Rund um die Erziehung

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Geschrieben von PefectMum am 14.10.2012, 2:37 Uhr

Erziehungsfrage (lang)

Guten Morgen,
ich habe ein großes Problem und ich weiß leider nicht mehr weiter. Die Tochter ist 2,5 Jahre alt und momentan ein schlimmer Trotzkopf. Normal für das Alter, damit kann ich auch gut umgehen. Wo ich aber arge Schwierigkeiten habe, ist, wenn sie sich einfach nicht an ein Verbot hält. Zum Beispiel schüttet sie ständig ihre Wasserflasche oder das Glas aus. Oder sie räumt was aus dem Kühlschrank und "matscht" damit rum oder sie wirft alle Spielsachen durch die Gegend. So schnell kann man gar nicht kucken und sie macht Unsinn.
Kurz: Es macht mich wahnsinnig, wenn sie einfach nicht hört.
Aber wir wissen nicht, wie wir dann reagieren sollen. Schimpfen ändert nichts, schreien auch nicht und ignorieren auch nicht. Mein Mann setzt sie dann bei solchen Aktionen zur Strafe immer kurz in den Laufstall und danach erklärt er ihr, warum er sauer war. Oder er sagt solche Sachen wie "wenn du heute nicht Zähne putzt, gibt es kein Eis" oder "wenn du dauernd deine Flasche ausschüttest, dann gibts abends zum Schlafen keinen Schnuller" usw. Mir gefällt das irgendwie gar nicht, aber ich bin im Moment auch ratlos, wie wir es "richtig" machen sollen.

Wie handhabt ihr das oder machen eure Zwerge das nicht?

 
10 Antworten:

Re: Erziehungsfrage (lang)

Antwort von mozipan am 14.10.2012, 9:11 Uhr

Ganz einfach: Solche Situationen erst garnicht entstehen lassen. Kindersicherung an die Kühlschranktür, dann ist damit schon mal schluss.

Mit 2,5 Jahren braucht sie auch nicht mehr ständig ein Getränk ganz nah griffbereit stehen zu haben. Stell was in der Küche auf die Arbeitsfläche ganz hinten, wo sie nicht dran kommt. Erkläre ihr dazu, dass es deshalb da steht, damit es nicht ständig umgestoßen wird. Sie kann dann sagen, wenn sie Durst hat, dann gibst du es ihr und stellst es nach dem Trinken wieder weg.

Ihre Spielsachen durch die Gegend werfen, würde ich bis zu einem Gewissen Grad tolerieren bzw ignorieren, denn wenn darauf keine Reaktion kommt, wird auch langweilig und sie hört vielleicht von selbst damit auf. Wenn sie aber wirklich heftig wirft und die Gefahr besteht, dass sie dadurch etwas kaputt mach oder jemanden verletzt würde ich eingreifen und genau diese Sachen die sie geworfen hat erst mal so wegstellen, dass sie vorerst nicht mehr dran kommt.

Trotzanfälle weitestgehend nicht übergebühr beachten.

Androhungen von Strafen die nicht mit dem Vergehen in Verbindung stehen, halte ich für überflüssig und nicht dienlich. Das kann dein Mann sich sparen.

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Re: Erziehungsfrage (lang)

Antwort von biggi71 am 14.10.2012, 9:53 Uhr

in diesen phasen des "nicht hörens" muss man sich den weg als eltern einfach gestalten.
einfache konsequenzen:

sie schüttet ihr getränk aus?? dann gibt es anstatt eines glases einen flasche, die man nicht ausschütten kann.
zum kühlschrank ausräumen: kühlschrank mit einer kindersicherung sichern!!
zähne putzen: kein großes gewese machen, keine drohungen, diskussionen.... zähne werden geputzt (vielleicht mit einer tollen elektrischen) und fertig.
alles andere halte ich für unsinnig. warum sollte sie keinen nuckel bekommen wenn sie die flasche auskippt?????? so ein quatsch.
vorallem........hat er dieses denn schon konsequent durchgezogen? man soll ja wirklich nur das androhne, was man auch konsequent einhält - ansonsten wird man unglaubwürdig!
versucht mit wenig verboten auszukommen, umgeht einen zusammenstoß, indem es erst gar nicht dazu kommen kann und denkt immer daran: es wird besser!!
ich kann mich noch gut an die tage erinnern.....

lg

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Re: Erziehungsfrage (lang)

Antwort von Susi0103 am 14.10.2012, 10:28 Uhr

Schließe mich an:
Logische (!!) Konsequenzen sind Mittel der Wahl, wenn möglich. Nicht immer gibts logische Konsequenzen, aber in Eurem Fall ist es einfach:

Babyflasche/Trinklernbecher statt Glas, Kühlschranktür sichern, die Spielsachen wegräumen (für 1 Tag), die sie wirft wenn sie nach mehrmaliger Ankündigung nicht mit dem Werfen aufhört.
Am besten auch etwas besorgen, das sie werfen darf - einen Stoffball von Ikea haben wir zu diesem Zweck. Damit kann kaum was kaputtgemacht werden.
Zähne werden geputzt, ohne Diskussion, zur Not auch unter Geschrei und Gegenwehr.
Es gibt Dinge, die MÜSSEN. Über den Rest kann man reden.
Vorher und/oder hinterher kann man kurz erklären, was und warum, innerhalb eines Trotzanfalls bringt das nichts.

Lg

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dem bedürfnis einen raum geben

Antwort von mama.frosch am 14.10.2012, 10:38 Uhr

wasser(aus)schütten faszinierend finden ist in dem alter völlig normal. das trinken muss es natürlich nicht sein. daher würde ich ihr zum spielen sachen hinstellen, wo sie mit wasser spielen und wasser kippen kann. becher verschiedener größen, schüsseln, vielleicht einen eimer. nicht nur in der badewanne. ich hab meinem sohn in dem alter ein großes handtuch auf den küchentisch gelegt und er hat völlig versunken gegossen, geschüttet, gekippt.
wichtig ist ihr halt zu sagen, dass es regeln gibt, also wo sie hinkippen darf (die gefäße) und wohin nicht (boden, tisch etc). betonung mit dem, wohin sie DARF.

spielsachen werfen: würde das auch in dem rahmen tolerieren, wo nichts kaputt geht bzw. wirklich gefährdet ist. außerdem auch hier einen raum zum werfen geben. das kann ein weicher ball sein oder einfach zusammengeknudelte socken.

kühlschrank: sicherung dran und fertig.

keinen nuckel geben anzudrohen ist natürlich blödsinn - gut finde ich aber, wenn dein mann sie bei solchen aktionen die ihr wirklcih nicht gutheißt in den laufstall setzt und ihr kurz sagt warum er sauer war bzw. ihr verhalten so nicht geht. das ist ein aus-der-situation-nehmen und auch das bringt lerneffekte.

ach ja, mantschen: auch hier würde ich ihr einen raum dafür geben. etwas, womit sie mantschen kann. knete, salzteig, sie verschiedene sachen zusammenrühren lassen. das ist doch alles kein problem, also an für sich.

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Re: Erziehungsfrage (lang)

Antwort von mamanini am 14.10.2012, 11:06 Uhr

Hallo,
schließe mich den Vorschreibern an. Tolle Ideen dabei.
Was bei uns auch hilft: Ablenken. Wenn sich mein Sohnemann völlig auf etwas versteift, was er eigentlich nicht darf und es immer wieder probiert, rufe ich z.B. "sag mal, hast du eigentlich schon deinen Traktor in die Garage gefahren?". Und schon widmet er sich dem Traktor. Das ist auch ein "aus der Situation nehmen" - aber ganz ohne Auszeit oder Laufstall.
Mein Sohn ist Gott sei Dank so ein Kerlchen, das mit lautem NEIN und strengem Blick ankündigt, wenn er vorhat, etwas Verbotenes zu tun. Vor kurzem saßen wir im Auto und ich höre von hinten "Nein, NEEEIIIN, NEEEEEIIIIN", drehe mich rum und der Kleine hat beide Zeigefinger in den Nasenlöchern stecken. Was mir in dieser Situation geholfen hat? Laut lachen.
Liebe Grüße

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Re: Erziehungsfrage (lang)

Antwort von Spinat am 14.10.2012, 16:46 Uhr

Unser Kleiner ist 3,5 und war schon immer so... bis heute. Wir verwenden den gleichen Erziehungsstil bei beiden, dennoch haben sich 2 völlig verschiedene Kinder daraus entwickelt. Eins war hört und für sein Alter recht vernünftig ist und eins, dass nicht hört und nur Unsinn im Kopf hat.
Das ist ja auch Charaktersache.

Wenn das Glas ausgeschüttet wird, dann ist es eben leer. Und dann gibts erst später wieder was. Und er muss selber aufputzen.
Die Spielsachen die geworfen werden, werden weggeräumt.
Wenn er mit dem Essen wirft ist die Mahlzeit beendet
usw usf also wir versuchen "logische" Konsequenzen zu ziehen.

Strafen gibt es keine. Wobei mein Mann schon dazu tendiert, ich ihn aber bisher noch überzeugen kann.

Vieles geschieht auch aus Langeweile. Beschäftigung hilft da schon viel entgegen.

LG und Glückwunsch zum Wirbelwind ;)

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Keine Hilfe, nur Verständnis

Antwort von MarBi am 14.10.2012, 23:23 Uhr

Ooooh, wie gut ich das kenne...
Ich beneide all die Eltern, die mir Tips gegeben haben, um ihre vergleichsweise braven Kinder.
Als mein Sohn mobiler wurde, mit etwa 12 - 15 Monaten, wurde mir auch empfohlen, an alle Schubladen, Schränke, an den Klodeckel und den Kühlschrank Kindersicherungen anzubringen. Ich hab jeweils verschiedene Varianten gekauft und war ganz stolz auf meine Errungenschaften... Jeweils etwa 20 Minuten lang. Eben bis mein Spross die Sache durchschaut hatte und den Trick kannte. Is nicht witzig, 20 Minuten nach dem Anbau der Klodeckelsicherung eine komplette Rolle Klopapier aus dem Klo zu fischen... und vom Kind auch noch frech angegrinst zu werden...
Es gibt Kinder, die machen, was ihnen gesagt wird, oder die sofort aufgeben, sobald sich ihnen ein so mickriges Hindernis wie eine Kindersicherung in den Weg stellt. Oder die durch Strafen zum erwünschten Verhalten gebracht werden können. Die sind für den Moment echt was Feines.
Ich glaub aber nicht daran, dass aus folgsamen und bequemen Kindern selbständige Erwachsene werden. Und mehrfache und erfahrene Eltern erzählen oft, dass die Tunichtgute der frühen Kinderzeit ganz friedliche Teenager werden, die artigen Kleinkinder aber in der Pubertät oft total durchdrehen.
Ich weiß nicht, wieviel davon verallgemeinbar ist. Aber ich hoffe drauf, dass ich bald mehr Frieden in der Bude habe, wenn ich meinem Raubauken möglichst respektvoll erkläre, was ich nicht will und was andere nicht wollen. Das geht nicht so schnell wie ich das gerne hätte, aber ich hoffe sehr, dass ich auch das Glück habe, einen zufriedenen Halbwüchsigen zu bekommen...
Ein Kind, das respektvolles Verhalten nicht am eigenen Leib erlebt, wird wohl Respekt logischerweise nicht praktizieren.
Fragt mich mal in 20 Jahren nochmal, ob ich diesen Standpunkt weiterhin vertrete... im Moment mag ich nichts anderes dazu sagen.

Übrigens hab ich auch von Vertretern der "JA-Umgebung" empfohlen bekommen, von vornherein alles ganz wegzuräumen, was der Nachwuchs nicht in die Finger kriegen soll. Das funktioniert bei ganz vielen Familien wunderbar! Aber ich kann nicht 90 Prozent meiner Sachen direkt unter der Zimmerdecke verstauen. Und das müsste ich, wenn mein Sohn nicht irgendwas verstreuen, versprühen, verkrümeln oder ausschütten, zerschneiden, durchstechen, verkleben, bekleckern, zerhacken, von den Wänden reißen oder sonstwie zerstören soll, während ich gerade auf dem Klo bin...

Als man Kinder, die schon laufen konnten, einfach rausschicken konnte, um mit anderen zu spielen, gab es solche Probleme nicht.

Ich werde wohl nie ein Freund der "Zivilisation"...


Liebe Grüße und alles Gute!
MarBi

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Re: Erziehungsfrage (lang)

Antwort von M@mi am 14.10.2012, 23:57 Uhr

Oh ja, das kenne ich ja nur zu gut. Unsere Kleine ist 30,5 Monate alt und verhält sich ähnlich. Mein Mann und ich versuchen auch mit logischen Konsequenzen zu handeln. Aber ich verstehe dich, oft leichter gesagt als getan.
Die anderen haben dir ja schon gute Tipps gegeben mit denen du hoffentlich was anfangen kannst.

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Re: Erziehungsfrage (lang)

Antwort von lapin am 17.10.2012, 10:14 Uhr

Mein Mädilein ist auch 2,5 und hat nur Unsinn im Kopf: Alle Klorollen ins Klo (da gehören die hin, sagt ja schon die Bezeichnung), alles auskippen, Kühlschrank ausräumen (ja, ich weiß, da fehlt eine Sicherung), sich schreiend auf dem Boden wälzen beim An- und Ausziehen und dazu frech grinsen (soll die Mama doch sehen, wie sie mich in den Griff bekommt)... Dein Beitrag hat mir die Augen geöffnet, dass das die Trotzphase ist. Jetzt werde ich hoffentlich künftig gelassener reagieren. Viele Grüße, Leidensgenossin! Daniela

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Re: Erziehungsfrage (lang)

Antwort von Melle72 am 24.10.2012, 14:20 Uhr

Wurde da grad meine Tochter (2,5) beschrieben?

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