Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Struwelpetra am 16.03.2012, 19:47 Uhr

Erziehungsfrage

Ich grüße euch.
Gern würde ich eine Frage stellen und eure Meinungen hören und euch um Rat bitten. Es geht um den Sohn meiner Schwester.

Tillman ist gerade 6 geworden und wird im August eingeschult. Wir mögen ihn sehr gern, er ist ein netter, intelligenter, sehr herzlicher Junge. Sehr aufgeweckt, sehr aktiv, aber nicht hyperaktiv.

Meine Schwester ist in ihrer Erziehung konsequent aber herzlich, und trotzdem zeigt Tillman manchmal unschöne Verhaltensweisen.

Meist tritt das auf, wenn er müde ist. Dann scheint er mir, als wenn die Grenzen für ihn verschwimmen.
Ich würde meiner Schwester gern helfen, deshalb frage ich hier um Rat.

Heute beispielsweise. Tillman und Thea hatten einen richtig tollen Tag im Garten. Sonnenschein, Spaß. Sie haben gespielt, auch mit uns im Garten erste Beete angelegt. Es lief alles gut. Tillman war gut gelaunt.

Da sich Tillman wünschte, zu grillen, haben wir das gemacht und genossen ein schönes Abendessen.

Nach dem Abendessen waren die Kinder schon sehr müde, ich habe Thea bettfertig gemacht und im Gästezimmer ins Bett gebracht ( Wir schlafen heute bei meiner Schwester, kommt oft vor, ist also nichts Neues und für Tillman etwas Bekanntes).
Tillman musste in der Zeit inhalieren und durfte dabei etwas fernsehen.

Anschließend sollte er zum Zähneputzen. Da wurde er schon etwas zickig, ging aber noch. Ich fand das ´noch normal. Welches Kind putzt schon gern Zähne.
Dann stand er im Bad auf seinem Hocker vorm Waschbecken und in der gleichen Sekunde räumte er mit einer Wischbewegung mit dem Arm alles ab, was auf dem Regal über dem Waschbecken stand. Das fiel nun ins Waschbecken und daneben.
Außerdem sagte er zu ihr "du bist ein Schwein".

Meine Schwester hat gesagt, dass sie das nicht in Ordnung findet, hat geschimpft und gesagt, er solle das aufräumen.
Tillman war bockig und weigerte sich.
Stattdessen kippte er den Wäschekorb um, und ein auf dem Wannenrand liegendes Handtuch und die Bade- Fußmatte wurden im Badezimmer verteilt.

Meine Schwester forderte ihn dann auf, alles wieder aufzuräumen.
Sie blieb zunächst im Bad.
Tillman tat nichts.
Dann sagte sie, sie gehe ins Wohnzimmer, wenn sie wieder kommt möge er bitte fertig sein, sonst sei keine Zeit mehr für eine Geschichte (Vorlesen).
Gesagt getan. Bei ihrer Rückkehr hatte er nichts aufgeräumt.

Sie sagte ihm nochmal, dass sie sein Verhalten nicht in Ordnung findet, das sie enttäuscht und verärgert ist und er aufräumen möge.
Tillman bockt weiter und tritt ihr gegens Bein.

Meine Schwester wurde stimmlich lauter und sagte ihm, dass ihr das weh tue und er das lassen soll. Sie möchte nicht, dass sie getreten wird oder jemand anderes.

Tillman legt sich dann auf den Fußboden (er schien wirklich sehr müde)

Sie hat ihm dann gesagt, dass jetzt Zähne geputzt werden und hat ihm an der Badewanne (weil Waschbecken voll Kram) die Zähne geputzt und ihm gesagt, dass er morgen als erste Tat alles aufräumen muss.

Plötzlich geht Tillman zum Waschbecken. Das Kind ist wie verwandelt und ich traue meinen Augen kaum, denn er räumt auf.
Von einer Sekunde auf die andere ist er wie ausgewechselt. Stellt alles richtig hin, hängt die Handtücher auf.
Und irgendwie schien er wieder "klar im Kopf" zu sein.

Meine Schwester hat ihn dann liebevoll zu sich geholt und ihn sich auf die Knie gesetzt und ihn gefragt, warum er das macht.
Keine Antwort.
Ob er das gut fände.
Nein.
Man merkte, dass es in ihm arbeitete und ihm das unangenehm war.
Hat sich aber nicht entschuldigt.

Sie hat ihm dann gesagt, dass sie sehr ärgerlich ist über sein Verhalten, aber auch froh, dass er wieder aufgeräumt hat. Aber auch, dass er ihr im Herzen wehgetan hat, weil er sie getreten und beschimpft hat.

Sie hat ihn dann ins Bett gebracht und war noch distanziert, weil ihr die Entschuldigung fehlte. Hat ihm aber lieb Gute Nacht gesagt, ihn umarmt und ging raus.
Er rief hinterher, sie möge zurück kommen.
Dann hat er sich doch noch entschuldigt, aber eigentlich nur weil er wollte das sie nochmal zurückkommt.

Solche Situationen kommen in letzter Zeit oft vor. Wie gesagt meist in Verbindung mit Müdigkeit.
Es scheint als spüre er dann die Grenzen nicht mehr.

Wenn ihr die Situation lest, was denkt ihr dann? Wo wären Ansatzpunkte? Was würdet ihr tun?

Ich schreibe im Wissen meiner Schwester, die sich das gerade sehr intensiv fragt.

Vielen Dank.

 
9 Antworten:

ganz ehrlich,

Antwort von Charlie+Lola am 17.03.2012, 7:55 Uhr

wenn meine mit 7 müde ist rede ich nicht noch soviel rum.
Soviel Text und Handlungsbedarf bei einem grade 6 Jährigen der noch inhalieren mußte und eigentlich wohl nur kuschelnd ins Bett wollte.

Wenn wir nen langen Tag hatten und sie wirklich müde ist putz ich ihr auch eben noch schnell die Zähne und mach nicht noch auf Grundsatzdiskussion im Bad.
Ich glaub ein bißchen mehr Lockerheit würde deiner Schwester wohl gut tun.
Sonst völlig normal, nicht jeder ist gleich.

und noch was, Entschuldigungserpressungen haben noch nie funktioniert. Die Kinder machen das doch eh nur weil die Eltern das wollen.

lg

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Re: Erziehungsfrage

Antwort von waschbaer am 17.03.2012, 9:02 Uhr

so ie oben geschrieben

Putze meiner 7 järigen die Zähne ,mach ihr ne Cd an kuschel mit ihr und dann wars das .

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Re: Erziehungsfrage

Antwort von Tathogo am 17.03.2012, 9:54 Uhr

Meine Güte,man kann ein Kind auch dusselig quatschen....

sorry,aber das fiel mir als erstes ein.

"Wir mögen ihn sehr gern, er ist ein netter, intelligenter, sehr herzlicher Junge. Sehr aufgeweckt, sehr aktiv, aber nicht hyperaktiv"

naja...vielleicht solltet ihr als Erwachsene einfach mal eure Erwartungen runterschrauben und ihn auch mögen wenn er mal nicht"nett,herzlich,aufgeweckt..." ist?

Kinder funktionieren nie immer nur so wie man gern hätte-das ist Fakt und auch gut so.

"Meine Schwester ist in ihrer Erziehung konsequent aber herzlich, und trotzdem zeigt Tillman manchmal unschöne Verhaltensweisen."

Ja,so sind Kinder und man sollte soclhe Verhaltenswweisen nicht persönlich nehmen und gleich an der Erziehung zweifeln.

"Meist tritt das auf, wenn er müde ist. Dann scheint er mir, als wenn die Grenzen für ihn verschwimmen."

na also:Da habt ihr doch schon die Lösung...er war einfach müde-müde Kinder sind selten gut drauf.

ICH hätte meinen die Zähne schnell geputzt und hätte sie ins Bett verfrachtet;-)

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Re: Erziehungsfrage

Antwort von desire am 17.03.2012, 10:47 Uhr

ich hätt da auch nicht mehr so lange rumgemacht.
Klar...es passiert einem als Eltern schonmal dass man über den Punkt hinausschiesst und dann tobt das Chaos.

Aber dann nur noch das Nötigste machen und fertig.

Das mit der Entschuldigung ist so eine Sache...ich verlange sie bewusst nicht bzw. stelle eher Fragen ob die Kinder meinen dass das richtig war was sie getan haben.....wenn sie mir nicht antworten können heisst das ja schonmal sehr viel.....

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Re: Erziehungsfrage

Antwort von kanja am 17.03.2012, 11:26 Uhr

Hallo,

erst mal sind mir Leute suspekt, die ihre Fragen in mehreren Unterforen stellen müssen. Warum? Um noch mehr aufzumischen?

Das Posting liest sich sehr künstlich. Fake?

Falls kein Fake: Der arme Tillman. Er kommt bald in die Schule, soll perfekt sein und sich immer gut benehmen.
Warum kann man den armen Kerl, wenn man weiß, er ist müde, nicht einfach komplikationslos ins Bett schicken?

lg Anja

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Re: @Struwelpetra

Antwort von montpelle am 17.03.2012, 13:10 Uhr

Man kann nur wünschen, dass dein Beitrag genauso erfunden ist, wie der Beitrag von dir im Forum für Alleinerziehende.

Wenn nicht .... hole dir Hilfe und nimm deine Schwester gleich mit.

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Re: Erziehungsfrage

Antwort von Agnetha am 17.03.2012, 18:14 Uhr

Schließe mich Charlie+Lola vollkommen an.

Wenn mein Sohn (7) müde ist, "räumt" er zwar nicht irgendwelche Ablagen ab, aber da muss man nicht mehr irgendwas diskutieren und bereden. Ich putz' ihm die Zähne und verfrachte ihn schnellstmöglich ins Bett, weil alles andere einfach zuviel ist.

Am nächsten Tag, wenn er ausgeruht ist, kann man immer noch über irgendwas reden, wenn man es für nötig hält.

Agnetha

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Re: Erziehungsfrage

Antwort von stjerne am 17.03.2012, 19:55 Uhr

Hmmm...
Der ganze Bericht klingt so künstlich. Als ob ihr das Kind beobachtet und untersucht, anstatt mit ihm zu leben. Die Reaktion Deiner Schwester klingt so unemotional. Als ob sie einen Erziehungsratgeber herunterbetet.

Müde Kinder sind oft überfordert und bauen dann Mist. Ist bei meinen nicht anders. Dann stecken wir sie halt ins Bett und kuscheln. Aber das haben ja nun schon genug andere vor mir geschrieben.

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Re: Erziehungsfrage

Antwort von Mona010 am 23.03.2012, 20:48 Uhr

Ich antworte Dir jetzt, bevor ich lese was die Anderen dazu schreiben.
Mir ist als erstes der Fernseher ins Auge gestochen.
Gab es da beim Aufhören einen Konflikt?
Für sich liest sich die Geschichte ein wenig so, als wenn er böse auf seine Mutter gewesen wäre wegen irgend einer Sache (z.B. weil er eigentlich noch gerne einen Moment Fern gesehen hätte oder ähnliches).
Vorher kurz ankündigen, dass gleich Ende ist
Statt dem was er wollte musste er sich dann dem Willen seiner Mutter beugen und hat dann im Badezimmer blockiert und seinen Frust raus gelassen.
Nach dem er Dampf abgelassen hatte war er nicht mehr so wütend und konnte sich wieder nach den Wünschen seiner Mutter richten.

Falls dies evtl. der Grund gewesen sein könnte, hätte ich folgenden Tipp:
1. Könnte man überlegen, ob ihm das Fernsehen abends vielleicht nicht gut bekommt. Evtl. beim Inhalieren statt dessen ein Hörspiel oder Musik mit Kopfhörer hören lassen.
2. Braucht er vielleicht eine bessere Überleitung von einer Sache zur nächsten. Nicht einfach die Sache beenden die er gerade macht, sondern dafür sorgen, das er das abschließen kann (Noch das Lied zu Ende hören, die Sendung zu Ende sehen, das Auto noch in die Garage fahren, das Buch noch zu Ende lesen oder die Seite noch etc.
Für ihn ist das was er gerade macht wichtig und er kommt mit Unterbrechungen wenn er eh schon müde ist vielleicht nicht so gut zurecht.
3. Wenn er so eine Reaktion zeigt würde ich mich nicht so sehr darauf versteifen, dass er das selbst aufräumt, dadurch entsteht nur noch mehr Spannung und Abstand, wo er vermutlich eher Nähe bräuchte, da es ihm nicht gut geht.
Eher eine Reaktion zeigen, die mit der Sache selbst zu tun hat. Z.B. "Ok, Du bist offensichtlich wütend, weil Du gerne noch dies oder jenes gemacht hättest. Leider hast Du nun alle Sachen runter geschmissen und so habe ich gar keine Zeit mehr für eine Gesichte, da ich jetzt alles wieder aufräumen muss.
Vielleicht hilfst Du mir schnell, dann bleibt vielleicht noch etwas Zeit für eine ganz kleine Geschichte.
4. Bei so einem Verhalten verfällt man schnell in eine sehr belehrende "Erwachsenen Sprache". Eher wie mit einem Baby, bzw. Kleinkind mit ihm sprechen, wenn er so "durchdreht". Wichtige Worte häufig wiederholen: "Nein, nein, nein, das mag ich nicht, nun muss ich alles wieder aufräumen" etc.

Ich hoffe ich konnte helfen.
Liebe Grüße
Mona

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