Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Windpferdchen am 22.02.2017, 11:09 Uhr

Ihm die Alternative zum Schulbesuch unbequem machen...

Hallo,

meine Kinder hatten beide auch mal eine Bauchweh- und Übelkeitsphase vor der Schule. Das ist heute (leider) etwas sehr Häufiges. Bis zu 60 Prozent aller Kinder haben diese Phase, sagt unser Ki-Arzt. Wir haben das anfangs einige Male mitgemacht und das Kind zu Hause gelassen. Aber weil die Beschwerden immer sofort vorbei waren, wenn die Kinder zu Hause bleiben durften (und sie dann schnell auch wieder prächtig gelaunt waren), haben wir uns schließlich entschlossen, uns durchzusetzen. So hart das klingt: Es wurde auch mit Bauchweh in die Schule gegangen. Auch dort gingen die Beschwerden so gut wie immer rasch weg und waren mittags beim Abholen längst vergessen.

Da Dein Sohn sich aber völlig weigert, ins Schulgebäude zu gehen, ist die Sache offenbar nicht ganz so einfach. Ich finde es gut, dass Ihr Euch von einer Therapeutin unterstützen lasst. Ich würde das Zuhausebleiben für Deinen Sohn jetzt sehr unattraktiv gestalten. Es sollte unendlich langweilig und reizlos für ihn sein: Kein Fernsehen, kein PC, keine Spielkonsole, kein gar nichts. Wenn Du nicht da bist, schließ alles gnadenlos weg. Nicht als Strafe - sondern erkläre ihm, Bildschirmaktivitäten seien extrem schlecht für den Bauch, weil man davon noch nervöser wird und der Bauch noch mehr irritiert und gereizt wird (was definitiv auch stimmt!).

Auch die "Drohung" mit der Klinik finde ich nicht verkehrt. Denn Dein Sohn muss verstehen, dass es zum Schulbesuch keine Alternative gibt. Momentan hofft er das ja unbewusst - er glaubt, wenn er nur lange genug Bauchweh hat, kommt er um die Schule vielleicht ganz herum. Ich finde ein bissl "Erpressung" hier nicht ganz verkehrt, denn wenn ein Kind merkt, ich kann der Sache nicht ausweichen, hat es eher die Chance, mit einer schwierigen Situation auch zurecht zukommen. Vermeidungsverhalten bringt langfristig keine Problemlösungs-Kompetenz - außerdem ist das Kind trotz aller anfänglichen Erleichterung in Wirklichkeit ja auch sehr frustriert: Es weiß genau, dass die anderen Kinder alle zur Schule gehen und es nicht normal und okay ist, dies nicht zu tun. Es möchte sein, wie alle anderen Kinder auch.

Ich würde jetzt relativ zügig reagieren. Je länger Dein Sohn zu Hause bleibt, desto mehr stauen sich irreale Ängste auf. Es ist wie beim Reiten: Wer runterfällt, wird von Reitlehrern fast gezwungen, sofort wieder aufzusteigen. Denn die Erfahrung zeigt, dass die Hemmschwelle sonst fast unüberwindbar wird. Auch Dein Sohn sollte die Erfahrung machen: Zwar hatte ich Stress mit dem Mitschüler, aber ich kann trotzdem wieder zur Schule gehen, ohne dass irgendetwas Schlimmes oder Aufregendes passiert.
Werde hier ruhig auch energisch, was das Aufzeigen unangenehmer Alternativen angeht.

LG und halte uns bitte auf dem Laufenden, wie es weiterging, ja? Ich drücke Euch feste die Daumen! Es wird sich sicher bald lösen!

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.