Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Herzsprung am 24.01.2014, 14:17 Uhr

hochsensibles Kind...

Hallo,

wer hat auch ein hochsensibles Kind? Ich beschäftige mich gerade sehr neu mit dem Thema und vieles passt zu meinem 5 Jährigen.
Wie äußert sich die Hochsensibilität bei euren Kindern?
Was tut ihr? Gibt es eine hilfreiche Therapie oder was macht der Arzt mit dem Kind?
Ich überleg gerade, welche Richtung wir schlagen sollen. Ein Buch habe ich mir schon mal bestellt, um mich mit diesem Thema näher zu befassen.
Kurz zu uns: Mein Sohn ist wie gesagt 5, als Baby schon ein Schreikind und sehr reizbar gewesen, mochte keine körperliche Nähe. Das mag er immer noch nicht. Er kommt nur von sich aus nur kurz zum kuscheln das wars aber auch.
Er kann sich in andere sehr gut hineinversetzen, wurde mir in der Kita schon mehrfach berichtet.
Er ist ein Träumer, kann sich den ganzen Tag alleine beschäftigen, er ist sehr phantasievoll, quatscht viel, hat die ungläubigsten tollen Geschichten zu erzählen. Seine Erzieherin ist sehr begeistert von ihm.
Er ist ein sehr großer Trödler, träumt sehr viel, deshalb das trödeln.
Er hat aber nicht viel Geduld, ist sehr schnell demotiviert. Wenn er enttäuscht wird reagiert er sehr extrem ist schnell auf 180. Feinmotorisch ist er nicht ganz so fit, aber er übt schreiben.
Seit diesem ( letzten) Kita Jahr ist er sehr empfindlich geworden, was auch Freundschaften angeht. Er nimmt sich vieles zu sehr ans Herz.
Ansonsten ist er aber sehr offen, nicht schüchtern, redet viel mit ihm auch fremden Leuten. Hat da überhaupt keine Hemmschwelle. Das fand ich schon immer komisch. Er hat immer jedem seine Meinung gesagt. Er kann super mit Menschen kommunizieren. Er hat Freunde, weint aber sofort wenn ihm was nicht passt. Sein Gerechtigkeitssinn ist sehr ausgereift. Er würde nie andere Kinder schlagen.
Wir hatten bis heute nicht eine einzige Beschwerde seitens Kita. Haben uns eigentlich auch nie Sorgen gemacht. Aber ich habe immer gefühlt, dass was mit seiner Wahrnehmung nicht ganz was stimmt.
Er hatte das KISS Syndrom, wurde erfolgreich mehrmals behandelt, mit 4 das letzte Mal.
Er ist noch nicht 100 % trocken.
Logopädie bekommt er gerade, weil er das s und sch nicht gut aussprechen kann.
In den letzten Monaten haben wir auch das Problem mit dem Essen. Er ist sehr wählerisch geworden.
Er kommt morgens nicht in die Pötte, auch wenn er wach ist, liegt er im Bett und träumt vor sich hin anstatt auf die Toilette zu gehen.
Im Spielen mit anderen Kindern ist er unauffällig, kann gut mit anderen Kindern spielen und sich verabreden.
Irgendwie passt es mit der Hochsensibilität. Zwar nicht alles aber vieles.

Eigentlich haben wir kein Problem. Ist unserem Kind! natürlich gibt es mal die eine oder andere Reiberei aber ich finde ihn so perfekt wie er ist. Allerdings bereitet es mir Bauchschmerzen, weil er dieses Jahr mit 5 eingeschult wird. Er wird erst im September 6. hier in NRW kann man sein Kind nicht zurückstellen lassen. Entweder Regelschule oder Förderschule. Die Schuleignungsprüfung hatten wir noch nicht. Möchte es aber gerne ansprechen.
Ich möchte auch nicht viel thematisieren vor meinem Kind, er soll nicht denken, dass was mit ihm nicht stimmt.

Geht es jemandem auch so?

 
13 Antworten:

Re: hochsensibles Kind...

Antwort von Pamo am 24.01.2014, 15:04 Uhr

Mädchen, 7 Jahre, fantasievoll, kreativ, sprachbegabt, Elefantengedächtnis, gerechtigkeitsliebend, unbelügbar, empathisch, humorvoll, früher Sinn für Ironie, Fremden gegenüber schweigsam und spröde. Vermutlich gesichtsblind (Prosopagnosie).

Mag keinen Schmutz, empfindlich gegenüber Gerüchen, Geschmäckern, Konsistenzen, Hautirritationen, Lärm, Disharmonie, Überraschungen.

Mit Ärzten haben ich nie darüber gesprochen, eine Notwendigkeit zur Therapie sehe ich nicht. Wozu auf, Hochsensibilität ist etwas ganz Normales. Und genau das gilt dem Kinde zu vermitteln: "Du bist völlig ok genau so wie du bist.". Von mir bekommt sie mit, wie sie sich selber versteht, akzeptiert und respektiert, aber sich überwindet wenn es notwendig ist.

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Re: hochsensibles Kind...

Antwort von Osterhase246 am 24.01.2014, 15:46 Uhr

kann man eigentlich sagen ab wann man Ironie verstehen sollte?! (also ungefähre Altersangabe)

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Re: hochsensibles Kind...

Antwort von Pamo am 24.01.2014, 15:49 Uhr

Es scheint dass die Ansichten auseinander gehen, ich habe Angaben von 9-12 Jahren gelesen.

Meine hat es mit knapp 6 plötzlich kapiert und reflektiert.

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Re: hochsensibles Kind...

Antwort von Osterhase246 am 24.01.2014, 15:54 Uhr

mein sohn versteht MICH auch, wenn ich ironisch werde.....und das auch schon bestimmt knapp ein jahr. er ist 7.

ich weiß aber nicht, ob er das bei anderen auch so versteht.

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Re: hochsensibles Kind...

Antwort von Pamo am 24.01.2014, 15:55 Uhr

dann würd ich meinen, er hat es prinzipiell verstanden

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Re: hochsensibles Kind...

Antwort von mf4 am 24.01.2014, 16:15 Uhr

Meine Kinder konnten das auch recht früh... das liegt sicher auch daran, dass eine gewisse ironische Ausdrucksweise für sie nicht unbekannt ist bei gewissen Müttern ;)

Ich denke man muss nicht alles was eine Aufzählungen von Wesensarten ist therapieren wollen. Es gibt wirklich tolle Eigenschaften und eben auch ein paar Marotten.

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Hochsensibilität ist keine Störung oder Krankheit...

Antwort von iriselle am 24.01.2014, 19:56 Uhr

...somit braucht dein Kind weder Therapie noch sonst eine Behandlung.
Nimm es an so wie es ist und förder es entsprechend seinen Fähigkeiten.

Unsere Jüngste ist auch hochsensibel- fast 8 Jahre alt, war ein Schreikind, brauchte immer Körperkontakt, war spät trocken, hatte selektiven Mutismus, trägt nur betimmte Kleidungsstücke, hört viel in sich hinein und steigert sich auch schnell in etwas rein.
Als sie sich mit 5 Jahren heftig an einem Bonbon verschluckte, hat sie 6 Wochen keine feste Nahrung mehr zu sich genommen ( hatten ein paar Sitzungen beim Kinderpsychiater), ißt bis heute keine Bonbons mehr.
Sie schläft bis heute bei mir im Bett- und wir haben mit 8 Kindern sicher einiges an Erfahrung.
Inzwischen kommt sie gut in der Schule klar , und sie wird ihren Weg gehen..

VG, Iris

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Re: Hochsensibilität ist keine Störung oder Krankheit...

Antwort von das_echte_zwergchen84 am 25.01.2014, 16:30 Uhr

Hier ähnlich. Sie schläft aber nicht bei uns und körperliche Nähe holt sie von sich aus.

Sie trägt nur bestimmte Kleidung, ist ehrgeizig, nimmt sich aber auch gleich alles sehr zu Herzen und bricht in Tränen aus, versetzt sich wunderbar in andere, ist beliebt und hat viele Freunde. Sie mag bestimmtes Essen nicht, kaute sich als Kleinkind sogar an Wurst fest. Sie wird 9, kommt in die dritte Klasse. Wir hatten im KiGa wegen ihrer übersensibelen Art des Körpers(taktile Wahrnehmungsstörung nennt sich das) Ergotherapie verschrieben bekommen, ansonsten arbeitete im KiGa die Heilpädagogin mit ihr.

Sie hat außerdem sprachliche Schwierigkeiten, weshalb wir bis vor einem Jahr Dauergast bei der Logopädie waren. In der Schule wird sie deshalb noch gefördert. Leider fällt dieser Anspruch ab der dritten Klasse weg :-(

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taktile Wahrnehmungsstörung

Antwort von Pamo am 25.01.2014, 18:22 Uhr

- dieser Begriff geht mir total auf den Zeiger

Wer sagt, was gestört ist und was nicht? Nein, diesen Begriff benutze ich im Zusammenhang mit Hochsensibilität nicht.

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Ironie

Antwort von krummenau am 26.01.2014, 17:47 Uhr

Ich kenne einige Erwachsene, die Überhaupt kein Gespür für Ironie haben, selber keine verwenden und sehr beleidigt sind, wenn ich neckisch ironisch werde und sie das für "echt" und damit beleidigend halten.

Vieleicht hat das weniger mit dem Alter zu tun als damit, daß manche Menschen eben mehr mit Ironie anfangen können als andere, unabhängig davon, wie alt sie sind.

Mein jüngerer Sohn, inzwischen 9 Jahre, hat schon als Kigakind Ironie verstanden und selber angewendet. Wir haben sehr viel Spaß miteinander, wenn wir ironisch werden - von anderen Kindern in dem Alter kenne ich das eher nicht.

LG von Silke

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Re: taktile Wahrnehmungsstörung

Antwort von das_echte_zwergchen84 am 27.01.2014, 16:18 Uhr

*lach* Bleib ruhig ;) Das eine schliesst das andere nicht automatisch mit ein. Ihr Druckempfinden auf der Haut ist halt anders(ich kenne das, hab das auch) und wie das so ist, dann muss halt auch ein Name her. Wenn ich das dann so wie eben irgendwem erkläre gucken die mich so an: Sage ich aber dein Unwort kommt ein "Achso."

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Re: taktile Wahrnehmungsstörung

Antwort von Pamo am 27.01.2014, 18:37 Uhr

und ich sage: "Bitte nicht ungebeten anpacken!" oder "Die mag das eben nicht."

Ich finde nicht, dass man das darüber hinaus erklären muss. Dumme Blicke kenne ich allerdings auch.

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Re: taktile Wahrnehmungsstörung

Antwort von das_echte_zwergchen84 am 29.01.2014, 12:10 Uhr

Manchmal hat sie Probleme mit ihren Freundinnen, welche ihrem Empfinden nach zu grob mit ihr waren. Die Freundinnen sehen das natürlich anders und da es an manchen Tagen extrem ist, an anderen Tagen eher nicht, für fragen auch Eltern oder Lehrer nach. Früher jedenfalls. Heute weniger, nun Wissen es die meisten und die Kinder erklären es anderen Kindern.

Aber du hast Recht, ich sollte mir das abgewöhnen.

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