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Geschrieben von Kitekatzl am 26.03.2010, 12:00 Uhr

Kein Verliebtsein, große Zuneigung und Wertschätzung...Basis für Beziehung?

Hallo! Normalerweise schreibe ich im AE-Forum, möchte heute aber auch hier bei den BeziehungsexpertInnen um Rat fragen....

Gestern abend hatte ich eine längst überfällige Aussprache mit meinem Freund. Zur Vorgeschichte (die ich hier schon gepostet habe): wir sind jetzt ein gutes halbes Jahr zusammen und ich vermisse seit etwa Jänner ein wenig das Engagement in Bezug auf uns. Klar, er ist immer da, wenn ich ihn brauche. Er ist total liebevoll, zärtlich, aufmerksam, interessiert, hilfsbereit und einfühlsam, wenn er bei mir ist. Aber wenn er nicht hier ist: Sport, Freunde, Job....das alles ist wichtiger.

Er war nun zwei Wochen berufsmässig unterwegs und ich habe die Zeit genutzt, gründlich über uns nachzudenken. Die ersten 10 Tage gingen problemlos über die Bühne. Ich hab schon viel an ihn gedacht, aber so richtig vermisst habe ich ihn erst in den letzten Tagen. Mir ist bewusst geworden, daß meine Gefühle für ihn doch sehr stark sind.

Bisher hätte jeden Tag Schluß sein können. Klar, es hätte sehr weh getan und es hätte mir ganz und gar nicht gefallen, aber ich hätte - so nehme ich an - den Verlust bald überwunden gehabt. Und jetzt merke ich, daß sich das ändert. Ich mag ihn von Tag zu Tag mehr und wenn ich diese Gefühle zulasse (noch hab ich mich dagegen gewehrt, so gut es ging), umso schmerzhafter trifft es mich, daß er mir so wenig Prioritäten einräumt.

Jedenfalls war er gestern zur Stelle, hat sich auch seine Gedanken gemacht und wir haben geredet:

Er findet mich toll, sieht nichts Negatives an mir. Er fühlt sich wahnsinnig wohl, wenn er bei mir ist und er mag mich extrem gern - so seine Aussagen. Aber im Vergleich zu seinen früheren Beziehungen merkt er selbst, daß er sich zu wenig dafür engagiert. Er hat sich nie Hals über Kopf in mich verliebt, wie es anscheinend bei den anderen der Fall war, sondern es gibt eben nur eine tiefe Zuneigung. Erklären kann er sich das selbst nicht, obs an schlechten Erfahrungen liegt, an seinem Alter, an mir, am Job.... Er dachte, es könne sich mit der Zeit mehr entwickeln und wollte das Ganze einfach so laufen lassen. Und vielleicht ist dieses Wohlfühlen und Gernhaben eine gute Basis für eine Beziehung....Außerdem war er immer erstaunt, wie wenig ich fordere und wie unkompliziert ich bin. Na toll, und ich wollte keine Klette sein und ihn nicht unter Druck setzen. Wie frau es macht ists verkehrt.

Hmmm, das war ja nun nicht der Hammer für mich, ich hätte gerne etwas anderes gehört. Ehrlicherweise muß ich zugeben, daß ich gar nicht empört sein darf. In keiner meiner früheren Beziehungen war ich Hals über Kopf in den Kandidaten verliebt. Das hat sich immer erst nach einiger Zeit entwickelt und die Beziehungen waren eigentlich immer sehr harmonisch und dauerten lange. Bei ihm sind die Schmetterlinge geflogen. Nicht sofort, aber doch bald....Trotzdem habe ich meine Gefühle immer ein wenig unterdrückt. Selbstschutz?

Es gibt sehr viele Gründe, warum ich mit ihm zusammensein möchte, viele Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten.

Ich möchte das Ganze jetzt nicht wegen diesem "Geständnis" hinwerfen und wir sind so verblieben, daß wir versuchen, an der Beziehung zu arbeiten, schauen, wie es sich entwickelt. Wir werden mehr Zeit miteinander verbringen, Dinge zusammen unternehmen.... Bisher haben wir sehr wenig zusammen gemacht und sind fast schon wie ein altes Ehepaar. Treffen uns fast nur bei mir Zuhause, weil es am einfachsten und unkompliziertesten ist. Essen, Reden, Sex, Schlafen, fertig.... Ich werde es mir nicht mehr bieten lassen, nur mehr zum Zug zu kommen, wenn er kein interessanteres Programm hat. Habe keine Lust mehr, als Lückenbüsser zu fungieren, wenn der Herr gerade nichts Besser vor hat...

Ob das Sinn macht? Werfe ich mich ihm so an den Hals? Hätte ich einen Schlußstrich ziehen sollen?

Er hat bei mir geschlafen (das heisst, geschlafen haben wir beide sicher nicht mehr als eine Stunde). Sex gab es natürlich keinen. Das erste Mal, daß ich absolut keine Lust auf ihn hatte. Aber er ist noch nie so nahe an meine Bettseite gerückt, hat mich immer wieder festgehalten und Körperkontakt gesucht. Kürzlich habe ich gelesen, daß Frauen sich zwangsläufig verlieben, wenn sie mehrere Male mit dem selben Mann schlafen. Irgendso eine biochemische Sache, um bei dem potentiellen Vater des Nachwuchses zu bleiben und damit einen Ernährer zu haben. Ob im Umkehrschluss meine Gefühle verschwinden, wenn ich auf Sex mit ihm verzichte?

Heute bin ich müde, erledigt. Ein wenig traurig, aber nicht am Boden zerstört. Verzweifelt auch nicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt.....

Könnt ihr mir bitte eure Meinung sagen? Bin ein wenig durcheinander im Moment....lg kitekatzl

Und Dankeschön an alle, die sich bis hierher durch diesen endslangen und sicher sehr konfusen Text gekämpft haben!

 
6 Antworten:

Re: Kein Verliebtsein, große Zuneigung und Wertschätzung...Basis für Beziehung?

Antwort von Susi0103 am 26.03.2010, 13:03 Uhr

Nun, ich bin sicher keine Expertin.

Aber ich BEHAUPTE jetzt einfach, dass man nicht unbedingt dieses Schmetterlings-Verliebtsein haben musste, um jemanden zu lieben.
Das hoffe ich jedenfalls stark, denn mein Mann hatte es nach eigenen Aussagen nicht.

Wir haben uns aber schon ne Weile gekannt (Schule), haben oft was zusammen gemacht und uns sehr viel unterhalten.
Wochenlang hat sich eine Art Routine eingespielt, ehe wir zusammen kamen. Vll lags daran.

Wir sind seit gut 5 Jahren zusammen, bald 2 Jahre verheiratet, 2 Kids.

Ich hoffe das macht Dir etwas Mut, der Rest wird wohl an ihm liegen.
Aber ICH würde die Beziehung nicht "auf Verdacht" oder aus Angst beenden, wenn Du ihn liebst.

Rede mit ihm, erklär ihm wie Du fühlst, ich hoffe, er ist ehrlich und würde Dich nicht zappeln lassen, wenn er merkt, dass er Dich nicht will.

Lg, Susy

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genau wie du...

Antwort von claudi700 am 26.03.2010, 13:19 Uhr

...ist er die summe seiner erfahrungen, du bist die deiner erfahrungen...

hat er dir schon erzählt, wie seine früheren beziehungen waren, warum sie nicht "funktionierten"?

ich denke, es ist okay, dass er sich auf seine hobbies und vorlieben konzentriert, es bringt nichts, zurückzustecken um den partner/die partnerin glücklich zu machen.

in seinem fall kommt es mir so vor, als ob er (genau wie du!) nicht nur die hormone sondern auch die gedanken sprechen lässt ;-)

diese tiefe zuneigung, die er empfindet, interpretiere ich schon als liebe. er hat halt dieses verliebtsein/schmetterlinge-im-bauch-gedöns übersprungen, wer weiß????

ich habe den eindruck, dass du dir viel zu viele gedanken machst (kenne deine letzten postings aus dem ae dazu).

aber ihr merkt doch beide, dass ihr euch nicht authentisch verhaltet. du nimmst dich zurück, er engagiert sich zu wenig usw.

jetzt habt ihr das geklärt und könnt weiter eure beziehung aufbauen. ich finde das gut und denke, du solltest wesentlich optimistischer sein. natürlich hat man angst, wieder verletzt zu werden, aber er hat dir seine gefühlslage erklärt, das ist schon mal ein großer schritt, den viele männer nicht wagen.

claudia

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Dankedankedanke!

Antwort von Kitekatzl am 26.03.2010, 14:45 Uhr

Das baut mich wirklich auf auf!! lg kitekatzl

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seufz

Antwort von Jeanette40 am 26.03.2010, 14:55 Uhr

Liebe Kitekatzl,

ich musste das nun zweimal lesen, ein bißchen sacken lassen und darüber nachdenken. Folgendes leuchtete mir danach so richtig entgegen, nämlich dein Satz:

"Werfe ich mich ihm so an den Hals?"

Du armes Mädel, ich würde dich jetzt am liebsten Mal in den Arm nehmen. Du bist so krampfhaft bemüht, dir nur keine Blöße zu geben, ihn ja nicht spüren zu lassen, dass er dir wirklich viel bedeutet. Die ganze Zeit bist du irgendwie auf der Flucht. Du gibst dich ihm gegenüber als die, die mit allem (auch wenig) zufrieden ist. Eigentlich hast du ihm das letzte halbe Jahr ein vorzügliches Schauspiel geliefert. Jetzt merkst du, dass du eigentlich du selber sein willst und hast schreckliche Angst, dass du ihn verlierst, wenn du dich öffnest. Du nimmst sogar in Kauf, die Beziehung jetzt selber zu beenden, weil dir das nicht das Gefühl geben würde, dass er dich vielleicht nicht genug liebt. Du musst Schreckliches hinter dir haben und tiefe Verletzungen erlitten haben.

Lass es doch zu. Lass es zu, dass du auch mal schwach bist. Und lass es zu, dass er dies registriert. Du bist nicht Superwoman, immer unverletzlich und stark. Du bist eine Frau mit Gefühlen und Bedürfnissen und irgendwie spüre ich, dass du eine wirklich tolle Frau bist. Ich sitz jetzt tatsächlich hier und hab Tränen in den Augen, weil mir leid tut, wie du dich selber quälst in deinem Bemühen, kein bißchen Schwäche zulassen zu dürfen und deine Gedankenwelt sich offensichtlich nur darum dreht, wie du ihn möglichst unauffällig lieben kannst, ohne dass er diese Gefühle ausnutzen kann, um dir weh zu tun.

Er hat dir gesagt, dass er tiefe Zuneigung für dich empfindet. Das ist um Klassen mehr wert, als Schmetterlinge, die kurz flattern und dann sterben. Öffne dich, sag ihm ehrlich, was du für ihn empfindest und halt es nicht zurück, weil du dich dann nackt und schutzlos fühlst. Schaffst du das nicht, brauchst du meines Erachtens dringend therapeutische Hilfe, um das zu lernen.

Ganz liebe Grüße

J.

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Aus Erfahrung

Antwort von Nicol am 27.03.2010, 14:41 Uhr

Die Schmetterlinge flattern nicht immer im Bauch. ich bin mit meinem Mann nun 18 Jahre zusammen und 10 Jahre verheiratet. Die Schmetterlinge haben vielleicht ein halbes Jahr geflattert, seit dem ist es doch wohl ehr tiefe Zuneigung, Wohlfühlen und Wertschätzung.
Beziehung ist nicht nur Wolke 7. Es ist Arbeit und immer wieder aneinander interssiert sein. Immer wieder neu sich entdecken. Das macht für mich wahre Liebe aus, nicht die Schmetterlinge.

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Re: Aus Erfahrung

Antwort von Wonny-ist-daaa! am 27.03.2010, 17:22 Uhr

Mein mann war auch nie veriebt. trotzdem liebt er mich und wir sind fünf Jahre zusammen. Liebe kommt nicht immer nur auf Schmetterlingsflügeln durch den Bauch ins Herz....

alles Gute!

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