Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von TRudimaja am 03.12.2013, 19:10 Uhr

Bald alleine

Hallo,
leider scheint meine Ehe (15J.) endgültig am Ende.
Es macht mir sehr traurig. Realistisch bin ich zwar schon ewig nicht mehr glücklich, aber das Ende so vor Augen macht mir doch Angst
Mein Mann ist drauf und dran, sich eine Wohnung zu suchen.
Wir wohnen im alten Haus (auf meinen Namen, vor Jahren geerbt). Ich bin seit den Kindern aus dem Beruf, während mein Mann an seiner Kariere bastelt. Das war bis jetzt einvernehmlich so geregelt.
Wir haben drei Kinder im Grundschulalter, eins davon hat Pflegestufe 2.
Jetzt zu meinen Fragen:
Wann macht es Sinn, einen Anwalt zu suchen?
Wie findet man den richtigen?
Mit welchen Kosten muss ich rechnen? Außer Pflegegeld und Kindergeld habe ich keine Einkünfte.
Gibt es kostengünstigere Beratungsstellen?
Wer legt den Kindesunterhalt fest? Macht es Sinn, sich an das Jugendamt zu wenden oder wofür genau sind die zuständig?
In den letzten Jahren hat mein Mann die laufenden Kosten für das Haus getragen. Größere Investitionen in das Haus gab es nicht. Er ist nun der Meinung, es stände im eine Auszahlung zu da ich ohne ihn das Haus nicht hätte unterhalten können. Stimmt das?
Gibt es die Möglichkeit, dass er mir wegen des behinderten Kindes zu Unterhalt verpflichtet ist? Mir ist klar, dass ich wieder arbeiten muss. Allerdings bin ich zum einen (leider) lange aus dem Beruf und müsste außerdem drei Kinder entsprechend untergebracht bekommen. Hortplätze sind rar und teuer und unser "Pflegefall" noch schwieriger unterzubringen.
Die Großeltern sind relativ alt und nicht mehr fit genug für dauerhafte Unterstützung.
Guthaben habe ich selber nicht. Was ist, wenn ich das Haus nicht alleine halten kann? Ein Verkauf fiele mir sehr schwer und ist auch gar nicht so einfach möglich, gibt da so einen Vertrag. Der Notar damals meinte, in so einem Fall käme es dann dem Amt günstiger, ggfls sich an den laufenden Kosten zu beteiligen als eine Sozialwohnung zu zahlen, man brauchte nur den richtigen Anwalt...
Ich möchte eigentlich auch gar nicht auf irgendein Amt angewiesen sein. Ich habe nur Angst, keine passende Arbeit zu finden, keine bezahlbare, vernünftige Kinderbetreuung und im finanziellen Chaos zu versinken und einfach das Leben alleine mit meinen Kindern nicht hin zu kriegen.
Ein anderer Punkt ist noch der Umgang der Kinder mit dem Vater. Ich will weder den Kindern den Vater noch dem Vater die Kinder nehmen. Die Kinder leiden unter dem Streit schon genug.
Allerdings ist es Tatsache, dass Vater und Kinder keine gute Beziehung zu einander haben. Die Kinder sind ihm gegenüber sehr abweisend, was ihn traurig macht, verständlicherweise. Allerdings ist er so oft so laut, schreit rum, benutzt unmögliche Worte ihnen gegenüber, ist abwertend, beleidigend, grob. Da wundert es mich nicht, dass bis jetzt die Kinder alle nicht einmal freiwillig mit ihm auch nur irgendwo alleine hin waren.
Nun kündigt er jetzt schon an, seine Rechte würde er kennen, jedes zweite Wochenende holt er sie sich, ob sie wollen oder nicht.
Hat jemand Erfahrung, wie es in so einem Fall aussieht? Kann man die Kinder "zwingen"?
Alles so schwierig...und obwohl ich eigentlich froh sein sollte, wenn er weg ist, bin ich trotzdem total fertig.
Ich möchte mich weder an ihm noch an irgendeinem Amt bereichern. Die Zukunft mit all der Ungewissheit macht mir nur gerade riesige Angst

 
14 Antworten:

Re: Bald alleine

Antwort von Strudelteigteilchen am 03.12.2013, 22:56 Uhr

Nun ja, ihm steht die Hälfte des Wertzuwachses vom Haus zu. Wenn das Haus - nur mal als Beispiel - 50.000,- Euro wert war, als Du es geerbt hast (bzw. als Ihr geheiratet habt - je nachdem, was als letztes eintrat), und jetzt ist es 80.000,- Euro wert, dann müßtest Du ihm 15.000,- Euro auszahlen.

Aaaaaber: Hat er denn Rücklagen gebildet oder so? Das kann dann evtl. gegengerechnet werden.

Gerade wegen dem Haus solltest Du Dir einen guten Anwalt suchen. Hör Dich mal um, Mundpropaganda ist da oft das Beste. Ich würde so bald wie möglich einen Anwalt suchen und mich dann auch zügig beraten lassen. Wenn Du keine Einkünfte hast, kannst Du Prozesskostenhilfe beantragen. Dein Anwalt wird sich darum kümmern, wenn das für Dich zutrifft.

Kleiner Tip: Gehe JETZT hin und kopiere ALLE Unterlagen Deines Mannes (Steuererklärungen der letzten zwei oder drei Jahre, Lohnzettel, Kontoauszüge). Die Erfahrung zeigt, daß sowas gerne mal verschwindet, wenn frau es braucht.

Der Anwalt rechnet aus, was Du zunächst (bis zur Scheidung) als Trennungsunterhalt bekommst und auch, was Dir danach zusteht. Aufgrund des behinderten Kindes könnte Dir auch nach der Scheidung Betreuungsunterhalt zustehen. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß Dein Mann genug verdient. Denn zunächst muß er Kindesunterhalt bezahlen, was bei drei Schulkindern schon eine hübsche Summe ist, und dann steht ihm selber auch der Selbstbehalt zu. Du bekommst nur Geld, wenn nach Abzug von Selbstbehalt und Kindesunterhalt noch was übrig ist.

Das mit dem Haus könnte eng werden, wenn Du staatliche Hilfen brauchst.

Das Jugendamt kann Dir den Kindesunterhalt ausrechnen, aber das macht der Anwalt auch. Da Du eh einen Anwalt brauchst, der Deinen Unterhalt ausrechnet und das mit dem Haus auseinanderdividiert, kannst Du ihn auch den KU ausrechnen lassen - spart einen Weg.

Über die Umgangs-Brücke würde ich gehen, wenn Du davor stehst. Es läßt sich sowieso nicht vorhersagen, wie der Umgang dann funktioniert. Ich kenne ehemalige Kümmerväter, die selten oder nie Umgang wahrnehmen, und umgekehrt gibt es auch ehemalige Nichtkümmerväter, die das mit dem Kümmern plötzlich prima auf die Reihe bekommen, wenn sie es müssen.

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Re: Bald alleine

Antwort von Terkey235 am 03.12.2013, 23:12 Uhr

Erst einmal tiiief durchatmen und nicht verzweifeln. Ein Schritt nach dem anderen.

- Wann macht es Sinn, einen Anwalt zu suchen?
Wie findet man den richtigen?
Mit welchen Kosten muss ich rechnen? Außer Pflegegeld und Kindergeld habe ich keine Einkünfte.

Anwalt suchen, wenn klar ist, dass ihr euch trennt und der Auszug deines Mannes feststeht. Dann brauchst du alle wichtigen Unterlagen, wie Einkommensnachweise etc. Davon solltest du ggf. eine Kopie machen.
Wenn du keine Einkünfte hast, ist es möglich, dass du einen Beratungsschein bekommen könntest. Der kostet nur 10,-
Einen Anwalt für Familienrecht würde ich über Empfehlungen aus dem Umfeld suchen. Im Erstgespräch wirst du feststellen, ob die Chemie stimmt und er/sie dich entsprechend vertreten kann.

- Gibt es kostengünstigere Beratungsstellen?

Ja. Caritas z.B., kirchliche/soziale Familienberatungsstellen etc.

- Wer legt den Kindesunterhalt fest?

Ist nach Düsseldorfer Tabelle geregelt und richtet sich nach dem Einkommen deines Mannes.

- Macht es Sinn, sich an das Jugendamt zu wenden oder wofür genau sind die zuständig?
Die würden den Unterhalt ausrechnen. Macht sonst aber auch der Anwalt.

- In den letzten Jahren hat mein Mann die laufenden Kosten für das Haus getragen. Größere Investitionen in das Haus gab es nicht. Er ist nun der Meinung, es stände im eine Auszahlung zu da ich ohne ihn das Haus nicht hätte unterhalten können. Stimmt das?

Dazu würde ich mir Expertenrat holen, um auf der sicheren Seite zu sein. Erbe ist bei Trennung grundsätzlich außen vor, aber wie es in diesem Fall aussieht, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht weiß das hier jemand?

- Gibt es die Möglichkeit, dass er mir wegen des behinderten Kindes zu Unterhalt verpflichtet ist?

Das ist möglich. Grundsätzlich würdest du im Trennungsjahr Trennungsunterhalt bekommen. Da alle Kinder älter als 3 Jahre sind, wäre es das mit Unterhalt für dich gewesen. Bei einer Beeinträchtigung eines Kindes wie bei euch kann es aber sein, dass du etwas bekommt, wenn du deswegen weniger oder gar nicht erwerbstätig sein kannst. Grundsätzlich geht der Kindesunterhalt aber deinem vor und es kommt auf die Höhe der Einkünfte deines Mannes an, ob noch etwas für dich bleibt.

- Mir ist klar, dass ich wieder arbeiten muss. Allerdings bin ich zum einen (leider) lange aus dem Beruf und müsste außerdem drei Kinder entsprechend untergebracht bekommen. Hortplätze sind rar und teuer und unser "Pflegefall" noch schwieriger unterzubringen.
Die Großeltern sind relativ alt und nicht mehr fit genug für dauerhafte Unterstützung.

Streck doch einfach mal deine Fühler aus und schaue, welche Möglichkeiten es grundsätzlich geben würde. Je unabhängiger du von deinem Mann bist, desto besser. Wenn der nächste Woche eine Neue hat und noch drei Kinder bekommt oder sich arm rechnet, sieht du alt aus.
Du musst nicht bis nächste Woche einen Job mit passender Betreuung aus dem Hut zaubern. Gehe einen Schritt nach dem anderen und verschaffe dir einen Überblick.

- Guthaben habe ich selber nicht. Was ist, wenn ich das Haus nicht alleine halten kann? Ein Verkauf fiele mir sehr schwer und ist auch gar nicht so einfach möglich, gibt da so einen Vertrag. Der Notar damals meinte, in so einem Fall käme es dann dem Amt günstiger, ggfls sich an den laufenden Kosten zu beteiligen als eine Sozialwohnung zu zahlen, man brauchte nur den richtigen Anwalt...

Ist aus der Ferne schwer zu beurteilen. Was steht denn im Vertrag, das einen Verkauf unmöglich macht?
Mag sein, dass ein Amt sich an bestimmten Kosten beteiligt. Allerdings solltest du dir gut überlegen, ob du dir diesen Klotz ans Bein hängen willst. Wenn in den letzten Jahren nichts am Haus gemacht wurde, werden sicherlich irgendwann größere Summen fällig. Du solltest einen Plan haben, wovon du das bezahlen willst. Und du musst Rücklagen bilden. Andernfalls wirst du dich mit dem Gedanken anfreunden müssen, dich evtl. vom Haus zu trennen.

- Ich möchte eigentlich auch gar nicht auf irgendein Amt angewiesen sein. Ich habe nur Angst, keine passende Arbeit zu finden, keine bezahlbare, vernünftige Kinderbetreuung und im finanziellen Chaos zu versinken und einfach das Leben alleine mit meinen Kindern nicht hin zu kriegen.

Doch, das bekommst du hin! Es sieht sicherlich gerade wie ein großer Berg aus, aber das schaffst du. Hier sind so viele tolle Beispiele von Leuten im Forum, die es vor dir geschafft haben. das kannst du auch.

- Ein anderer Punkt ist noch der Umgang der Kinder mit dem Vater.... Kann man die Kinder "zwingen"?

Ja, kann man. Die Kinder haben ebenso wie der Vater ein Umgangsrecht. Das kann er einfordern. So lange er die Kinder nicht schlägt oder sonstwie eine Gefahr darstellt, wirst du den Umgang nicht verweigern können. Hierzu wird es eine Umgangsregelung geben, z.B. jedes zweite Wochenende und die halben Ferien.
Die Frage ist allerdings, ob er dauerhaft Interesse haben wird, wenn ihn die Kids jetzt schon nerven.


- Ich möchte mich weder an ihm noch an irgendeinem Amt bereichern. Die Zukunft mit all der Ungewissheit macht mir nur gerade riesige Angst.

Es geht nicht um Bereicherung, sondern um die Versorgung der Kinder. Deine Angst kann ich gut nachvollziehen. Noch seid ihr aber nicht getrennt und du hast alle Möglichkeiten, dich zu informieren und dir Ziele zu setzten, wie es weitergehen soll. Lass dir am besten einen Beratungstermin bei dir vor Ort geben. Die können dir bei ersten Schritten helfen.

Alles Gute, terkey

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Re: Bald alleine

Antwort von Terkey235 am 03.12.2013, 23:14 Uhr

Da haben SST und ich uns überschnitten :)
Sorry.

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Re: Bald alleine

Antwort von Holzkohle am 03.12.2013, 23:57 Uhr

Hallo Trudimaja,

Du hast schon zwei SEHR sinnvolle und nützliche Antworten bekommen, denen ich gar nichts mehr hinzufügen kann.

Außer vielleicht, dass ich - was man normalerweise machen würde- nicht einfach nur die Füße stillhalten und zum Jugendamt gehen würde, nein, ich würde bei der ganzen Problematik zum Anwalt gehen. Je nach Stadt, in der Du wohnst, kann ich Dir auch einen guten empfehlen!

Wovon ich mich, auch wenn Dir das schwer fällt, am ehesten trennen würde, wäre das Haus. Dass Dein Mann sich jetzt trotz gemeinsamen Haus eine Wohnung sucht, mag ja gut und schön sein, trotzdem "schützt" ihn das nicht vor weiteren Zahlungen und Auslagen, was eben dieses betrifft.

Im finanziellen Chaos zu versinken heißt nicht automatisch gleich, dass man gar nichts mehr hinbekommt! Auch wir knapsen mit allem, aber trotzdem halte ich mich für einen glücklichen Menschen und irgendwann kommt auch die Stärke, das alles durchzustehen - zumal bei Euch noch gar nichts geregelt ist.

Fakt ist, Unterhalt muss er für alle drei Kinder zahlen und leben die Kinder bei Dir, bekommst Du auch für alle drei Kinder Unterhalt und für das besondere Kind den Pflegesatz. Da kommt Dein Mann gar nicht drum herum.

Tatsächlich gab es mal einen Fall, wo eine "Hausfrau" dem Ehemann gegenüber aufgerechnet hat, was sie anstelle von Arbeitnehmertätigkeit in die Familie eingebracht hat, also hier aufrechnen von wegen "ich hab ja immer nur reingebuttert, du hast ja gar nichts gemacht" ist wirklich nicht so einfach, wie er sich das denkt! Wenn Du sogar noch nachweisen kannst, dass Du daheim bleiben musstest (wegen dem besonderen Kind vielleicht?), kann Dir keiner einen Vorwurf daraus machen, dass Du die letzten Jahre nicht arbeiten warst!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

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Re: Bald alleine

Antwort von HeikeB1969 am 04.12.2013, 7:42 Uhr

HAllo

ich kann Dir nur wegen des Hauses folgendes ans Herz legen...

es gibt zwar möglicherweise einen Wertzuwachs, weil irgendwas ausgebaut wurde oder renoviert oder erneuert oder eine PV-anlage oder ähnliches
DAS steigert den Wert und wird ihm positiv angerechnet

ABER das Haus wurde ja älter, die Heizungsanlage älter, die Bausubstanz als solche usw.
DAS mindert den Wert des Hauses und wird DIR positiv angerechnet

Mit einem geschickten Anwalt, notfalls einem Gutachter, kannst Du das Haus durchaus rausrechnen.

Außerdem hat er ja jahrelang mietfrei gewohnt !

Hier brauchst Du aber auf alle Fälle kompetente Beratung, das ist nicht so einfach !

Alles Gute für Dich

Lg
Heike

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Re: Bald alleine

Antwort von Strudelteigteilchen am 04.12.2013, 8:37 Uhr

Wegen dem mietfrei wohnen:
Deswegen habe ich gefragt, ob er Rücklagen bilden konnte. Wenn er das nicht getan hat, sondern die gesparte Miete in den normalen "Familien-Etat" geflossen ist, dann hat sie ja auch davon profitiert und seine gesparte Miete ist für die Katz.

Außerdem wird bei Immobilien - je nach Lage - eventuell auch ein Wertzuwachs angerechnet, der einfach durch deren Existenz entsteht. Eine Eigentumswohnung in Münchens bester Lage ist heute mehr wert als vor 10 Jahren, auch wenn nichts dran gemacht wurde. Wobei das auch umgekehrt funktioniert. Ein Haus im tiefsten Osten in einem Dorf, das im Laufe der letzten 10 Jahre fast entvölkert wurde, ist heute weniger wert als vor 10 Jahren.

Das Gericht will sowieso ein Gutachten (es sei denn, man einigt sich außergerichtlich). Problem ist: Das Gutachten kostet ja auch wieder Geld.

ICH würde schauen, daß ich das Haus loswerde. Aber ICH habe auch noch nie eine derartige emotionale Bindung an eine Immobilie entwickelt, daß mir das schwergefallen wäre, ich kann da ganz gut rein wirtschaftlich denken. Deswegen bin ich wohl kein Maßstab.

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Re: Bald alleine

Antwort von kravallie am 04.12.2013, 9:14 Uhr

@stt, mit 3 kindern und vll einem barrierefreiem haus ( ich weiß nichts über die Behinderung des kindes, reine Spekulation ) würde ich schon zusehen, das haus zu behalten.
ich stelle es mir sehr sehr schwer vor, passenden Wohnraum zu bekommen.
vll hat der mann ja auch ein einsehen und unterstützt dann diesbezüglich?

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Re: Bald alleine

Antwort von shinead am 04.12.2013, 9:28 Uhr

Ich gehe mal davon aus, dass das Haus und die Einrichtung der Behinderung des einen Kindes angepasst ist.

Wenn ihr im Haus ohne Abtrag wohnt und nur für die laufenden Kosten aufkommen müsst, kann es ohne weiteres sein, dass die Arge in eurem Fall diese Zahlungen übernimmt.
Da ich davon ausgehe, dass Du in Zukunft auf finanziell eigenen Beinen stehen kannst, macht es m.E. keinen Sinn das Haus zu verkaufen.

Bei den Kosten für die anstehende Kinderbetreuung wird man Dir helfen. Das Jugendamt ist hier m.E. Ansprechpartner.

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Re: Bald alleine

Antwort von Strudelteigteilchen am 04.12.2013, 11:23 Uhr

Einerseits hast Du Recht.

Andererseits hat die AP ja jetzt schon Angst vor der finanziellen Zukunft. Und wenn sie dann noch ständig Angst haben muß, daß Ihr das Dach auf den Kopf fällt oder die Heizung kaputt geht, weil sie bisher keine Rücklagen für Reparaturen bilden konnte und das in Zukunft auch nicht machen kann, ist die emotionale Belastung (ganz abgesehen von der finanziellen) durch ein solches Haus vielleicht doch unangenehmer als jetzt eine geeignete Mietwohnung zu suchen und sich dann darüber keine Sorgen mehr machen zu müssen.

Letztendlich muß sie die Vor- und Nachteile abwägen. Und die sind auch abhängig davon, in welchem Zustand das Haus ist (sie schrieb, daß während der Ehe nichts daran gemacht wurde, da wird also in absehbarer Zeit was auf sie zukommen) und wie der Wohnungsmarkt an ihrem Wohnort ausschaut.

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Re: Bald alleine

Antwort von HeikeB1969 am 04.12.2013, 11:28 Uhr

Hallo STT,

schon klar, dass es auf die Lage des Hauses ankommt.
Evtl. ist das Haus aber in so einem Zustand (Risse, Alter, keine AHnung was noch), dass man dies gegen den Wertzuwachs aufgrund der Lage "schönrechnen" kann. Und es geht ja auch "nur" um den Zuwachs, das Erbe an sich, ist ja eh außen vor.
Ich hab einfach mal interpretiert, dass der Mann gern mit möglichst viel Geld aus der Geschcihte rauskommen möchte und da muss die AP eben gut aufpassen.

Wenn sie sich außergerichtlich einigen können und z.B. ein Notar ihm das mal hübsch gegenüberstellt, dann sieht er vielleicht ein bisschen klarer.

Und wegen dem Behalten-Wollen - im Prinzip liest es sich, als würde sie komplett schuldenfrei wohnen können und das ist sicher von Vorteil - vor allem, wenn es vielleicht Umbauten für das besondere Kind gegeben hat.
ich stells mir schwierig vor, in ihrer Situation auf die SChnelle eine Mietwohnung zu bekommen.

Und ich würde dringend zu kompetenter Beratung raten ...

LG
Heike

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Re: Bald alleine

Antwort von Nikas am 04.12.2013, 12:01 Uhr

Das Haus würde ich nicht unter allen, aber vielen Umständen versuchen zu behalten. AE und 3 Kinder sind nicht eben die willkommensten Mieter, ein Haus ist einer der letzten derzeitigen geldigen Werte, die zu erhalten sich lohnt, und vor allem ein Ruhepol für die Kinder. Sie und die Kinder können dann wenigstens in Sachen Wohnen in Zukunft in Ruhe leben.
Wenn der Mann das hintertreibt und sie zum Verkaufen zwingt und seine Kinder quasi aus dem Haus jagen lässt, ist er mehr als bösartig und schadet letztendlich nur denen. Hut ab vor den Männern, von denen es einige gibt, die bei Ehescheiterungen dann das Feld sprich Haus räumen ohne Aufteilung bis auf den letzten Cent und Verkaufszwang. Der AP wünsche ich solch einen großmütigen, einsichtigen Mann.

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Danke für die Antworten!

Antwort von TRudimaja am 04.12.2013, 14:41 Uhr

Also, das Haus ist alt aber dafür ganz gut erhalten.
Ich hänge schon dran, schließlich wohne ich schon immer da und bin noch nie umgezogen. Die Kinder fühlen sich wohl, Großeltern und weitere Verwandtschaft in direkter Nähe.
Dazu kommt, dass es so geschrieben ist, dass zu Lebzeiten meiner Eltern ein Verkauf gar nicht möglich ist?! Muss unbedingt den Vertrag raussuchen.
Die monatlichen Kosten sind sicherlich nicht unbedingt höher als für eine ausreichende Mietwohnung für vier Personen, aber für mich alleine doch im ersten Moment nicht tragbar.
Andererseits macht es natürlich auch viel Arbeit, Haus und Garten in Ordnung zu halten. Wir wohnen ländlich, also ohne Auto geht's nicht. Von der Seite kann ich mir schon eine zentralere Wohnung vorstellen, aber irgendwie könnte ich das meinen Eltern nicht antun.
Es ahnt sowieso noch niemand etwas, nach außen sind wir wohl noch die perfekte Familie
Mein ältester bekommt viel zu viel mit. Er fragte, wann Papa endlich weg ist und wir Ruhe haben. Ich habe ihm schon erzählt, wenn Papa wirklich auszieht, würden die Kinder ihn besuchen usw. Er macht völlig dicht, er will nicht da hin, da kann ich machen, was ich will.
Es ist sooo schwierig. Die Kinder hängen sehr an mir und ich an den Kindern. Es zerreißt mir das Herz, wenn ich dran denke, dass sie zum Vater müssen, ob sie wollen oder nicht.
Ich kann die Kinder halt auch so gut verstehen. Es gibt einfach leider keine vernünftige Bindung zwischen Kinder und Vater. In meinen Augen, weil er sich nie auf die Kinder eingelassen hat. ZB leugnet er die (geistige) Behinderung des mittleren. Er ist sehr von sich selber überzeugt, sehr dominant, laut, grob. Das macht den Kindern einfach Angst.
Klar ist es der Vater, nur wenn der "Kontakt" schon in der Ehe nicht stimmt?!?
Und ich bin mir sicher, er weiß genau, wie er mich treffen kann, nur schon deshalb und für die Leute würde er drauf bestehen, sie zu holen.
Alles so sch....
Ich werde mal als nächstes möglichst viel kopieren, was ich in seiner Unordnung so finden kann. Dieser Papierkram war immer seine Sache und ich blicke da halt daher auch nicht so durch.
Vor Jahren war ich übrigens schon bei einer Anwältin, als es mal wieder besonders schlimm war. Das war definitiv die falsche. Es gab keine klare Aussage zu irgendwas aber hat 150 Euro gekostet! Und das kann ich mir echt nicht leisten.
Euch allen erstmal Danke!!!
Maja

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Re: Danke für die Antworten!

Antwort von Sternenschnuppe am 04.12.2013, 16:33 Uhr

Kleine Beruhigung : die Kinder werden gehört wenn es um Umgang geht.
Und das wird im gewissen Rahmen auch anerkannt.
Umgang ja, aber es gibt viele Varianten.
Betreut geht auch, nicht gleich ganze Wochenenden.
Je älter die Kinder, desto mehr Gewicht haben ihre Wünsche.

Wichtig fürs Gericht ( wenn es dazu kommt ) ist Deine Offenheit den Umgang zu fördern.
Pluspunkte kannst Du da schon sammeln wenn Du selbst Dich ans Jugendamt wendest und um Hilfe bittest diesen Umgang mit dem Vater zu besprechen.
Du weisst woran es hapert, bitte ihn dort dieses Verhalten abzustellen um den Kindern den Weg zu ebnen gerne zu ihm zu gehen.

Schon so manchen Vater hat das wachgerüttelt.

Pauschal alle 2 Wochen das Wochenende endet es nicht immer.
Auch mit der Behinderung muss er sich auseinandersetzen.

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Re: Danke für die Antworten!

Antwort von Holzkohle am 05.12.2013, 0:06 Uhr

was das Nichtakzeptieren der Behinderung des Kindes angeht, kann ich Dir von meiner Freundin (mit Kind, der Autist ist) sagen, dass es dort das Gleiche ist. Das Kind ist diagnostiziert und das mehrfach - der KV ist immer noch der Meinung, dass das Kind kerngesund und die Mutter, meine Freundin, einfach nur nicht zur Erziehung fähig ist. Bei IHM, wenn das Kind mal da ist (bekommt dann nen Hunni in die Hand gedrückt und von früh bist spät wird Wii gespielt, Körperpflege Fehlanzeige) wäre das ja niiiie so. Klar, ER ist nämlich genau so, bei ihm selbst vermutet man im Übrigen autistische Züge - schon klar, das er das nicht sieht oder nicht sehen will.

Wenn Du eine Diagnose hast und einen KV, der sich gegen diese wehrt, dann hast Du auf jeden Fall hier schon mal die Sicherheit, dass genau dieses Kind sicherlich nicht zum Vater kommt!!!!! Es würde mich schon sehr wundern.

wenn eine Mietwohnung kein Gewinn für Euch ist, finanziell oder sonstwie, dann versuche das Haus zu halten.

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