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Geschrieben von Terkey235 am 29.01.2012, 14:36 Uhr

Aus Scheidungskindsicht: Some things just suck!

Hallo zusammen,

irgendwie passt es hier schon rein, wenn auch aus Sicht des "Kindes".

Ein paar hier kennen die recht komplizierte Situation meiner Ursprungsfamilie. Trennung der Eltern als ich 12 war. Meine Mutter ist mit uns Kindern ausgezogen und dann relativ schnell zu ihrem neuen Partner (heute Mann) gezogen. Somit war ich meist allein (als Älteste mit entsprechender Geschwister-Verantwortung).
Als ich 17/18 war, sind wir mit dem neuen Mann und Stiefgeschwistern zusammengezogen. Es gab nur Ärger, der Stiefvater war der Ansicht, ich hätte Pflichten aber keine Rechte. Am Ende sprach er - bis heute - nicht mehr mit mir, ich durfte nicht mehr in Wohnzimmer und Küche und wurde vom Familienleben ausgeschlossen.

Das Verhältnis mit meiner Mutter war nicht besonders gut. Nach meinem Auszug hatte sie Kontaktverbot und es hat lange gedauert, bis wir uns wieder annähern konnten.

Heute ist meine Mutter sehr krank. Sie hat Multiple Sklerose. Ich kann nur mehr oder weniger aus der Ferne versuchen sie zu unterstützen, was durch die Schwierigkeiten mit meinem Stiefvater nicht so leicht ist. Aber wir versuchen es und machen das beste daraus.

Heute habe ich erfahren, dass meine Mutter bereits seit Donnerstag im Krankenhaus liegt und morgen eine Herz-OP hat. Herzgeschichten sind in der Familie gängig; meine Oma ist daran gestorben, als sie zwei Jahre älter war, als meine Mutter es jetzt ist. Kommt also zur MS noch obendrauf.

Ich darf nicht ins Krankenhaus fahren, weil mein Stiefvater dort ist und er und meine Mutter es entsprechend nicht wollen. Über das Verbot würde ich mich hinwegsetzen, wenn ich nicht wüsste, dass es nur Stress für meine Mutter bedeutet.
Mich zu informieren wäre aber durchaus drin gewesen, finde ich. So musste ich es über Umwege erfahren.

Ich musste wegen der familiären Situation schnell erwachsen werden.
Warum können sie es nicht? Ich mache mir Sorgen, weiß nicht, was die OP für Folgen hat, wie es weitergeht. das wird sich schon alles finden, aber es wäre nett, mehr Spielraum zu haben. Sie ist doch immerhin meine Mutter!

Danke für's Lesen,
terkey

 
6 Antworten:

Re: Aus Scheidungskindsicht: Some things just suck!

Antwort von Sternspinne am 29.01.2012, 15:02 Uhr

Hat es deine Mutter dir signalisiert, dass sie gerne Kontakt hätte, aber es wegen dem Mann nicht geht? Sie wird von ihm dann auch massiv unter Druck gesetzt?

Ich lese da heraus, dass du noch viel von deiner Mutter "willst", sie es dir aber nicht geben kann/will.

Es ist natürlich bitter, wenn die Gesundheit nachlässt, evtl. nicht viel Lebenszeit mehr bleibt und man immer noch nicht oder jetzt gerade nicht mehr den Sprung über den Schatten schafft.

Dann bleibt dir der Weg über deine Geschwister. Sind sie auch gegen dich?

Oder mit dem Krankenhaus reden. Irgendwann wird der Kerl ja auch mal weg sein. Die Gelegenheit könnte ich mir vorstellen zu nutzen. Oder ist das auch Stress, wenn der Mann gar nicht da ist?

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Re: Aus Scheidungskindsicht: Some things just suck!

Antwort von Terkey235 am 29.01.2012, 15:10 Uhr

Wir haben den ind en letzten Jahren wieder regelmäßig Kontakt und treffen uns außerhalb ihres Hauses. Letztes Jahr sind wir auch ein Wochenende zusammen weggefahren. Sie konnte mich bislang auch öfter heir besuchen, was die Krankheit aber nicht mehr zulässt.

Wenn sie im Büro ist, ruft sie mich an. Gerade seit der Diagnose hab ich mich sehr bemüht, sie zu unterstützen.
Natürlich steht sie zwischen den Stühlen und darum habe ich vor Jahren aufgehört, engeren Kontakt zu wollen. So geh eich z.B. nicht mehr auf Familienfeste, auch wenn die Verwandtschaft das als Desinteresse wertet.

In so einem Fall wie jetzt hätte ich aber doch gerne nähere Infos. Meine Mutter hat mich vorhin dann auch auf Drängen meines Bruders angerufen, als der Stiefvater weg war.

ich wohne nicht um die Ecke und kann nicht mal eben vorbeischauen. Zumal ich gerade 60-Stunden-Wochen schiebe und zwei Kinder habe. Der Papa kommt nur alle 2 Wochen nach Hause.

LG terkey

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Re: Aus Scheidungskindsicht: Some things just suck!

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 29.01.2012, 15:32 Uhr

Ich finde es sehr sehr traurig was du erleben musst und musstest.
Ich frage mich, wie eine Mutter es zulassen kann, dass ihre eigene Tochter in der "Rangfolge" NACH dem neuen Partner kommt und weniger Priorität einnimmt? Wie kann man das als Mutter zulassen???

Deine aktuelle Situation ist jetzt doppelt traurig. Du machst dir Sorgen, bekommst aber weder Informationen zum Zustand deiner Mutter noch kannst (darfst) du sie besuchen.
Wie ist denn das Verhältnis deiner Geschwister zu eurer Mutter? Kannst du von ihnen wenigstens Informationen bekommen?

Oder vielleicht sprichst du deine Mutter am Telefon mal konkret an, dass du gern kommen würdest. Sie muss doch zumindest ahnen, wie es dir geht.

Oder du rufst im Krankenhaus an und versuchst über die Ärzte Informationen zu bekommen. Kann klappen (du bist ja die Tochter und kannst wegen der Entfernung nicht kommen, möchtest aber gern wissen usw. ) und ist einen Versuch vielleicht wert. Sollte es nicht gelingen, hast du es zumindest versucht.

Gibt es noch andere Familienmitglieder, die vermitteln oder dir Informationen besorgen können?

Ich drück dich mal!
Das ist eine unheimlich schwere Situation.

LG
S

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Hier auch Scheidungskind ...

Antwort von Mucki+Ninchen am 29.01.2012, 19:50 Uhr

In meiner "Ursprungsfamilie" ist auch alles kaputt - zum Großteil verursacht vom Stiefvater, der extrem einengend und herrschend war.

Ergebnis: Kein Kontakt zur Mutter, zum richtigen Vater, zum Stiefvater und zum Rest der Familie mütterlicherseits.

Meine Schwester und ich sind "ganz allein" - würde unsere Mutter im KH liegen, würde uns der Stiefvater aber mit Sicherheit informieren, um uns die Schuld zu geben. War schon mehrmals so ähnlich ...

Gruß, M

(Sorry, Tipps etc. habe ich nicht. Nur ein in der Beziehung sehr dickes Fell inzwischen. Leider.)

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Re: Aus Scheidungskindsicht: Some things just suck!

Antwort von berita am 29.01.2012, 20:11 Uhr

Es tut mir leid für dich, wie deine Jugend gelaufen ist und dass du immer noch kaum Kontakt zu deiner Mutter hast.

Aber ich sehe sie da mindestens genauso in der Verantwortung wie deinen Schwieger"vater". Sie hat sich mit dem Ar.. eingelassen und es zugelassen, dass er dich so behandelt.

Bei meiner Mutter hat mich auch schon immer gestört, dass sie sich ständig und in allen Dingen letztlich nach ihrem Mann (=meinem Vater) richtet. Sie meckert zwar oft, setzt sich aber nie durch, schon gar nicht, wenn es um mich und meine Wünsche ging. Wobei ich nicht jammern will, so schlimm wie du hatte ich es bei weitem nicht. Aber trotzdem, warum müssen Frauen meist so unterwürftig sein?!

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Re: Aus Scheidungskindsicht: Some things just suck!

Antwort von Terkey235 am 29.01.2012, 22:41 Uhr

Danke für eure Beiträge.

Meine Mutter ist leider von einer Beziehung dieser Art (mit meinem Vater) in die nächste geschlittert. In den letzten Jahren hat sie sich schon viel mehr durchgesetzt und unser Kontakt war wesentlich besser. Gerade nach dem Bekanntwerden ihrer Krankheit haben wir viel versucht, um die Zeit, in der sie noch halbwegs fit ist, gut zu nutzen.

Ich kann auch nachvollziehen, dass ein Besuch meinerseits bei ihr im Krankenhaus mehr Stress für sie bedeutet als hilft.
Was genau die Herz-OP mit sich bringen wird, weiß ich nicht. Es ist aber klar, dass sowohl diese Erkrankung als auch die MS weitere und vermehrte Krankenhausbesuche nach sich ziehen werden und der Gedanke, diesbezüglich immer im Dunkeln zu tappen, gefällt mir nicht.
Mein Bruder hat nun versprochen, mich weiter zu informieren. Ich halte mich erstmal fern und bin da, falls gewünscht.

Danke euch und LG
terkey

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