Juli 2021 Mamis

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Geschrieben von Tess86, 24. SSW am 08.03.2021, 10:59 Uhr

Bisschen überfordert mit dem Eltern-Werden

Also erst einmal muss ich sagen, dass es mir gerade enorm den Tag verschönert hat, die Beiträge hier zu lesen. Ich finde es toll, dass ihr so offen seid und unbeschönigt über Ängste und Sorgen sprecht, genau dafür sollte so ein Forum doch da sein! Und niemand verurteilt irgendjemanden, sondern wir begegnen uns mit viel Verständnis - das ist großartig.

Ich kenne diese Ängste auch. Habe mich vor allem viel damit auseinandergesetzt, als mein Chef mich gefragt hat, für wie lange er denn meine Elternzeitvertretungsstelle ausschreiben soll. Mit dieser Frage war ich erst einmal komplett überfordert. Mein Job ist mir total wichtig, ich bin auch Akademikerin und habe viele Jahre hart gearbeitet, um in der Position zu sein, in der ich jetzt bin. Daher war mir eigentlich schon immer klar, dass ich möglichst schnell wieder einsteigen möchte, spätestens nach einem Jahr und dann gerne auch mit möglichst vielen Stunden.

Es ist unser erstes Kind und sowas von gewünscht - jahrelang habe ich darauf hingefiebert, dass mein Mann endlich auch bereit für ein Kind ist ;-) Denn ich liebe Kinder einfach und habe mir schon immer eigene gewünscht. Jetzt ist mein Mann auch bereit (so wie man dafür eben bereit sein kann), aber auch er hat große Ängste - dass wir nicht mehr als Paar existieren, sondern nur noch als Eltern, dass ich mich nur noch für das Kind interessiere und nicht mehr für die Arbeitswelt, und wir dadurch nicht mehr so sehr auf einer Wellenlänge sind, dass wir darunter leiden, nicht mehr so unabhängig zu sein und und und....

Nun war ich in der Situation, dass mich viele total schief angeguckt haben, dass ich erzählt habe, dass ich spätestens nach einem Jahr mit 30-40 Stunden wieder in den Job einsteigen will. Freundinnen, aber auch eine Beraterin von pro familia (von der ich mich zum Thema Elternzeit beraten lassen wollte). Das ging dann schnell in die Richtung "Man kann es seinem Kind doch nicht antun, es so früh so viele Stunden in die Betreuung zu geben", "Wieso bekommt man dann überhaupt ein Kind?", "Nimm dir ganz viel Zeit, die gibt dir niemand mehr wieder" (letzteres ist ja nur gut gemeint, hat mir aber trotzdem das Gefühl gegeben, in eine Richtung gedrängt zu werden).

Auch finanziell spielt es eine Rolle, wir haben gerade ein Haus gebaut und ich fände es schön, wenn wir unseren Lebensstandard nicht ganz runterschrauben müssten. Aber vor allem WILL ich so gerne Job & Kind unter einen Hut bringen, ich WILL arbeiten und nicht komplett den Anschluss verlieren. Ich habe nur tierisch Angst, dass ich das nicht auf die Reihe kriege, dass ich total überfordert sein werde und dass alle Recht haben, die sagen "Vollzeit arbeiten und ein kleines Kind? Undenkbar!". Und ich habe Angst, dass mein Kind es nicht verkraftet, wenn ich früh wieder arbeiten gehe, es kommt ja auch total aufs Kind an.

Zum Glück bin ich sehr flexibel, was Arbeitszeiten und Arbeitsort betrifft. Ich kann auch viel aus dem Homeoffice arbeiten und habe Vertrauensarbeitszeit. Es wird bei mir im Job so gelebt, dass man auch tagsüber mal private Termine wahrnimmt und sich dafür abends mal dransetzt. Das würde es mir z.B. ermöglichen, mein Kind nachmittags von der Tagesmutter/Kita abzuholen und noch ein bisschen Qualitätszeit mit ihm zu verbringen. Und morgens darf der Papa ihn bringen :)

Ich war jedenfalls total geschockt, dass es dieses "Mama Bashing" schon gibt, wo das Kind noch nicht mal da ist - und jeder einem seine Meinung aufdrängen will und nur der eigene Weg der einzig richtige ist. Das hat mich ganz schön verunsichert. Da muss ich mir wohl noch ein dickeres Fell zulegen.

Entschuldigt den Roman - aber das Thema beschäftigt mich grad sehr. Und ich danke euch, dass ich bislang hier noch kein Mama Bashing erlebt habe. Jeder ist anders, bei jedem ist die Situation anders, und deshalb sollte niemand andere verurteilen

 
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