Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Leolu am 20.08.2008, 12:18 Uhr

in 2 Wochen ist es soweit, mein Großer kommt ins Internat...

Hallo!
Nachdem letztes Jahr das Aspergersyndrom in schwerer Form diagnostiziert wurde, war die die Frage der beschulung groß. Bis jetzt war er ausnahmsweise weiterhin in der diagnostischen Tagesklinik vier Std. täglich zum Unterricht. Regelschule nicht möglich, körperbehinderte nicht wirklich fpr ihn geeignet, aber auf grund von vielen Kräften und auch diversen Therapien, doch eine Lösung, aber keine freien Plätze und auch weit weg täglich mit dem Auto. (ca. 40km).
Von daher wurde uns ein Internat, ein Kinderdorf, was auf solche speziellen Fälle spezialisiert ist, empfohlen. Die Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht, es ist schon hart sein Kind hergeben zu müssen, von Wochenendebesuchen abgesehen (in der ersten Zeit kann man die Kinder auch nur alle zwei wochen besuchen und nach Hause dürfen sie erst nach ein paar Monaten übers wochenende).
Mein Sohn ist acht, quasi noch ein baby (in den Augen einer Mutter:-)). er freut sich drauf, weil er hier nur gemoppt und gehänselt wird, sogar mit Eiern wurde er beschmissen und kaum kommt er auf die Straße geht die Ärgerei los.
Dennoch heute gab es den konkreten Termin, genau in zwei Wochen darf er dorthin und nun steht mir schon das wasser in den Augen, obwohl ich eigentlich drauf vorbereitet war. Ich denke, dort werden sie ihm auch besser helfen können, als ich es kann. Hier sind noch 3 jüngere Kinder im Haus, denen man gerecht werden muß und der Große mischt hier ganz schön auf durch seine explosive Art manchmal und die Schwestern trietzen in auch ganz schön, weil sie wissen, daß er dann ausflippt.
Schulisch kann ich ihm irgendwie gar nichts beibringen, wenn es ihn nicht interessiert. Im ersten Schuljahr (vor der Diagnose) saßen wir oft stundenlang an den Hausaufgaben, oft mit Terror oft mit Resignation von beiden Seiten. er lernt nur was er als lernenswert erachtet, alles andere geht an ihm vorbei. Zum Teil ist er hochintelligent (Tests wurden durchgeführt) zum Teil aber auch unter einem IQ von 90 (sprachlich z.B. 150). Dazu kommt, daß er teilweise seiner Phantasie stark zugetan ist, sein liebstes Hobby musikboxen, die er sammelt (grmpf, hat sämtliche Boxen aus den Spielzeugen seiner Geschwister heimlich ausgebaut:-(). Er redet mit ihnen, nimmt sie mit ins Bett, streichelt sie und benennt sie als seine besten freunde. Ist klar, daß sie andere Kinder darüber lustig machen, aber für ihn ist es seine Wunschwelt anscheind.
Tja, und nun geht er weg in zwei wochen:-( Zwei tage vorher feiern wir noch seinen Geburtstag (eigentlich sollte er genau an dem Tag ins Internat, doch das wollte ich nicht).
Hat hier vielleicht noch wer sein Kind in andere Hände gegeben?? Wie war das für Euch?
LG
Nina

 
4 Antworten:

Wir wollten das mit Wiebke auch

Antwort von Ellert am 20.08.2008, 19:57 Uhr

die zwar kein Asperger aber ADS hat und Legasthenie
aber bei uns scheiterte es an den Kosten
das Jugendamt war eingeschaltet und zahlte nicht zu...


ich denke dass ein Internat gerade im hinblick auf das Kind dann der beste Weg ist wenn es vor ort so leidet
sicher ist es hart, vermutlich für Euch mehr als fürs Kind aber das Kind wird so genommen wie es ist
und nicht nur verurteilt und geärgert...

dagmar

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Re:

Antwort von KKM am 21.08.2008, 11:57 Uhr

Ich selbst möchte mir das nicht vorstellen, es muss unheimlich hart für Euch sein.

Aber als Trost:
Meine Kollegin war ab der 5. Klasse ím Internat, hat ihre Eltern manchmal nur 2mal im JAHR gesehen, da die beruflich weit weg waren...
Sie sagt: sie hatte eine WUNDERSCHÖNE Kindheit und hat jeden Tag im Internat genossen...
Das wünsche ich Euch auch, dass es Eurem Kind so gut gefällt!

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Re:

Antwort von Tanny_2502 am 21.08.2008, 17:07 Uhr

Ich bin froh, dass es bei uns in Berlin um die Ecke eine "Schule" für Autisten gibt. Daher werden wir Gott sei Dank nie vor dieser schwierigen Entscheidung stehen.
Meinen Respekt hast du und wie du schreibst, ist es das Richtige für deinen Sohn.

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@ Nina

Antwort von Jean am 24.08.2008, 21:19 Uhr

Hallo Nina,

bitte mache Dir nicht so viele Sorgen.
Dein Sohn ist dort sicher sehr gut aufgehoben und er wird es genießen wenn er Kinder kennenlernt, denen es genau so geht wie ihn.

Die ersten Wochen werden sicher für Euch alle schwer aber Ihr werdet Euch daran gewöhnen.

Ich spreche aus Erfahrung, ich war selbst im Internat und in den ersten Wochen waren wohl alle froh, das die Türklinken sehr hoch angebracht werden.

Aber man findet schnell Freunde und der Zusammenhalt in einem Internat ist sehr gut und fest, da man ja 24 Stunden zusammen ist.
Auch ich sage es war eine Super Zeit, die ich nicht missen möchte.

Alles Gute für Deinen Sohn und für die wiederkehrende Harmonie in der Familie, was ich auch für sehr wichtig halte.

Herzliche Grüße
Jean

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