zurück| Geschrieben von julietta am 30.11.2012, 20:18 Uhr |
Bin total verunsichert
Hallo, es ist interessant so viele verschiedene Meinungen über ADHS zu lesen. Bei meinem 8jaehrigen wurde ja im Sommer ADHS festgestellt und momentan bin ich auf der suche nach Alternativen zu ritalin. Jetzt war ich bei einer Psychologin die mir sagte er habe evtl gar kein ADHS... Ich hab ihr erzählt dass mein Sohn unmengen von Büchern liest, ungelogen jede Woche mindestens 6-8 Bücher die er sich in der Bücherei holt und die er in jeder freien minute hoch konzentriert und aufmerksam verschlingt. Er weiß auch ganz genau was er gelesen hat und kann es fast Wort wörtlich wiedergeben. Die psychologin meinte Soetwas täten ADHS-Ler nicht. Jetzt weiß ich garnicht mehr was ich Glauben soll. Ist doch verrückt, oder?
Beitrag beantwortenRe: Bin total verunsichert
Antwort von Tana S. am 30.11.2012, 20:52 Uhr
Hallo,
viel kann ich dazu nicht sagen, nur das es bei meinem Sohn ähnlich war.
Wir haben etwa 30 Was ist Was Bücher hier. Irgendwann konnte er fast deren gesamten Inhalt wiedergeben.
Nach etlicher Zeit wurde heraus gefunden, das er kein ADHS hat, sondern unter Asperger Autismus leidet.
Die Symptome sind sich sehr ähnlich, nur das bei Asperger leider kein Methylphenidat oder Strattera hilft.
LG Tana
Re: Bin total verunsichert
Antwort von SiJoJoFrAl am 30.11.2012, 20:55 Uhr
also das kann ich nicht bestaetigen.
Meine Tochter liest auch viel und vor allem verschlingt sie Enzeklopaedien und benutzt Lesezeichen. MIt Buechern ist sie in einer andren Welt, so scheints.
Andererseits habe ich gesehen und erlebt, was Medis an ihr veraendern. Also gibt es keinen Zweifel, dass genau DAS ihr fehlt, was das Medikinet/Ritalin liefert.
Der Weg ist nie einfach, es wird IMMER irgendwo Zweifel geben.
Die kann dir leider auch keiner nehmen. Du kannst nur fuer DICH und DEIN Kind einen Weg gehen, zurureckgehen, Umwege gehen, andere Dinge probieren.....aber ihr muesst es fuer euch rausfinden. Jeder ist anders, reagiert anders, empfindet anders...und niemand kann euch die Entscheidung abnehmen.
Andre Stoerungen sind halt einfach
Antwort von SiJoJoFrAl am 30.11.2012, 21:12 Uhr
da macht man nen Pipitest oder Bluttest oder roengt....und schon weiss man im Bestfall bescheid und kann handeln und heilen.
Das ist bei ADS und Co halt nicht moeglich. Genau das macht es so schwierig.
Und dann ist da noch die Presse, die dieses Thema gern zerfleischt.
Und dann noch Leute die sagen 'ich habe zwar keine Ahnung, aber ich finde blablabla...'....ich habe keine Ahnung von Raketentechnik, also urteile ich auch nicht ueber die Arbeit der Raketentechniker.
Das macht das ganze Thema zu einem Pulverfass.
Leg dir ein dickes Fell zu und arbeite an euch.
Austausch ist schoen und gut, aber mit groooosser Vorsicht zu geniessen!
LG
das hast du jetzt echt gut gesagt, äh geschrieben
Antwort von Tana S. am 30.11.2012, 21:21 Uhr
was meinst du was ich mir schon alles anhören durfte, weil mein Sohn im Moment Anti Depressiva nimmt.
Meine Mutter ist da die Schlimmste.
Ich würd mir so blöd vorkommen, wenn ich jemandem in etwas reinreden würde, von dem ich keinen blassen Schimmer habe.
Aber, solche Leute wirds immer geben.
LG Tana
Vor allem MUSS man irgendwann irgendjemandem VERTRAUEN
Antwort von SiJoJoFrAl am 30.11.2012, 21:52 Uhr
ich meine, man vertraut sich Studierten an: Hausarzt, Kinderarzt, Psychologen, Psychiatern, und natuerlich ist man da ja auch noch selbst als Laie...und am Ende bekommt irgendwer den 'Zuschlag'....
Vertraut man sich selber und sagt sich 'passt schon, wird schon werden, so schlimm isses nicht' oder vertraut man dem Arzt 'der hats ja schliesslich studiert!'?
In 5 oder 10 oder 25 Jahren wird man vom Kind die Quittung bekommen 'war scheisse, haettste besser mal anders entschieden' oder 'Danke, das hat mein Leben "gerettet"' egal wie man entschieden hat....ob es richtig oder falsch ist, oder ob das Leben mit der anderen Entscheidung besser gewesen waere, ja das weiss man halt JETZT nicht.
Irgendwann muss man aber mal eine Entscheidung treffen. Die kann man freilich wieder aendern und andere Wege gehen. Aber erstmal muss eine Entscheidung getroffen werden.
Jeder kennt Eltern, die ein voellig falsches Bild vom eigenen Kind haben wo jeder nur den Kopf schuettelt...diese Diskussionen gibts ja auch hier in den Schulforen immer wieder und genauso gibts Aerzte, die von Tuten und Blasen NULL Ahnung haben und ins Blaue therapieren und mehr Schaden anrichten....
Und genau zu dieser Verunsicherung, finde ich, brauchts diese Kommentare 'das Kind braucht nur mehr Zuwendung und alles ist paletti' nicht, die sind voellig am Thema vorbei. Das mag bei 'Un'erzogenen Kindern der Fall sein, aber diese Gruppe ist ein Fall fuer sich. Da ist es muessig sich drueber auszulassen. Ich kann dieses 'wenn dein Kind falsch tickt, dann ist es falsch erzogen' nicht leiden. Das mussten wir uns auch jahrelang anhoeren.
Als Aussenstehender hat man schlichtweg keine Ahnung, wie ein bestimmtes Kind tickt.
Da sind wir wieder an dem Punkt; wer sollte/darf/muss am Ende entscheiden? Und da dreht man sich wieder im Kreis.
Soll der Laie entscheiden oder der Studierte (was auch immer er studiert hat)?
Re: Vor allem MUSS man irgendwann irgendjemandem VERTRAUEN
Antwort von Tana S. am 30.11.2012, 22:28 Uhr
ein miteinander wäre natürlich das Beste, aber das wird es wohl nur selten geben, oder?
Ich habe mit der Diagnose ADHS lange gehadert. Im nachhinein war das ja auch richtig. Aber zugeben, das ich Recht hatte das wollen die Psychiater nicht. Er hätte beides, blabla...
Das er depressiv ist, hat man zwar vor Jahren diagnostiziert, aber trotz drängeln nach einer Behandlung meinerseits, musste erst etwas "passieren" ,bevor wir eine Behandlung bekommen haben.
Mir hat noch nie jemand ins Gesicht gesagt, das mein Sohn schlecht erzogen sei.
Warscheinlich hab ich eine zu große Klappe, traut sich keiner.
Aber hinten rum, das weiß ich, wurde schon viel getratscht.
Ob wir das Richtige tun, oder nicht, kann ich natürlich auch nicht sagen.
Aber was ich sagen kann, ist, das wir alles tun was wir können. Wir tun alles dafür, das er später ein relativ normales Leben führen kann.
Schwer wird es immer dann, wenn er seine Tics bekommt. Die Geräuschtics sind schlimm. Seine Zwänge, die er phasenweise hat, sind auch schwer zu begleiten, aber da einem nichts anderes übrig bleibt, schafft man das immer.
LG Tana
Re: Bin total verunsichert
Antwort von 4hamänner am 30.11.2012, 22:59 Uhr
Hallo Julietta,
ich sehe es ähnlich, wie die jetzige Psychologin: da scheint manches nicht ganz zu passen. Wo habt ihr denn die erste Diagnose her? Hattest du das Gefühl, dass sie dort sorgfältig getestet haben? Falls du unsicher bist, solltet ihr vielleicht doch eine zweite Meinung einholen.
Es gehört zu den Symptomen von ADHS, dass es in allen Lebensbereichen auftritt. Also nicht nur zu Hause oder nur in der Schule.
Wichtig für die Diagnose ist der Leidensdruck des Kindes. Entscheidend ist, dass das Kind sich selber in seinen Handlungen gestört fühlt. Also nicht in Ruhe spielen oder eben lesen kann, obwohl es das gerne tuen würde.
ADHS ist eine Erkrankung mit einem Ungleichgewicht in der Hirnchemie. So gesehen ist es richtig Ritalin zu geben und es wirkt auch nur in dieser Art und Weise, wenn es einen Mangel an den Botenstoffen gibt. Allerdings lässt sich die Hirnchemie in einem gewissen Maße auch durch Verhaltenstherapie beeinflussen. So zum Beispiel kann bei Depressionen eine Schulung der Wahrnehmung von positiven Ereignissen helfen. Dadurch wird tatsächlich eine Veränderung in den Gedanken und Gefühlen erreicht, eben in der Wahrnehmung der Umwelt. Und auch eine Veränderung der Hirnchemie.
Da du nach Alternativen suchst: bei ADHS kann eine Verhaltenstherapie helfen. Das kommt aber immer auf den Einzelfall an.
Liebe Grüße
Anja
Re: Vor allem MUSS man irgendwann irgendjemandem VERTRAUEN
Antwort von Osterhase246 am 01.12.2012, 8:30 Uhr
an hand des ausgangspostings sieht man mal wieder, wie fehlbar ein "studierter" ist.
und anderen unsicheren müttern so eine angst zu machen, ihr kind würde später selbstmord begehen oder wird kriminell ist wirklich daneben.
das ist der grund, warum ich meine finger nicht still halte.
man kann den spieß auch umdrehen...bei ritalin-patienten konnte man auch suizid- (und versuche) beobachten.
ich möchte einfach, dass ritalin nicht verherrlicht wird.
es handelt sich nicht um nahrungsergänzung, sondern um psychopharmaka.
Re: Bin total verunsichert
Antwort von mama von Joshua am 01.12.2012, 9:19 Uhr
Ich für meinen Teil würde auch eher dem Urteil der Psychologin vertrauen.
Letztendlich wirst du aber entscheiden müssen, notfalls würde ich ihn nochmal irgendwo anders testen lassen, einfach eine weitere Meinung einholen auch wenn es Zeit kostet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ADHS beim lesen von Büchern nicht zeigen würde. Entweder hat man Probleme mit der Konzentration oder nicht.
Re: Bin total verunsichert
Antwort von lovemoni am 01.12.2012, 9:38 Uhr
adhs bedeutet nicht, daß man sich nicht nicht konzentrieren kann! im gegenteil..wenn für etwas interesse da ist dann wird da ein hyperfokus drauf ausgerichtet und die umwelt wiord komplett ausgeblendet...alle reize die dann reinkommen, werden nicht mehr wahrgenommen....
mein mann ist so ein fall...entweder er ist von allem so abgelenkt daß er nicht programmieren kann...oder er hat so seinen fokus drauf, daß ich 30 mal zum essen rufen kann und er bekommt es nicht mit....
bei meinem sohn das gleiche....wenn er etwas hat was ihn interessiert bekommt man null reaktion mehr von ihm...und wehe man reißt ihn dann raus...dann ist der Ärger vorprogrammiert...(gestörte impulsivitätskontrolle)
Re: In der tat sind Asperger und ADHS ähnlich aber...
Antwort von Pampersmami am 01.12.2012, 15:14 Uhr
ich kann nur von uns sagen, das mein Aspie sehr gestochen Hochdeutsch spricht, keine Ironie versteht, sich auch schlecht allein steuern kann, und außerdem eine schlechte Körperwahrnehmung hat(heiß /kalt), in Sport ne absolute Katastrophe.Außerdem mag er keinen Körperkontakt und geht nicht ins Schwimmbad!
Die meisten Asperger gehen ganz in best. Themen auf ,die aber auch immer mal wieder wechseln können. Bei uns ist es z.b. lange der Weltraum gewesen jetzt sind es Massenvernichtungswaffen:-( und die Mathematik.
Außerdem hat auch mein Aspie ein extrem gutes Gedächtniss aber bei uns nur über die Ohren (er kann z.b. zig Was ist Was CD`s auswending aber das schon seit er 4 ist)
Außerdem baut er z.b. TAGELANG fast ununterbrochen an diesen dähmlichen Legotechnik Dingen mit Motor ect. vergisst aber dabei auch mal auf Toilette zu gehen (er ist 9)!!!!
Außerdem kommen bei Autisten die Reize nicht von Außen sondern von Innen (z.b. steht er bei Essen auf ,läuft um den Tisch und setzt sich erst dann wieder) oder es MUSS der selbe Platz sein, Becher, Löffel.
Auch das Essen an sich ist eine Katastrophe.
Ich denke das ist bei ADHS `lern ein wenig anders.
Denn Asperger sind in der öffentlichkeit eher extrem darauf bedacht NICHT aufzufallen und sich strikt an die Regeln zu halten!
Erst wenn sie merken, (jedenfalls bei uns ) das alle anderen sich nicht an Schema F halten drehen sie auf!
aber bei autistischen Kindern merkt man schon sehr zeitig, dass hier etwas nicht stimmt.Mir ist es immer ein Rätsel wenn Lehrer erst sagen OHHH mit dem Kind stimmt was nicht.... so doof kann man als Eltern ja gar nicht sein um solche Dinge noch normal zu finden.
Tina S.
Antwort von kikipt am 02.12.2012, 9:46 Uhr
Bei Asperger wird sehr oft Ritalin eingesetzt.
Kann ich dir sogar aus eigener Erfahrung ein positives Beispiel geben..
weiß ich
Antwort von Tana S. am 02.12.2012, 16:10 Uhr
ich habs ein bißchen falsch geschrieben.
Ich meinte eigentlich das die Medikamente bei meinem Sohn überhaupt keine positive Wirkung hatte.
Sorry
LG Tana
Re: Bin total verunsichert
Antwort von Princess01 am 03.12.2012, 8:32 Uhr
Wie wurde es denn getestet???
Mein Sohn hat laut Tests die es gibt kein ADHS aber vom Verhalten her. Allerdings hat er einen sehr hohen IQ und som it ist er schnell unterfordert und dreht dann am Rad.
Vielleicht hat dein Sohn auch einen hohen IQ, eventuell Hochbegabt und zeigt auch nur aus Unterforderung raus Symptome. In dem Fall bringt Ritalin auch nicht den Erfolg den es bringen soll.
Re: Das ist doch keine Entscheidung fürs Leben
Antwort von bine+2kids am 03.12.2012, 15:17 Uhr
Manchmal versteh ich die Probleme nicht. Ritalin kann doch jederzeit abgesetzt werden. Probier es aus und schau was mit deinem Sohn ist. Er ist 8 er kann dir durchaus sagen, wie er sich mit Ritalin fühlt und ohne.
Bei uns war der Unterschied so deutlich, dass schon nach der ersten Tablette die Entscheidung klar war. Das war vor 6 Jahren, auch er war da 8.
Sein Leben hat sich so zum Vorteil gewandelt, dass ein Verzicht nicht mehr in Frage kommt. Für ihn übrigens.
Gruss Sabine
Madenwürmer
Ich selbst bin eine "HP-Tante", aber
Mein Sohn hat ADHS alle meinen ritalin aber ich will nicht
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