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Geschrieben von AlexSa am 05.10.2012, 20:59 Uhr

ergänzung

So ihr lieben und auch bösen ;-),

mag sein dass mein Ausgangsposting sehr sachlich ist. Irgendwie musste ich die Situation ja schildern und ich habe mich dabei am Berliner Modell orientiert, weil dieses in der Krippe angewandt wird. Ich hab der Einfachheit halber nur den Text aus dem Expertenforum kopiert, weil man das Modell ja dort kennen sollte.
Dort heißt es aber auch klar: das ind muss sich innerhalb weniger Minuten beruhigen lassen. Das ist hier eindeutig nicht der Fall. Von anderen Kitas weiß ich, dass in solchen Fällen die Mutter zurück geholt wird. Dies ist nie passiert. Und dies halte ich für falsch.

Nicht, weil es in irgendwelchen Büchern steht... sondern weil meinem Sohn hier inneres Leid wiederfährt, er unglücklich ist, laut anderen anwesenden Eingewöhnungseltern panisch von Tür zu Tür rennt offenbar in der Hoffnung endlich von uns abgeholt zu werden, er sich maximal für 3 Minuten immer mal wieder ablenken lässt und den Rest der Zeit entweder traurig und teilnahmslos dasitzt oder aber vorwiegend ausdauernd schreit und weint.
Und wisst ihr was? Bei dem Gedanken daran wie er sich fühlen muss heule ich jedesmal mit und es zerreißt mir das Herz. Ich spüre, dass es falsch ist was die Erzieher fordern! Abgeben und gehen ist i.O. bei einem eingewöhnten Kind, dass den Trennungsschmerz nach ein paar Minuten überwunden hat und danach munter mitspielt. Ich finde es grausam, dass mein Sohn die vollen angesetzten 2 Stunden täglich Kummer und seelische Schmerzen leidet obwohl die Erzieher spätestens nach einer halben Stunde merken, dass sie ihn nicht beruhigt kriegen. Aussage einer Erzieherin: Er lässt keinen an sich ran, da ist es besser ihn in Ruhe zu lassen. Aha, also lieber apatisch in der Ecke sitzen lassen? Aussage seiner Bezugserzieherin: Er schreit insbesondere los, wenn er nicht beachtet wird und hat keine Tränen dabei. Was will sie damit sagen; dass er sein Leid nur vortäuscht? Oder ist es nicht vielmehr so, dass er einfach seelische Schmerzen hat und Trost und Gehör sucht?! Und warum hat er beim Abholen jedesmal Fusseln an den Wangen, wenn er doch angeblich keine Tränen weint?! Und warum sah ich heute durch die Tür eindeutig Tränen, als er mich noch gar nicht erblickt hatte?
Wie soll ich Vertrauen in die Erzieher haben, wenn sie offenbar hinsichtlich Eingewöhnung nicht zum Wohle meines Kindes denken und handeln sondern nur ihren Fahrplan durchziehen ohne sich nach dem Tempo meines Kindes zu richten? Zumal ich als unwissende Mutter 4 Tage lang im Unklaren gelassen wurde, wie die 2 Wochen überhaupt ablaufen. Wie soll ich Sicherheit ausstrahlen, wenn sie mir durch die Erzieher nicht gegeben wird?

Und auch wenn das jetzt klingt, als sei das in meinen Augen eine Rabenkita: Nein, sicher nicht. Ich bin nur mit dem Ablauf der Eingewöhnung unzufrieden weil hier nicht auf die Bedürfnisse der schutzbedüftigen kleinen hilflosen Wesen eingegangen wird.
Was mich noch hoffen lässt sind die zwei positiven Trennungsversuche: Mein Kind fühlte sich offensichtlich wohl, Freudentränen beim Abholen sind normal. Und wenn ich nicht mitsamt Kind von den Erzieherinnen weg geschickt wurde hätte ich ihn noch mit im Garten spielen lassen.
Vielleicht hätte ich diesbezüglich auf meinen Mutterinstinkt/den Eindruck meines Sohnes hören sollen. Aber ich habe mich von dem angeblich geschulten Fachpersonal verleiten lassen ihren halbherzigen Fahrplan durchzuziehen.

Und was die 3-jährige Erziehungszeit anbelangt: das sowas seine sinnvolle Berechtigung hat weiß ich erst jetzt. In meiner Gegend ist Kita mit 1 normal und ich selber war mit 3 Monaten in der Krippe. 3-Jahres-"Hausfrauen" werden belächelt und ich habe das mangels anderweitiger Erfahrungsberichte gar nicht infrage gestellt. Nun weiß ich es besser.
Wobei man sich drum streiten kann ob die Auswirkungen einer Kita ab drei wirklich nur positiv sind. Zumal hinzu kommt, dass mein Partner auch einen unsicheren und mittelmäßig bezahlten Job hat - nicht jeder kann sich 3 Jahre Elternzeit leisten. Bei mir ginge es nur durch Aufbrauchen meiner Ersparnisse. Und wenn ich an das Thema denke, dass viele wollten aber nicht könnten - werd ich auch sauer auf die Regierung die lieber Renten erhöht und Kita-Ausbau bezuschusst als länger Elterngeld zu zahlen...

Da mein Sohn aber generell gern mit anderen Kindern zusammen ist, die Räume und seine Bezugserzieherin in meiner Anwesenheit auch nett findet und ja schon zweimal den Eindruck erweckte, als würde und wolle er dazu gehören, will ich erstmal an der Krippe festhalten. Vielleicht gefällt es ihm ja bald so gut dass er nicht mehr weg will. Und er braucht einfach nur den sanften Übergang dazu, dass er eben ohne seine Eltern da ist.
Ich will ihn nach der Eingewöhnung erstmal nur 4 Tage die Woche von ca. 9-14:30 Uhr dort lassen. Ich arbeite Teilzeit und Oma kann stundenweise mit aufpassen. Allerdings nicht täglich "ganztags" da schon über 70.
Und sollte es wirklich gar nicht mit Eingewöhnung klappen - ja, dann würde ich meiner beruflichen "Karriere" den Laufpass geben und noch mind. 1 Jahr zu Hause bleiben. Was das für berufliche Auswirkungen bei einem späteren Wiedereinstieg hat ist mir dabei zum Wohle meines Kindes tatsächlich nachranging. Aber da ich ander Kinder in seinem Alter sehe, die offensichtlich gern in der Krippe sind, hoffe ich ja noch...

 
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