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Geschrieben von Sophianils am 14.01.2011, 9:53 Uhr

Ventrikulomegalie

Hat jemand Erfahrungen damit und mit einem Shunt bzw Punktion noch in der SS? Oder wurde das Kind früher geholt um das zu operieren? Wir bewegen uns bei einer Erweiterung von 14 mm auf beiden Seiten.

 
3 Antworten:

ich habe schon damals geantwortet

Antwort von sisiro am 14.01.2011, 16:21 Uhr

Eine Punktion im Mutterleib kommt GAR NICHT in Frage.

Es muss erst einmal die Ursache für die Erweiterung gefunden werden. Das kann ein Schlaganfall, ein Tumor oder der landläufige "Wasserkopf" sein. Wenn man diese Ursache kennt, kann man entsprechend handeln. Wichtig ist, das Baby NUR in einer Klinik mit Intensiv-Kinder-Station zu bekommen. Auch wichtig ist, dass das Baby UNBEDINGT mit Kaiserschnitt zur Welt kommen sollte, um den Kopf so schonend wie möglich zu gebären.

Nach der Geburt wird wahrscheinlich ein MRT gemacht werden. DAnn wird sich zeigen, ob ein Shunt nötig ist.

Mein Sohn hatte einen vorgeburtlichen Schlaganfall und fiel in der 36. SSW wegen der Ventrikelerweiterung auf. Man holte ihn in der 37. SSW, weil man befürchtete, dass das Köpfchen sonst zu groß werden würde. Am 3. Lebenstag wurde ein MRT gemacht und er benötigte keinen Shunt.

Ich wünsche Euch beiden alles Gute.

Bei Fragen gerne ein PN schicken.

Gruß
Sisiro

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Re: ich habe schon damals geantwortet

Antwort von Sophianils am 15.01.2011, 10:01 Uhr

Ich danke Dir nochmal für Deine Antwort. Wir haben ein ganz gutes Gefühl was unser Baby angeht. Sind jetzt in den besten händen in der charite in Berlin. Habe gestern mit der leitenden Oberärztin von der Neurochirurgie tel und sie machte mir gleich einen Termin zum 25.1 zum Pränataldiagnostiker des Hauses bei dem US wird sie dann dabei sein. Ich werde dann auch dort entbinden bzw einen Kaiserschnitt bekommen. Das wird dann alles besprochen. Wir waren ja schon 2 mal beim Mrt und außer der Ventrikulomegalie wurde nix auffälliges festgestellt. Keine Hirnblutungen oder sonstiges. Fruchtwasserunters ergab auch keine Auffälligkeiten und auch keine Annahme für eine Infektion in der Ss. Röteln, Zytomegalie und Toxopl. seien wohl ausgeschlossen. Die Ärztin dort meinte das es daher erstmal kein Grund zum frühzeitigen holen gibt um Druck zu entfernen aus Gretas Kopf weil die Ventrikelgröße von 14mm wohl noch ganz gut sei. Sollte im laufe der letzten 10 Wochen noch was schlimmeres kommen wird sie natürlich eingreifen und Greta früher holen und dann ist ja da gleich die päd Neurochirurgie. Ich hoffe das Greta nicht operiert werden muss denn 90 % der Babys die keinen weiteren Auffälligkeiten haben leben wohl damit ohne Probleme. Jedenfalls sagte sie das man die Kinder nach der Geburt besser untersuchen kann als im Mutterleib. Hat Dein Sohn denn Einschränkungen davongetragen?

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Re: ich habe schon damals geantwortet

Antwort von 4hamänner am 16.01.2011, 19:33 Uhr

Hatte dir - glaub ich jedenfalls - auch schon geantwortet:

Eine Vergrößerung der Ventrikel muss nicht gleichbedeutend mit erhöhtem Druck sein. Bei einem Hydrocephalus (Wasserkopf) - wo der erhöhte Druck auftritt - ist der Abfluss des Hirnwassers behindert. Das Wasser wird im Kopf gebildet und fließt normal über den Spinalkanal (Wirbelsäule) in den Bauchraum ab. Wenn es also rückstaut kommt es zu einem erhöhtem Druck und außer den Ventrikeln (Hirnkammern) sind auch alle anderen Räume in denen sich Hirnwasser befindet erweitert. Deshalb muss bei einem Hydrozephalus auch der Spalt zwischen Schädel und Gehirn vergrößert sein.

Ein anderer Grund für eine Vergrößerung der Hirnkammern kann sein, dass das Gehirn nicht so stark gewachsen ist, wie es zu erwarten wäre. Das kann durch Untergang von Hirngewebe passiert sein (Schlaganfall, Blutung, Sauerstoffmangel ...) oder auch andere Gründe haben. Vielleicht ist es aber auch nur eine Abweichung von der Norm und es steckt nichtsweiter dahinter. Das kann man sicher erst in den Monaten nach der Geburt genauer herausfinden.

Je nach den Ursachen können die Folgen ganz unterschiedlich sein. Bei einem frühen Schlaganfall oder Blutung kann es zu einer Halbseitenlähmung kommen (Hemiparese), die in den meisten Fällen - mit Therapien - ganz gut ausgeglichen werden können. Falls es aber aus genetischen oder anderen Gründen zu einem verminderten Wachstum des Gehirns kam, so kann es auch zu weiteren Problemen kommen. Es könnte auch durch Probleme im Stoffwechsel bedingt sein, dann muss vielleicht eine bestimmte Diät gehalten werden. Bei allen Ursachen hat dein Kind ein erhöhtes Risiko eine Epilepsie zu bekommen. Viele Arten von Epilepsie in diesem Alter sind jedoch gutartig.

Da das Gehirn des Babys sich erst noch entscheidend entwickelt, kann man sehr lange nicht wirklich sagen, welche Probleme auf euch zukommen werden. Erst wenn die Kinder älter als 1 oder sogar 2 Jahre sind, kann man relativ zuverlässige Diagnosen und Prognosen stellen. Davor wird man sehr genau schauen, wie sich das Kind entwickelt und wie man es fördern kann.

Vielleicht findet man auch keinen Grund, aber es ist sicher nicht verkehrt, das Baby in den ersten Monaten genauer (ärztlich) zu beobachten.

Liebe Grüße
Anja

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