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Geschrieben von Agnetha am 06.08.2009, 12:38 Uhr

KiGa Eingewöhnung bitte lesen

In dem damaligen Kindergarten meiner Tochter (13) hatte ich bis zu meiner Arbeitsaufnahme noch ein gutes halbes Jahr. Dem entsprechend bin ich mit ihr hingefahren, war auf einen gemeinsamen Besuch von zwei Stunden Dauer eingerichtet und dachte, das würde erst einmal reichen. Meine Tochter war damals 1 3/4 Jahr alt und von Anfang an so gern im Kindergarten, dass ich sie kaum wieder weg gekriegt habe. Sie wehrte sich, als ich sie anziehen wollte ... Allerdings waren diese Monate doch nicht umsonst, denn sie war so häufig krank, dass ich gar nicht gewusst hätte, wie ich das hätte hinkriegen können, wenn ich schon arbeiten hätte müssen.

Bei meinem Sohn (5) wollte ich aus ebendiesem Grund den Kita-Platz entsprechend lange vorher haben und erlebte eine Abfuhr. Vier Wochen lautete die Auskunft, die ich bekam. Weil ich einen Einspruch machte und er mitten im Monat Geburtstag hat, wurden dann sechs Wochen daraus, und die reichten hinten und vorne nicht.

Wir waren bereits seit einem Jahr einmal monatlich zu sogenannten Mutter-Kind-Treffen in diesem Kiga gewesen. Er "kannte" also das Gebäude und sogar seine spätere Erzieherin schon flüchtig. Trotzdem ging er mir keinen Zentimeter von der Seite, saß nur auf meinem Schoß, Gesicht in meiner Armbeuge verborgen. Er ließ sich nicht ansprechen, wollte niemanden sehen, ließ sich zu nichts ermuntern, zeigte null Interesse an irgendwas dort und machte erst ein freundliches Gesicht, wenn wir den Kindergarten nach zwei Stunden wieder verlassen konnten. Die Erleichterung war ihm deutlich anzumerken.

Die erste Woche waren wir mit im Gruppenraum; dann wurde das Wetter schöner und wir gingen in den Garten. Das fand er schon etwas interessanter und sah sich (mein Hosenbein umklammernd) schon mal um, aber wenn er dabei "erwischt" wurde, war wieder alles aus. Als nächstes wurde er krank und damit verging unsere dritte Woche der Eingewöhnung.

In der 4. Woche fingen wir wieder bei null an, war mein Gefühl. Zum Ende der Woche ging er im Garten mal einen halben Meter von mir weg. Wenn ich aber noch einen Schritt woanders hin machte, war er gleich wieder bei mir. Deswegen sagte eine Erzieherin (nicht seine, denn die war dann im Urlaub), wir müssten angesichts der uns weglaufenden Zeit voran kommen. Sie hatte damit durchaus Recht; das leuchtete mir ein. Ich ging also aus dem Garten in den Aufenthaltsraum der Erzieherinnen und saß dort eine halbe Stunde. Die wurde mir extrem lang, denn ich hörte mein Kind schreien wie noch nie. Das ging mir durch und durch. Den Erzieherinnen gelang es nicht, ihn zu beruhigen. Er war fix und alle, als ich wieder auftauchen durfte.

In der 5. Woche ging es praktisch so weiter, dass ich immer mal wegging und er sich die Lunge aus dem Leibe schrie. In der 6. Woche steigerten wir das, denn er sollte nun auch noch im Kindergarten schlafen. Zu unser aller großen Überraschung klappte das komischer Weise gut. Wahrscheinlich war er so k. o. von der Aufregung. Ich weiß es nicht.

Noch mindestens ein Jahr lang danach, als er sich daran "gewöhnt" hatte, den ganzen Tag im Kiga zu verbringen, schrie er JEDEN Morgen, wenn ich zu Hause losging ganz erbärmlich: Mama soll nicht weggehen. Bitte Mama bleib. usw.

Ich kam mir die ganze Zeit vor wie ein Schwein und fand es furchtbar. Ich bin auch vorher, als wir noch zu Hause waren, mit ihm in Spielgruppen gegangen, Kinder kamen zu Besuch, ich habe ihm vom Kindergarten erzählt, was da alles los ist und wie gut es ihm gefallen wird ... Alles vergebliche Liebesmüh.

Problematisch war auch, dass er extrem viel krank war. Alleine im zweiten Kigajahr fehlte er zusammengerechnet gut 7 Monate. Er war also eigentlich permanent in der Eingewöhnung. Das war schon extrem.

Als er 3,5 Jahre alt war, sagte er, er würde ja gerne hingehen, aber ich sollte auch dortbleiben. Ich meinte, es sei doch aber schön, er habe Freunde dort, könne viel spielen und würde so viel lernen (was man eben immer so erzählt) und er guckte mich an und sagte: "Mama, ich habe dort noch gar nichts gelernt." Wenn ich irgendeine Möglichkeit gehabt hätte, ihn noch zu Hause zu behalten, hätte ich es getan und ncoh ein Jahr gewartet.

Im Mai ist er 5 geworden und seitdem kann ich manchmal feststellen, dass er sich auch mal auf den Kindergarten freut. Immerhin wird dann das letzte Jahr nicht so stressig werden. Ich hoffe, die Schule gefällt ihm besser.

Agnetha

 
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