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Geschrieben von sun1024 am 09.05.2015, 22:54 Uhr

Was haltet ihr von speziellen Schulen für Hochbegabte?

Hallo LiLiMa,

meine Kinder sind älter als deine, menie Älteste macht gerade Abitur.

Und ja, es tut nach meiner Erfahrung "solchen" Kindern definitiv gut, mal unter Gleichgesinnten zu sein. Wem von uns geht es denn nicht so, dass man sich wohl fühlt, wenn die Umgebung ähnlich denkt wie man selbst?
Das heißt nicht, dass jedes begabte Kind sich nur auf einer speziellen Schule wohlfühlt - aber dass es diesen Kindern gut tut, sich mal nicht verstellen zu müssen, sondern ungezwungen auf ihrem "Niveau" zu spielen, quatschen, diskutieren.

Ich habe vor vielleicht 12 Jahren das erste Mal an einem Treffen eines Forums für Eltern hochbegabter Kinder teilgenommen. Ca. 30 hochbegabte Kinder, die sich vorher nicht kannten, trafen aufeinander. Und glaub mir, da wurde nicht nur Schach gespielt - am meisten belagert war das Klettergerüst. Es wurde im Wald rumgestreift, gemalt, geklettert, Tischtennis gespielt, ... und die Kinder kamen erstaunlich gut miteinander aus (und das, obwohl einigen von denen in ihren Regelschulen ein sehr schlechtes Sozialverhalten bescheinigt wurde - unter den "andersartigen" normalen Kindern).

Wenn dein Kind hochbegabt ist und gerne im Matsch spielt, wieso sollten andere hochbegabte Kinder da so viel anders sein? Stell dir einfach eine Schule mit lauter Kindern wie deins vor, dann weißt du, wie eine Hochbegabten-Schule aussieht :).

Meine jüngste Tochter wird jetzt nach der Grundschule in so eine Spezialklasse gehen - durch einen Umzug wohnen wir jetzt in einer Stadt, in der es sowas gibt. Den beiden Großen war das nicht vergönnt. Die haben viele Jahre über die ständigen Wiederholungen und das langsame Tempo im Unterricht geklagt. Und genau das ist es, was den Unterricht für Hochbegabte vom "normalen" unterscheidet - weniger Wiederholungen, weil sie schneller verstehen. Das schafft dann ein bisschen Zeit für interessante Projekte. Ansonsten ist es da wie an anderen Schulen auch.

Ich habe leider schon einige Kinder kennen gelernt, die durch langweiligen und langsamen Unterricht ihr Interesse verloren haben. Manche ziehen sich dann zurück und machen nicht mehr mit, andere fangen an zu stören. Und das kann sich dann hochschaukeln und sich zu echten Problemen auswachsen.
Und wir haben miterlebt, dass Kinder, die sich gerne und gut am Unterricht beteiligen, Mobbing-Opfer werden können.

All das muss nicht passieren, aber man muss ein bisschen aufpassen. Dauerhaft unterfordert sein kann anstregend sein. Und hilft übrigens auch nicht unbedingt gegen Perfektionismus - man kann sich noch viel mehr selbst geißeln, wenn man mal einen Flüchtigkeitsfehler in pippieinfachen Aufgaben macht, als wenn es angemessen schwere Aufgaben waren... ich spreche aus Erfahrung :).

Tja, Fazit... ich würde die Chance der besonderen Schule mal in Betracht ziehen und mir diese Schule, aber auch die ganz normale örtliche Grundschule, einfach mal ansehen. Und dann geht ihr einfach euren Weg.

LG sun

 
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