Baby und Job

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Geschrieben von Lita am 15.03.2017, 10:47 Uhr

Nach Elternzeit Vollzeit arbeiten - wie war das für euch?

Ich habe auch am 1. Geburtstag meiner Tochter wieder angefangen 40h zu arbeiten. Allerdings waren die Umstände etwas komfortabler, weil ich nur 6h/Tag im Büro sein musste und den Rest im Home Office erledigen konnte. Rückblickend müsste ich ein gemischtes Fazit ziehen.

Schwierig war es, wie du ja auch schreibst, dieses Kind mit dem man ein Jahr lang quasi "verwachsen" war, plötzlich abzugeben. Schwierig fand ich auch das Gefühl, einen Teil ihrer Kindheit zu "verpassen". Ich formuliere das jetzt nur so drastisch, weil ich selber es damals so empfunden habe. Wieviel man tatsächlich verpasst sei mal dahin gestellt. Schwierig fand ich die doofen Sprüche der anderen Mütter und die meiner Schwiegereltern. Da kann man sich 100x vornehmen, das an sich abprallen zu lassen - irgendwie trifft es einen doch. Schwierig auch so verschiedene Kleinigkeiten. Das Kind roch plötzlich ganz fremd (nach dem Parfum der Tagesmutter), benutzte ganz andere Ausdrücke.

Aber selbstverständlich hatte es auch viele positive Seiten, sonst hätte ich es nicht gemacht. Das Kind fühlte sich wider Erwarten nach extrem kurzer Eingewöhnungszeit pudelwohl bei der Tagesmutter und hatte somit einen weiteren wichtigen Menschen im Leben (noch heute hat sie ganz tolle Erinnerungen an diese Zeit). Sie profitierte unglaublich davon, täglich mit anderen Kindern zusammen zu sein. Ihr Wortschatz explodierte. Die TaMu machte auch echt tolle Sachen mit den Kindern, für die mir zuhause die Geduld gefehlt hätte (Bastelprojekte, gemeinsames Kochen), tägliche Ausflüge in den Park etc.

Als andere Kinder später im Kindergarten eingewohnt werden mussten war das für uns ein Spaziergang. Sie kannte es ja schon betreut zu werden und ging ganz vertrauensvoll und offen in die neue Situation. Generell muss ich sagen, dass sie sozial sehr stark ist, mit jedem gut kann. Da kann ich natürlich nur mutmaßen inwieweit das einfach ihr Charakter ist, aber ich denke halt auch schon dass es ihr gut getan hat, ganz früh viel Kontakt zu anderen Menschen zu haben auch außerhalb des Dunstkreises der eigenen Familie.

Und last but not least hatte ich auch nie einen wirklichen Bruch im Berufsleben, was sich natürlich auch gehaltstechnisch bemerkbar macht. Das relativiert auch die für uns damals sehr hohen Betreuungskosten. Ich bin inzwischen alleinerziehend und heilfroh, diese sichere Stelle und das - relativ - gute Gehalt zu haben. Von den Rentenabsprüchen mal ganz abgesehen.

Die Freundinnen, die damals lange zuhause blieben und die ich im Stillen auch oft beneidete, haben den Wiedereinstieg nur teilweise geschafft. Vollzeit arbeitet nach wie vor keine von ihnen. Ich muss sagen, dass da echt viele in der klassischen Teilzeitfalle hängen geblieben sind, obwohl sie jetzt, wo die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, eigentlich gerne wieder mehr und verantwortungsvoller arbeiten würden. Bei vielen ist das nicht so dramatisch, weil die Partner entsprechend gut verdienen. Die ein oder andere Beziehung ist aber auch in die Brüche gegangen und da sieht es natürlich bitter aus.

Entschuldige bitte den Roman. Eigentlich wollte ich nur sagen: Das wird schon! Aber ich wollte halt auch die negativen Seiten nicht verschweigen.

 
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