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Geschrieben von Mia186 am 16.02.2017, 8:54 Uhr

Brauche Tipps

Hallo zusammen,

meine Tochter geht in die 4. Klasse. Das erste Halbjahr lief super. Sie hat fast nur 2er heimgebracht. Momentan baut sie sich selbst leider so einen Druck auf, dass sie dermaßen viele Flüchtigkeitsfehler-und Leichtsinnsfehler einbaut, dass nur noch 3er nach Hause kommen. D.h. wenn eine Probe kommt lernt sie daheim und kann dann meistens auch alles. Dann schreiben sie die Probe und sie kommt danach nach Hause und sagt das und das ist mir nicht mehr eingefallen oder sie hat alles vertauscht oder sie hat auch schon mal eine Aufgabe vergessen etc.
Die Fehler sind nie bei den schweren Aufgaben sondern immer bei den leichten Aufgaben.

Das Problem ist, dass sie selbst sehr darunter leidet. Sie fragt mich z.b. Warum sie auf einmal nicht mehr so gute Noten hat. Jede 3 die sie schreibt macht ihr noch mehr Druck. Es ist ja bis zum Übertrittszeugnis nicht mehr so lange hin.
Mit den Mitschülern und zu Hause ist alles okay. Es ist wirklich nur der eigene Druck unter dem die Konzentration so sehr leidet.

Bei uns zählt für den Übertritt der Notendurchschnitt.
Wir haben ihr nie den Druck gemacht dass sie aufs Gymnasium soll, weil wir sehen wie die Kinder von unseren Bekannten dort leiden.
Wir haben ihr immer gesagt dass die Realschule reicht und dass das ein guter Weg ist, auf den sie später dann aufbauen kann.

Hat jemand Ideen wie ich ihr den Druck rausnehmen kann?

 
6 Antworten:

Re: Den Druck können wir nicht vermeiden, der entsteht ganz von selbst...

Antwort von Windpferdchen am 16.02.2017, 10:14 Uhr

Hallo,

leider kommt der Druck trotzdem in erster Linie von uns Erwachsenen, von Lehrern und Eltern - auch wenn Du Dir vornimmst, keinen Druck zu machen. Das geht ganz von selbst: Schon dass Deine Tochter weiß, dass jetzt die Entscheidung für die weiterführende Schule, für oder gegen das Gymnasium ansteht, reicht völlig aus. Sie hat doch längst mitbekommen, dass Gymnasium irgendwie das Beste und Tollste ist. Und natürlich möchte sie auch dorthin.

Ich wollte bei meinen Kindern diesen Druck auch immer vermeiden. Aber wir machen uns etwas vor, wenn wir glauben, wir könnten ihn umgehen. Allein das Notensystem selbst löst doch Druck aus. Kinder wissen, dass eine 1 oder eine 2 gut sind, eine 3 aber nur noch so là là, eine 4 schon nix Wirkliches mehr. Und schon ist der Druck da: die Eltern mit guten Noten zu erfreuen, bei der Lehrerin mit guten Noten dazustehen, und auch im Vergleich mit Freundinnen und Mitschülern gut abzuschneiden. Aus der Nummer kommst Du nicht heraus!

Von daher würde ich den Druck erst einmal als unvermeidlich und vielleicht sogar normal akzeptieren. Das ist das eine Thema.

Das zweite Thema sind die momentan etwas schwächeren Leistungen Deiner Tochter. Die kommen meist nicht wirklich davon, dass das Kind in einer Prüfung vor lauter Druck plötzlich "alles vergessen" würde. Sondern nach meiner Erfahrung kommen sie einfach von zu wenig Routine und Sicherheit bei den Aufgaben. Dass ein Kind zu Hause beim Üben alles verstanden hat, heißt nicht, dass es das Verstandene auch schon zügig und ohne viel nachdenken anwenden kann!

Ich würde daher im Moment nicht nur vor Klassenarbeiten üben, sondern in den Hauptfächern täglich ein wenig. Das musste ich mit meinen Kindern im 4. Schuljahr auch - der Stoff ist jetzt einfach schon ziemlich anspruchsvoll.

Die Rechnung ist recht einfach: Mehr Training = mehr Routine = mehr Sicherheit während der Klassenarbeit = weniger Aufregung und Angst beim Kind.

LG

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Re: Den Druck können wir nicht vermeiden, der entsteht ganz von selbst...

Antwort von DK-Ursel am 16.02.2017, 11:09 Uhr

Hej!

ich schließe mich - wie übrigens oft - Windpferdchen an.
Drucke ntsteht durch ganz kleine Dnge, die wir Erwachsenen gar nicht wahrnehmen - und vor allem kann er auch entstehen, indem wir eben krampfhaft (!) verrsuchen, ihn zu vermeiden.
Auch dies merken Kinder.
Eine Mutter in meinem Bekanntenkreis sagte auch mal zu mir, daß sie nie Druck ausgeübt hätten - ich freue mich nicht, daß sie neulich zugeben mußte, daß der Druck eben dennoch auch von Elternseite bestand,ohne daß sie ihn bewußt ausübten und ausüben wollten.
Das ist eine böse Falle und auch ich kenne die folgen.

Am besten ist es dazu, genau wie Windpferdchen schreibt, Routine zu vermitteln und nicht aus der Klassenarbeit das große Projekt zu machen.
Gar nicht mehr groß drüber reden, wie wichtig oder unwichtig eine Note, eine Arbeit, ein Fehler ist - sondern praktische Hilfsmittel mitgeben, die sie vermeiden lassen.
hat sie Zeit für eine Nachkontrolle?
Dann übt, wo die meisten Fehler liegen und daß sie darauf am Schluß fokusiert - meinetwegen bei jeder Übung, die ihr einfach so macht, bei jeder Hausarbeit - nicht als Übung für die Klassenarbeit speziell.
Es ist ein unsinniges System, das Viertkläßlern schon soviel abverlangt!

Viel Glück
Gruß Ursel, DK

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Re: Brauche Tipps

Antwort von inessa73 am 16.02.2017, 11:49 Uhr

Ich kenne dieses "Phänomen" von meinem Großen auch.

Bis zur 3.Klasse alles super, Zeugnis spitze.

Jetzt, in der 4.Klasse, schlicht sich dann schon mal die eine oder andere 3 rein. Vor allem in Mathe war es oft so, dass er sehr unkonzentriert gearbeitet hat. Stofflich hatte er alles verstanden, daher war ein Üben eigentlich auch nie nötig.

Ich habe ihn dann aber trotzdem vor den Arbeiten ab und zu üben lassen, schon damit er lernt, sorgfältiger zu rechnen und gründlicher zu kontrollieren. Das scheint bisschen was gebracht zu haben.

Das mit dem Druck wird aber bei ihm sicher auch eine Rolle gespielt haben. Es stand ja im Raum, dass er auf ein besonderes Gymnasium geht. Dafür muss man in Mathe auf jeden Fall sehr gut sein.
Wir haben das inzwischen verworfen, schon allein wegen des weiten Schulweges, und ich bilde mir ein, dass er seitdem irgendwie entspannter an alles rangeht - jetzt gibt es wieder 1en, kaum Fehler etc.

Mir war es auch nicht bewusst, dass man als Eltern Druck macht, aber scheinbar spüren die Kinder doch eine gewisse Erwartungshaltung. Ich geb zu, ich war schon ab und zu etwas "besorgt" über diese Verschlechterung und das hat er sicher bemerkt.

Und ich denke auch, dass die Kinder sich selbst auch etwas unter Druck setzen, da wird es sicher das eine oder andere Gespräch in der Klasse geben, wer wohin geht und welche Noten es so gab. Gerade Mädchen neigen vielleicht eher dazu, zu vergleichen. Und vielleicht gibt es auch von den Lehrern mal einen Spruch, von wegen, dass es nun langsam ernst wird.

Ich hab übrigens auch mal gelesen, dass es gar nicht so selten ist, dass die Kinder in der 4.Klasse einen Leistungsknick haben.

Ich würde sie also weiterhin bestärken, dass alles gut so ist, wie es ist, ihr jedoch vielleicht trotzdem mal noch ein paar Tips geben, wie sie effektiv kontrollieren kann. Vielleicht fehlt ihr da noch die richtige Strategie ?

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Re: Brauche Tipps

Antwort von clarence am 16.02.2017, 12:29 Uhr

Bei meinem Sohn ist das ähnlich, dass er jetzt ein bisschen schlechter Noten heimbringt als zu Beginn der Schule. Ich denke auch, dass es auch nicht am Druck alleine liegt sondern, dass die Schule schon länger dauert und sie ev. mal wieder Ferien brauchen. Hattet ihr schon welche?
Bei uns sind sie nächste Woche.

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Re: Den Druck können wir nicht vermeiden, der entsteht ganz von selbst...

Antwort von stjerne am 17.02.2017, 11:20 Uhr

Danke für diesen Beitrag. Es nervt mich sehr, dass die Schuld für Druck oft nur bei den Eltern gesehen wird.
Es ist aber wie Du sagst, das Schulsystem ist total auf Druck angelegt. Man kann ihn mindern und erst recht verstärken, aber nicht wirklich vermeiden.

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Re: Brauche Tipps

Antwort von maiju am 20.02.2017, 13:47 Uhr

Hmmm, ich würde es auf dem Elternsprechtag zum Thema machen und auch mit der Lehrerin und deiner Tochter nach Lösungen suchen.
Gibt es zB Hilfen in der Schule, die deine Tochter in Anspruch nehmen kann (ruhigeren Sitzplatz vor Klassenarbeit, Klassenarbeit vor der Tür bei offener Tür, Mamabild heimlich in Tasche, Kuscheltier im Ranzen, falls noch beliebt etc...). Und erkläre ihr, dass es nicht nur um schriftliche Leistungen geht.

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