Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Charly0815 am 20.03.2012, 9:47 Uhr

Wie hält man das aus????

Hallo!

Auch ich möchte Dich nochmal darin bestärken, wie Du bisher mit der Situation umgehst. Ich habe oft den Eindruck, dass die Eltern mehr leiden als die Kinder. Das beginnt im Kleinen, wenn die Mäuse 'nur' eine schlichte Grippe haben und endet bei den Situationen, in der Du gerade steckst. Deine Maus weiß, dass Du da bist und wenn alles vorbei ist wird sie's nach meiner Erfahrung sehr schnell verarbeiten. Vermutlich schneller als Du. Mein Sohn war 'nur' ein 'normales' Frühchen, aber auch ich habe unter den Tagen auf der Intensivstation gelitten. An manchem Abend, wenn ich mich von ihm für die Nacht verabschieden musste (in dem KH durfte man nach zehn nicht mehr auf die Intensiv zu den Kindern), stand ich weinend vor seinem Bettchen und in mir war nur der eine Wunsch, alle Kabel und Schläuche abzustöpseln und meinen Sohn mitzunehmen. Ich wollte ihn nicht alleine lassen zwischen all den Geräten, den ständigen Alarmen, den fremden Ärzten und Schwestern. Mein Kleiner hat das alles gut weggesteckt. Vom Tag an, als wir daheim waren war er das zufriedenste Baby/Kind der Welt. Er schrie wenig und ist bis heute (mit vier) ein ausgesprochen ausgeglichenes Kind. Obwohl in seiner Krankenakte aus dem KH sehr oft zu lesen stand: 'Säugling ist unruhig'. Neben meinem Sohn lag ein Baby im Inkubator, das den ganzen Tag weinte und immer alleine war. Ich habe die Mutter in zehn Tagen nur ein einziges Mal gesehen. Da stand sie sprachlos vor ihrem Sohn und starrte ihn an, berührte ihn nicht ein einziges Mal und als sie und ihre beiden Begleiter die Intensiv nach einigen Minuten wieder verließen vergaßen sie sogar die Klappen am Inkubator wieder zu schließen. Das sind die wirklichen Kindheitstraumata...
Du aber bist bei Deiner Tochter und wenn der Alptraum erst einmal vorbei ist, weiß sie noch sicherer als vorher, dass sie sich auf Dich verlassen kann, weil Du sie nicht im Stich lässt.
Es gibt keine Alternative zu dem, was Ihr gerade durchmacht und wenn Du diese Tatsache für Dich verinnerlichst wirst Du auch Deiner Tochter dieses Gefühl vermitteln.
Alles Gute!!!

 
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