Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von krummenau am 23.01.2013, 17:53 Uhr

sie willl ihn nicht wirklich fördern

Ich kenne ein Mädel (fast 9 Jahre, 3. Klasse), das auch überdurchschnittlich intelligent aber nicht hochbegabt ist, auch mit Verdacht auf AD(H)S, was aber nicht bis ins letzte abgeklärt wurde. Da hatte die Lehrerin früher auch immer etwas zu meckern. hatte sie die Haare zu einem schönen Zopf geflochten oder gebunden, hieß es, sie solle keine so aufwendige Frisur bekommen, dann würde sie damit kokettieren (Habt Ihr meinen Zopf gesehen?). Hatte sie die Haare ganz unspektakulär offen, drehte sie mit den Fingern darin herum. Hatte sie die Haare zu einem einfachen Pferdeschwanz gebunden, fing sie an, an ihren Ärmeln zu zupfen. Die Lehrerin hatte immer was auszusetzen, bis die Mutter mal gefragt hat, ob sie das Kind nackig in die Schule schicken sollte?
Das Mädel ist eine Weile zur Ergotherapie gegangen (in Form einer Konzentrationsschule), inzwischen ist sie überwiegend ruhiger und weniger auffällig geworden und zählt zu den Klassenbesten. Vielleicht ist die Besserung v.a. auch nur relativ, da neue Kinder in die Klasse gekommen sind, die "echte" Probleme verursachen, so ist das Mädel ein bißchen aus dem Negativfokus gekommen und die Lehrerin merkt nun, was sie eigentlich an ihr hat. Vielleicht hat bei dem Mädel auch das Älterwerden (Reifeprozess) was geholfen, jedenfalls läuft es gerade irgendwie besser, wobei die Mutter mal genauso verzweifelt oder genervt war wie Du.
Mein eigener Sohn hat sich immer, wenn er sich gelangweilt hat, weggeträumt, er wurde aber umgesetzt (Sitzplatz bedeutet doch bei manchen Kindern ganz viel, warum ist Eure Lehrerin das so unflexibel) und wurde gefördert. Hätte die Klassenlehrerin von ihm verlangt, daß er erst überall prima mitmacht und dann erst gefördert wird, hätte er komplett dicht gemacht. Sie hat gemerkt, daß er an einem langweiligen Arbeitsblatt eine Stunde mit Nichtstun verbringen kann, während er Knobelaufgaben ruckzuck fertig hatte.
Inzwischen hat er eine Klasse übersprungen, was die Probleme zwar nicht komplett gelöst, die ganze Sache aber für alle erträglicher gemacht hat. Übrigens hatte sein großer Bruder eine Klassenlehrerin vom Typ "eine ganz Liebe", die für meinen Großen auch genau richtig war, denn der ist auch ein "ganz Lieber". Das soll jetzt nicht heißen, daß mein Kleiner nicht lieb sei bzw. lieb sein kann, aber er braucht auch einen anderen Typ Lehrer, klarere Vorgaben, mehr Individualität. Bei der Klassenlehrerein meines Großen waren sie immer laut und sie hatte die ganze Klasse nicht im Griff. Der jetzige Klassenlehrer meines Kleinen hat klare Regeln, ein klares Konzept, ist fair, bleibt ruihig, wird von den Kindern respektiert, kommt auch mit Problemkindern zurecht, sucht bei Bedarf den engen Kontakt zum Elternhaus, spricht die Vorgehensweise ab. Auf diese Weise ist mein Sohn zwar jetzt kein Musterschüler und wird das vermutlich nie werden, geht aber wieder ohne Bauchweh zur Schule und fällt nicht sonderlich aus dem Rahmen. Das steht und fällt ganz stark mit dem Lehrer. Bei pflegeleichten Kindern mag es relativ egal sein, welchen Lehrer sie haben, die "funktionieren", siehe mein Großer, aber solche Kinder wie das beschriebene Mädchen, mein Kleiner oder eben Dein Sohn brauchen eine ganz besondere Art der Führung, Anleitung, und ich glaube, daß da Eure Lehrerin, vielleicht aus Unwissenheit heraus, alles viel zu starr sieht und damit nur noch schlimmer macht. Das Kind wird nicht brav und begierig mitmachen, weil er nur dann was Spannendes bekommt, so funktioniert das bei manchen eben nicht. Auch Belohnungssysteme funktionieren nicht bei allen Kindern, das muß man einfach akzeptieren und andere Wege suchen.
Wenn sich nichts bessert und sie weiterhin so unflexibel bleibt, wäre der Wechsel in eine Paralllelklasse möglich? Oder daß ihr mal den schulpsychologischen Dienst einschaltet? Und es wäre vielleicht sinnvoll, sich nochmal an eine Fachadresse zu wenden (SPZ o.ä.), die sich mit AD(H)S- Testungen gut auskennt, denn wenn man hier so liest, was an Testungen üblich ist, ist das bei Euch bei der Kürze vielleicht kein so zuverlässsiger Befund. Vielleicht kommt bei Deinem Sohn ja noch was Anderes raus, vielleicht erklärt sich sein Verhalten v.a. über die Langeweile, so daß man Abhilfe schaffen könnte.
Ich wünsche Dir gute Nerven, viel Erfolg und v.a steh zu Deinem Kind und gib ihm ganz viel Rückhalt, daß er sich angenommen fühlt! Schule ist für ihn im Moment sicher der totale Streß.
LG von Silke

 
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