Fläschchennahrung

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Geschrieben von lanti am 27.07.2015, 9:58 Uhr

Wann führt man die 2. Breimahlzeit ein + Milcheiweißallergie

Hallo,

alles was man zum Thema Babyernährung/Beikost hören und lesen kann sind Empfehlungen, die nur als Richtwerte gelten. Objektive Infos (nicht von Herstellern oder durch eigene Erfahrungen und Einstellungen geprägt) zu den aktuellen Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung findest Du hier:

https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/

Auch dies sind aber nur allgemeinte Empfehlungen und kein Dogma. Denn ebenso wie beim schlafen, der Motorik und dem Temperament ist auch beim essen/trinken jedes Kind anders - hat sein eigenes Tempo, unterschiedlich viel Appetit, eine verschiede/n Verdauung/Stoffwechsel und individuelle Vorlieben. Daher gibt es nicht den einen richtigen und für alle Baby allgemein gültigen Weg der Beikosteinführung. Davon sollte man sich im Interesse des Kindes frei machen!

Wichtig ist, dass die Beikost gesund, reich an Nährstoffen und frei von Zucker- und Aromazusätzen ist und man nicht zu schnell vorgeht, um die Verdauung nicht zu überfordern und damit genug Milch im Speiseplan enthalten bleibt.

Wenn Gemüse und Kartoffeln gut vertragen werden, würde ich jetzt Öl (1 EL pro 200 g selbst gekochter Brei und 1 Teel. pro 190 g Menügläschen) und eine Eisenquelle (1 EL Hirse oder Hafer, 1 Teel. weißes Mandelmus oder 30 g Fleisch bzw. ein entsprechendes Menügläschen - kann man untereinander abwechseln) einführen. Milch/Sahne/Rahm hat (unabhängig von Kuhmilchunverträglichkeit) ebenso wie Salz nichts im Gläschen zu suchen - es gibt genug Alternativen.

Welchen Brei man zu welcher Tageszeit füttert ist egal. Das leuchtet ein, wenn man sich verdeutlicht, dass es dem Körper egal ist, zu welcher Uhrzeit er welche Nährstoffe bekommt. Du kannst also ebenso abends Gemüse füttern wie morgen Milchbrei und mittags Obst - macht das so, wie es für euch am besten passt (unter Berücksichtigung von müde sein, unterwegs sein, Tagesrythmus etc.) und das muss auch nicht jeden Tag gleich sein (man kann Mahlzeiten bedenkenlos bei Bedarf tauschen oder mal ausfallen lassen und statt dessen eine Flasche geben). Wir essen ja auch nicht jeden Tag zur gleichen Uhrzeit grammgenau die Gleiche Nahrung ;)

Als Richtwert sagt man: Nicht mehr als ein neuer Brei pro Monat. Die zweite Beikostmahlzeit würde ich dann einführen, wenn ich das Gefühl hätte mein Kind möchte gerne mehr löffeln.

In eurem Fall kannst Du einfach die gewohnte Spezialmilch wie fürs Fläschchen zubereiten, in eine Schale geben und nach Gefühl bis zur gewünschten Konsistenz mit milchfreiem bio Getreidebrei Hafer oder Dinkel (Reis und Grieß sind weniger nährstoffreich) zB von Alnatura anrühren. Fertig ist der gut verträgliche Milchbrei ohne Zusätze (die Zugabe von Obst ist nicht erforderlich, da die Fläschchennahrung alle wichtigen Vitamine enthält). Die allermeisten Milchbreie zum Anrühren bzw. aus dem Gläschen sind unabhängig von einer Unverträglichkeit aufgrund des Zuckergehalts nicht empfehlenswert. Diesen bereitet man daher immer besser selbst zu.

Von Obstgläschen mit Joghurt oder Quark rät sogar die Deutsche Ernährung ab, weil dies ein Zuviel an Kuhmilcheiweiß begünstigt und Zwischenmahlzeiten eher aus frischem Obst und Getreide bestehen sollte. Zudem enthalten die Gläschen gekochtes Obstmus, das wenig natürliche Vitamine und sek. Pflanzenstoffe liefert, aber viel Fruchtzucker. Solche Produkte würde ich gar nicht geben.

Auch den Getreideobstbrei macht man daher am besten selbst - dazu kannst Du ab etwa 7 bis 8 Mon. einfach 100-150 g rohes Obst Obst (die Verträglichkeit von kleinen Mengen rohem Obst pur kann man vorher als Nachtisch oder Zwischenmahlzeit testen) wie Apfel, Birne, Banane, Nektarine, Melone etc. reiben oder mit etwas Flüssigkeit pürieren, bis zur gewünschten Konsistenz Getreidebrei Hafer (eisenreich) unterrühren und 1 Teel. Öl zugeben - fertig und auch geeignet zum mitnehmen für unterwegs.

Eine Kuhmilchunverträglichkeit "verwächst" sich oft im zweiten Lebensjahr und man kann nach dem ersten Geburtstag kleine Mengen Milchprodukte wie Butter oder Sahne (wenig Eiweiß, dass durch den hohen Fettgehalt leichter verträglich ist) in den Speiseplan integrieren und schauen, wie es sich entwickelt.

LG

 
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