Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von 4hamänner am 07.02.2011, 20:15 Uhr

Sprachverzögerung, viele fragen

Hallo,

als Sprachreha kann ich dir Werscherberg empfehlen (Raum Osnabrück). Dort werden die Kinder mit Begleitperson für 4 Wochen (in Ausnahmefällen für 6 Wochen) aufgenommen. Es wird viel Wert auf eine gesamtheitliche Förderung gelegt. Therapieplan je Woche wie folgt: 5 x Logo, 2 x Rhythmik bzw. Musiktherapie, 2 - 3 x Ergo bzw. Heilpädagogik, 1 x Reiten, 1 x Psychomotorik, 1 x Trampolin, 1x Schwimmen und 1 x Waldgang. Bei Bedarf auch Physiotherapie. Dazu noch die Möglichkeit das Seepferdchen zu machen (privat) und ein paar (nicht immer reichliche) Freizeitangebote.

Man wohnt in Häusern mit ca. 6 bis 8 gleichaltrigen Kindern. Die Mahlzeiten werden in diesem Haus gemeinsam eingenommen und auch die Therapien (teilweise in Kleingruppe) sind je Haus organisiert. Dazu kommen noch "Weiterbildungsabgebote" für die Eltern.

Insgesamt wird dort viel Wert auf Entwicklung der Kinder gelegt, das bedeutet dort möglichst freies Spiel in der freien Natur und möglichst wenig (kein) Fernsehen.

Wir waren dort und haben dort sehr gute Erfahrungen gemacht. Es kann nicht schaden, solch eine Intensievierung in der Therapie für eine begrenzte Zeit zu versuchen. Auch finde ich immer positiv, wenn auch mal ein anderer Therapeut draufschaut und man mal einen anderen Ansatz ausprobiert. Auch wird dort nochmal ein Hörtest und eine HNO - Untersuchung durchgeführt.

Nun zur Schulwahl:

Du schreibst, dass dein Kind sehr intelligent ist. Ich würde mir dann nicht so viele Gedanken machen, dass er vielleicht irgendwo nicht mitkommt (auch später).

Man sollte jedoch bedenken, dass die Anforderungen in der Schule schon anders sind als im Kindergarten. Um Schule und Therapie auch noch mit einer kindgerechten Freizeit unter einen Hut zu bekommen, würde ich dir schon zur Sprachheilschule raten. Dort ist er mit seinen Problemen auch nicht alleine. Wenn er gut im Schulstoff ist, dann kann er auf dem Gebiet ja - durch dich oder die Schule - noch gefördert werden (im Grundschulalter ist das ja nicht so das Problem und kann auch nebenher recht einfach passieren). Jedoch würde ich versuchen, die Therapie außerhalb der Familie stattfinden zu lassen. Dein Kind braucht dich als Mutter und nicht als Therapeutin. Du kannst Ideen aufgreifen für Spiele oder Freizeitgestaltung, alles weitere würde ich aber "delegieren". Das hat bisher vielleicht ganz gut geklappt, aber je älter dein Kind wird, desto klarer musst du das trennen.

Wichtig und gut finde ich, dass das Ziel der Schule ein Übergang in eine normale Grundschule ist und auch wenn er da in eine Klasse tiefer eingeschult wird als die Kinder seines Alters (wenn das erste Jahr in 2 Jahren absolviert wird, geht es danach mit der 2. Klasse weiter - ein Mitkommen im Unterricht sollte also nicht das Problem sein). Du gönnst ihm also jetzt ein Jahr mehr Zeit, um Therapie und Schule miteinander zu vereinbaren.

Liebe Grüße
Anja

 
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