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Geschrieben von Kacenka am 22.05.2014, 14:44 Uhr

ein kurzer Einblick oder Richtigstellung

Es ist schön, dass Ihr Euern Kinder so ein tolles Vorbild seid und sie dadurch weitgehend konfliktfrei ein gutes Benehmen erlernen. Nach dem, was Du zuletzt schreibst, ergibt sich schon ein etwas anderes Bild und ich verstehe nicht so ganz, warum Du meinst, euer Kind tanzt Euch auf der Nase herum (das schliesst nämlich in meinem Verständnis gegenseitigen Respekt, so wie Du ihn beschreibst, aus.) Aber Du scheinst schon ein ziemlich idealistisches Bild von unserer Gesellschaft zu haben:

" Wir als Familie sind die kleinste Zelle in der Gesellschaft. Das bedeutet nicht, dass man erzieherisch Staatsorgan spielen muss. Kinder sollen selbst erkennen können, was Recht und Ordnung, Moral und Gesetz sind, damit sie es auch selbstverständlich verstehen und verinnerlichen können. So entsteht Freiheit und Individualität. Das muss man vorleben und nicht verlangen müssen. Muss man etwas unter Druck oder unter Stress anerziehen, sollte man eventuell sein Eigenverhalten reflektieren oder mehr Geduld üben.
Ich wollte hier nur wissen, wie ihr das Trockenverhalten erlebt und ob es Tricks gibt oder wir einfach relaxt abwarten und im Kindergarten sagen, dass seine Windel halt noch Teil von ihm ist. Sonst gibts absolut keine Probleme."

Es gibt aber einen Haufen Gesetze in eigentlich jedem Land, die man weder alle gänzlich nachvollziehen können wird, noch muss man mit allen einverstanden sein - auch nicht in einer Demokratie. Trotzdem gelten sie für alle. Genauso werden Euern Kindern in der Schule und im Arbeitsleben Regeln begegnen, die sie zwar hinterfragen können, es wird aber nichts daran ändern, dass sie sie trotzdem befolgen müssen (oder sonst Konsequenzen tragen). Das ist schlicht Realtiät - genauso wie selbst im demokratischsten System immer auch Hierarchien vorhanden sind, welche von allen respektiert werden müssen, sofern man ein weitgehend zufriedenes, und - auch selbstbestimmtes - Leben führen will. Und genau darauf vorzubereiten, gehört doch auch zur Erziehung, wenn man seinen Kindern nicht nur eine glückliche Kindheit, sondern auch ein zufriedenes Erwachsenenleben ermöglichen will.
Und ganz ehrlich: ein Kind, das - nach Vorankündigung - auf den Teppich pullert oder freihals zugibt, dass es heute zu faul ist, auf die Toilette zu gehen, hat auch in den ganz elementaren Benimmregeln noch Reserven - schliesslich laufen Erwachsene auch nicht aus Bequemlichkeit mit Windeln herum, oder? Das klingt nach provokativem Ausprobieren, was geht - nach einem regelrechtem Schrei nach Grenzen und Regeln, um einfach zu wissen, woran man ist.
Und noch eines "stört" mich (obwohl es mir ja egal sein kann) an diesen von Dir so beschriebenen Situationen: die Einstellung: heute habe ich Lust - da streng ich mich mal ein bisschen an - morgen habe ich keine - da muss ich auch nicht - kann, wenn sie zur Gewohnheit wird, ein ziemliches Hindernis im Leben sein. Rein lustgesteuert und ohne Anstrengung erreicht man wenig im Leben, auch nicht etwas, was man eigentlich wirklich will.
Kinder sind vorrangig lustgesteuert, einen Willen im eigentlichen Sinne (oder Zielstrebigkeit) müssen sie erst entwickeln lernen. So "muss" man, wenn man z.B. Klavierspielen lernen will, regelmässig und ausdauernd üben, auch wenn man manchmal eigentlich keine Lust darauf hat. gibt man der Unlust regelmässig nach, wird man langfristig höchstens ein bisschen rumklimpern lernen und keine wirkliche Freude am Klavierspiel (auch kein Erfolgserlebnis) finden. Dahin will ich zumindest meine Kinder auch führen, das zu erkennen, natürlich ohne grosse Moralpredigten à la "Ohne Fleiss kein Preis" usw., aber eben ihnen zeigen, dass man manchmal etwas tut, worauf man eigentlich keinen Bock hat, hinterher ist man aber froh, es trotzdem getan zu haben. Solche Erlebnisse hatte ich zumindest in meiner Kindheit auch und sie haben entscheidend dazu beigetragen, dass ich heute mit meinem Leben zufrieden bin.

Und wenn ich noch kritischer bin, vermute ich hinter Deiner laxen Reaktion auf dieses Verhalten sogar Bequemlichkeit auf Seiten der Eltern - aber das ist dann schon reine Spekulation, natürlich.

Nichts für ungut - wollte sicher nicht unhöflich sein. Ich habe keinen Grund hier fremde Leute zu attackieren, tue nur meine ehrliche Meinung kund (in Reaktion auf Anfragen). Wie gesagt - mir kann es egal sein, und wenn Ihr eigentlich keine Probleme habt, ist ja alles in Butter. Sollte wirklich nur eine Antwort sein auf Deine Frage - warum will mein Sohn nicht mehr auf die Toilette gehen. (ich glaube kaum, dass es da noch einen "Geheimtrick" gibt :-))

 
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