Kigakids

KIGAKIDS - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Bobbiesue am 07.09.2008, 10:53 Uhr

Und OB sie das erkennen.....

liebe Birgit

da muss ich dir leider wiedersprechen, und ich bin nach 22 jähriger Dienstzeit als Kindergarten-und Hortpädagogin sehr wohl der Meinung das jeder Mensch ( dazu zählen nun auch mal die Kinder) erkennen was ihnen gut tut und was nicht ( altersgemäß und situationsbezogen)

. genau diese Einstellung mancher Eltern macht uns Pädagogen die Arbeit, Kinder zu selbständig denkenden und fühlenden Menschen, zu erziehen ziemlich schwer.

Sie trauen es ihren Kindern nicht zu ihre Bedrüfnisse zu erkennen. Sie nehmen ihnen im jungen Alter viele Entscheidungen ab ( damit meine ich nicht das Thema über die Strasse rennen wenn Autos kommen ) .
Es geht um die Grundbedürfnisse des Menschen, dazu zählt nun mal Nahrungsaufnahme, Schlaf, Ausscheidungen, Wärme-und Kälteempfinden etc.

Ich erlebe das 100 mal an Tag, dass 6-10 jährige KInder zu mir kommen weil sie nicht wissen ob ihnen kalt oder warm ist,sie scheuen sich davor selbst zu entscheiden ob sie sich ausruhen möchten, oder gar essen sollen.

Diese Situation rührt durchaus auch daher, weil ihre Eltern, Großeltern und teilweise auch einige meiner Kolleginnen immer genau wissen was besser für das Kind ist.

Warum fällt es Erwachsenen nur derart schwer Kindern den Willen zu lassen?
Warum dürfen Kinder nicht selbst erfahren das ihnen bei Schneelage kalt werden könnte und das sie eine Lösung für dieses Problem selber finden können?

Sind es die eventuellen Folgen die für die Eltern unangenehm sein könnten?
ist es dann eventuell mit so viel Mehraufwand verbunden wenn man eben nochmal reingeht und ne Jacke holt weil das Kind erst kurz auf der Strasse testen durfte das es ihm doch kalt wird?

Es ist WICHTIG solche Dinge austesten zu lassen, es ist legitim Fehler machen zu dürfen und auch daraus zu lernen.

Ich bin jeden tag mit dem Problem Hausaufgaben machen konfrontiert. Viele Kinder sind nicht in der Lage selbst Lösungen zu finden, wie auch, vieles wurde ihnen ja von den Erwachsenen ständig vorgekaut, ständig gesagt. Sie brachen ja nicht zu denken, es war ja immer jemand da der ihnen das selbständige Denken und Handeln abgenommen hatte.

Wie ihr seht brennt mir dieses Thema sehr in der Seele, und ich möchte niemanden angreifen. Zum Glück sind in meinem Arbeitsbereich viele Eltern sehr einsichtig, und könen meine pädagogischen Ansätze und psychologischen Hintergründe recht gut verstehen.

Und noch etwas.

bei uns in Wien gibts schon seit Jahren keine gemeinsamen *Schlafstunden* mehr. Die Kinder die das Bedürfnis haben sich auszuruhen haben die Möglichkeit und den Bereich, anderen dürfen weiter spielen.

Es gibt auch die Möglichkeit NICHT zu essen, und manche dürfen auch ein wenige später essen. Es ist alles möglich und alles zu organisieren. Und der Betreuungsschlüssel bei uns lautet: 25 Kinder von 3-6 Jahren haben EINE Pädagogin, und EINE Assistentin.

ich könnte mir kein anderes Arbeiten vorstellen.

Sorry für die Länges des Beitrages

Gruß
Bobbiesue

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.