Fläschchennahrung

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Geschrieben von lanti am 17.10.2014, 10:02 Uhr

Durchschlafen, Trinkmenge, Beikost...

Hallo,

mit 3 Monaten sind sowohl Beikost als auch druchschlafen meist noch sehr weit entfernt.

Alles außer Milch (auch Getreideflocken) ist Beikost und gehört daher generell auf den Löffel (wobei für Milchgetreidebrei später nährstoffreicher Hafer, Hirse Dinkel besser geeignet ist als Reis/Grieß) - nicht in die Flasche. Es kann sein, dass er mit 5 Monaten schon beikostreif ist, was oft erstmal nicht unbedingt die Trinkmenge verringert, weil zB Gemüse nur halb so viele Kalorien hat wie Milch. Es ist aber ebenso möglich, dass er erst mit 6, 7 oder 8 Monaten Beikost annimmt. Da ist jedes Kind anders. Milch ist im ersten Jahr das wichtigste Nahrungsmittel des Säuglings - daher ist jeder Zeitpunkt gleichermaßen normal und ok und auch jede Menge und jedes Tempo - er kann jederzeit nach seinem individuellen Bedarf Milch zum satt trinken bekommen.

Das Schlafverhalten eines Kindes ist ebenso unterschiedlich wie trinken/essen, Motorik, Sprache, Temperament etc. Schlafen hat viel mit Hirnreife zu tun und weniger mit Sättigung als man denken mag (das Ammenmärchen von druchschlafen nach Abendbrei hält sich hartnäckig - ist ja auch schön an eine so einfache "Lösung" zu glauben). Daher kann man das meist wenig beeinflussen und fährt am stressfreisten damit zu schauen, wie es sich entwickelt und sich darauf einzustellen. Wenn der Kleine nachts länger schlafen könnte oder erst später wieder Hunger hätte, würdest Du das ja daran merken, dass er zB später aufwacht.

In Büchern steht gerne mal, dass Säuglinge ab 6 Mon. keine Nahrung mehr brauchen - das stimmt auch und zwar in dem Sinne, dass sie, wenn sie keine Milch mehr einfordern, nicht unterzuckern würden. Das heißt aber nicht, dass sie nachts nichts mehr trinken sollen/dürfen. Oft ist es sogar so, dass im zweiten Lebenshalbjahr durch die fortschreitende motorische Entwicklung etc. in der Nacht wieder mehr Nahrung verlangt wird zB weil die Kleinen mehr Energie brauchen oder tagsüber zu abgelenkt sind zum Essen und dann nur das Nötigste zu sich nehmen.

Zu Deinen Fragen:

Wenn der Kleine über mehr als drei bis vier Wochen konstant mehr als 1200 ml in 24 Std. trinkt, würde ich es mit einer 1er Nahrung versuchen. Getreideflocken sind wie beschrieben Beikost, die man frühestens ab dem 5. Monat geben sollte - aber auch dann nicht in die Flasche, sondern vom Löffel. Denn die Verdauung beginnt im Mund (einspeicheln etc.) und nicht im Magen und durch angedickte Milch wird der Bauch schnell zu voll und das natürliche Sättigungsgefühl tritt zu spät ein. Daher wurden Getreidebreie, die eine Zubereitung im Fläschchen auf der Packung angaben auch zB von Ökotest abgewertet. Eine 1er Nahrung ist aber nur dann eine gute Wahl, wenn sich dadurch die Trinkmenge auch nennenswert reduziert (das ist nicht bei allen Babys der Fall, da Pre und 1er Milch gleich viele Kalorien haben). Bei gleicher Trinkmenge (zB 1 Liter) macht die dünnflüssige Pre Milch ohne Stärke den Nieren weniger Arbeit als die gleiche Menge sämigere 1er Milch incl. Stärke. Manchmal kann auch eine Kombination beider Milch (zB 3 Fläschchen Pre und 2 Fläschchen 1er Milch - nicht Milchpulver mischen) optimal sein.

Du kannst den Hersteller sowohl wechseln, wenn Du bei Pre Milch bleibst als auch wenn Du auf 1er Milch umstellst. Welcher Hersteller zu empfehlen ist, hängt davon ab, wie das Kind die Milch verträgt. Ich würde in den ersten 6-8 Monaten (bis zuverlässig nennenswerte Mengen Beikost mit Rapsöl gegessen werden) eine Milch mit LCP bevorzugen. LCP Fettsäuren liefern wichtige Bausteine für die Gehirnentwicklung und sind in allen Pre Milchen (Aptamil, Milumil, Beba, Hipp, Humana) enthalten außer den günstigeren wie Alete, Alnautra, Babylove, Babydream, Bebivita und Milasan Pre. Auswirkungen auf die Verträglichkeit haben vor allem auch die prebiotischen und/oder probiotischen Zusätze der Milchen. Wenn die prebiotische Aptamil gut vertragen wird und Du trotzdem wechseln möchtest, wäre zB Milumil Pre und Humana Pre (prebiotisch und mit LCP) eine Alternative. Gibt es mit Aptamil Probleme müsste man anhand derer entscheiden, welche Milch besser geeignet sein könnte.

Die Milch würde ich aus den o.g. Gründen gar nicht andicken. Bei Reis (Getreidebrei oder Reiswaffeln als Beikost) ist zudem zu beachten, dass dieser zwar leicht verdaulich, aber wenig nährstoffreich und zum Teil mit Arsen belastet ist.

Füttern sollte man immer nach Bedarf und zwar dem individuellen Bedarf des jeweiligen Kindes sprich so oft/selten und viel/wenig wie das eigene Baby verlangt. Wenn er sich nach drei Stunden mit Hunger meldet, ist das ebenso normal und ok wie nach zwei oder vier. Wenn er 100 ml trinkt ist das ebeno in Ordnung wie 150 ml - es müssen nicht alle Mahlzeiten gleich sein - wir haben ja auch nicht immer nach der gleichen Zeit grammgenau gleich viel Hunger. Babys wissen selbst am besten, wann und wieviel Hunger sie haben - sonst wäre stillen ohne Kontrolle der Mutter über die Trinkmenge ja gar nicht möglich. Dein Kind wird Dir also auch, wenn es zB nachts länger schläft schon zeigen, wann und wieviel Milch es braucht. Lass Dich einfach darauf ein ;)

Einen festen Rythmus vorzugeben bedeutet in den meisten Fällen nur unnötigen Stress. Denn Trinkmenge, -abstände, Schlafverhalten etc. werden sich entwicklungsbedingt immer wieder mal verändern sei es durch Wachstum, mobiler werden, Zähne, Infekte etc. Wie er jetzt mit drei Monaten trinkt spielt also für Beikost in weiteren drei oder vier Monaten eigentlich überhaupt keine Rolle. Besser ist wie im vorherigern Absatz beschrieben zu handhaben. Selbst wenn der derzeitige Rythmus bis zum Beikoststart beibehalten wird, ändert sich dann oft nochmal die Zahl der Mahlzeiten zB dadurch, dass das Baby nach dem Brei erstmal keine Milch mehr möchte, aber doch nicht soviel gegessen hat um bis zur nächsten Mahlzeit satt zu sein und dann eine oder zwei Std. später eine Flasche braucht.

Ein antrainierter Rythmus (manchmal ist es hilfreich etwas Struktur vorzugeben, wenn sich zB eingeschlichen hat, dass das Kind praktisch den ganzen Tag ohne nennenswerte Pausen isst) steht daher in der Tat dazu führen, dass das Kind in anderen Abständen und dann auch andere Mengen isst als es das von sich aus tun würde und dann auch isst, weil es dran ist und nicht, weil es genau jetzt Hunger hätte.

Lass das einfach alles auf euch zukommen, achte auf Dein Kind und seine Bedürfnisse und macht euch da keinen Stress mit Uhrzeiten und Trinkmengen (und vergleicht Schlafenszeiten nicht mit anderen).

LG

 
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