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Geschrieben von Taddi am 22.02.2010, 10:59 Uhr

3.-Klässler steht total unter Druck-Gymi-jetzt schon

Hallo,
ich wundere mich aktuell über unseren 8-jährigen,der in die 3.Klasse einer normalen Grundschule geht und seit kurzem so launisch ist..Er war immer schon sehr gut in der Schule,hat ein paar Einsen,sonst Zweien,ohne,dass er je etwas dafür getan hat.Wir üben nie und die Lehrerin findet es auch gut,denn er kann es ja so.Nun hat er einmal sein Mathebuch vergessen und konnte deswegen seine Hausaufgaben nicht machen.Daraufhin legte er sich auf die Couch,fing ganz fürchterlich an zu weinen und schrie immer wieder "jetzt bekomme ich keine eins mehr in Mathe,jetzt kann ich nicht auf's Gymnasium",er hörte gar nicht mehr auf.Jeglicher Versuch,ihn zu beruhigen,ist fehlgeschlagen...ich mache mir wirklich Sorgen,wir haben ihm 1000 mal versichert,dass uns das ganz egal ist,ob er auf's Gymnasium kommt oder nicht...mein Mann hat letztens die Klasse zum Museum begleitet und meinte,dass die Kinder sich da gegenseitig schon ziemlich fertig gemacht haben...auch die Klassenlehrerin steht auf Leistung und läßt die Klasse klatschen,wenn jemand eine eins geschrieben hat.Was können wir denn tun,um ihm diese Last von den Schultern zu nehmen? Das ist doch unglaublich in diesem Alter,Grundschule soll doch Spaß machen!!!
Hat jemand Tipps/Erfahrungen???

Lieben Gruß,

Taddi

 
8 Antworten:

Re: 3.-Klässler steht total unter Druck-Gymi-jetzt schon

Antwort von mamaj am 22.02.2010, 11:29 Uhr

Du schreibst:
"....
"jetzt bekomme ich keine eins mehr in Mathe,jetzt kann ich nicht auf's Gymnasium",er hörte gar nicht mehr auf.Jeglicher Versuch,ihn zu beruhigen,ist fehlgeschlagen...ich mache mir wirklich Sorgen,wir haben ihm 1000 mal versichert,dass uns das ganz egal ist,ob er auf's Gymnasium kommt oder nicht..."


Egal woher der Druck kommt, er will aufs Gymnasium und will alles dafür tun.
Sein Wunsch sollte Euch, da ja seine Leistungen stimmen, auf keinen Fall egal sein.
Er hat ein Buch vergessen und sieht nun seine Felle davon schwimmen .... gerade dann seit ihr gefragt.
Ihr solltet ihm erklären, das man, nur weil man einmal sein Buch vergißt, kein schlechter Schüler wird, das es wichtig ist, wie man sich das ganze Schuljahr über verhält, und dass die Lehrerin sehr wohl einschätzen kann, ob man ein vergesslicher Schüler ist oder es "mal aus versehen" passiert ist.


Ich würde niemals zu unserer Tochter sagen dürfen, das es mir egal wäre, wenn sie etwas erreichen will und an sich und ihren Zielen zweifelt.
Denn sind mir ihre Ziele egal, dann meint sie sehr schnell, das auch sie selbst mir egal ist.

Besser ist bei ihr, ihr zu sagen das wir GEMEINSAM eine Lösung für ihr Problem finden werden, das wir sie bei ihrem Wunsch (auch wenn er nur durch Druck von außen entstanden ist) unterstützen und das ein Ziel nicht verloren geht, wenn man MAL einen Ausrutscher hat.

Auch sie kommt öfter schulisch an IHRE Grenzen...manchmal muß ich ihr dann erklären, das sie ihre Grenzen auch nicht zu hoch stecken darf.
Ein ruhiges Gespräch, das Schule unbedingt auch Spaß machen muß, damit man gerne lernt und auch eine 2 eine tolle Note ist....und schon geht es ihr wieder besser.

Fürs Gymnasium sind nicht nur 1er Noten wichtig, das Gesamtbild ist auch entscheident...und wenn dein Sohn die guten Noten bekommt ohne derzeit etwas dafür zu tun, dann ist das doch eine ganz tolle Leistung...das sollte er auch erkennen.

LG
mamaj

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Sie hat nicht gesagt, dass ihr sein Wunsch (Gymi) egal ist.....

Antwort von SkyWalker81 am 22.02.2010, 14:02 Uhr

sondern sie wollte zum Ausdruck bringen, dass sie als Eltern diesen Druck, unbedingt aufs Gymmi zu wollen/müssen nicht geschürt haben und sie nicht enttäuscht sind, wenn es nicht klappt.

Klasse, wenn man immer alles gleich zu Lasten der Eltern interpretiert, nur weil für DIE scheinbar das Gymnasium nicht das Wichtigste auf der Welt ist....

Es ging ja darum, WOHER bei einem 3.Klässler schon solche Gedanken kommen. Und da sind meiner Meinung nach schon die Eltern nicht ganz unbeteiligt....

Daher muss ein Gespräch mit dem Kind schon auch dahingehen, dass man nicht als Versager gelten darf, wenn es eben nicht aufs Gymnasium reicht und wie du richtig geschrieben hast, dass das Gesamtbild stimmen muss.

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Re: 3.-Klässler steht total unter Druck-Gymi-jetzt schon

Antwort von nilsleamama am 22.02.2010, 14:23 Uhr

Hallo

wie haben im Moment eine ähnliche Situation. Das Zwischenzeugnis war super, damit hätte er sofort aufs Gymi gekonnt. Jetzt hat er in Deutsch eine 3 im Aufsatz und einen Test schlecht geschrieben. Er regt sich auf und gibt auch sofort auf. Verfällt in Selbstmitleid, ich bin doof , ich kann das nicht usw. Wir haben schon sooft geredet, es kommt nicht an. Ich weiß nicht was ich machen soll. In der Klasse sind aber auch alle Kinder wie irre. Es geht nur um Noten und wer der Beste ist. Und das in der 3. Klasse ( NRW).
Der Spaß ist schon verloren gegangen.
Vielleicht kommen ja noch ein paar hilfreiche Tipps.
LG Heidi

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Re: 3.-Klässler steht total unter Druck-Gymi-jetzt schon

Antwort von krümelliese am 22.02.2010, 14:30 Uhr

Hallöchen!

Wir hatten genau das Gleiche. Ab dem 2. Halbjahr 3. Klasse haben die Kinder untereinander sehr viel Druck gemacht aufs Gym zu kommen. Richtig schlimm war das. Und der Druck kam sicher nicht von uns!!! Wieso, weshalb, warum werden wir wohl nie rausfinden. Aber alles andere als Gym war eben keine Alternative. Und nicht nur bei meinen Jungs. Meine sind jetzt 6. Klasse Gym. Also, wir haben es überlebt!!! zwinker.... Man kann den Kinder immer nur wieder versuchen den Druck zu nehmen. Wie, hängt immer vom Kind ab!!!!
LG

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Der Druck...

Antwort von chrispi am 22.02.2010, 16:04 Uhr

Meiner Beobachtung nach kommt der Druck aus einem Zusammenspiel von Eltern, MitschülerInnen, LehrerInnen und den Medien.

Unser Sohn kam in der zweiten Klassen nach einem Schulausflug nach Hause und fragte, ob er aufs Gymnasium gehen werde. Die anderen Kinder in seiner Klasse redeten darüber. Bis dato wusste er von uns nicht einmal, dass es ein dreigliedriges Schulsystem gibt.

Ebenfalls in der zweiten Klasse gegen Ende fing die Klassenlehrerin an über die verschiedenen weiterführenden Schules zu reden, in de dritten Klasse dann vermehrt, und dies in Verbindung mit Erfüllung von Wochenplänen, Zusatzaufgaben ("Gymnasialkinder müssen auch alle Zusatzaufgaben machen...")...spätestens ab diesem Zeitpunkt war das Thema bei den Kindern auf dem Tisch.

Die Medien vermittlen vor allem in Zeiten von Krisen sehr deutlich, dass das Gym DAS erstebte Ziel sein muss...

Auch wir Eltern, selbst wenn wir es nicht wollen, beeinflussen zumindest unbewusst.

Daher mache ich mit mittlerweile keine Illusion mehr: man kann sein Kind nicht vor diesem Druck schützen, sondern sollte versuchen ihn wenigstens nicht zu verstärken!
Je nach Persönlichkeit des Kindes steht dieses Druck dann sehr im Vordergrund (wie bei deinem Kind) oder wird, so lange es geht, ignoriert...

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@SkyWalker81

Antwort von mamaj am 23.02.2010, 8:57 Uhr

Die Threaderöffnerin schrieb:

"...wir haben ihm 1000 mal versichert,dass uns das ganz egal ist,ob er auf's Gymnasium kommt oder nicht..."

Nur darauf bezog ich mich.

Es scheint in diesem Fall ja schon so zu sein, das der Druck woanders her kommt, aber egal woher....der Sohn der TE scheint aufs Gymnasium zu wollen und ich bin der Ansicht, das man dann dem Kind den Rücken stärken sollte und nicht sagen sollte....es ist uns egal...

Der Druck ist da, egal wer ihn macht....heute die Lehrerin, morgen die Mitschüler, dann die Clique, später der Arbeitgeber.

Kinder sind so unterschiedlich.
Manche interessiert der Druck nicht, sie gehen ihren eigenen Weg, manche brauchen den Druck um ihre besten Leistungen zu zeigen, und andere kommen damit nicht klar.

In diesem Fall kommt der Junge wohl eher derzeit nicht damit klar, da ihm ein einmalig vergessenes Schulbuch so aus der Bahn wirft.

Ihm sollte der Rücken gestärkt werden, Wege aufgezeigt werden wie man es vermeiden kann Bücher und Hausaufgaben zu vergessen und ihm sollte vor allem auch klar gemacht werden, das ein einmaliges Vergessen kein Weltuntergang ist....aber jede Woche etwas vergessen schon....

Gymnasium ist kein Ponyhof....wir merken es gerade selbst an unserer Tochter...und da ist es einfach gut, wenn Kindern klar wäre, das ihre Eltern sie bei ihrem Vorhaben unterstützen....denn sie möchte (derzeit) das Abitur schaffen und studieren, da sollte ich nicht sagen...egal, mittlere Reife reicht auch, oder?

Ob sie dann mal irgendwann studiert...das kann heute keiner sagen, und das ist auch nicht unser Bestreben....heute möchte sie gut sein in der Schule und etwas erreichen, nichts anderes ist wichtig und das unterstützen wir.

LG
mamaj
....die damit nicht sagen will,das alle anderen Schulformen inakzeptabel wären...ganz im Gegnteil, jedes Kind nach seinen Leistungen, seinen Neigungen, seiner sozialen Entwicklung und seinem Charakter....aber der Wunsch und das Bestreben des Kindes sollte unterstützt werden...es sollte eben nicht egal sein.

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Re: Der Druck...

Antwort von dhana am 23.02.2010, 8:59 Uhr

Hallo,

ich hab es bei meinem Sohn auch vor 2 Jahren miterlebt, wie sich der Druck schon in der 3.Klasse aufgebaut hat.

Wirklich viel kann man da im Elternhaus gar nicht dagegen machen - woher das kommt, das alle immer denken das dieser Druck sich NUR von den Eltern aus aufbaut, ist mir nicht klar.

Ich weiß noch, wie mein Sohn in der 3. Klasse heulend heimkam - nach längerem Nachfragen rückte er dann raus, das er nicht auf Gymnasium kann. Warum? - Er kann ja nicht Geige oder Klavier spielen - und das muss man auf dem Gymnasium können.
Das war dann das erste Mal, das ich meinem Sohn überhaupt erklärt habe, wie das mit dem 3-gliedrigen Schulsystem und auch den unterschiedlichen Gymnasien ist - und das ein musisches Gymnasium für ihn eh überhaupt nicht in Betracht kommt. Zu dem Zeitpunkt war es unter den Kindern schon lange ein Gesprächsthema - aber mit einer Aufklärung konnte ich einigen Druck dann doch wieder auffangen.

Und genauso hab ich es dann auch mit den Noten gemacht - in Bayern braucht man nicht nur 1er ums auf Gym zu gehen - da reichen auch 2-2-3 in den Hauptfächern. Und nachdem da die Noten eh immer schon gereicht haben - hat ihm das dann auch den Druck genommen mehr machen zu müssen - irgendwann war er dann auf dem Trichter passt schon...
Ich hab nicht gegen seien Wunsch gearbeitet auf Gymnasium zu gehen, weil er eigentlich ein Kind ist, das sehr leicht lernt (wenn er denn was macht) und eigentlich auch sehr gern viel wissen will - einfach sehr vielseitig intressiert ist, Bücher regelrecht frisst,....

Sprich Druck war da - teilweise recht viel sogar - wir haben versucht als Eltern die Luft rauszunehmen so weit es ging.


Bei meinem 2. Sohn seh ich da jetzt schon mehr Probleme auf uns zukommen. Momentan hat er jetzt zwar in der 2. Klasse noch keine Noten bekommen - aber er lernt nicht so leicht, wenn er was verstanden hat, bleibt es zwar sehr gut hängen, aber bis es mal drin ist... schwere Geburt halt. Und er hat auch nicht diese Neugier auf was Neues. Von mir aus wird er nicht aus Gym gehen, auch dann nicht, wenn die Noten passen würden - weil ich weiß wie schwer sie erkämpft sind und wieviel wir zuhause jetzt schon machen müssen, das er in der Schule mitkommt. Ich kann mir für ihn jetzt schon vorstellen, das er nach der 5. Klasse übertreten wird auf die Realschule - oder den M-Zug an der Hauptschule machen wird. Aber genau deswegen "füchte" ich schon die nächsten 2 Jahre - das wird nicht lustig werden und sicher ganz schön am Selbstbewustsein von unserem 2. Sohn knabbern.
Wirklich eine Idee, wie ich den unbeschadet durch diese 2 Jahre bekommen habe ich keine.

LG Dhana

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Re: 3.-Klässler steht total unter Druck-Gymi-jetzt schon

Antwort von SimoneB am 23.02.2010, 14:59 Uhr

Kein Wunder, wenn die Lehrerin klatschen lässt bei 1er Noten - das ist ja wohl völlig daneben. Was passiert dann bei einer 4? Gibt es dann Buh-Rufe? Sorry, aber da stünde ich sofort auf der Matte.
Bei uns werden keine Noten öffentlich gemacht, den Kindern ist freigestellt ob sie ihre Note "verraten" oder nicht, es wird auch nicht nachgefragt, Notenspiegel und Durchschnitt gibt es nicht.
Schon schlimm genug, dass die Kinder überhaupt Noten bekommen (müssen) - aber das ist ein anderes Thema.
Nur, solange von der Lehrerin/Schule dieser Druck aufgebaut und forciert wird - bekommt ihr es auch zuhause nicht raus.
caju2000

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