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Geschrieben von sisyphos am 22.02.2010, 9:04 Uhr

Hoher Leistungsdruck für Schüler....

... auch Eltern sind daran schuld.

http://www.oe24.at/gesund/Schon-Schueler-Burn-Out-gefaehrdet-0646077.ece

Nur frag ich mich, wo fängt es an das es für die Kinder zu viel wird? Ich mein mir ist schon bewusst, das ein zu voller Terminkalender + lernen in Stress ausarten kann.

Aber was machen Eltern falsch wenn es heißt: zu hoher Druck von den Eltern?

Wenn ich meine Kinder täglich lernen lasse damit sie mitkommen in der Schule. Zu hoher Druck? Wenn ich schimpfe wenn sie eine schlechte Note nach Hause bringen weil sie die LZK verschwiegen haben und nichts dafür gelernt haben. Zu hoher Druck? Weil ich teilweise schon mal ausflippe weil der kleine ca. 4 mal pro Woche etwas schulisches vergisst, sei es Material für die Hausübung, oder nicht fertig gemachte Sachen. Zu hoher Druck?

ab wann verlang man den zuviel?

frag ich mich heute aktuell....

 
9 Antworten:

Re: Hoher Leistungsdruck für Schüler....

Antwort von glückskugel am 22.02.2010, 9:30 Uhr

Ich glaube als ein wichtiges Kriterium kann gelten, dass man dem Kind nicht mehr zeigt, dass man es bedingungslos liebt, egal was in der Schule los ist. Dass man also der Schule einen so großen Platz einräumt, dass das Kind sich als Person angegriffen fühlt, wenn es in der Schule versagt.

Also: Vergessene Hausaufgaben kann man kritisieren, aber nicht sagen, dass das Kind es mit "dieser Schlampigkeit nie zu etwas bringen wird".

Oder: Täglich die Gelegenheit und den Anreiz zum Lernen schaffen, wenn es nötig ist, aber nicht das Kind erpressen oder zwingen (eventuell gar mit Liebesentzug wie z.B. keine Geschichte am Abend etc.).

Und ganz wichtig finde ich, dass genug Freizeit übrig bleibt. Einige hatten ja damals den 37°-Beitrag zum Übertritt gesehen. Dort hat eine Mutter der Tochter abends das Buch mit ins Bett gegeben und sie morgens nochmal abgefragt. Das geht definitiv zu weit. Lernen ist Lernen, Spielen ist Spielen und Schlafen ist Schlafen.

LG,
Stefanie

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Re: Was Du beschreibst, ist schon recht hoher Druck, finde ich...

Antwort von Bonnie am 22.02.2010, 10:18 Uhr

Hallo,

vorab: Ich bin selbst leider auch nicht die Geduld in Person und schimpfe auch, wenn meine Tochter extra faul ist oder beim Üben nur patzige Antworten gibt. Ich schimpfe aber nie über schwache Noten. Das Kind ist doch eh schon enttäuscht genug darüber. Ich sage dann: Na, das war natürlich nicht so toll. Was könnten wir denn tun, damit die nächste Arbeit wieder besser wird? Von meiner Tochter kommt dann meist von selbst die Einsicht, dass sie wohl doch etwas mehr üben sollte. Oder sie hat eine Idee, in welchem Bereich sie noch unsicher ist etc.

"Ausflippen" finde ich schon ganz schön schlimm, das sollte man ja eigentlich nie, nicht nur bei schulischen Dingen. Wenn Du Dich schwer kontrollieren kannst, hilft es vielleicht, wenn Du Dich fragst, warum Du so wenig gelassen bist. Manchmal liegt's ja daran, dass man selbst als Kind auch arg schlampig war, und Angst hat, das könnte sie wiederholen. Oder dass die eigenen Eltern auch immer überaggressiv und streng waren in Bezug auf schulische Dinge. Dann muss man sich schon fragen, ob man damit als Kind wirklich glücklich war und ob man es selbst tatsächlich genauso machen muss. Zum Beispiel ist es wirksamer, das Kind ohne Sportsachen gehen und ruhig mal beim Lehrer so auflaufen zu lassen, als dauernd hinterher zu rennen, dass es nichts vergisst.

Schimpfen und Druck sind ja auch deshalb so schädlich, weil die jede Lernfreude des Kindes auf Dauer abtöten. Und man muss es ehrlich sagen: Der Erfolg wird sich auf Dauer dann nicht einstellen können. Kein Kind macht einen guten Abschluss, weil es reichlich Druck bekommen hat. Eigener Ehrgeiz und Lernfreude gehören unbedingt dazu. Und wenn man die als Eltern killt, kommt spätestens in der Pubertät das böse Erwachen, weil das Kind sich vielleicht irgendwann ganz verweigert oder dem Lernen überhaupt nichts Positives mehr abgewinnen kann.

Meine Tochter geht jetzt ins 5. Schuljahr (Gym). Wir üben mir ihr, seit sie im 3. Grundschuljahr war. Damals nur ein wenig, so ein- bis zweimal die Woche 20 Minuten. Heute schon deutlich mehr, denn seit G8 wird am Gym ja schon früh ziemlich angezogen. Wir üben - auf die Woche verteilt - etwa zwei Stunden insgesamt (Deutsch, Englisch, Mathe), vor Klassenarbeiten auch mal etwas mehr.
Das Wichtigste ist uns aber, dass unsere Tochter - obwohl sie natürlich wie alle Kinder manchmal über Hausaufgaben jammert - grundsätzlich sehr gern zur Schule geht und Spaß am Lernen hat. Sie lernt manchmal sogar mehr als sie muss, weil sie einen Text im Buch gerade spannend findet, oder z. B. auf Englisch schon etwas ausdrücken können möchte, was sie noch gar nicht durchgenommen haben.

Was ich auch superwichtig finde: Dass man dem Kind zeigt, dass Leistung im Leben nicht alles ist. Dass man es liebt, ganz einfach weil es DA ist - nicht, weil es vielleicht gerade eine gute Note geschrieben hat. Wenn man aber Leistung sehr betont und sich enttäuscht zeigt über eine schwache Leistung, dann lautet die Botschaft ans Kind: Ich bin nur liebenswert, wenn ich gute Noten habe.

LG

B.

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bonnie...

Antwort von sisyphos am 22.02.2010, 11:11 Uhr

"Von meiner Tochter kommt dann meist von selbst die Einsicht, dass sie wohl doch etwas mehr üben sollte." -> dumm nur das es bei meinen Kindern dann nur den aktuellen Tag so bleibt :-(

""Ausflippen" finde ich schon ganz schön schlimm, das sollte man ja eigentlich nie, nicht nur bei schulischen Dingen. Wenn Du Dich schwer kontrollieren kannst, hilft es vielleicht, wenn Du Dich fragst, warum Du so wenig gelassen bist. Manchmal liegt's ja daran, dass man selbst als Kind auch arg schlampig war, und Angst hat, das könnte sie wiederholen."

Ja damit liegst du glaube ich gar nicht so falsch und ich bin schon seit langen dabei die zu bearbeiten :-) Aber wenn ich dem Kind jeden Tag wieder sage muss vergiss dieses und jenes nicht, dann passiert es halt leider, denn dann fühle ich mich leicht verarsch...t. Siehst das wäre vielleicht ein Anhaltspunkt. "warum fühle ich mich verarsch..t, ich weiß ja eigentlich das er es nicht mit absicht macht" (werd ich gleich mal weiterverfolgen)

"Was ich auch superwichtig finde: Dass man dem Kind zeigt, dass Leistung im Leben nicht alles ist." Nein, natürlich ist Leistung und gute Noten nicht alles. Es ist aber so, und das kann man nicht verschweigen, das den Kindern umso mehr schlechte Noten sie haben, umso weniger Wege haben sie zu gehen. (jetzt mal ausbildungsmässig) Umso mehr gute Noten sie haben, umso mehr können sie das machen was sie wirklich interessiert. Und das sage ich ihnen immer und immer wieder. In der Hoffnung das sie es verstehen.

lg

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Re: Hoher Leistungsdruck für Schüler....

Antwort von supermampfi am 22.02.2010, 11:27 Uhr

Hi! Ich denke, der Kleine braucht einfach noch Hilfe. Er hat doch sicher sein Hausaufgabenheft? Hilf ihm, erinnere ihn.
Es kommt darauf an, "wie" man schimpft. Du solltest nie sagen, daß Du enttäuscht bist. Außerdem kommt es darauf an, wie oft solche schlechten Noten vorkommen. Wenn es "mal" passiert, muß man nicht schimpfen.
Und das Kind NIE mit Vorwürfen überschütten. Eltern vergessen, daß die Kinder am meisten unter dem Versagen leiden. Gerade wenn sie nicht gelernt haben.
Mein Sohn muß in den Fächern, in denen er mitkommt, nicht extra lernen. Und das Lernen kann man locker gestalten: Auf die Couch setzen und zusammen lesen. Ein Stück das Kind, ein Stück die Mama. Das Rechnen in den Alltag einbauen.
Ich finde es nicht gut, daß Lernen schon im GS-Alter mit Druck verbunden ist - wenn es diesen nicht braucht, wohlgemerkt. Manche Kumpels meines Sohnes müssen Zusatzübungen (von Muttern gestellt) machen, obwohl sie keinerlei Probleme haben. Aber Mutter meint, das Kind sollte noch mehr üben.

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dusselige grundschüler

Antwort von belugamax1 am 22.02.2010, 18:06 Uhr

ich finde nicht, dass das nach druck klingt, was du beschreibst. ich habe glaube ich genau so ein kind wie du zu hause: vergisst endlos viel, hat ständig einträge im hausaufgabenheft usw. so ein "komm-ich-heut-nicht-komm-ich-morgen"-typ. er schafft es auch, im abschreiben einer dina4-seite mit fast 30 fehlern eine glatte sechs zu bekommen und im diktat dann einfach eine 2 zu schreiben. die gym-empfehlung hat er bekommen, so dass er sicherlich ab nächstem jahr noch mehr "schusselkritik" zu hören bekommen wird....solche exemplare muss man halt irgendwie bei der stange halten und die empfehlung, ihn auflaufen zu lassen, wenn er das sportzeug nicht mit hat hilft kein bißchen, weil er es ja schon tausendmal vergessen hat (zitat zeugnis: leider hinderten ihn fehlende lernmaterialien regelmäßig daran, seine aufgaben zu erfüllen). da muss man halt mit härteren bandagen kämpfen - sprich: klartext reden. man weiß ja im allgemeinen schon, ob das kind eine arbeit wegen nicht verstehen verhauen hat oder wegen unlust oder mal wieder nicht aufgepasst und drum nicht mitbekommen, dass eine geschrieben wird. und die betroffenen kinder wissen ganz genau, wie sie es zu verstehen haben, wenn mama mal bei einer drei meckert und mal bei einer vier lobt...

und mit seinen gs-kindern regelmäßig zu üben, fällt bei solchen kind aus: das müssen sie selber machen! wer im chaos leben will, der muss sich da auch selbst zurecht finden....und ich wäre die letzte, die schultaschen packt für den jungen herrn, damit er nicht wieder einen eintrag bekommt.

übrigens: ich flippe auch regelmäßig aus, wenn meiner mal wieder einen eintrag bekommen hat - mich nervt, mich um selbstverständlichkeiten kümmern zu müssen. das mache ich einmal und zeige ihm wo es lang geht und dann muss er selber damit klar kommen. ich habe auch noch anderes zu tun...aber ich denke richtig verstehen kann das nur jemand, der auch so einen schusselino zu hause hat

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oder zu harte Mütter?

Antwort von like am 22.02.2010, 20:57 Uhr

Hab auch so einen Schussel - jetzt schon in Klasse 7 - und finde das, was du beschreibst, sehr hart. Ich hoffe für dich, dass es nicht mal nach hinten los geht, dass ihm immer wieder aufgezeigt wird, dass er "falsch" ist, unstrukturiert, dusselig, chaotisch; dass er ständig "reintappt", weil ihn eben keiner untersützt hat bei der Erledigung der notwendigen Dinge.
Manche KÖNNEN eben einfach nicht strukturiert sein, gewissenhaft ihre Aufgaben abarbeiten, sich nicht ablenken lassen - nenn es ADS, zerstreuter-Professor-Syndrom, Schusseligkeit oder wie auch immer.
Solchen Kindern etwas EINMAL zu zeigen, ist absolut nicht ausreichend - in der Grundschule schon gar nicht. Man muss die Dinge ja nicht FÜR sie machen, aber vielleicht MIT ihnen und es hilft nichts (auch wenn es für Mama anstrengend ist) als Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle - liebevoll und ohne gleich zu schimpfen und zu toben, wenn mal wieder was nicht läuft.
Meine Tochter ist ein ganz anderer Typ - die hat schon in Klasse 1 alles allein auf die Reihe gekriegt - aber man kann eben Kinder nicht vergleichen.

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Re: Hoher Leistungsdruck für Schüler....

Antwort von like am 22.02.2010, 21:02 Uhr

zu hoher Druck liegt dann vor, wenn die Kinder das Empfinden haben, dass sie den Anforderungen (seitens Schule / Eltern / ...) nicht genügen. Ob und wie dieses Empfinden entsteht, ist sehr individuell und hängt sicher auch mit davon ab, wie tolerant Eltern gegenüber nicht perfekt funktionierenden Kindern sind. An der Lernzeit und der Völle des Terminkalenders würde ich es eher zuletzt festmachen.

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helfende eltern

Antwort von belugamax1 am 22.02.2010, 21:20 Uhr

ich denke nicht, dass es zuviel verlangt ist von einem 10jährigen, seine EINE pflicht zu erfüllen - nämlich abends nachzusehen, ob die vier bücher, die er für den nächsten tag benötigt, auch in seinem ranzen sind. die anfangszeiten seiner lieblingssendung vergisst er ebenso wenig wie die spielsachen und bücher, mit denen er isch im hort beschäftigen will. wozu muss ich ihm da helfen??? verstehe ich wirklich nicht...

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du schreibst doch selber, dass er es nicht schafft

Antwort von like am 23.02.2010, 8:13 Uhr

also musst du entweder dies akzeptieren und die Folgen kritiklos hinnehmen oder dich drum kümmern, dass er es tut. Aber schulterzuckend den Rücken zudrehen und anschließend "ausflippen, wenn er mal wieder einen Eintrag bekommen hat", ist nicht das, was unsere Elternrolle ausmachen sollte.
Aber wenn du das "nicht wirklich verstehst", kann man das wohl auch nicht ändern.

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