Für alleinerziehende Eltern

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von spiky73  am 10.06.2012, 14:13 Uhr

Wer will mal diskutieren - was wollt ihr Euren Kindern von Euren Erfahrungen

hmmm,

ich bin da weniger verkopft.

meine 'große' ist jetzt 12, da werden solche dinge wie liebe, partnerschaft, beruf eher zum thema und kommen mal zur sprache als bei meiner 'kleinen' (die ist jetzt 4).

dadurch, dass das ich jetzt eben mit solchen dingen konfrontiert werde, muss ich mich auch mit meiner eigenen vergangenheit, meinem werdegang, sowohl privat als auch beruflich, auseinandersetzen.

mein vater ist sehr diktatorisch - etwas anderes als das abitur an der schule im nachbarort gab es nicht. bürokauffrau (obwohl das mir vielleicht eher gelegen hätte?) ist ein 'minderwertiger' beruf, "bewirb du dich bei banken, dann hast du was fürs leben!". später wurde immer beweint, dass ich nie zum finanzamt gegangen bin und verbeamtet wurde. aufgrund der spannungen mit meinen eltern bin ich damals mit meinem ersten freund zusammengezogen. needless to say dass das nicht gutgegangen ist, er war halt damals so eine art 'bollwerk' gegen meine eltern, aber definitiv der falsche mann fürs leben. da ich dann nicht mehr daheim lebte, haben mir meine eltern deutlich zu verstehen gegeben, dass sie mir ein studium nicht finanzieren würden (egal, ob das jetzt für mich zur debatte stand oder nicht, aber mit abi wäre das eben auch eine option gewesen...).
durch die banklehre hab ich mich irgendwie durchgehangelt - es war absolut nicht mein beruf, ich hab also klassisch meinen beruf verfehlt.

hinterher habe ich jahrelang versucht, beruflich fuß zu fassen und gleichzeitig von meinen eltern - vor allem meinem vater - akzeptiert zu werden. a) trat das nicht ein, und b) habe ich ein paar berufliche bauchlandungen hingelegt.

inzwischen arbeite ich seit 7 jahren fachfremd in einer 'exotischen' branche. ich bin bei der u.s. militärpolizei als übersetzerin/sprachassistentin angestellt, obwohl ich keine übersetzerin bin. woanders könnte ich also diesen job nicht ausüben.
ich arbeite auch überwiegend im schichtdienst - alles andere als familienfreundlich - und mein leben ist mit sicherheit NICHT so, wie ich es mir erträumt hätte. dass ich an diesem job festhalte, sind neben der überdurchschnittlichen bezahlung noch einige andere dinge, die diesen job zu dem werden lassen, der im großen und ganzen zu mir passt wie der deckel auf den topf...

meine tochter war und ist wegen ihrer persönlichkeitsstruktur (andere sagen ADS dazu) definitiv kein kind fürs gymnasium. ich hätte es auf biegen und brechen nicht darauf ankommen lassen...

mein allererster rat an meine tochter ist daher: "werde glücklich!"
dann: "suche dir einen job, der zu dir passt, und in dem du dich wohl fühlst!"
ich würde nie, nie, nie meiner tochter von einem "frauenberuf" abraten, denn sonnst müsste man auch männern von "männerberufen" wie kfz-mechaniker abraten, weil man damit keinen blumentopf verdient.
vielmehr stehe ich auf dem standpunkt, dass man in dem job, der einem liegt, auch _gut_ ist. und dadurch auch entsprechend erfolgreich sein kann. und daraus wieder persönliche befriedigung zieht.

ich sehe meine tochter im bereich (kunst)handwerk oder im sozialen bereich, wobei ich denke, dass z.b. das goldschmiedehandwerk oder das töpferhandwerk, wo man kreativ im stillen kämmerlein gestalten kann, am ehesten ihrer persönlichkeit entspricht.

und was die männer angeht - naja, da sage ich ihr schon, dass sie zusehen soll, dass sie sich nicht auf den prinz auf dem hohen, weissen ross verlassen soll. weil ich das gefühl habe, sie hofft auf genau diesen.
vor einigen wochen kamen wir mal auf das thema 'partner und kinderkriegen', und sie äusserte, dass sie schnell ein kind bekommen würde, dann wäre der mann gezwungen, sie zu heiraten, und könnte nicht mehr weglaufen.
ich musste nur dezent darauf hinweisen, dass das ihr eigener vater noch nicht mal hinbekommen hat *hust* und dass das eine phantasie ist, die dem wahren leben leider überhaupt nicht standhält.

ansonsten kann ich ihr nur mit auf den weg geben, dass es IMMER weiter geht, und dass es für fast alles eine lösung gibt.

lg, martina.

 
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