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Geschrieben von Ima am 14.11.2012, 20:54 Uhr

Hochsensibles Kind

Hallo zusammen,

auch wenn ich seit einiger Zeit eher still mitlese, ist das hier doch immer noch irgendwie mein "Heimatforum" und deshalb frage ich hier.
Außerdem hab ich vage in Erinnerung, dass hier auch jemand ein hochsensibles Kind hat.

Zum Thema:
Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und von Geburt an ein (wie so schnell umgangssprachlich bezeichnetes) "Sensibelchen".
Der Alltag gestaltet sich dadurch häufig recht kompliziert - (teilweise minimale) Veränderungen im Ablauf, Lautsärke/Gerüche und viele Menschen sowie die "Verfassung" ihrer Hauptbezugspersonen stressen sie sehr, was zu Wutanfällen und schierer Verzweifelung führt.
Oft reichen morgens schon "kratzende Socken" um einen Weinanfall auszulösen.
Sie hat ein starkes Gepür für Stimmungen und "Ungerechtigkeiten" anderen gegenüber, was sie dann beschäftigt.
Sie hat noch keine Nacht durchgeschlafen, schreckt mindestens einmal pro Nacht aus einem Alptraum hoch.
Auf der anderen Seite kann sie sich verbal sehr gut artikulieren, hat eine enorme Merkfähigkeit, ist sehr hilfsbereit und sozial, kreativ und musikalisch.
Nachdem wir nun viele Puzzleteilchen ihres Verhalten in der Familie, bei Freunden, in der Kita etc. zusammengetragen haben, zeichnet sich das Bild eines "hochsensiblen Kindes" ab.

Ich lese aktuell viel zu dem Thema und habe im Januar einen Beratungstermin bei einer Psychologin, die sich darauf spezialisiert hat.
Ich würde meiner wunderbaren Tochter einfach gerne etwas Stress im Alltag ersparen bzw. mit ihr zusammen Wege finden, wie dieses ganzes "Wusel" um sie herum besser zu verarbeiten ist.
Auditiv ist bei ihr alles "normal", das ist überprüft worden.

Ich wollte nun einfach mal um Erfahrungen etc. mit der Thematik und vielleicht auch "Strategien" im Umgang bitten, gerne auch per PN.

Viele liebe Grüße von
ima

 
8 Antworten:

Re: Hochsensibles Kind

Antwort von WurmsMama am 14.11.2012, 20:59 Uhr

Hallo,

kann es vielleicht sein, dass sie überdurchschnittlich gut hört und sich von daher durch ihr Umfeld gestresst fühlt?

Hast Du es mal mit einer Osteopathin versucht? Oft liegt eine Übersensibilität in einer nicht verarbeiteten Geburt.

Wie wäre es im Alltag mit beruhigender Musik, Rondo Veneziano oder so etwas?

Ist sie in der Kita ein Integrationskind? Würde es dafür ggf reichen um besonders auf sie eingehen zu können?

Viele Grüße

Anne

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von Ima am 14.11.2012, 21:31 Uhr

Das ging ja schnell :-)
Den Verdacht des überdurchschnittlich guten Hörens war unser erster, das ist hier in der Päd-AUdiologie getestet worden - sie hört sehr gut, aber nicht so extrem gut, dass es als auffällig gilt.

Beruhigende Musik haben wir.

Die Osteopathin ist ein guter Tipp; bei einer Heilpraktikerin/ Homöopathin waren wir schon, aber ein "funktionierender" Weg war da noch nicht bei.

Für einen I-Platz reicht das nicht, zumal sie im Kita eher superruhig und in sich gekehrt ist und sich aus ihr unangenehmen Situationen rauszieht. Dazu ist sie sehr selbstständig und zuverlässig. Sie braucht ja in diesem Sinne keine Unterstützung bei der Bewältigung des Kita - Alltags, was einen I-Platz rechtfertigen würde.
Wir haben mit der Bezugserzieherin jetzt einige Dinge erarbeitet, die den Stresslevel etwas senken sollen. So muss sie z.B. beim (für sie als sehr laut empfundenen) Abschlusslied der Turnstunde nicht mehr mitmachen.

Wir haben jetzt mit Psychomotorik anfangen, da sie sehr gerne turnt und die Gruppe beim Kinderturnen im Turnverein seit den Sommerferien sehr groß wurde und sie dort nicht mehr hin wollte, weil "die Kinder so schreien und die Halle so hallt".
Vielleicht kann sie darüber auch "sich selbst" nochmal anders wahrnehmen.

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Ima

Antwort von Mucki+Ninchen am 14.11.2012, 21:42 Uhr

Ich habe ein sehr hochsensibles Kind und kenne die geschilderten Situationen sehr gut. Inzwischen geht einiges besser, aber dafür braucht man Strategien. Schreib mir doch bitte eine PN als Erinnerung, ich antworte dann morgen!

LG Mucki

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von Rabenmutter am 15.11.2012, 7:13 Uhr

Hallo,

ich habe zwei von der Sorte - ich weiss wovon Du sprichst, allerdings sind meine mittlerweile schon 8 und wir haben einiges an Strategien gelernt, um damit umzugehen.

Ich gehe mal davon aus, dass Du die Bücher von Elaine Aaron schon gelesen hast?

Liebe Grüsse

Rabenmutter

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von Christine-HH am 15.11.2012, 8:15 Uhr

Weiterhelfen kann ich Dir leider nicht, kann Dir nur meine Empathie mitteilen. Ich bin selber betroffen, habe große Schwierigkeiten mit lauten Geräuschen, kann nicht schlafen, spüre, wenn ich in einen Raum komme, was für eine Stimmung da herrscht, Gerüche lassen mich schnell reagieren, z.B. Übelkeit bei bestimmtem Parfum. Ich spüre, wenn ich eines meiner Kinder auf weite Entfernung sehe, wenn es diesem Kind nicht gut geht, erst wenn es richtig in Sichtweite ist, sehe ich, dass es z.B. weint, weil es sich weh getan hat.
Strategien habe ich leider keine, das macht es sehr anstrengend. Dazu kommt, dass ich hyperaktiv bin, damit kann ich Eindrücke noch schlechter filtern als andere.
LG Christine

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von Ima am 15.11.2012, 9:54 Uhr

Guten morgen,

@ Rabenmutter:
Ja, "das hochsensible Kind" von E.Aron lese ich gerade und denke an sovielen Stellen "JAAAAAAAAA! Genau so ist das hier!". Das beruhigt zumindest schon mal, ich zweifel echt schon sehr an mir als Mutter.
Außerdem habe ich "Ich fühle was, was du nicht fühlst" gelesen, das fand ich aber etwas "esoterisch" und wenig alltagstauglich.
Übrigens, Hut ab, was du mit deinen beiden leistest, ich verfolge deine Posts hier immer.

@ Christine - HH
vielen Dank für deine Empathie und Offenheit :-)

Liebe Grüße
ima

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Re: Hochsensibles Kind

Antwort von MarBi am 15.11.2012, 22:08 Uhr

Wie wird denn überdurchschnittliches Hören getestet?
Als mein Sohn auffällig wurde, hat man sein Hörvermögen getestet, alles war bestens. Ich hab bei der Gelegenheit erwähnt, dass ich selbst schon immer Probleme hatte, in hallenden Räumen anderen Menschen zuzuhören oder mich überhaupt zu konzentrieren. Und dass surrende Leuchtstoffröhren oder Energiesparbirnen mich ganz verrückt machen. Ich wurde nur irritiert angeschaut. Auch privat versteht keiner, was ich meine, wenn ich von diesem Surren rede. Das Geräusch, das mich nervös macht, nimmt niemand sonst wahr. Auch das Flackern mancher Leuchtstoffröhren sieht kaum jemand, und ich halte es in Geschäften mit solcher Beleuchtung keine volle Minute aus.

Hochsensibilität in der Wahrnehmung bestimmter Dinge lässt sich ganz schwer mit der "normalen" Wahrnehmung vergleichen. Ich wüsste gern, wie man sowas objektiv testen kann.

Bei meinem Sohn hab ich inzwischen durch genaues Beobachten und Nachfragen herausgefunden, dass jede Art von Stress bei Menschen in seiner Umgebung ihn so überwältigt, dass er abdreht. Wie will man sowas testen? Und wie soll man da helfen?

Ich hoffe sehr für euch, dass deine Tochter wirklich gute Strategien entwickelt, sich selbst anders wahrzunehmen oder mit ihrer Wahrnehmung der Außenwelt besser zurecht zu kommen.

Ganz liebe Grüße
MarBi

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MarBi

Antwort von Ima am 16.11.2012, 13:19 Uhr

Liebe MarBi,

Hochsensibilität selbst lässt sich nicht "messbar" testen, es gibt standadisierte Fragebögen, die Aufschluss geben können. In dem Buch von Elaine Aron, wird das gut beschrieben und da sind auch solche Fragebögen drin. Ich erhoffe mir auch noch mehr Aufschluss durch den Termin bei der Kinderpsychologin, die da bewandert ist, und uns helfen kann, Strategien zu entwickeln den Alltag etwas reizarmer / stressfreier zu gestalten.

Das Hörvermögen lässt sich widerum sehr gut durch instrumentelle Tests messen.
Es ist allerdings nicht der "normale" Hörtest beim Kinderarzt oder HNO sondern (hier) in der Pädiatrischen Audiologie der Uniklinik. Da wird ziemlich aufwendig untersucht, WAS wahrgenommen wird und wie starkt (mit Hilfe eines EEGs in Kombination mit einem Hörstest beispielsweise). Vergleichbar mit den Tests zur auditiven Wahrnehmungsstörung - also dem "Unvermögen" Geräusche in der Umgebung zu filtern und nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen.
Vielleicht wäre ja so ein Hörtest ja etwas für euch? Ich musste unseren Kinderarzt auch gezielt danach fragen, da ich diese Verfahren aus der Sprachförderschule, an der ich gearbeitet habe, kenne.
Es ist zwar ein ziemliches Gerenne (Kinderarzt muss an den HNO und der an die Päd.Audiologie überweisen) incl. einiger Wartezeit, aber es lohnt sich - auch wenn man hinter "nur" weiß, was es nicht ist.

Liebe Grüße
ima

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