zurück| Geschrieben von sojamama am 03.09.2013, 17:38 Uhr |
Traurigkeit beim Kind
Hallo,
ich hab ja mal geschrieben, dass mein Sohn (4,5 J.) nachts noch ne Windel trägt. Ist für uns kein Problem, ich sehe das entspannt.
Er möchte hin und wieder ohne, manchmal klappt es, meist aber nicht...
Er ist fürchterlich enttäuscht und traurig, dass er noch eine Windel trägt. Es belastet ihn sehr, er redet oft darüber und weint auch.
Ich mache ihm keinen Druck, ich schimpfe nicht. Ich sage oft, dass die Windel nicht schlimm ist, dass sicherlich mehr Kinder noch eine tragen usw.
Er ist so verzweifelt und weint, er wäre ein Baby usw.
Wie kann ich ihn den noch stärken?
melli
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Frag ihn doch...
Antwort von MM am 03.09.2013, 18:00 Uhr
... bzw. schlag ihm vor, ob er die Windel, wenn er sie eh nicht mag und traurig darüber ist, nicht weglassen will! Das würde sich für mich spontan anbieten...
Ich meine, ein paar Pannen gibts vielleicht noch, aber das ist ja nicht soo schlimm (man kann etwas unterlegen im Bett) und trauriger als jetzt wird er wohl davon kaum werden. An sich könnte das in dem Alter doch zu schaffen sein - und das Kind ist bestimmt stolz und glücklich! :-) Oder?
Womöglich ist er paradoxerweise auch traurig darüber, dass ihm (wie er evtl. meint) niemand zutraut, es ohne Windel zu können?
Wenn du sagst, "ist nicht schlimm", dann bringst du ja quasi rüber, dass alles (für dich) OK ist, so wie es ist. Das empfindet er aber wohl nicht so, sondern ist über diesen "babyhaften" Zustand frustriert/traurig!
Vielleicht meint er, er dürfe es nicht ganz ohne Windel versuchen, solange noch Pannen passieren, und schlägt es deshalb nicht von selber vor? Habt ihr sowas vielleicht mal angedeutet...?
Da würde ich ihm im Gegenteil sagen, dass Pannen passieren dürfen, und dass man nichts, was man gerade erst übt, gleich perfekt und ohne Fehler kann! Z.B. Fahrradfahren... etc. Dann ist evtl. der Druck weg (den er sich macht oder so empfindet), es müsse gleich pannenfrei funktionieren, und er lässt die Windel gern weg...?
Re: Frag ihn doch...
Antwort von sojamama am 03.09.2013, 18:44 Uhr
Haben wir schon versucht, dann ist er noch trauriger, weil das Bett jeden Morgen nass ist.
Das ist noch frustrierender....
Er lässt sie gern mal weg, das ist auch kein Problem. Unterlage im Bett ist auch kein Thema, haben wir ja alles. Das Bett ist eingenässt bis zum Kissen, die Decke, die Kissen, einfach alles.
melli
Hm, ach so.....
Antwort von MM am 03.09.2013, 18:52 Uhr
... dann ists schwierig...
Aber ich würde wahrscheinlich versuchen, nochmal mit ihm zu reden, er ist ja nun auch schon recht "gross"... :-)
Ich würde ihm sagen, dass ich ihm helfen will, damit er nicht mehr so traurig ist, aber dazu müsste ich wissen, worüber genau er traurig ist. Und ihn fragen, was er besser fände. Windel noch behalten und abwarten, oder Windel weg, trotz Pannen am Anfang? Erklären, dass es manchmal im Leben Sachen gibt, wo man traurig-ärgerlich drüber ist, wie man es auch macht, und dass man sich dann entscheidet, was man weniger "blöd" findet... Und ansonsten abwartet...
Vielleicht hilft ihm das, bzw. v.a. auch dir, dass du besser verstehst, was sozusagen der Punkt für ihn ist...?
Re: Traurigkeit beim Kind
Antwort von Agnetha am 03.09.2013, 19:20 Uhr
Mein Sohn hat seine Windel nachts bis kurz nach dem 5. Geburtstag getragen. Dann machte es auf einmal "klick" und er brauchte sie nicht mehr.
Ich möchte dir weiterhin die Beibehaltung der entspannten Verhaltensweise, von der du schreibst, empfehlen. Viel Besseres kannst du kaum tun. Sag ihm, dass sein Wert als Mensch nicht vom Ablegen der NAchtwindel abhängt (ich bin sicher, das hast du schon) und in seinem späteren Leben nie jemand wird wissen wollen, bis zu welchem Alter er sie getragen hat. Genauso unwichtig wie es dann sein wird, ist es letztlich auch jetzt, obwohl viele Mütter (Väter nach meiner Erfahrung eher selten) scheinbar einen Wettbewerb darum austragen, wie früh ihr Kind sich von der Windel verabschiedet hat.
Mein Neffe hat seine Nachtwindel bis zum 7. Geburtstag getragen. Er ging schon zur Schule und es stand eine mehrtägige Klassenreise an. Meine Schwester sprach seine Lehrerin an, weil sie befürchtete, es könne sich eine für ihn unangenehme oder peinliche Situation dadurch ergeben. Die meinte bloß: "Ach, da ist er nicht der Einzige!" und ging ganz locker damit um.
Deswegen ermuntere deinen Sohn, nicht zu streng mit sich selbst zu sein. Lobe ihn für die Dinge, der er vielleicht ganz besonders gut kann. Nur wenige können alles perfekt zum perfekten Zeitpunkt.
Viel Glück!
Agnetha
Re: Traurigkeit beim Kind
Antwort von Himbaer am 04.09.2013, 7:28 Uhr
Hallo,
mein großer Sohn hat auch sehr lange nachts noch Windeln tragen müssen.
Auch er war traurig und frustriert, nur Babies tragen Windeln....
Ich habe ihm eine zeitlang die Pyjama Pants von Pampers gekauft. Erstmal steht da nicht mehr Windel drauf und zweitens haben die coolere Motive.
Für ihn war das dann ok und ab da gab es keine Windeln mehr, sondern nur noch PP´s.
Nach einiger Zeit konnte ich dann auch wieder auf günstigere Höschenwindeln umsteigen, die aber weiterhin als PPs bezeichnet wurden.
Viel Erfolg
Wir hatten auch solche EasyUps...
Antwort von MM am 04.09.2013, 16:21 Uhr
... bzw. die günstige Variante vom DM, auf jeden Fall diese "unterhosenartigen", die waren auch mit Motiven, nicht mehr so babyhaft.
Ich bin aber davon ausgegangen, dass die AP bestimmt auch solche verwendet, bei so einem grossen Kind, das ja auch die Möglichkeit haben muss, normal aufs Klo zu gehen.
Jaja, natürlich diese easy ups
Antwort von sojamama am 04.09.2013, 18:23 Uhr
Alles andere wäre ja nun wirklich etwas "babyhaft".
Er geht ja sonst zuverlässig zur Toilette, auch wenn er noch wach ist abends. Da kommt er nochmal, geht nochmal.
Dennoch passiert´s dann...
Mal sehen, er hat ja noch Zeit, aber es belastet ihn halt schon sehr.
melli
Re: Traurigkeit beim Kind
Antwort von kaempferin am 05.09.2013, 10:46 Uhr
Hallo Melli,
erst mal: Das kann ich total nachvollziehen und -empfinden, dass Dein Sohn darüber traurig und frustriert ist. Denn wer bzw. welches Kind ist das diesbezüglich n i c h t ? ! Und sogar so manche Mütter sind darüber frustriert (OK; Du nicht) - und das ist ebenfalls nachvollziehbar.
Ich würde Euch vorschlagen, dass Ihr einfach mal eine wasserdichte Unterlage ins Bett legt und die Pampers komplett weglasst? Was hältst Du denn davon? Das eigentliche Problem ist damit zwar auch (noch!) nicht gelöst, aber einen Versuch wäre das doch einmal wert, oder?
Oder aber; falls Dir mein Vorschlag nicht behagt, dann eben (noch eine Zeit lang!) weitermachen mit diesen "unterhosenartigen" Pampers und diese ihm als "n i c h t - babyhaft" verkaufen. Einfach sagen, dass diese eben n u r für g r ö ß e r e Kinder gedacht sind. Und des Weiteren ihn trösten und ihm sagen, dass das schon noch - je älter er wird - schon noch klappen wird (also dass er nachts keine Pampers mehr braucht - und was ja auch stimmt) und dass es keine (weitaus) Ältere gibt, die das noch brauchen. Oder habt Ihr das alles bereits durch? Würde mich über eine Antwort Deinerseits freuen.
Re: Traurigkeit beim Kind
Antwort von sojamama am 05.09.2013, 11:23 Uhr
Wir nennen diese Windeln "Nachthose". Das geht schon... aber für ihn ist es einfach eine Windel....
Heute war diese trocken, heute früh. Gestern hingegen ist sie ausgelaufen, sodass das Bett nass war.
Ich müsste fast täglich waschen. Er hat ne Unterlage drin, ganz klar. Dennoch ist früh dann oft das Kissen, die Bettdecke usw. alles nass.
Es wird ja besser. Also ich merke ja Veränderung, die Windel ist nicht täglich nass.
melli
Re: Jaja, natürlich diese easy ups
Antwort von Himbaer am 05.09.2013, 11:41 Uhr
Ja von den Easy Ups bin ich auch ausgegangen, aber diese Underjams von Pampers sind eben nochmal etwas anders, da ist auch auf der Verpackung ein "großes" Kind drauf und somit doch etwas anderes als die Üblichen easy ups.
Re: Traurigkeit beim Kind
Antwort von kaempferin am 05.09.2013, 11:59 Uhr
"... aber für ihn ist es einfach eine Windel..."
Klar, denn das IST es ja schließlich auch - und eben nichts anderes. Denn sonst könnte man ja gleich ins Bekleidungsgeschäft gehen und eine "normale" Unterhose aus Stoff kaufen, nicht wahr?! Und das Jungvolk ist ja auch nicht doof (alles andere als das!) und dem kann man nicht einfach eine Pampers, welche zwar so aussieht wie eine Unterhose und für Größere bestimmt ist; jedoch eben keine Unterhose ist, als Unterhose verkaufen! Und es stimmt ja so auch nicht.
"Es wird ja besser. Also ich merke ja Veränderung, die Windel ist nicht täglich nass." 
Das freut mich ja jetzt für Euch - und vor allem für Deinen Sohn! Denn das ist doch schon - wenn auch ein noch kleiner - Fortschritt! Und auch ER WIRD(!) es irgendwann schaffen, nachts komplett ohne Pampers auszukommen. Das ist - zum Glück(!) - so sicher wie das Amen in der Kirche.
Re: Traurigkeit beim Kind
Antwort von emmababy am 05.09.2013, 14:27 Uhr
Hallo!
Wir holen unseren achtjährigen heute noch jede Nacht um ca. 22:00 Uhr raus aus dem Bett und aufs Klo. Seitdem gibts keine Pannen mehr und er schläft danach auch normal weiter.
LG
Re: Traurigkeit beim Kind
Antwort von Carmar am 06.09.2013, 20:59 Uhr
Hast du ihm noch nicht gesagt, dass es nicht mit "Baby sein" zu tun hat, sondern mit einem bestimmten Hormon?
http://www.initiative-trockene-nacht.de/bettnaessen/wie-funktionieren-blase-gehirn.html
