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Geschrieben von Snaffers am 12.05.2015, 19:50 Uhr

Was haltet ihr von speziellen Schulen für Hochbegabte?

Soweit ich das beurteilen kann, ist die Klasse ganz normal eingebunden und die Kinder haben keinerlei Sonderrolle (außer eben in dieser Klasse zu sein und teilweise etwas anderen Unterricht zu haben). Die Kinder besuchen ganz normal mit den anderen Kindern AGs, Reli-Unterricht läuft gemischt (ab Klasse 7 dann auch Sport). Sprich die Sonderrolle ist nur bei der Klassenentstehung und im Unterricht (Sonderfach, dafür teilweise Verkürzung der Stundenzahl in anderen Fächern) vorhanden und da endet es.
Die Kinder sehen sich natürlich schon ein Stück weit als was 'besonderes' an - aber soweit ich das sehe, ist das nix anderes, als bei uns damals, dass die A-Klasse eben die tollste ist (wenn man in der A Klasse ist). Was aber wirklich auffällig war, die Klasse hat extrem schnell eine super Klassengemeinschaft gebildet. Klar gibts mal Zickereien, aber die halten zusammen, die haben ein Gefühl zusammen zu gehören - vielleicht, weil viele Kinder in der Grundschule immer in einer Sonderrolle waren.
Ich erlebe in unsrer Klasse auch keine Probleme durch die große Altersspanne (wir haben ein Kind, das erst noch Deutsch lernen musste und deshalb vom Alter her in Klasse 6 gehört, aber auch 2 Kinder, die gerade erst 9 geworden sind, also erst in Klasse 3 gehören würden - letztendlich hat die Hälfte der Klasse keine reguläre Schullaufbahn hinter sich - und von der anderen Hälfte hatten viele Probleme in der Grundschule wegen Unterforderung).

Unser Kind war ja nun schon etwas älter, genauer gesagt 9, als es um die Wahl der weiterführenden Schule ging. Es hatte ganz klare Ansprüche an die zukünftige Schule: Ich will mich nicht mehr langweilen. Es soll schneller gehen, nicht immer so ewig üben.
Wir haben 2 Gymnasien im Ort, die haben wir uns angeschaut und mit der jeweiligen Schulleitung gesprochen, zusätzlich ein Gymnasium in einer andren Stadt, dass ein Konzept hatte, das dem der HB-Klasse sehr ähnlich ist, allerdings mehr auf leistungsorientierte Schüler ausgelegt ist, auch dort gabs ein Gespräch mit der Schulleitung und eben in der naheliegenden Großstadt noch eines der beiden Gymnasien dort mit HB-Zug.
Die Wahl, wo es hinmöchte, haben wir dem Kind überlassen. Eins der örtlichen Gymnasien fiel direkt weg. Das andere wäre nur eine Notlösung gewesen, da die Schulleitung uns sagte, "solche Kinder" könnten an der Schule nicht wirklich gefördert werden.
Unser Kind hatte dann als erste Wahl den HB-Zug, weil es hoffte auf "andere Kinder wie mich" zu stoßen.
Der "Leistungszug" war die zweite Wahl.
Anmelden durften wir an beiden Schulen, da beim HB-Zug die Schule sich ihre Schüler zusammenstellen darf.
Nach dem IQ-Test, der für die Aufnahme in einen HB-Zug obligatorisch ist, wurde unser Kind dann zum Probetag eingeladen. Ich habe mein Kind NIE so begeistert aus der Schule kommen sehen, es sprudelte nur so über (sonst eher der Typ 'ich lass mir alles aus der Nase ziehen - und auch das nicht gern').


Dieses "weil ich schlauer bin" habe ich während der Grundschulzeit sehr oft gehört und genauso oft versucht abzuschwächen, weil es mir nicht gefiel, dass mein Kind damit angibt (würde ich aber auch in jedem anderen Bereich einer besonderen Begabung nicht mögen).
Die Kinder erleben sich einfach so - für sie ist das normal - gleichzeitig zeigen sie aber damit bereits, dass sie sich da etwas außerhalb der Gesellschaft empfinden.
Seit dem Schulwechsel höre ich sowas nicht mehr, denn jetzt ist das Kind in seiner Klasse ja "normal", die sind ja alle so - und trotzdem hat jedes Kind seine Stärken und Schwächen - auf denen aber niemand herumreitet, das wird neidlos akzeptiert. Da gibts Trost, wenn was nicht klappt - und noch besser: Hilfe bei Problemen (sprich X erklärt Y was in Englisch - Y wird sich dann, wenn die Zeit kommt vermutlich mit einer Matheerklärung revanchieren), aber man freut sich auch mit jemand, der was tolles geleistet hat (letztens gabs Party, weil die Klasse die 3 besten Schüler der ganzen Schule im Känguru-Wettbewerb (Mathe) gestellt hat - das "Futter" und die Zeit hat die Mathelehrerin spendiert).

 
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