Baby und Job

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Geschrieben von Carmelo am 07.09.2010, 6:32 Uhr

Brauche jemanden zum Reden

Guten Morgen Ihr Lieben,

ich gehe seit ca. 1 Jahr wieder arbeiten. Ich habe das Gefühl alles falsch zu machen. Letztens sagte eine Kollegin zu mir, dass mit mir nicht zusammen arbeiten könnte, weil mir dieses oder jenes nicht aufgefallen ist. Ich hätte es doch wissen müssen. Im Grunde hat ja auch Recht, wenn Sie meine Fehler ausbaden muss, dann kann Sie es auch gleich selber machen. Und weiter sagte Sie, dass Sie sich auf mich nicht verlassen kann. Dieses gibt mir doch arg zu denken. Seit diesem Gespräch geht es mir sehr schlecht. Ich war früher ziemlich gut in meinem Beruf, Merke aber auch selber, wie schwer es ist, den Beruf, Haushalt und Kind unter einem Hut zu bekommen. Morgens wenn ich auf stehe, fühle ich mich, oft gerädert und denke ein bißchen Schlaf wäre gut. Aber innerlich bin ich so aufgewühlt, dass ich oft in der Nacht wach liege und nicht schlafen kann.Leider stelle ich auch immer wieder fest, dass mir Fehler unterlaufen, die ich früher nie gemacht hätte. Ich erledigte meine Arbeit relativ schnell, heute brauche ich für gewisse Tätigkeiten recht lange. Meine Merkfähigkeit hat auch stark nachgelassen, wenn ich heute eine Fachinformation lese, frage ich mich manchmal, was es zu bedeuten hat und am übernachsten Tag ist alles wieder vergessen.
Bei den Haushaltsarbeiten, Gartenarbeiten und für das Kind bin ich alleine verantwortlich, da mein Mann beruflich stark eingespannt ist. Leider brauche wir meine Tätigkeit, da uns nicht zu viel Geld zur Verfügung steht und viele Unkosten haben.
Wie bekommt Ihr das alles hin?
Ich weiß nicht mehr weiter.
Habt Ihr vielleicht eine Idee.
Danke Eure Carmelo

 
7 Antworten:

Re: Brauche jemanden zum Reden

Antwort von märzmama am 07.09.2010, 9:01 Uhr

ICh kann gut verstehen, dass dich das deprimiert. Klingt als wäre es alles ein Bisschen viel! Kannst du nicht versuchen einen "einfacheren" Job zu bekommen? ZB Kassiererin oder so? Das fand ich als Nebenjob immer angenehem.
Oder du suchst noch mal das Gespräch mit deiner Kollegin. ? Auch eine Mu Kind Kur könnte dir helfen neue Kraft zu tanken.

LG

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Re: Brauche jemanden zum Reden

Antwort von Tinai am 07.09.2010, 9:38 Uhr

Hallo,

vielleicht tröstet es Dich etwas, dass es ganz sicher nicht nur Dir alleine so geht. Obwohl ich immer Vollzeit gearbeitet habe und mir keine Pause gegönnt habe, habe ich heute noch - nach 10 Jahren der Doppelbelastung - immer wieder das Gefühl, in allem nicht gut genug zu sein. Inzwischen gehe ich etwas gelassener damit um, weil mir dämmert, dass auch Kinderlose oder "Nur-Hausfrauen-undMütter" diese Sorgen/Ängste haben. Man darf nicht den Fehler machen, alles nur auf die äußeren Umstände zurückzuführen.

Im Moment ist Dir alles zu viel, da weiß man nicht, wo anfangen, wo aufhören. Ich würde mich nicht damit abfinden, dass alles an Dir hängt. Auch wenn Dein Mann viel unterwegs ist, solltet Ihr gemeinsam einen Plan machen, was er übernehmen kann und machen kann.

Du nimmst Dir zu viel vor, wenn ich "Gartenarbeit" lese, dann gebe ich Dir den Tipp: "Lass fahren dahin". ich habe es aufgegeben, seit mein Mann auch gar nichts mehr darin macht. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir zweimal im Jahr einen Gärtner holen können, der alles schneidet und Rasen mäht - das sieht nicht besonders schön aus, aber auch Unkraut ist grün! Ich freu mich an den zwei Rosen, die ich selbst schneide. Lass die Gartenarbeit.

REduziere den Haushalt soweit möglich und dann putz MIT Deinem Mann am Samstag oder Sonntag - irgendwann muss er ja da sein - für zwei Stunden, bei sowas helfen Kinder auch gerne mit.

Schau einfach, was Du "lassen" kannst. Dein Anspruch an Dich selbst scheint ein wenig hoch. An Deiner Stelle hätte ich ganz klar die Priorität Kind und Beruf.

Nimm das Gespräch Deiner Kollegin konstruktiv. Bitte sie noch einmal um ein GEspräch und mache ihr deutlich, dass Du daran arbeitest und versuche Dich bei der Arbeit auf Deine Arbeit zu konzentrieren.

Mir hat übrigens autogenes Training gegen die Schlaflosigkeit und die nächtlichen Dämonen geholfen. So bekam ich wenigstens mehr Schlaf und wenn ich zu wenig Schlaf habe, dann bin ich wirklich nicht zu gebrauchen. Vielleicht hilft Dir das ja auch.

Aber sieh akut zu, wie Du Arbeiten zwischen Dir und Deinem MAnn aufteilen kannst, er wohnt nicht im Hotel.

Gruß und Kopf hoch.
Tina

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Re: Brauche jemanden zum Reden

Antwort von kachiya am 07.09.2010, 9:51 Uhr

Du stehst unter Dauerstress, irgendetwas musst du dagegen tun, sonst klappst du zusammen (Burnout....).
Überlege mit deinem Mann, was ihr ändern könnt. Eventuell wäre eine Haushaltshilfe eine Lösung. Oder dein Mann muss weniger arbeiten, damit ihr mehr gemeinsam machen könnt. Perfektion im Haushalt ist auch eher hinderlich und ein Wildgarten kann auch ganz schön sein.
Mut zur Lücke!

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Re: Brauche jemanden zum Reden

Antwort von Kleine Fee am 07.09.2010, 11:12 Uhr

Es hat Monate gedauert, bis ich nach dem Wiedereinstieg in den Job gemerkt habe, dass ich zum einen die Perfektionsansprüche an mich zurückfahren muss und ich zweitens nicht die Null bin als die ich mich die ganze Zeit gefühlt habe - auch andere machen Fehler.

Wie bereits beschrieben: lege Deine Prioritäten auf Kind und Beruf (Haushalt findet bei mir nur im Sparprogramm statt), spanne Deinen Mann ein, nimm jede Entlastung an, die Du kriegen kannst (Großeltern, Freundin, Nachbarin) und schaffe Dir ein Fenster in der Woche für Dich (Yogakurs, Schwimmen o.ä.). Besorge Dir professionelle Hilfe, wenn Du merkst, dass das mit der Schlaflosigkeit und Unruhe schlimmer wird.

Wir alle stehen und standen schon manchmal an der Stelle, wo uns alles über den Kopf zu wachsen schien. Hier kann nur Veränderung (innere Einstellung und äußere Faktoren) helfen. Bei Stillstand wird alles nur noch schlimmer. Du bist doch aber schon auf einem guten Weg, weil Du die Warnzeichen erkannt hast und nach Lösungen suchst. Im nächsten Schritt musst Du herausfinden, was Dir helfen könnte. Aus meiner Sicht muss es eine Kombination verschiedener Dinge (siehe oben) sein.

Letzter Gedanke: Nimm die Bemerkungen Deiner Kollegin als Denkanstoß, aber lass Deine Gedanken nicht ständig darum kreisen. Das ist nicht produktiv. Zum einen kannst Du mit Ihr nochmal sprechen (vielleicht ist eine andere Arbeitsaufteilung möglich), zum anderen kann hinter einer Kritik auch was anderen stecken (zB Neid auf Dein Mutterglück). Vielleicht hilft Dir auch eine Umorganisation Deiner eigenen Arbeit, um wieder konzentrierter an der jeweils gerade anstehenden Aufgabe zu arbeiten. (To-do-Listen führen, um nicht tausend Dinge gleichzeitig zu denken und Checklisten führen, um sich über die Erfüllung von Teilaufgaben zu vergewissern.)

Fühl Dich gedrückt und Kopf hoch. Wenn Du an Dir und Deiner Situation arbeitest, kriegst Du das schon wieder in den Griff. Hab einfach ein bisschen Geduld mit Dir selbst.

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Re: Brauche jemanden zum Reden

Antwort von Ines28 am 07.09.2010, 22:18 Uhr

Als ich deinen Beitrag gelesen habe, hatte ich den Gedanken, dass einige Sätze von mir stammen könnten. Wie gut, dass du das hier geschrieben hast. Das mit der Merkfähigkeit ist bei mir ähnlich. Auch ichwar vor den Kindern in meinem Beruf sehr leistungsfähig und sehr gut. jetzt umterlaufen mir öfters Fehler und ich bin langsamer, der Grund: jetzt muss ich täglich eine größere Fülle an Informationen aufnehmen, verarbeiten und weiter leiten.
Wenn wir langsamer oder schlechter im beruf werden, dann sind wir unzufrieden und unser Selbstvertrauen wird täglich kleiner. Wenn uns dann noch jemand sagt, wir arbeiten schlecht, dann macht uns das natürlich noch kleiner. Du musst aufpassen, dass du dir nichts falsches einreden lässt.
DAS hat mir geholfen:
1) Ich habe im Computer eine Liste mit meinen Fähigkeiten gespeichert (ich kann....). Das sind Tatsachen, die mir keiner nehmen kann und ist mein Selbstvertrauen unten lese ich mir diese Liste durch. Geht es mir gut, habe ich etwas dazu gelernt, ergänze ich meine Liste. Was meinst du wie dann mein Selbstvertrauen wächst.
2) Ich achte darauf, dass es mir gut geht, d.h. in erster Linie achte ich darauf, dass ich genügend Pausen habe. Ich parke die Kinder schon mal für eine halbe Stunde vor den DVD player um ein kurzes Mittagschläfchen zu halten. Meine Kinder sind 4 und 6 und verstehen, dass ich meine Mittagspause brauche.
3) Ich arbeite in Teilzeit, vielleicht kannst du reduzieren?
4) Ich spanne bei Bedarf Oma ein (Mein Mann kommt gegen 19.00 Uhr nach Hause, ist öfters aber auch 2-3 Tage dienstlich unterwegs)
5) Bei mir stehen der Haushalt und der Garten an letzter Stelle, wem es nicht gefällt, der kann den Besen schwingen.

Mein Motto ist: geht es mir gut, dann geht es auch meiner Familie gut, dann bin ich leistungsfähig, also sorge ich in erster Linie für mein Wohlbefinden: Ich bin dankbar, ich belohne mich selbst, cih sorge dafür, dass es in meinem Alltag nicht zu stressig wird.

Das kann ich aber nur, weil es mir früher genauso schlecht ging wie dir. Ich habe Fehler an der Arbeit gemacht, ich dachte ich sei eine schlechte Mutter, weil ich nicht immer gleichzeitig zwei kleinen Kindern gerecht werden kann, ich bin eine schlechte Hausfrau (das bin ich immer noch, aber es stölrt mich nicht) etc.,
Jetzt sage ich mir jeden Tag, das ich eine starke, selbstbewusste Frau mit viel Organisationstalent und eine leibevolle Mama bin und schon geht es mir viel besser.

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine, es ist super lang ggeworden.


Gib auf dich acht und lass dir nichts negatives einreden.
Liebe Grüße
Ines

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Re: Mir geht es ähnlich!

Antwort von *Suse* am 12.09.2010, 15:25 Uhr

Du bist nicht allein, ich glaube ganz viele Mütter mit Vollzeitjob fühlen sich immer mal wieder so.

Ich habe selber auch schon gemerkt, dass ich sehr hohe Ansprüche an meine Leistungen habe, und zwar zuhause und im Job. Und diese Schlaflosigkeit kenne ich auch, das ist schrecklich. Letzte Woche war mal wieder so eine Nacht, da bin ich erst um 5 Uhr eingeschlafen - um halb 7 muss ich ja schon wieder raus. An so einem Tag ist man doch zu nichts zu gebrauchen!

Toll finde ich Ines Einstellung: Wem dein Zuhause nicht ordentlich genug ist, der kann ja den Besen schwingen. Gilt natürlich auch für deinen Mann. Meiner macht schon etliches im Haushalt, z.B. Kochen und auch ein bisschen putzen, Müll rausbringen. Kann ja nicht sien, dass man das als Frau auch noch allein machen muss, wo man sowieso schon um Job UND Kind kümmert. Also ich finde das schon sehr anstrengend. Wenn ich auf der Arbeit ankomme, bin ich manchmal schon verschwitzt, weil es morgenns schon stressig ist, Töchterchen und mich zu versorgen, Frühstück zum Mitnehmen zu machen (mache ich jetzt oft schon abends fertig), anzuziehen, Runde durchs Bad, pünktlich loszukommen, erst in den Kindergarten, dann dort recht schnell wieder los, die Autofahrt durch den morgendlichen Stau und pünktlich zur Arbeit zu kommen...

Haushalt erledige ich nachmittags nur das Nötigste und am Wochenende wird Wäsche gewaschen und etwas gründlicher geputzt. Ansonsten denke ich darüber nach, wie ich mich entlasten kann, z.B.

- ob ich evtl. eine Haushaltshilfe einstellen sollte,

- z.B. ein paar Male im Jahr den Fensterputzer kommen lasse, das ist so teuer nicht,

- ob wir einen Jungen aus der Nachbarschaft für ein Taschengeld den Rasen mähen lassen ...

Alles, was wir nicht selber machen müssen, ist viel wert.

Auf die Dauer werde ich irgendwann versuchen, mich im Job versetzen zu lassen, so dass ich in unserem Wohnort arbeiten kann. Das erspart mir Gurkerei und ich gewinne wieder etwas Zeit.

Naja, auf jeden Fall lasse nicht den Kopf hängen, es kommen bessere Zeiten, aber sprich doch einmal mit deinem Mann - nicht dass er gar nicht weiß, wie sehr dich die Situation im Moment belastet!

Suse

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Danke

Antwort von Carmelo am 14.09.2010, 13:58 Uhr

Ich möchte Euch einmal Danke sagen, das Ihr mir mit soviel Rat und Tat zur Seite steht. Es hat mir sehr geholfen, darüber zu Schreiben und Eure Antworten zu lesen.

Eure Carmelo

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