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Geschrieben von kathsch am 24.06.2012, 10:48 Uhr

Ständiges Motzen, Jammern, Weinen und Schreien (mein Sohn, 3 Jahre)

Hallo,

bin echt verzweifelt. Unser Kleiner weint, jammert, motzt und schreit ständig. Er hat solche Phasen immer mal wieder. ABer richtig weg sind sie auch nie. Im Moment ist es wieder richtig heftig. Er kann schon gar nicht mehr normal reden. Alles kommt in einem solchen Extrem, dass es kaum auszuhalten ist. Außerdem will er alles bestimmen, ist zu keinem Kompromis bereit. Da ich selbst beruflich mich mit Kindererziehung beschäftige hätte ich eigentlich gedacht, ich käme mit solch einer Situation zurecht, aber nein...weit gefehlt. Wir passen auf, dass er mit dem Motzen und Jammern nichts erreicht. Aber wirklich nichts, auch keine besondere Aufmerksamkeit oder versteckte Bedürfnisse. Aber es verändert sich nicht. Ich habe das Gefühl, dass diese permanente Unzufriedenheit von ganz tief innen kommt. Auch im KiGA hat er massive Probleme, aus den eben genannten Gründen. Er ist einfach immer unzufrieden. Bockt dann auch richtig. Hat jemand einen Rat? Wem geht es genauso? Ich mache wirklich Sorgen wie es weiter geht. Freunde, irgendwann Schule...Wir können ihn auch nicht zum Spielen bei einem Freund lassen, so viele Sachen gehen einfach nicht. Schlafen tut er übrigens viel. Hatten erst gedacht es liegt daran, aber hat auch nichts gebracht. Danke für jede Hilfe.

Liebe Grüße Kathsch

 
4 Antworten:

Re: Ständiges Motzen, Jammern, Weinen und Schreien (mein Sohn, 3 Jahre)

Antwort von kanja am 25.06.2012, 10:30 Uhr

Hallo,

als ich dein Posting las, fiel mir sofort ein: "Der Schuster hat die schlechtesten Schuh" - kennst du den Spruch? Du dachtest, weil du beruflich mit Kinderziehung befasst bist, machst du bei deinem eigenen Kind alles richtig.

Für mich klingt es eher ein bisschen so, als bemühst du dich extrem, streng mit deinem Jungen zu sein. Je mehr er jammert, desto unnachgiebiger wirst du.
Vielleicht kommt daher seine Unzufriedenheit "von ganz tief innen"?

Mein Sohn (9) ist auch seit jeher ein kleiner Jammerer, aber es wird besser. Manchmal lasse ich ihn jammern, gehe nicht drauf ein oder schimpfe ihn auch mal dafür. Aber manchmal braucht er einfach Trost und Hilfe und Aufmerksamkeit. Mein Mann versucht eher deine Schiene, d.h. mit Strenge darauf zu reagieren - es funktioniert nicht. Ich finde, ich komme mit meiner "weichen" Art weiter bei ihm.

Dein Sohn ist doch noch so klein, darf er das denn auch sein? Hast du noch weitere Kinder? Wie viel Zeit verbringst du mit ihm?

lg Anja

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Re: Ständiges Motzen, Jammern, Weinen und Schreien

Antwort von Bonniebee am 25.06.2012, 12:05 Uhr

Hallo,

ja, das kann unheimlich stressig sein, wenn Kinder so unzufrieden sind. Oft lässt sich das aber ganz leicht ändern - nicht durch Ignorieren, sondern indem man die Ursache versteht und warum das Kind sich so verhalten muss, wie es das tut.

Bist ja selbst Fachfrau, trotzdem kann es nicht schaden, es nochmal zu sagen: Bei Kindern im sog. Selbständigkeitsalter ist die häufigste Ursache für "schwieriges" Verhalten, dass man ihr Bedürfnis nach Autonomie, nach Selbst-Tun, Selbst-Bestimmen zu sehr unterdrückt. Kinder wollen jetzt selbst duschen, sich selbst die Haare waschen, föhnen, Zähne putzen usw. Sie wollen selbst entscheiden, was sie morgens anziehen. Und sie wollen hilfreich sein für die Familie, nicht immer nur spielen. Sie wollen beim Putzen und Kochen helfen, wichtig, groß, für ihr Können gelobt und gesehen sein.

Weil uns Erwachsenen all diese Bestrebungen aber total lästig sind (es dauert alles zu lange, es stört den gewohnten, reibungslosen Ablauf, das Ergebnis ist uns nicht perfekt genug), übernehmen WIR alle diese Dinge, die das Kind eigentlich schon selbst (teilweise oder ganz) tun kann. Dadurch werden die Kinder unheimlich frustriert. Und dann werden sie fordernd, bockig und anstrengend, um überhaupt gesehen zu werden - und um verzweifelt auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Sie können ihr Leid ja noch nicht in Worten erläutern und reflektieren, deshalb müssen sie es durch ihr Verhalten zeigen.

Als mein Sohn so eine Phase hatte, half bei uns das geniale Büchlein "Das kompetente Kind" von Jesper Juul. Es gehen einem wirklich die Augen auf, man hat ein Aha-Erlebnis nach dem Anderen und versteht, warum das eigene Kind sich so verhalten MUSS, wie es das tut. Und wie man dieses Verhalten absolut leicht verändern kann. Es ist der einzige Erziehungsratgeber, der bei uns schnell und einfach geholfen hat. Innerhalb von Tagen wurde der "Aufstand" meines Sohnes schlicht überflüssig und hörte von selbst auf - weil er UND wir zufriedener waren, ganz einfach entlastet! Ich wünschte nur, ich hätte es bei meiner großen Tochter schon gekannt. Vielleicht liest Du es auch mal?

LG

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@bonniebee: Dem widerspreche ich (für unseren Fall)

Antwort von Andrea&Würmchen am 25.06.2012, 14:22 Uhr

Hallo Bonniebee,

unsere Tochter ist genauso wie es im Ausgangsposting beschrieben wird (ich habe kathsch dazu eine PN geschickt), aber sie möchte eben NICHT selbstständig irgendetwas tun. Wenn man Ihrer eigenen Aussage (sie ist knapp 4 Jahre alt) glaubt, KANN sie sich NICHT alleine anziehen, umziehen, ausziehen, ins Bad gehen, ihre Bücher ins Regal räumen, etwas aufheben, das ihr runtergefallen ist, Radfahren, Hüpfen, die Treppe hochgehen - die Liste ist beliebig erweiterbar. Selbstverständlich kriegt sie aber alleine eine Gummibärchentüte auf oder den Fernseher an. Sie findet für alles eine Ausrede und einen "Schuldigen", es ist wirklich, wirklich anstrengend. Sie darf im Rahmen ihrer (und unserer) Möglichkeiten einiges selbst bestimmen, aber vieles geht mit knapp 4 eben noch nicht...

LG
Andrea

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Re: @bonniebee: Dem widerspreche ich (für unseren Fall)

Antwort von kathsch am 25.06.2012, 22:56 Uhr

Hallo,

melde mich kurz auf diesem Weg. Ausführliche ANtwort auf die Mail folgt noch. Erstmal danke für deine Mail. Ich gebe dir recht.

Auch bei uns ist es so, dass er einfach nicht will. Ich wäre froh er würde etwas alleine machen. Aber er sagt er kann oder schafft das nicht. Bzw. er kann nur das, was er will. Hilft er mir beim Kochen, dann so wie er das will. Zucker ins Nudelwasser, schneiden was nicht geschnitten werden muss, rühren was heiß ist, salzen ohne Maß usw. Wenn ich ihn dagegen motiviere sich die Schuhe anzusziehen, selbst die Zähne zu putzen, da er bei mir den Mund nicht aufmacht, usw. dann ist er noch klein. Er ist auch nicht aufs Klo gegangen. Das kann er nicht.
Versteht mich nicht falsch, aber ich würde sehr viel dafür tun, dass es besser wird und wenn ich die Hoffnung habe, dass der Ratgeber hilft, dann kauf ich ihn - morgen noch. Glaubst du er hilft, nach allem was ich jetzt noch geschrieben habe?

Liebe Grüße
kathsch

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