Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Jo64 am 11.07.2008, 19:59 Uhr

Erziehung und auch Sauber werden

Ich muss es einfach los werden. Nicht dass ihr hier denkt, mir macht es Spass, mich kritisieren zu lassen. Viell. habt ihr ja die Tipps, wie man mit Äußerungen von "außen" umgehen kann, ohne diese "mitleidigen" Blicke zu ernten. Ich habe es heut erlebt.
Also: ich bin 44. von meinem ersten Mann die Schwester hat zu DDR-Zeiten Kindergärtnerin gelernt und auch 10 Jahre dicke in diesem Beruf gearbeitet. Dann kam die Wende u.u.u. Sie bekam in ihrem Job keine Arbeit mehr, schulte um, mehrere andere Arbeitsstellen u.s.w. Sie ist auch so alt wie ich, 2 große Kinder wie meine beiden Großen.
Jedenfalls arbeitet sie jetzt seit einem Jahr endlich wieder in einer Kita. Sie ist überglücklich drüber, das ist schlicht ihr Traumjob. Oh man wie war der Anfang. Sie war schockiert über die Kinder, wie anders, wie frech, wie teilweise zurück diese waren. Ich habe guten Kontakt noch zu ihr, wir erzählen uns auch viel und sie hat tollen Kontakt zu meinen beiden Kleinen. Heut hat sie sich beide geholt - bis morgen. Das macht sie so ca. einmal im Jahr viell. Viell. auch mal 2 x. So jetzt der Dialog von heute.
Ich: Du ich habe für Niklas 3 Windeln eingepackt. Er wird heut noch austreten müssen, das macht er immer, wenn er dann die Windel abend um hat. Nur damit du Bescheid weisst.
Sie: Waaaaaasssss? Niklas??? Du kackerst immer noch ein? Ich hör wohl nicht richtig? IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIi, das ist ja eklig. Eigentlich nehme ich keine Kinder mit zu mir, die noch in die Hose kackern (seht ihr, das meine ich und sie ist kein Einzelfall) - ich weiss was ihr mir gleich ratet, aber die Kinder haben sich höllisch auf die 2 Tage gefreut....
Ich: ja Niklas will noch nicht auf die Toilette und ignorier es einfach. Ich mach es auch. Er mag das Klo nicht und gut ist. Mir wurde auch in der Kita empfohlen, ihn zu lassen. Es wird schon irgendwann.
Sie: weisst du, wir haben grad gestern in der Kita ne Besprechung gehabt. Es gibt auch einen Kinder- und Jugendexperten in Berlin, über diesen sahen wir einen Bericht. Es ist überall das gleiche. Die Kinder dürfen zuviel diskutieren, sie dürfen alles selbst bestimmen, sie dürfen überall mitreden. Früher als unsere Kids klein waren, haben wir geredet und es wurde gemacht. Keiner hat sich aufgelehnt und es hat geklappt. Welches Kind hat denn bitteschön noch mit 3,5 Jahren in die Windel gekackt. DAs gab es gar nicht.
Ich: ja das ist aber die heutige Zeit. Und die Gesellschaft schließlich auch. Du müsstest doch wissen, dass es bei euch auch nciht anders läuft. Zu dir hat man auch schon doofe Ziege gesagt und du konntest es nicht verhindern. Die Kinder und die Erziehung ist heut so.
Sie: ja man braucht sich auch nicht wundern, woher das ganze ADHS (zur Info, mein anderer Sohn hat ADS - mit Medikamenten eingestellt) und diese ganzen Verhaltensstörungen kommen.
Den Blick, den ich bekam, als ich zu Niklas in der Windelsache stand, brauch ich nicht zu erwähnen oder? Aber es ist nicht nur sie. Das ganze Umfeld reagiert so. Müsste mich nicht interessieren, ich weiss, aber so ganz kalt lässt es mich doch nicht.

So ich werde jetzt sicherlich ne Diskussion vom Zaune brechen, aber mich interessieren eure Meinungen dazu.
Warum war es damals so und heute so? Ich habe vor 24 Jahren 2 Kinder gehabt und habe jetzt 2 Kinder (fast 8 und eben 3). Warum ist so alles anders? Und warum gehe ich auch so mit?

Ich danke euch fürs Zuhören und hoffe nicht, gleich wieder Haue zu bekommen. Mich hat diese Unterredung heut nachdenklich gemacht und mein Sohn tat mir unendlich leid. Es war ihm auch peinlich - das hat man gemerkt. Tipps? Ihn nirgends mehr hinlassen???

Liebe Grüße Jana

 
22 Antworten:

Re: Erziehung und auch Sauber werden

Antwort von malin78 am 11.07.2008, 20:52 Uhr

Dein Sohn tut mir auch leid...
Meine Tochter ist 3,2 Monate alt und macht hin und wieder ins Töpfchen, wenn sie es möchte und von sich aus äußert. Ansonsten lasse ich ihr die Windel und lass sie das handhaben, wie sie es will. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust mich da so reinzuknien (Hab' schon Mütter erlebt, die ihre Kinder alle 5 Minuten fragen "Musst Du Pipi machen?" und die Kinder sind schon vollkommen genervt u. resignieren - das ist so gar nicht meine Sache).
In meinem Umfeld findet es übrigens niemand komisch, wenn ein 3 oder 4-jähriges Kind noch nicht sauber/trocken ist. Wo kommst Du denn her? Wundert mich nur, dass es bei Dir in der Gegend so eine große Sache ist...?!

Lg Malin mit Madeleine

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Re: Erziehung und auch Sauber werden

Antwort von Hoffmann am 11.07.2008, 20:54 Uhr

Hallo Jana,
mach dir mal keine sorgen. Ich bin auch Erzieherin und ich finde, daß Deine gute Bekannte oder was auch immer nicht sehr pädagogisch reagiert hat. Heuzutage können Kinder sogar schon mit Windel in den Kindergarten. Die Kinder kommen von alleine. Ich habe das sowohl in der Kita als auch im Kindergarten erlebt das die Kinder irgendwann mal selbst aufs Klo wollen. Meine tochter ist jetzt 2 !/2 Jahre und erst kürzlich hat sie ganz von alleine gesagt, dass sie auch aufs Klo will. Wichtig ist, das Du gut vorbereitet bist wenn es soweit ist. D.h. zum bsp. Klositz, Hocker zum drauf stehen und soweiter parat zu haben. Immer wenn ich aufs Klo gehe, läuft sie mir hinterher und ich sing dann was oder mach spass mit ihr. Sie bekommt dan selber auch lust pipi zu machen. Und das schönste ist dann zum Schluss, daß sie runterspülen darf.
Also, blöde Kommentare zum linken Ohr rein und zum rechten Ohr raus. Alles gute, Hoffmann

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Re: Erziehung und auch Sauber werden

Antwort von Loraley am 11.07.2008, 21:00 Uhr

Warum es heute anders ist?

Weil sich das Weltbild geändert hat und autoritäre Elemente bei der Erziehung nicht mehr in dieses Weltbild/Menschenbild passen.

Heutige Erziehungsratgeber (ich denke jetzt an Remo Largo, einen anderen kenn ich nicht) sind am Kind orientiert, und erziehen nicht nach Schema F ("mit 3 MÜSSEN alle trocken sein").

Dies entspricht auch meiner Vorstellung von einer kindgerechten Erziehung - das Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht !

Daß viele Kinder frech sind und ihren Eltern auf der Nase herumtanzen habe ich in meinem Bekanntenkreis auch schon bemerkt.
Woran das liegt? Ich kann nur eine Vermutung äußern: die Kinder werden nicht als eigenständige Persönlichkeiten wahrgenommen. Sie sind permanent in der Verteidigerrolle oder müssen im gegenteiligen Fall mit haarsträubenden Aktionen auf sich aufmerksam machen.
Das war früher nicht anders, aber heute fällt das "abschreckende Moment" weg, nämlich harte Strafen oder übelste Sanktionen. Die Kinder waren es von Anfang an gewohnt, daß über Ihre Köpfe entschieden wurde.Ist aber nur eine Vermutung.

Zum Kackaproblem:
Ich meine, wem nützt es denn, wenn dein Dreieinhalbjähriger sein Kacki ins Klo macht? Ihm? Nö, oder? Es nutzt der Allgemeinheit, weil er dann in die Tabelle passt.
Wir machen doch ein Problem daraus. Deine Schwägerin, die sich einen abbricht weil sie deinem Sohn eine Windel anlegen soll.

Einen Tipp weiß ih auch nicht, aber wenn dein Sohn seine Tante gern hat ist doch alles in Butter. Und wenn sie ihm auch seine Kackiwindel angelegt hat, mußt du darüber keine Worte mehr verlieren.

Grüße Lora

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...

Antwort von pittiplatsch80 am 11.07.2008, 22:26 Uhr

Früher als unsere Kids klein waren, haben wir geredet und es wurde gemacht. Keiner hat sich aufgelehnt und es hat geklappt....***


durch solche einstellungen wurden totalitäre systeme wie das der ddr überhaupt erst möglich. wir haben alle nix zu sagen und richten uns nach dem,was von oben kommt. DAS wurde den kindern schon früh brav eingehämmert,hat ja auch gut geklappt.....

SOLCHE menschen braucht das land nicht!
wenn deine schwestser es so eklig findet,dass kleine kinder in die windel machen,sollte sie sich einen anderen job suchen.... die aussagen sind erbärmlich,und dann noch gegenüber einem kleinen familienmitglied..... *örks!!*

alles liebe pitti

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Re: Erziehung und auch Sauber werden

Antwort von Sonze am 12.07.2008, 7:53 Uhr

Hallo Jana,

das frage ich mich auch immer wieder.Wieso ist heut alles anders!uch in unserer Gegend bin ich so ein Einzelgänger was die heutige Erziehung angeht.Ich fühle aber das es richtig ist und komme trotzdemn ins zweifeln weil man immer irgendwelche Spitzen,Ratschläge und blöde Kommentare bekommt.Ich versuche Augen und Ohren zuzumachen und mein Ding durchzuziehen und hoffe das aus meinen Kids anständige Jungs werden.

Liebe Grüße Sonze

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Re: Erziehung und auch Sauber werden

Antwort von hasebaer_73 am 12.07.2008, 10:06 Uhr

Hallo!

Also jetzt bin ich mal so, daß ich sage: Laß sie reden!! Solche Menschen wollen keine Argumente hören.

Keiner hat sich aufgelehnt und es hat geklappt.
Ahhhhh, das ist doch furchtbar! Kleine Soldaten mit Kadavergehorsam. Wo bleibt da die Liebe? Unser Sohn darf mitreden, auch selber entscheiden. Durfte er schon immer. Und er ist selbstsicher, clever und ein lieber Kerl.

Mit Verlaub finde ich solche Aussagen ziemlich dumm. Aber es hat eh keinen Sinn - denke ich - mit ihr zu diskutieren, hm?

Was die "Experten" angeht: Man sucht sich immer den Experten, der das sagt was man hören will - egal ob es zig dutzend andere gibt, die das Gegenteil sagen.

Daß sie Deinen Sohn da reinzieht, ist allerunterste Schiene. "Man kann" "man muß" - die Kinder werden von alleine trocken, daß ist ausschließlich der Verdienst der Kinder. Und vom Trockenwerden auf ADHS zu kommen ist ein starkes Stück!

Mein Sohn hat lange gebraucht mit dem Trockenwerden. Aber ich habe mich auf keine Diskussion eingelassen und das im Keim erstickt.

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Re: Erziehung und auch Sauber werden

Antwort von Sonze am 12.07.2008, 10:43 Uhr

Hallo,

ich bin es noch mal.Hatte vorhin nicht soviel Zeit zum schreiben.Das ist wirklich eine interesannte Frage:Warum war früher alles anders?War es das denn wirklich?Hast du Deine beien großen wirklich so anders erzogen?Du weißt ja den Unterschied?Es ist schlimm wenn man immer wieder hört,also Ihr seit alleine eingeschlafen!Ihr wart um sieben im Bett!Ihr habt durchgeschlafen!Ihr habt immer alles aufgegessen!IBei Euch gab es das damals nicht!Ihr habt beim Essen ruhig dagesessen us. usf. Das Kind braucht Grenzen da klappt es dann auch..Bei Euch wurde mal ichtig geschimpft da klappte es!
Ich weiß nicht ob es wirklich so war?Wenn man mal denkt vielleicht ist da wirklich was dran und man schimpft mal richtig-dann gibt es ein großes Geschrei und Theater.Man erzwingt das Gewollte und beim nächsten mal ist es wieder das Gleiche!Ich komme besser mit Reden und Erklären und Alternativen um zu dem zu kommen was ich möchte!Genauso mit dem Töpfchen-was wurde ich gedrängelt meinen Sohn endlich mal zum Trockenwerden zu erziehen.Ich habs versucht-aber ohne Erfolg!Tja da fehlte wieder mein Machtwort!:-)Jetzt hab ich mal gesagt:Komm wir lassen mal die Windel weg-ist doch so warm und Du versucht es mal zu sagen!Es ging ein par mal schief und jetzt klappt das innerhalb von einer Woche wie von alleine ohne großen Streß!Er ist jetzt 2,5 Jahre.Gut es hätte auch anders kommen können-aber da hätte ich gewußt er ist noch nicht so weit!Meine SwiMu sagt den Fehler machst Du beim kleinen bestimmt nicht och mal und setzt ihn eher auf den Topf!He -Wie bitte?Es war doch alles ohne Streß-Warum war es falsch?Weil er mit zwei noch eine Windel brauchte?Er ist doch mit seinen 2,5 eh früh dran-obwohl hier bei uns auch alle ihre Kinder schon mit einem Jahr auf den Topf setzen???Meine Eltern haben gestaunt und sagten man kann auch noch was lernen!Da hab ich mich gefreut!Aber im großen und ganzen sind sie bei meinem "Erziehungstil" auch eher skeptisch!Weiß wirklich nicht woran das liegt.Ich würde es zu gern wissen!Vergißt man denn in den Jahren so viel oder waren wir wirklich anders?
Etwas lang aber ich wollte es auch mal loswerden und es passt so schön zu Deiner Frage!
Liebe Grüße Sonze

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Re: Erziehung und auch Sauber werden

Antwort von Biene78 am 12.07.2008, 13:55 Uhr

Ich denke, es liegt daran, das wir unsere Kinder demokratisch und mit einem eigenen Willen großziehen (wollen). Da liegt es dann wieder an uns, zuzusehen, das wir sie so lenken, das sie Regel und Werte akzeptieren. Und das geht nur mit Überzeugungsarbeit, logischen Argumenten und ohne Druck.

Und das ist das Problem. Wenn man da nicht ständig am Ball bleibt, verstrickt man sich in Machtkämpfe und gibt auch dann nach einer gewissen Zeit auf. Dann hat man die Kinder, die wir immer mit erschrecken bei der Supernanny sehen.

Und dann seh ich auch als großen Faktor, das wir uns viel zu viel Gedanken darüber machen, was andere über uns denken. Wenn unsere Kinder einen Wutausbruch im Supermarkt bekommen, dann ist es uns fürchterlich peinlich. Wenn man sie liegen lässt und weiterschreien lässt, sind wir Rabenmütter. Machen wir das nicht, dann verhätscheln wir die Kinder. Man kann es keinem Recht machen. Und ich bin auch mittlerweile der Meinung, das ich es auch keinem mehr Recht machen möchte. Sollen sie doch denken und reden was sie wollen.

Und noch so ein Problem, sich ich darin, das heutzutage zu wenig auf das eigene Gefühl gehört wird. Lieber wird hier im Forum nachgefragt, ob das und das zB. giftig ist, statt sich ins Auto zu setzen und das Kind zum Arzt zu bringen. Ich meine jetzt wirklich solche akut Situationen, von denen ich hier schon genug gelesen habe. Soll nichts gegen Foren im allgemeinen sein, aber ich denke, ihr versteht was ich meine.

LG
Biene

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*** BEIFALLKLATSCH*** für pittiplatsch80!! LG und owT

Antwort von Tathogo am 12.07.2008, 14:26 Uhr

**

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Meine Bemerkungen hierzu....

Antwort von Jo64 am 12.07.2008, 21:37 Uhr

Hallo,

ich muss ja sagen, die Beiträge von Biene und Sonze gefallen mir echt am besten. Hier fühl ich mich auch richtig verstanden, ohne dass jemand sagt, das eine oder andere war besser oder der eine oder andere macht dies oder das falsch.
Ich will auch nicht auf meiner Schwägerin rumhacken. Sie ist mega liebevoll zu den Kindern, würde alles für sie tun. Sie findet es halt nur nicht normal, dass ein 3,5 Jahre altes Kind noch nicht sauber ist. Soll ich es verurteilen? Auch sie hat damals ihre Söhne mit 8 Monaten auf den Topf gesetzt und ruck zuck waren sie trocken. Genau wie es bei meinen Kindern der Fall war - damals. Allerdings meine Tochter kam so in die Wendezeit hinein (1987 geboren) und da nahm sie die Pampies auch noch mit. Aber es ist wie es ist. Und man kann es nun mal nicht verhindern. Ich kann den anderen Leuten auch nicht den Mund verbieten. Ich höre alles. Von "der muss mal richtig paar auf den Arsch kriegen, dann macht er nicht mehr in die Hose", bis letztens von einem Onkel (man höre und staune)"....igitt du bist ja ein Schwein". Das muss man sich mal überlegen. Ich rechne nicht mit solchen Äußerungen. Wie soll ich wissen, dass solche Brocken kommen? Und für mein Kind tut es mir leid, schon allein das, dass sie mit solch einem Jagon Bekanntschaft machen müssen. Aber wehe dem, sie würden mal das Wort Schwein benutzen. Wie kann das Kind nur!!!! Und es geht immer so weiter.
Und ja, ich weiss dass bei meinen Großen alles anders lief. Irgendwie anders. Ich weiss aber nicht wie. Und ich bin der Meinung, ich mache nicht viel anders und trotzdem ist es das - anders.
Wir führen auch viel Gespräche gerade darüber mit unserer Ergotherapeutin. Auch sie ist der Meinung. Mit Kindern wird zuviel diskutiert. Man lässt sich auf viel zu viel Gerede ein. Die Kinder haben zuviel Mitbestimmungsrechte. Die Konsequenz lässt nach (ich war mal ein Vollbild an Inkonsequenz) seitens der Eltern.
Ich wollte hier nur mal so eine Diskussion lostreten zu diesem Thema allgemein. Ich wollte niemanden nahetreten, das eine oder andere so akzeptieren, wie ihr es mir schreibt. Deshalb bin ich für jeden Beitrag dankbar in der Hoffnung, für mich was mitnehmen zu können. Denn trotz meiner 44 Jahre, bin ich doch der Meinung, auch in der Hinsicht noch was lernen zu können. DAs will ich auch, denn noch viele Jahre Erziehungszeit liegen vor mir.

Knuddels und Liebe Grüße Jana

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Re: Erziehung und auch Sauber werden

Antwort von Potter am 13.07.2008, 0:23 Uhr

Das erste, was mir zu deinem Beitrag einfiel, war, dass ich Leute absolut nicht mag, die so etwas dann noch vor dem Kind sagen. Also irgendetwas, was nun mal demütigend für das Kind ist, zum Beispiel vergleiche mit anderen Kindern, wodurch sie selbst schlechter dastehen, Fragen, die eben so nach dem Motto laufen "Was, der kann das noch nicht.../der braucht noch immer...?" etc. pp.

EINMAL habe ich mich auf so etwas eingelassen, als meine Zwillinge noch klein waren. Da habe ich sie (obwohl ich normal über die Erziehung diskutieren wollte) so weit provoziert (mit 'sie' ist eine damals andere Kindergartenmutter gemeint), dass ihre Beleidigungen, die irgendwie indirekt waren, aber selbstverständlich doch für alle verständlich, gegen meine Söhne so schlimm wurden, bis mein einer geweint hat. Erst dann habe ich bemerkt, dass es für die Kinder wesentlich schlimmer war als für mich. Seitdem sage ich nur kurz und knapp, dass ich meine Kinder so liebe, wie sie sind (oder ähnliches, damit sie auf alle Fälle wissen, dass ich immer zu ihnen stehe) und beende so ein Thema schnell. Das erst einmal dazu! xD

Nun ja... Zu der anderen Sache...
Warum ist jetzt die Erziehung so anders? Hm...
Ja, es wurde schon erwähnt...
Früher waren Kinder Menschen, die erwachsen werden mussten (Definition für Erwachsene sei dahingestellt). Sie sollten früh "funktionieren". Widerworte sollte es natürlich auch keine geben. Erziehung wurde ans Staatssystem angepasst. Also... Ja... In einer Monarchie wurden selbst den kleinsten Kindern schon gehorsam beigebracht. Ohne Nachfrage. Daraus, viele selbst aus der einfach folgenden Generation, haben dadurch vielleicht einfach gelernt. Na ja... Was heißt gelernt? Ich weiß nicht, ob wir es besser machen, aber ich denke, durhc unsere Erziehung können wir Sachen verhindern.

Ich erziehe meine Kinder so, dass sie hinterfragen. Sie dürfen mich hinterfragen, sie dürfen ihren Vater hinterfragen. Wir verbieten es ihnen nicht. Sie bringen uns oft zum Nachdenken. Wir haben viele Regeln hier im Haus wieder und wieder geändert. Weil wir durch unsere Kinder gemerkt haben,d ass manche schlichtweg keinen Sinn ergaben. Wir sind gewachsen, mein Mann und ich. Und unsere Kinder eben auch. Sie haben gelernt, dass man manchmal auch hinterfragen MUSS. Sie würden keinem "Hitler-Nachkömmling" hinterherlaufen. Sie würden fragen, warum und wieso.
Hätten die von früher das auch gemacht?
Ich wurde selbst sehr streng erzogen, Widerworte waren verboten. Ich glaube, ganz im Ernst, hätte irgendwer mir Hitlers Gedankengut schmackhaft dargelegt, ich hätte auch nicht weiter gefragt und wäre erst einmal mitgegangen. Als ich noch jung war, ist shcon ein paar Jahre her. Als Teenager oder so... Mit 14, so wie meine Zwillinge jetzt sind, wahrscheinlich. Denn ich habe bis dahin immer gelernt, folgsam zu sein, an das zu glauben, was man mir vorgab.

Ich denke, da ist ein Punkt, wieso wir alles geändert haben. Wir wollten nicht mehr diese folgsamen kleinen Erwachsenen. Wir wollten Menschen, die selbstständig arbeiten und denken. Und zwar von Anfang an und nicht erst, wenn die Eltern weiter weg sind.
Okay... Es tut mir Leid, wenn es nicht so stimmt, dass sehr autoritär-erzogene Menschen eher jemanden folgen, aber ich denke schon, dass sie mehr dazu neigen, als Menschen, die als Kinder nicht mit Schlägen, Geschimpfe etc. pp. unterdrückt wurden.

Und das Töpfchen-Gehen? Na ja... Wenn man seine Kinder selbstständig haben will, kann man sie ja nicht einfach auf den Pott setzen, egal wie manche sich vielleicht wehren mögen. Dann muss man eben sagen: "Okay, warte ich!" Gerade weil wir Menschen wohl eingesehen haben, dass - wie hier auch schon oft gesagt - Gras nicht schneller wächst, weil wir daran ziehen.

LG und sorry für den langen Beitrag,
Potter

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@potter

Antwort von Jo64 am 13.07.2008, 11:14 Uhr

Ich kann in deinen Worten vieles nachvollziehen.
Aber so oder so wie es früher war. Was ist mit uns? Auch du bist streng erzogen - durftest nicht widersprechen. Über meine verkorkste Kindheit will ich gar nicht reden. Sind wir jetzt schlecht? Hat mehr negative Auswirkungen gehabt, als dass wir mehr oder weniger mal drüber schimpfen? OK, ich sage immer, meine Kinder sollen keine Angst vor mir haben müssen. Ich hatte immer Angst, dass es "knallt". Dieses Gefühl habe ich heut noch im Bauch und niemals sollen es meine Kinder erleben. Ich weiss auch nicht. Viell. ist es ja auch nur so schwer, dieser Übergang, dieses einerseits selbständige Erziehen mit allem Loslassen und eben diese liebevolle Strenge und Konsequenz. Ich mach mir halt sehr viel Gedanken drüber, auch, um besser hier klar zukommen. Ist halt ein schwieriges Thema.
Und war nicht schlimm dein langer Beitrag.

Liebe Grüße und schönen Sonntag noch.

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Na dazu muss man einfach auch noch was sagen*g*

Antwort von Italiangirl am 13.07.2008, 11:55 Uhr

Was ich aus einigen Beiträgen und Jo64's herauslese ist, dass ihr nicht wisst wie ihr immer mit den Kindern umgehen sollt und euch deshalb die Worte von Anderen dann treffen.
Ihr habt Zweifel und das greift auf Vieles über.
Fremde Menschen würden sich bei mir echt nichts trauen. Habe ich auch noch nicht erlebt.Ich muss für meine Kinder ein Fels in der Brandung sein und wissen wie ich in der Welt agiere, denn ich bin Vorbild. Wenn ich es zulasse, dass mein KInd solche bösen Worte anhören muss, was sieht es dann in mir?
Oder warum sagt die liebe Tante solche Sachen mit der Windel und dem Trockenwerden...mir als KInd tut das weh.....sagt meine Mama was dazu?
Leider werden sie dadurch nicht selbstbewusst sondern lassen die Meinung der Anderen gelten.

Aber ich als Mutter will doch genau, dass mein Kind selbbewusst ins Leben geht!
Dafür zeige ich meinem Kind wie man sich verhält. Da ich keine Heilige bin wird es mein Kind auch nicht sein. Na und? Wichtig ist, dass man sich vorher überlegt wie will ich mich verhalten? Darf mein Kind Dies oder Jenes?
Als Eltern muss man eine Grundlinie haben und wenn etwas unsicher ist sollte man sich absprechen.

Ich bin auch Mutter eines 19 Jährigen und er ist sehr selbstbewusst, wenn etwas Unrechtes passiert dann sagt er es.
Auch bei mir! Wie ich schon sagte ich bin keine Heilige und manchmal reagiere ich über aber mein Sohn bringt mich wieder auf den Boden zurück um vernünftig zu Handeln. Das heisst nicht dass ich ewig diskutiere. Das mag ich auch nicht, denn manche Dinge müssen einfach mal so gemacht werden Basta! Da meine Kinder aber sonst wissen, dass sie ernst genommen werden machen sie die Dinge auch mit die wichtig sind. Ohne Diskussion.

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Re:@Jo64

Antwort von muttischnecke1971 am 13.07.2008, 12:48 Uhr

Wir können aber alle nichts dafür das du deinen Weg in der Erziehung noch nicht gefunden hast.
Du kannst hier lediglich Ratschläge bekommen, wie wir es machen oder machen würden.
Was du daraus machst ist deine Entscheidung.
Für alle ist es eine besondere Aufgabe Kinder aufzuziehen.
Und ständig mischt sich jemand ein ohne gefragt worden zu sein. Muß ich denn darauf reagieren?? Nein.

G Kerstin

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Re:@Jo64 Nachtrag

Antwort von muttischnecke1971 am 13.07.2008, 12:55 Uhr

Ach ja, übrigens bin ich froh das es heute mit allen Sachen bzl. Kind nicht mehr so streng laufen muß.
Habe einen Sohn der fast 16 Jahre ist und ich immer noch ein Geburtstrauma habe und ich mich immer daran halten mußte , weil "man es eben so macht", war noch recht jung und habe es auch gemacht.
Heute habe ich einen Sohn (10 Monate ).
Mensch bin ich froh das es heute anders läuft, sei es mit der Enährung o. auch Erziehung.
G Kerstin

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@muttischnecke1971 und andere

Antwort von Jo64 am 13.07.2008, 19:47 Uhr

Wir können aber alle nichts dafür das du deinen Weg in der Erziehung noch nicht gefunden hast.

Oh oh das habe ich mal lieber überhört. Also meine Mädels sind fast 24 und fast 21. Sie sind beides Mädchen die voll im Leben stehen und sie sind gut erzogen. Haben niemals irgendetwas gemacht, was nicht in Ordnung gewesen wäre. Arbeiten - tolle Ausbildung u.u.u. Und Oma bin ich auch schon. Also dass ich für meine Erziehung keinen Weg gefunden habe ich schlichtweg purer Quatsch und das lasse ich auch nicht so stehen. Nur weil ich viell. auch mal unsicher bin?
Mensch ich bin doch kein Roboter. Aber ich glaub ich habe hier zu diesem Thema genug gelesen. Hier werden dann doch mir zuviel Wörter im Munde umgedreht und gleich für mich negativ ausgelegt. Dann machen mir solche Diskussionen keinen Spass und ich klink mich hier lieber aus. Das ist unfair hoch 10, denn ich habe euch um Meinungen gefragt und muss mir nicht sagen lassen, wie unfähig ich bin. Das hat auch noch nie jemand in meinem Umfeld behauptet.

Liebe Grüße

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@italiangirl

Antwort von Jo64 am 13.07.2008, 19:51 Uhr

Was ich aus einigen Beiträgen und Jo64's herauslese ist, dass ihr nicht wisst wie ihr immer mit den Kindern umgehen sollt und euch deshalb die Worte von Anderen dann treffen.
Ihr habt Zweifel und das greift auf Vieles über.
Fremde Menschen würden sich bei mir echt nichts trauen. Habe ich auch noch nicht erlebt.Ich muss für meine Kinder ein Fels in der Brandung sein und wissen wie ich in der Welt agiere, denn ich bin Vorbild. Wenn ich es zulasse, dass mein KInd solche bösen Worte anhören muss, was sieht es dann in mir?
Oder warum sagt die liebe Tante solche Sachen mit der Windel und dem Trockenwerden...mir als KInd tut das weh.....sagt meine Mama was dazu?
Leider werden sie dadurch nicht selbstbewusst sondern lassen die Meinung der Anderen gelten.



Antwort: Nein das stimmt nicht. Mit der Unsicherheit hast du viell. ein bisschen recht, aber jeder hat mal Zweifel. Ist mit sich selbst nicht eins. Sonst würden ja niemals Erziehungsfehler passieren, und ich glaube auch nicht, dass es so schlimm für mein Kind ist, mal nicht perfekt zu sein.
Und ich habe mein Kind verteidigt. Ich habe gesagt, dass es so in Ordnung ist und sie ihm die Windel geben soll. Und das es dann schon wird.
Und noch eins: wenn ich immer so von meiner Meinung felsenfest überzeugt wäre, hätte ich dieses Forum nicht gebraucht.

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Re: @Jo64

Antwort von mami06 am 13.07.2008, 20:03 Uhr

Ich möchte nochmal die Sache mit der Angst in der Erziehung aufgreifen, weil ich auch sehr streng erzogen wurde und mein Leben lang Angst hatte, insbesondere vor meinem Vater. Mittlerweile habe ich keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern. Es kam vor ein paar Jahren zum Knall, als sie mir ihre Erziehungsmethoden für unsere Kinder derart nachdrücklich ans Herz legen wollten, dass mein sich nicht korrekt verhaltender Sohn von knapp zwei von meinem Vater umgetreten wurde!
Da endlich hatte ich den Mut STOP zu sagen. Endlich zu sagen, was ich über 30 Jahre nicht getan habe. Das war spät. Viel zu spät offenbar, um mein Verhältnis zu meinen Eltern in irgendeiner Weise zu verbessern bzw. auch nur irgendwie aufrecht zu erhalten. Sie wollen nicht mehr. Sie lassen sich nicht kritisieren und sind nicht bereit, sich in irgendeiner Weise zu ändern.
Von ihren Enkelkindern haben sie überhaupt nur zwei von nun fünfen kennengelernt.
Was hat die Angst mir also geschadet? Wie hat sie mein Leben beeinflusst? Ich denke, dass sie das Verhältnis zu meinen Eltern total unterkühlt hat. Außerdem habe ich mehrere Jahre auch als junger Erwachsener Probleme damit gehabt, NEIN zu sagen. Über die Folgen dieser Probleme möchte ich nicht weiter sprechen, aber letztlich hat die Erziehung mit Angst einen Teil meines Lebens entscheidend beeinflusst.
In anderen Bereichen hat es mir sicher genutzt, dass ich nicht in Watte gepackt wurde.
Aber letztlich ist das "nicht-Verhältnis" zu meinen Eltern für mich heute ein entscheidender Indikator/Beweis dafür, die Erziehung mit Angst als eher negativ zu sehen.

Das eigentliche Thema (Erziehung der eigenen Kinder, wieviel Mitspracherecht ist richtig/wichtig usw.) sehe ich z. t. ähnlich ambivalent wie du. Auch ich habe das Gefühl, mich in einem ständigen Fluß zu befinden und meinen Weg immer wieder neu zu suchen bzw. zu hinterfragen. Das heißt nicht, dass ich heute hüh und morgen hott sage, aber ich weiß wohl, dass nicht immer alles richtig oder optimal so ist, wie ich es gerade regele. Aber wenn man sich anschaut, welche unterschiedlichen Erziehungsstile auch heute als zeitgemäß gelten, so glaube ich auch, dass niemand den Anspruch erheben sollte, den Stein der Weisen gefunden zu haben.

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@mami

Antwort von Jo64 am 13.07.2008, 20:18 Uhr

Danke dir für deinen Beitrag. Dann scheinst du ja wirklich "Mensch" zu sein, mit allen Schwächen und STärken. Das freut mich. Und mir geht es genauso wie dir. In meiner ersten Ehe war ich auch nicht so stabil wie viell. heute. Das habe ich sicher auch meiner Jugend zuzuschreiben. Auch ich konnte nie "nein" sagen, war bekannt für meine "Inkonsequenz" - das ist kein Witz. Zum Glück haben meine Mädels daraus keinen Schaden genommen und sie sind nach der Scheidung auch bei mir aufgewachsen und sie lieben mich wie ich bin, wenn ich auch heute noch einen Sprachfehler habe. Und das oft ausgenutzt wird. Aber ich habe mir immer gesagt, niemals sollen die Kinder von mir das erleben, wie wir erzogen wurden. Ich wollte das nie und habe immer alles dran gesetzt, es anders zu machen. Mein Umfeld hat auch oft mit Unverständnis reagiert - tja zum Glück ging ja alles nochmal gut.
Und ich werde auch weiterhin dazu stehen, wenn ich den einen oder anderen Fehler mache. In den letzten 2 Jahren habe ich sehr viel für meine Konsequenz getan, da mein 8jähiger ADS hat und da wirklich viele Regeln eingehalten werden müssen. Und ich lerne immer weiter, obwohl ich auch schon 44 bin. Und ich bin offen für Tipps, aber abgeneigt gegen VErurteilungen. Und du hast es mit diesem immer wieder neue Wege suchen und hinterfragen total treffend gesagt. Genau das ist es. Ich will viel wissen und für mich anwenden lernen. Und deshalb bin ich auch mit diesem Thema hierher gegangen, grad weil ich keinen Fehler machen wollte.

Liebe Grüße Jana

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Re: @muttischnecke1971 und andere

Antwort von muttischnecke1971 am 13.07.2008, 22:46 Uhr

Ich meinte nicht damit, das du nicht in der Lage bist Kinder zu erziehen, da hast du mich Leider falsch verstanden.
Kann ja auch schlecht sein, sonst hättest du keine 4 Kinder.
Es hört sich für mich in deinen Beiträgen nur so an als ob du JETZT einen anderen Weg der Erziehung suchst, weil du verunsichert bist, wegen deinem Umfeld.
Ebenfalls kommt es bei mir so rüber wie wenn du die Antworten," deinem Sohn noch Zeit zu geben," nicht hören wolltest.
So.. noch was, mir fällt es sehr schwer meine Gedanken in Sätze zu fassen und geschriebenes kommt oft nicht so an wie man es ausdrücken wollte.
Auch jetzt weiß ich nicht wie es bei dir rüber kommt.

ich habe extra in meinem( Nachtrag) Beitrag den Unterschied zwischen heute und vor 15 Jahren KURZ ( viell. zu kurz ) angedeutet.
Und ich kann dir sagen, auch ich bin eher ein unsicherer Mensch.
Das müßtest du an meiner ersten Antwort zu deinem Beitrag gemerkt haben.
Man antwortet nämlich eigentlich nicht mit " ich weiß jetzt nicht ob das richtig ist, aber ich blaube ich würde so handeln".
Schon erwähnt habe ich eine andere "Erziehungmethode" bei dem zweiten Kind ( einfach mit mehr Gefühl und respekt ).
Was mir bei meinem ersten aus Pers. Gründen nicht so mögl. gewesen ist.
Heute bei meinem Kleinen bin ich teilweise sehr verunsichert und frage auch oft nach, handel aber in fast allen Fällen doch dann wieder mehr aus dem Gefühl heraus ,versetze mich in die Lage des Kindes, und in fast allen Fällen bin ich froh auf mein Gefühl gehört zu haben.

Bei meinem ersten Kind war ich spontan und habe mehr nach Laune gehandelt und sehr viel auf andere gehört.
Was meinst du was ich mir ständig für Kommentare anhören muß: Wie dein Kind kann noch nicht " Mama" sagen.
Wie dein Kind schläft nicht durch?( Standard v. Früher: Mit 6 Wochen müssen doch Kinder durchschlafen ).
Wie dein Kind macht das und dieses oder noch nicht? Wieso machst du das nicht so?
Die erste Frage die ich hier im Forum gestellt habe, ob es NORMAL ist das mein Kleiner noch nicht durchschläft.
Und ich war total froh das es mir nicht alleine so geht ( auch mit anderen Probl.).
Seither sage ich meinem Umfeld bei ungebetenen Ratschlägen,das es lieb gemeint ist ,aber ganz alleine meine Sache ist, wie ich Nils erziehe.Und wenn er noch länger braucht zum durchschlafen dann gebe ich sie ihm.
Man steht heute nicht so unter Druck.


Kurz gesagt: Entscheide doch mal nur für dich und deinem Kleinen, wie ihr das mit dem " Groß" machen am besten regelt, ohne Angst vor Konsequenzen und das gerede von anderen Leuten.
Denn ich weiß immer noch nicht ganz auf was für eine Antwort du gewartet hast.
G Kerstin

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Re: @Jo64

Antwort von Potter am 14.07.2008, 11:39 Uhr

Ich trage vieles mit aus meiner Kindheit... Nicht, dass ich schlechter wäre, als meine Kinder später... Nein...
Aber wie du auch erwähnt hast: Da war immer eine Angst. Ja, auch jetzt noch. Meine Mutter hat längst eingesehen, dass es SO nicht richtig war, zumindets nicht für mich das beste. Aber dennoch ist da irgendwie ein ganz komisches Gefühl in mir, wenn wir zu ihnen fahren. Ich will nicht, dass es bei meinen Kindern auch so wird. Dass sie über ihre ganze Kindheit Angst vor mir haben.

Aber nicht nur das... Ich weiß noch wage aus meiner Kindheit, dass ich viele Sachen schlichtweg nicht verstanden habe. Im Kindergarten wusste ich nicht, wieso ich nicht einfach über die Straße durfte (wenn ich glaubte, da kommt kein Auto). Ich wusste nicht, dass trotzdem ein Auto kommen könnte, was ich vielleicht schlichtweg nicht sehen konnte. Dennoch ging ich nie auf die Straße, weil ich wusste, meine Eltern wollten das nicht. Und soll man deswegen etwas nicht tun? Finde ich nicht! Meine Kinder sollen Sachen nicht tun, weil sie verstehen sollen, dass Gefahr da ist!

Und auch sonst... Bei mir Zuhause gab es so viele Regeln, die ich mittlerweile als so wahnsinnig sinnlos ansehe. Die mich damals furchtbar aufgeregt haben, die auch nichts bringen. Wieso soll ich meine Kinder aufregen, wenn, sozusagen, nachher kein Nutzen entsteht?

Ach, ja... Was ich noch schreiben wollte: Vielleicht haben Menschen heutzutage auch einfach bemerkt, dass Kinder auch Menschen sind und sie deshalb auch so zu behandeln sind? Respktvoll, eben?

LG,
Potter

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Re: @muttischnecke1971

Antwort von Jo64 am 15.07.2008, 14:49 Uhr

Vielen Dank noch mal für deine Zeilen. Haben mir nochmal gut getan.
Dein Gefühl, dass ich Sätze, dass ich meinem Sohn noch Zeit geben soll, nicht hören will, trügt dich. Ich würde ihm alle Zeit der Welt geben, wenn ich mir auch insgeheim eine schnellere Entwicklung in der Beziehung wünschen würde. Es ist wie du schon sagst, diese Unsicherheit wegen der vielen Kommentare der Außenstehenden. Und ich eben doch nicht gleich so spontan und schlagfertig meine Antworten darauf habe.
Zur Zeit läuft es jedenfalls so: Niklas kommt abend aus seinem Zimmer und sagt mir kleinlaut, dass er eingekackert hat: Ich antworte dann: "ja ist gut, komm wir gehen sauber machen und dann ab wieder ins Bett. Das kleinlaut sage ich nicht umsonst. Er kommt doch schon etwas eingeschüchtert runter und traut sich nicht so richtig, es zu sagen. Gestern kam er, hatte aber nichts in der Windel. Ich habe ihn dann wieder angezogen und ihm gesagt, falls er noch einmache muss, soll er dann wieder runterkommen, damit ich es sauber machen kann. Ich fand, er schien sehr verwundert, obwohl ich nie geschimpft oder ähnliches bisher habe. Aber mein Mann eben. Mit ihm habe ich gestern auch gesprochen und ihn gebeten, ihn ab sofort kommentarlos sauber zu machen und es nicht mehr auszuschlachten. Mal schauen wie es die nä. Wochen läuft.

Liebe Grüße Jana

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