruhiger und sortierter als noch vor ein paar monaten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beziehung zu den eigenen Eltern....(Großeltern-Kind-Beziehung)

Antwort von Butterflocke am 10.06.2010, 19:23 Uhr

Naja...mein Vater ist mit Sicherheit kein schlechter oder bösartiger Mensch. Er ist vielleicht ein wenig "sonderbar"..., das war er schon immer.
Aber er ist der mit Abstand Gefühlvollere bzw. Sensiblere, wenn ich meine Eltern vergleiche.
Warum ich die Art und Weise seiner Liebe nie richtig ertragen konnte, sie aber andererseits bei meiner Mutter so schmerzlich vermißt habe, weiß ich nicht....
Ich würde es gern wissen!

Dass er uns nicht besucht, liegt natürlich mittlerweile auch an seinem Alter. Er ist ein gutes Stück über 80 und zu solchen Strapazen einfach nicht mehr in der Lage.
Ich mag ihm also HEUTE deswegen keinen Vorwurf mehr machen.
Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass ICH diese gigantische Abneigung gegen einen Aufenthalt bei meinen Eltern habe.....

Es liegt sozusagen in meiner Entscheidung und Verantwortung, ob mein Vater meine Kinder sieht. Er "kann" nicht zu uns kommen...., ich fühle mich nicht "in der Lage" zu ihm zu kommen...........:-(

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beziehung zu den eigenen Eltern....(Großeltern-Kind-Beziehung)

Antwort von mama.frosch am 10.06.2010, 19:31 Uhr

kann dein mann nicht mit den kindern hinfahren wenn es dir so zuwieder ist?
oder du nächtigst in der jugendherberge?


bekanntermaßen rennen kinder umso mehr ihren eltern hinterher, je weniger sie von ihnen bekommen (und hauen kinder nicht selten aus dem heim ab zu ihren prügelnden eltern). vielleicht erklärt das ein stück weit, warum du für die liebe deines vaters ein stück weit "blind" warst.

kannst du beschreiben was genau es war, das gemacht hat, dass du dich von der zuwendung deines vaters bisweilen erdrückt gefühlt hast?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

evtl ein tipp

Antwort von Chatilia am 10.06.2010, 19:32 Uhr

solche situationen sind sehr schwierig. man dreht sich im kreis. was mir hilft? ich stelle mir vor MEIN kind kommt in ein paar jahren mit genau diesem problem zu mir. was würde ich meinem kind raten in dieser situation? oft wird's dann für mich glasklar, wie ich handeln muss. es hilft ungemein, wenn man sich selber rausnimmt und die ganze chose neutral betrachtet. es ist zu schwierig, wenn emotionen involviert sind.

alles gute!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beziehung zu den eigenen Eltern....(Großeltern-Kind-Beziehung)

Antwort von Pedilein am 10.06.2010, 19:34 Uhr

ich kann dir echt nachempfinden, aber bei mir ist es wegen meiner mutter, ich wohne auch 300 km weit weg und wir telefonieren öfter mal, was mir lieber ist als dort zu sein.
ich war immer ein papakind, aber der ist schon sehr lange verstorben, mein stiefvater ist auch über 80, er ist aber der einzige der sich echt freut wenn ich mal alle jubeljahre zu besuch komme.
ich war in den osterferien eine woche bei meiner schwester und nur einen tag bei meinen eltern, das hat mir schon gereicht, meine mutter und ich hatten nur zoff und nach dem mittagessen wurden wir uns selber überlassen. sie meint immernoch mich mit meinen fast 50 jahren bevormunden zu müssen

ich denke mal das du mit deinem vater beim nächsten besuch mal ein klärendes gespräch führen könntest unter 4 augen, so das du ihm mal mitteilen kannst, was dich an ihm stört z.b.

lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

mama.frosch

Antwort von Butterflocke am 10.06.2010, 19:58 Uhr

Dass ich sortierter klinge, mag daran liegen, dass mich mein Vater etwas kälter lässt als meine Mutter....
Auch hier: ich weiß nicht, warum!

Weshalb ich mich von ihm erdrückt fühlte, kann ich auch nur vermuten. Ich glaube, er hat mich schon als kleines Kind erdrückt, mich ausgebremst in meiner kindlichen Lebensfreude usw.....
Auch er selbst hat wahrlich wenig Lockerheit und Lebensfreude ausgestrahlt. Aber so war er eben. Er hat sich Sorgen gemacht und ich unterstelle ihm ohne jeglichen Zweifel, dass er immer nur mein Bestes wollte....
Aber es WAR eben nicht immer "das Beste" und hat sich auch nicht so angefühlt!
Meine Mutter hingegen war/ist die "Flapsige", immer ein wenig oberflächlich, etwas unterkühlt....usw...
Wenn ich alleine war, dann war ich eben alleine.
Wenn ich traurig war, war ich eben traurig und sollte mich und mein Problem "nicht so wichtig nehmen".
Wenn ich (trotz Schule am nächsten Tag) erst um Mitternacht im Bett war, dann war´s eben so.
Wenn ich im Winter bei Schneesturm keine Mütze auf hatte, dann hatte ich eben keine auf! Was solls..........;-)
Bei meinem Vater war all das unvorstellbar!
Mal Fünfe gerade sein lassen oder Unvernünftiges tun, um SPASS AM LEBEN zu haben, wäre bei ihm unmöglich/unvorstellbar gewesen.

Mit der Beantwortung des Briefes verhält es sich so, dass mein Vater die Tage mit 100%iger Sicherheit am Telefon sitzt und einen Anruf von mir erwartet.
Ich weiß, dass er sich in solche Dinge wahnsinnig hineinsteigert.
Ich bin mir sicher, dass er nachts nicht schläft und sich auch tagsüber so sehr aufregt, dass ich wohl einen Herzinfarkt riskieren würde, würde ich ihn einfach ignorieren.........:-(

Und genau dieser Druck, dieses Wissen darum, macht mich schier irre!
Ich hasse es!

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: evtl ein tipp

Antwort von franziska1958 am 10.06.2010, 20:09 Uhr

Bin hin und her gerissen. Ich lebe mit meinen Eltern in einem sehr ähnlichen Verhältnis, aber es nützt dir nichts, wenn ich das jetzt erzähle.

Bei mir ist es wie bei Chatilia, ich denke immer, was ist wenn meine Kinder auch so werden??? Sie sind inzwischen 19 und 22 und es ist ein absoluter Albtraum, dass sie mich irgendwann auch ablehnen. Natürlich denke ich, dass ich immer gut zu meinen Kindern war, dass ich eine gute Mutter bin.

Aber denken deine Eltern nicht genau das? Wenn dein Vater nicht wirklich unglücklich wäre, dann hätte er dir nicht geschrieben.

Sollten deine Eltern morgen sterben, wärst du dann unglücklich, dass du nicht öfters da warst? Würdest du dir Vorwürfe machen, dass sie ihre Enkelkinder so wenig gesehen haben? Wenn ja, dann musst du was ändern.

Wenn nein, dann hat Mama Frosch recht denn sie findet deine ich-möchte-eigentlich-garnicht-antworten gesund und ehrlich. Ich finde diese Einstellung ehrlich, aber ob sie gesund ist, das bezweifele ich.

Für mich hörst du dich unglücklich an. Dieses Hygiene Problem bei meinen Eltern konnte ich auch nur dadurch lösen, dass wir NICHT bei ihnen übernachtet haben. Gelassener geworden bin ich mit der Mantra: Sie werden sich nicht ändern, sie werden sich nicht ändern.

Ich habe vollstes Verständnis für dich, glaube wir sind Schwestern im Geiste und die wirst deine Eltern nicht ändern Flocke, ändern kannst du nur deine Einstellung ihnen gegenüber und dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft, denn sie werden nicht ewig leben!!!!

Franziska

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beziehung zu den eigenen Eltern....(Großeltern-Kind-Beziehung)

Antwort von Minimonster am 10.06.2010, 20:09 Uhr

Ich kann deine Gefühle ein bisschen nachvollziehen, in mancherlei Hinsicht geht und ging es mir mit meinen Eltern/jetzt nur noch Mutter sehr, sehr ähnlich.
Ohne ins Detail zu gehen, würde ich dir raten, im Rahmen einer Therapie das Verhältnis zu deinen Eltern nochmal zu beleuchten, das kann vielleicht für dich noch was (er)klären, sodass du dann auch euer (jetziges) Verhältnis mit weniger Schuldgefühlen beladen sehen kannst.
Mir hat das sehr gut getan, auch wenn ich vorher selbst schon etliches "beackert" hatte und dachte, ich weiß, woran was liegt. Manche Emotionen sehe ich nun klarer und kann sie besser akzeptieren, manches konnte ich auch ablegen, das war auch wichtig.
Ob dein Vater wirklich eine reflektierte Antwort erwartet, in seinem Alter?
Das glaube ich nicht, wahrscheinlich sollst du ihn von einer "Schuld" freisprechen, die er fühlt und an der er leidet. Aber ob er sich noch auf eine wirkliche Auseinandersetzung einlassen würde? Und ob's was bringt? Wenn du nicht antworten kannst oder magst, muss er das aushalten, nichts ist grundlos.

Und das Dilemma mit der Hygiene bei einer Übernachtung im Elternhaus habe ich auch gerade hinter mir. Es war schrecklich. Aber halt der Oma und den Kindern zuliebe überstanden. Für mich war es GAR NICHT gut. Das macht mich traurig, aber andererseits weiß ich nicht, wie lange wir sie überhaupt noch haben. Und sie ist die einzige unserer Eltern, die noch lebt. Also sei's drum... Für die Kinder und für meine Mutter - und die genießen die Zeit auf ihre Art miteinander, auch wenn ich denke, das ist doch alles nicht ehrlich und okay.

Puh, das Thema stimmt mich traurig.
Dir alles Gute,
LG, M.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

franziska

Antwort von mama.frosch am 10.06.2010, 21:01 Uhr

"gesund" dahingehend, dass flocke in der vergangenheit ziemlich viel von ihren bemühungen geschrieben hat, es recht zu machen - und da finde ich die abgrenzung zu sagen, ICH will aber eigentlich gar nicth antworten (vielleicht KANN sie es auch momentan gar nihct, weil sie sich so hin-und hergerissen fühlt und ihren standpunkt für sich nicht klar hat; zwischen dem ich wollte und ich sollte und schlechtem gewissen) etwas gesundes. das heißt ja nihct, dass ihr ihre eltern egal sind oder sie deshalb eine egoschlunze ist.

ich denke übrigens nicht, dass kinder und jugendliche, die zu ihren eltern eine emotional stabile und zufriedenstellende beziehung haben als erwachsene auf einmal anfangen, ihre eltern wirklich abzulehnen.


"Würdest du dir Vorwürfe machen, dass sie ihre Enkelkinder so wenig gesehen haben? Wenn ja, dann musst du was ändern." -- was soll SIE denn ändern, franzi? wenn eltern gesprächsresistent sind?

außerdem halte ich schuldgefühle für schlechte ratgeber und sie fordern gern dazu auf, die eigenen grenzen zu missachten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beziehung zu den eigenen Eltern....(Großeltern-Kind-Beziehung)

Antwort von manuschatz am 10.06.2010, 21:11 Uhr

Butterflocke,... bitte Postfach.

Danke, Manuela

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

return to sender

Antwort von Nathalik am 10.06.2010, 21:11 Uhr

meune alte weise Tante hat immer gesagt: NIE etwas schriftlich. Wer weiss, wer es in die Finger bekommt.

Also: Nimm allen Mut zusammen, ruf ihn an und sage ihm, was zu sagen ist:
Dass Dein Haus ihm jederzeit offen steht, um seine Enkel zu sehen, dass er diese Chance ja ledier nie wahrgenommen hat bidsher.
Und dass Kinder nicht an den Depressionen ihrer Eltern schuld sind.

dann würde ich ganz persönlich für meine eigene seelische Gesundheit den Brief nehmen, wie er ist, samt Umschlag, und in einem Kuvert kommentarlos an den Absender zurückschicken. Eine sehr symbolische Geste, mit der Du ihm seinen Müll wieder zurück vors eigene haus kippst. Und Dich damit deutlich davon distanzierst.

aja: und im Telefonat wirst Du ihm kurz sagen, dass Du Dich mit dem brief nicht angesprochen fühlst und ihn nicht akzepterist und dass er ihn deshalb zurückbekommt.

Und ich sag Dir eins: Wenn dieses Giftstückpapier aus deinem Haus ist, geht es Dir besser.



So würd ichs machen.
p.s. ich hab mal einen blöden Brief der schwiemu an meinen Mann, in dem sie mich indirekt schwerst brüskierte, genau sooo zurückgeschickt. Der Brief hat mich danach nicht mehr belastet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: return to sender - ergänzung

Antwort von Nathalik am 10.06.2010, 21:19 Uhr

...ich lese grade, dass dein Vater schon 80 und wohl krank ist.

hmm, dann steckst Du in eienr schweren Zwickmühle und musst quasi die klügere sein. Alten Eltern kann man ja eigentlich nur noch verzeihen. (meine schwiemu war übrigens wesentlich jünger und topfit, die hat den rückbrief schon verkraftet).
Ob es Dir gelingt? Das Verzeihen? keine Ahnung.
Dann ruf ihn aber auf ejden Fall an und frag ihn, was du mit dme brief tun sollst. Stelle ihm Frágen, Fragen, Fragen.

Vielleicht kann auch mal Dein mann anrufen, und mit ihm reden?
Hat meiner mal gemacht, mit meinem Vater, mit dem ich auch oft schwerste Probleme hatte, die bis hin zum Verrat seiner Kinder durch ihn gingen. Wuir haben uns mal irgendwo im Urlaub, wo wir extra zu ihm hinfuhren, so ein bisschen ausgesprochen. jahrzehnte alter Emotionsmüll ist aber letztendlich schwer abzuarbeiten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Mama-Frosch

Antwort von franziska1958 am 10.06.2010, 21:22 Uhr

Hallo,
vielleicht hänge ich selbst viel zu weit in so einer Geschichte um mich klar auszudrücken :).

Ich fände es wirklich schön, wenn Flocke Distanz zu ihren Eltern hätte UND glücklich wäre. Aber das Glücklichsein über die Situation habe ich nicht rausgehört, das meinte ich mit nicht gesund.

Ich hatte eine tolle Kindheit und tolle Eltern, bis ich meinen Mann kennengelernt habe. Er hat nicht studiert, seine Eltern sind nicht vermögend... so hat bei uns alles angefangen und es hat sich nie mehr normalisiert, noch nicht mal nach 30 Jahren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Mama-Frosch

Antwort von mama.frosch am 10.06.2010, 21:43 Uhr

"ich fände es wirklich schön, wenn Flocke Distanz zu ihren Eltern hätte UND glücklich wäre" -- das könnte sie auch haben, wenn sie gar keinen kontakt zu ihren eltern hätte. meinst du eigentlich, dass du es schön fändest, wenn sie kontakt zu ihren eltern haben UND dabei glücklich sein könnte? -- manchmal geht das leider einfach nicht, und man kann es nicht allein beeinflussen. manchmal heißt "die eigenen eltern so akzeptieren wie sie sind" auch akzeptieren, dass man nicht zusammenpasst. auch, wenn das traurig ist :-(

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Franziska glaube mir, ich wäre gottfroh

Antwort von Butterflocke am 10.06.2010, 21:48 Uhr

...(sorry;-), wenn eine Übernachtung in einer Pension oder dergleichen während des Aufenthaltes bei meinen Eltern möglich wäre.

Aber würde ich DAS vorschlagen (und ich habe es bereits ansatzweise versucht), würden sie kein Wort mehr mit mir reden.
JA, es wäre eine echte Option für mich, aber ich würde damit zum Ausdruck bringen, dass ich mich bei ihnen nicht wohl fühle....
Es wäre ein Schlag ins Gesicht, zumindest würden sie es so empfinden!
Mir würde es natürlich helfen. Ich könnte mich am Abend -oder wann immer es nötig wäre- zurückziehen. Ich könnte in vernünftigen Betten schlafen und könnte mich unter normalen hygienischen Bedingungen waschen bzw. zur Toilette gehen/essen...; meine Kinder wären nicht voller Hundehaare, ich müsste mich nicht dauernd maßregeln lassen.....usw usw.....
Aber ein solches Vorgehen würde sicherlich NOCH schlimmere Reaktionen auslösen als ein Nicht-Kommen.

Was Deine Gedanken bezüglich der eigenen Kinder betrifft: Die sind bei mir natürlich ganz genauso vorhanden!!!
Seit die Kinder auf der Welt sind.........
Schon bevor sie auf der Welt waren........
Immer schon war/bin ich so sehr damit beschäftigt, ANDERS zu SEIN und es anders zu MACHEN als meine Eltern, dass ich eine wichtige Frage völlig aus den Augen verloren habe: ist "anders" denn auch automatisch GUT????
Nein! Natürlich nicht.........

Ich frage mich nur, ob ich etwas falsch mache. Vielleicht übertreibe ich, setze die falschen Prioritäten....
Das Dumme ist nur, dass ich keine wirklich bewußte/FREIE Entscheidung treffe.
Es fühlt sich eher nach einem unwillkürlichen "Zwang" an. Ich KANN nicht anders entscheiden. Ich KANN nicht hinfahren.
Ich weiß nicht, was vielleicht noch dahintersteckt...(?), denn es mag natürlich "sonderbar" anmuten, dass ich nicht anders kann, als wg. "hygienischer Probleme" das Zusammensein mit meinen Eltern zu verweigern........
Ich weiß es nicht und ich wills auch gar nicht wissen.

Ich wollte mich einfach meiner Entscheidung weiterhin "hingeben": NICHT mehr hinfahren!
Und genaus das wollte ich in aller Ruhe, ohne Vorwürfe, ohne Schuldzuweisungen........

Ich wollte schlichtweg meine Ruhe........., weil mir alles andere nicht gut tat!

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beziehung zu den eigenen Eltern....(Großeltern-Kind-Beziehung)

Antwort von Schlaflos am 10.06.2010, 21:50 Uhr

Hallo Butterflocke!

Rufe Deinen Vater an, sprich mit ihm. Es wird ihm guttun. Auch wenn er anders war, als Du ihn gerne gehabt hättest. Du schreibst selbst, dass er einerseits der Gefühlvollere war im Gegensatz zu Deiner Mutter, dass er aber nie alle Fünfe hat gerade lassen können und Spass am Leben haben konnte. Gleichzeitig hat er aber alles nur zu Deinem Besten gewollt.

Wenn Du das so schreibst, meine ich wenig, Du beschreibst mich. Ich fühle mich auch immer unter diesem Druck, will alles richtig machen, kann aber gleichzeitig nicht loslassen. Ich frage mich sehr oft, was ich für ein Bild in den Augen meiner Kinder abgebe, obwohl ich es nur gut meine.

Nimm Deinen Vater so an, wie er ist. Mit allen seinen Fehlern, aber auch guten Seiten. Dein Vater ist mit über 80 schon alt, gehe nochmals auf ihn zu. Wenn Du Dich zu Hause nicht wohlfühlst, würde ich in eine Jugendherberge gehen. Das muss ja auch nicht oft sein, aber hin und wieder läßt es sich bestimmt einrichten.

Ich bin fest davon überzeugt, dass sich ein liebevoller Umgang mit den eigenen Eltern irgendwann einmal "auszahlt".

LG
Schlaflos

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Franziska glaube mir, ich wäre gottfroh

Antwort von mama.frosch am 10.06.2010, 21:58 Uhr

das, was dich so stark zu deiner entscheidung, nciht hinzufahren veranlasst ist dein unterbewusstsein - und das ist schlauer als dein bewusstsein, weil es mehr informationen zu einem sachstand berücksichtigt. offenbar setzt sich irgendeine kraft in dir langsam gegenüber deinem willen durch; eine kraft, die dich dazu veranlasst, zu tun, was DIR gut tut und FÜR DICH zu sorgen.

was die übernachtungsoption in einem hotel anbelangt: du kannst es deinen eltern eh nicht rechtmachen. wenn dein vater einen herzinfarkt bekommen sollte ist es ncith deine schuld; schuld ist dann sein gesundheitszustand aber der darf kein druckmittel für beziehungsgestaltung sein.

"liebe eltern. ich möchte euch gern öfter sehen, denn ihr seid mir wichtig. leider fühle ich mich bei euch zuhause sehr unwohl. das kann euch stören oder traurig machen, aber es ist so. von daher werde ich das nächste mal in einem hotel übernachten. das ist meine entscheidung, ihr könnt sie gutheißen oder nicth, und ich werde dabei bleiben. sie ändert nihcts an meiner zuneigung für euch.
eure tochter."

ende. keine rechtfertigungen, keine diskussionen, kein einlassen auf schuldgefühle. du bist erwachsen, du darfst selbst über dich entscheiden, wenn deine eltern damit ncith klarkommen ist das ihr problem.

solang du nichts anders machst werden deine eltern auch nciths anders machen (warum auch). veränderungen werden meist mit argwohn betrachtet und brauchen mitunter zeit, bis sie akzeptiert werden.

wichtig fände ich nur, dass du eine hotelübernachtung ncith in erwägung ziehst um deinen eltern eine reinzuwürgen, sondern dass du sie unabhängig von deinen eltern machst, um für DEINE bedürfnisse zu sorgen.

also nicht "gegen etwas", sondern "für etwas".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ps

Antwort von mama.frosch am 10.06.2010, 22:02 Uhr

was machen die zähne?
besser?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ich war in gewisser Weise "glücklich"

Antwort von Butterflocke am 10.06.2010, 22:05 Uhr

in der letzten Zeit.............
Eben weil ich für mich festgelegt habe, mich zu nichts mehr zu zwingen, was mich einfach innerlich zerstört. Und jeder Aufenthalt bei meinen Eltern tat das.....
Das immer schon vorhandene und offensichtliche emotionale Desinteresse meiner Mutter an uns allen, die Maßregelungen meines Vaters, die Zurschaustellung einer Ehe, die nie eine Ehe war; die Erinnerungen an eine Kinderheit, in der es nie "Eltern als Einheit" und insofern als "Ort der Geborgenheit" gab......., sondern immer nur versteckte und "leise" Konflikte..., die natürlich beide Zeit und Kraft kosteten....
Heuchelei......., Oberflächlichkeiten...., Ignoranz.....

All das würden sie aber NIE verstehen. Es würde nichts bringen, all das aufarbeiten zu wollen!!! Und ich hätte auch gar nicht die Kraft.
Nicht schlimm in dem Fall, denn auch das Bestreben habe ich nicht!!!

Aber nun MUSS ich reagieren. Ich kann nicht mehr in meiner Ecke bleiben, mir die Ruhe gönnen, die mir als einzige akzeptable Alternative bleibt.

Oft wurde mir hier gesagt, ich "dürfe" nichts vermissen, von dem ich vom Verstand her wüßte, dass ich es nicht bekomme.

Dumm nur, dass es nahezu ein INSTINKT ist, die Liebe der eigenen Mutter zu wollen und zu brauchen bzw. irgend eine Art von wohltuendem Familienleben zu wünschen......, in dem man sich akzeptiert fühlt.

Jetzt schreibt mir aber mein Vater in seiner unendlichen Weisheit, dass der "gute Kontakt zu den Großeltern Kraft für das ganze Leben eines Menschen" bedeuten kann und ich genau DAS meinen Kindern verwehre......, ganz zu schweigen von seinen Qualen, die er meinetwegen erleiden muss..........:-(

So ist es.....das Leben.
Ich habe das lernen müssen. Vielleicht bin ich ein Stück weiter als er...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ich war in gewisser Weise "glücklich"

Antwort von mama.frosch am 10.06.2010, 22:15 Uhr

"ich war in gewisser Weise "glücklich"
in der letzten Zeit.............
Eben weil ich für mich festgelegt habe, mich zu nichts mehr zu zwingen, was mich einfach innerlich zerstört." --- das ist doch prima! du hast dich nicht mehr gezwungen, und damit ging es dir besser. was gut tut, davon mach mehr! lass dir ncith einreden dass du dir der kinder willen was antun musst was du nciht erträgst. oft sagen sowas menschen, die selbst unter schuldgefühlen leiden und sich nicht gut abgrenzen können.

ich bleibe dabei, du MUSST nicht reagieren.

"Dumm nur, dass es nahezu ein INSTINKT ist, die Liebe der eigenen Mutter zu wollen und zu brauchen bzw. irgend eine Art von wohltuendem Familienleben zu wünschen......, in dem man sich akzeptiert fühlt." --- aber man kann lernen, sich selbst zu akzeptieren. dann braucht man die elterliche akzeptanz nicht mehr. (ich hab da neulich so einen schönen film gesehen... "penelope"). ein kind ist auf die liebe der eltern angewiesen. ein erwachsener, der gelernt hat sich selbst zu lieben nicht mehr.

lass dich vom brief deines vaters ncith kirre machen. es ist wieder das prinzip "schuldgefühle machen". das sind emotionale erpressungsversuche (wenn auch nciht unbedingt bewusste). der gute kontakt zu den eltern kann auch kraft für das ganze leben eines menschen bedeuten, und wenn der kontakt zu den eigenen eltern ein positiver ist sind die eltern wichtiger für die kinder als die großeltern. großeltern haben halt eine andere rolle.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ps

Antwort von Butterflocke am 10.06.2010, 22:16 Uhr

ach danke:-)))
Ja momentan ist es etwas besser, aber ein paar Behanldungen (und damit auch entsprechende Kosten) stehen immernoch bevor....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ps

Antwort von mama.frosch am 10.06.2010, 22:21 Uhr

alles wird gut :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Beziehung zu den eigenen Eltern....(Großeltern-Kind-Beziehung)

Antwort von mami06 am 11.06.2010, 10:13 Uhr

Vorab: Ich habe meine Eltern seit 6 Jahren nicht gesehen und habe seit drei Jahren gar keinen Kontakt mehr zu ihnen.
Die Gründe sind zum Teil etwas anders gelagert als bei dir, aber dieses Desinteresse an den Enkelkindern spielt auch eine erhebliche Rolle.
Meine Eltern kamen damals höchstens mal zu Familienfeiern zu Besuch und blieben dann auch nur kurz, weil die Feiern ja meist samstags waren und bei uns keine Sportschau geguckt wurde und nicht in der Wohnung geraucht werden sollte. Daher fühlten sie sich bei uns unwohl und gingen eben wieder.
Ihre Enkel sahen sie nur dann, wenn wir hinfuhren (etwa alle 14 Tage), wobei sie sich dann auch kaum Zeit für sie nahmen und mich der Aufenthalt dort nicht nur anekelte, sondern im Vorfeld schon immer mit Angst erfüllte, ich oder meine Kinder könnten irgendwas falsch machen, so dass mein Vater schimpft, ausflippt oder was auch immer.
Mein Mann fand meine Sorgen total lächerlich, einfach, weil er zu seinen Eltern ein ganz anderes, viel herzlicheres Verhältnis hat (wie ich im Übrigen auch).
Auf die Idee, die Kinder mal abzuholen, mit ihnen in den Zoo oder auf den Spielplatz zu gehen, sind meine Eltern nie gekommen, obwohl sie ein Auto haben und 8km von uns entfernt wohnen.

Gerade das komplett andere Verhalten meiner Schwiegereltern hat mir täglich vor Augen gehalten, dass mein Verhältnis zu meinen Eltern alles andere als normal und liebevoll ist. Wildfremde Menschen, wie Nachbarn oder Bekannte, sorgen sich viel mehr um unsere Kinder, als meine eigenen Eltern! Sie spielen mit den Kinder, bieten an, sie mal zu betreuen usw. Diese Menschen, die selbst im Alter meiner Eltern sind, verhalten sich so, wie man es sich von Großeltern wünscht. Meine nicht.

Warum also sollte ich ihnen permanent hinterherlaufen (sie haben übrigens von sich aus beschlossen, den Kontakt abzubrechen, weil sie sich von mir nicht "erziehen" lassen wollen (also nicht akzeptieren wollen, dass ich meine Kindern gern anders erziehen möchte) und lieber ihr eigenes Süppchen kochen wollen.

Wenn deine Mutter ein ähnliches Desinteresse an den Tag legt, meinst du dann, dass deine Kinder von der Beziehung zu ihr in irgendeiner Weise profitieren?
Dein Vater mag anders empfinden, aber ruft er öfter mal an, spricht wenigstens am Telefon mit den Kindern, versucht den Kontakt zu halten, oder ist das jetzt nur ein Flitz von ihm, weil er im Alter langsam einsam wird und ihm bewusst wird, dass er seine Enkel kaum kennt?

Meinst du, dass Oma und Opa im Leben deiner Kinder eine wichtige Rolle spielen? Bei uns ist es so, dass die Schwiegereltern für die Kinder Oma und Opa sind. Sie lieben sie unheimlich und umgekehrt genauso.
Meine Eltern spielen kaum eine Rolle für die Kinder. Die beiden großen kennen sie, und ab und an kommt das Gespräch auf sie, aber das war es dann auch schon.

Die Beschreibung deiner Kindheit klingt zwar nicht übermäßig grausam, aber ich kann auch keine tiefe emotionale Verbundenheit erkennen, die es dir ermöglichen könnte, über die Fehler deiner Eltern hinwegzusehen, sie so zu akzeptieren, wie sie sind und ihnen zu Liebe immer wieder über deinen Schatten zu springen. Im Gegenteil: es geht dir besser damit, sie nicht so sehen, bzw. nicht dorthin zu fahren.

Ich persönlich fühle mich meinen Eltern gegenüber dahingehend verpflichtet, als dass ich ihnen (schriftlich) mitteilen werde, wenn sie ein weiteres Enkelkind bekommen haben werden. Ansonsten werde ich eventuelle Kontaktversuche ihrerseits nicht abbrechen, gesprächsbereit sein, wenn sie es wünschen (bis jetzt wünschten sie es aber nicht). Das ist alles.

Ich brauchte meine Eltern, als ich klein war, so wie jedes Kind seine Eltern braucht. Da waren sie auch für mich da. Die Dinge, die sie damals falsch gemacht haben, halte ich ihnen nicht vor, aber sie führten dazu, dass eine tiefe emotionale Bindung über das Kindesalter hinaus nicht entstand.

Heute brauche ich sie nicht mehr, und da sie ebenfalls behaupten, uns überhaupt nicht zu brauchen, sollen sie ihr Ding machen, und wir machen unsers.

Ohwei, jetzt ist es wieder meine Geschichte geworden! Vielleicht konntest du für dich was rausziehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

HAST PN!

Antwort von Jamu am 11.06.2010, 11:22 Uhr

lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Sehe es auch so wie über mir Mami! m.T.

Antwort von Jamu am 11.06.2010, 11:55 Uhr

Und noch ein Gedanke: deine Eltern sidn also schon älter!
Sie enstammen einer ganz anderen Generation. Verbinde dann mal ihr Leben im 2. Weltkrieg mit unserem heute ... sie sind die Kriegskinder/Jugend mit ihren Traumata - und wir die Erben!

Alles weiter über pn!

LG Jamu

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum Partnerschaft:

Umfrage... Woran scheiterten eure Beziehungen

Ich stecke ja nun selber nach 13 jähriger Beziehung in der Scheidung... Und im Bekanntenkreis höhre ich im Moment auch nur das Thema. Da fragt man sich doch, woran scheitern so viele Beziehungen... Bei mir war es ganz klar der Egoismus meines Mannes... Er hat sein ...

von mamamita 29.05.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Beziehung

Was ist wichtig in einer langjährigen Beziehung ?

Hi, der übliche Satz zuerst : Ich lese schon seit Jahren sehr oft hier im Forum mit ... Seit einigen Monaten denke ich sehr viel über mein künftiges Leben nach, was mir wichtig ist, was für ein vernünftiges Leben wichtig ist .. Also, ich bin seit ca. 16 Jahren ...

von hermine06 21.05.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Beziehung

dae Alltag und die Beziehung.

Hallo !!! Eine Frage: hat sich Eure Partnerschaft sehr verändert seid dem die Kinder auf der Welt sind??? Weil bei mir Bzw. uns sehr, ich weis nicht immer wie ich damit umgehen soll? Ich habe das Gefühl, ER: wird immer mehr der typische Mann und ICH: typische Frau das heißt ...

von Sabart 14.05.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Beziehung

Freundschaft nach der Beziehung.. klappt das auf Dauer?

Leider ging die Beziehung zu meinem Freund ja in die Brüche vor ca. 2 Monaten :( Ihr erinnert euch vll., es war eine Fernbeziehung, waren über 2 Jahre zusammen. In den letzten Wochen vor der Trennung lief es absolut gar nicht mehr und er hat sich dann von mir getrennt. ...

von Florian2005 11.05.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Beziehung

Depressionen in Beziehung...

...angeregt durch das Posting mit den Hürden einer Beziehung...da haben doch außer mir noch ein paar andere Depressionen angeführt... Meine Frage dazu: wie habt Ihr die Depressionen überwunden, bzw. wie geht Ihr oder Euer Partner damit um? Was macht einem das Leben etwas ...

von Fru 11.05.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Beziehung

Darf man "schlecht" über den eigenen Mann reden?

Wir haben mit Freundinnen über unsere Männer gelacht und Alltagsstorys ausgetauscht. Mal positive mal negative. Vieles ist ja auch lustig, was so aus Missverständnissen heraus entsteht oder Situationen über die man im nachhinein lachen kann. Eine Freundin hat einen ganz ...

von Erdbeere81 11.05.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: eigenen

Beziehungscheckliste:

Habe ich in einem Buch gefunden. Je mehr Fragen negativ beantwortet werden, desto dünner ist das Ei, auf dem sich ein Paar bewegt. Fand ich gut. 1. Wie steht es um die Einsatzbereitschaft? (...für den anderen.) 2. Wie loyal verhält sich der Partner? 3. Ist die ...

von Petra28 31.03.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Beziehung

Kein Verliebtsein, große Zuneigung und Wertschätzung...Basis...

Hallo! Normalerweise schreibe ich im AE-Forum, möchte heute aber auch hier bei den BeziehungsexpertInnen um Rat fragen.... Gestern abend hatte ich eine längst überfällige Aussprache mit meinem Freund. Zur Vorgeschichte (die ich hier schon gepostet habe): wir sind jetzt ein ...

von Kitekatzl 26.03.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Beziehung

trennung beziehung?!

hallo ihr lieben, ich bin neu hier und ich hoffe, dass ihr mir ein paar denkanstöße geben könnt. mein mann und ich haben eine schwere zeit hinter uns und er hatte auch eine andere. nun habe ich aber in der letzten zeit festgestellt, dass er gefühlsmässig (rein körperlich ist ...

von muckel999 25.03.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Beziehung

Beziehungsstreß

Hi, brauch mal eure Meinung, weiß nicht mehr weiter. Mein Mann ist öfter geschäftlich in Mexico. Letztens hatte er ne mail auf seinem Blackberry von einer Maya, sie vermißt ihn so und wünsch er kommt bald wieder. Daraufhin hab ich meinen Mann zur Rede gestellt. Er streitet ab ...

von amalia17 22.03.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Beziehung

Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.