zurück| Geschrieben von Igeline am 21.02.2008, 18:55 Uhr |
.. alte Hasen etc./ Etwas länger geworden
Hallo,
ich mach mal ein neues Posting auf um nicht den Überblick zu verlieren. Alter Hase bin ich zwar nicht wirklich, Zwerg erst 3 und AE, aber ich kenne dieses Forum seit 1999, da war ich erstmal bei RuB.
So, nun zum Thema
Ich teile die Mienung von Ralph,ich sehe es genauso.Wobei ich sagen muß, daß es sich hierbei ja eigentlich um ein gesamt gesellschaftliches Problem handelt. Also sozusagen ein Selbstbedienungsstaat in meinen Augen. Jeder versucht sich seine Taschen vollzumachen, egal ob auf Kosten anderer.
Ebenso denke ich, daß wir alle einen Anteil an den derzeitigen und auch kommenden Arbeitslosenzahlen haben, da jeder versucht möglich billig seine Waren zu bekommen. Und billig läßt sich ja hier nicht produzeiren, denn gleichzeitig wollen alle ja mehr Geld.
Ein Beispiel welches ich schon seit Jahren bringe ist das Beispiel vom angestellten Bäcker der mehr Lohn möchte. Um mehr Lohn zu erhalten muß die Wre teurer verkauft werden. Und wer kauft diese Ware? Die Frau vom angestellten Bäcker. Also was soll das ganze?
So, Diskussion frei ;-)
LG
Jule
Beitrag beantwortenRe: .. alte Hasen etc./ Etwas länger geworden
Antwort von Leena am 21.02.2008, 19:22 Uhr
"Ein Beispiel welches ich schon seit Jahren bringe ist das Beispiel vom angestellten Bäcker der mehr Lohn möchte. Um mehr Lohn zu erhalten muß die Wre teurer verkauft werden. Und wer kauft diese Ware? Die Frau vom angestellten Bäcker. Also was soll das Ganze?"
Tja, der Haken an der Geschichte ist nur, dass die Brötchen in den letzten 6 Jahren teurer geworden sind, damals waren's vielleicht 30 Pfennig, heute sind's teilweise schon 30 Cent. Und das Gehalt des angestellten Bäckers ist in der Zeit eben nicht entsprechend angestiegen... wobei die Frau vom angestellten Manager für sein 3-Mio-Euro-Jahresgehalt viel mehr Brötchen kaufen könnte, als sie im ganzen Leben je verbrauchen könnte. Allerdings ist da das Gehalt in den sechs Jahren von 1,5 Mio. DM auf 3 Mio. Euro gestiegen, also hat dessen Frau keinerlei Probleme, die gestiegenen Brötchenpreise zu bezahlen, im Gegenteil...
Da liegt noch einiges im Argen, finde ich...
Re: .. alte Hasen etc./ Etwas länger geworden
Antwort von carina+eve am 21.02.2008, 19:26 Uhr
ich kann mich deiner meinung nur anschließen.
ich bin nicht lang ae,aber für mich war immer klar das ich mich nicht vom staat abhängig machen werde.
ich arbeite,bekomme nicht sehr viel,sogar weniger als das was mir von alg2 zustehen würde.
ich find das denken viele leute einfach unverschämt,kanns aber gleichzeitig auch verstehen,warum soll man für weniger arbeiten wenns doch so einfach ist.
was mich wirklich mal interessieren würde:
gibt es auflagen die erfüllt werden müssen wenn man h4 bekommt,d.h. man hört immer es müssen so und so viele bewerbungen geschrieben werden.
egal in welchem berufsbereich.
1 euro jobs? was soll das.
warum werden die leute nicht einfach eingesetzt und bekommen dafür das geld vom amt.
das betrifft ja noch nichmtmal zum größten teil ae-frauen.
wieviele h4-empfänger sind direkt nach der schule drin,wie geht sowas.
dann wird das ja teilweise in der familie "weiterereicht"eltern,dann die kinder,ich kann das nicht verstehen.
ich finde es wird einem einfach zu leicht gemacht.
und als ich eben mal die berechnung von ralph gesehen hab,hallo damit sind meine fragen eigentlioch schon beantwortet.
wofür reißen sich andere den hintern auf wenns so einfach ist.
gruß carina
Re: .. alte Hasen etc./ Etwas länger geworden
Antwort von eternity am 22.02.2008, 4:19 Uhr
Zitat carina + eve:
"ich finde es wird einem einfach zu leicht gemacht."
Ja, zu leicht - vielleicht jetzt.
Die nächste Generation derer, die es sich gewollt einfach machen, hat keine Zukunft mehr - sollte sich bezüglich Lebensanschauung und Wertevorstellungen nicht schlagartig etwas ändern.
Vor gut 25 jahren hat hier eine Umerziehung stattgefunden, deren Tragweite anscheinend kaum jemand sehen (wollte):
Mensch stellt etwas dar, weil er etwas hat - und nicht, weil er jemand ist.
Totales Konsum - und Anspruchsdenken, damit es funktioniert dass sich wenige auf Kosten von vielen bereichern, und das geht munter weiter.....
Es ist eine Sackgasse, vor allem auch deshalb geworden, weil wir alle schön brav mitgemacht haben und noch immer machen.
Kein Gemecker, keine lautstarken Proteste - nur feiges Gezicke, Mobbereien, Schikanen am Arbeitsplatz und unter Nachbarn, da riskiert man ja nichts, lässt Dampf (an der falschen Stelle) ab und erhält sich zudem die Illusion, nach oben zu gelangen.
Zuerst werden diejenigen betroffen sein, die fast gar kein finanzielles Polster haben, und dann wird sich das gefräßige Monster Raffgier immer weiter nach oben fressen, Mieter, Einfamilenhäusle-Besitzer, Mehfamilienhäusler...keine Panik, nicht drängeln - es kommen alle dran die nichts mehr merken.
Jeder darf den Preis für seine Blindheit, Stummheit und....upsssa - gab es da nicht diese 3 Affen.....
Üble Grüße an alle, mir ist schon lange schlecht, aber das hat merwürdigerweise nie jemand von denen verstanden, die jetzt dasitzen und jammern, jammern, jammern.....
Mir fallen da immer die süffisanten Diskussionen mit einem HartzXY-empfangenden Bekannten ein, der mir ständig klar machen will, daß er unter einem bestimmten Stundensatz erst gar nicht schwarz arbeiten geht, weil das unter seiner Würde ist...--Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaa - wo ist die Tischkante???!!!!!!
Und übrigens hat es sich unter unterhaltspflichtigen Elternteilen schon längst rumgesprochen daß man besser fährt wenn man HartzDingsbums kassiert und noch ein (paar) Nebenjobs klammheimlich macht.
>->> Ich habe...also bin ich
Re: .. alte Hasen etc./ Etwas länger geworden
Antwort von carina+eve am 22.02.2008, 7:52 Uhr
oh das mit dem bestimmten stundensatz find ich auch immer super.
nur traurig das die gerade die leute die diesen spruch bringen.meißt keinen schulabschluß,geschweigednn eine ausbildung gemacht haben.
also ich kann immer nur sagen,wer arbeiten will der bekommt auch nen job.
und gerade wenn man nichts gelernt hat sollte meine seine ansprüche mal ganz klar zurückschrauben.
ich selber hab auch schon stellen verloren und habe immer wieder einen job bekommen,auch wenn die bezahlung mal nicht so dolle war oder die arbeit selber.
aber ich finde aus einer anstellung heraus ist es auch viel einfacher sich zu bewerben.
aber warum sollte man das machen,ich könnt mir nach der berechnung von ralph immer noch in den a.... beißen,das ist doch der hammer,davon läßt sich doch super leben.man ist einfach,aber ich hab halt immer ein gewissen gehabt und könnte das mit nicht vereinbaren.
meine eltern haben mir frühe immer den rücken gestärkt wenn ich keinen bock auf schule hatte oder nicht wußte was ich werden will,die hätten mich in der luft zerrissen,wenn ich keinen abschluß gemacht hätte und eine ausbildung,sondern zum amt gegangen wäre.
aber leider wird h4 jetzt sogar schon "vererbt",wenn ich das hier in düsseldorf sehe.
riesen familien auf dem spielplatz,alle leben vom amt,mutter,vater,kinder enkelkinder,da steigt man garnicht mehr durch wer jetzt oma,mama usw. ist da sind die geschwister so alt wie die eigenen kinder.
na super ein prosit auf die zukunft.
hoffen wir mal das unsere kinder nicht so werden,aber da bin ich mir sicher.
gruß carina
Re:
Antwort von IgelMama am 22.02.2008, 8:49 Uhr
...also ich kann immer nur sagen,wer arbeiten will der bekommt auch nen job....
Dem ist leider nicht so, ich suche momentan wie ne Blöde nen Umschulungsplatz und finde nichts und bekomme nur zu hören: Sie haben 3 Kinder, wie soll das gehn? Wir müßten ständig drauf Rücksicht nehmen wenn eins ihrer Kinder krank ist.Zudem haben wir keine Teilzeitumschulungsstellen.
Ich habe einen guten Schulabschluß, eine gut abgeschlossene Berufsausbildung und vom psycholog. des Arbeitsamts ein Gutachten,aus dem hervorgeht, daß ich bei den Tests mit Abiturwerten abgeschlossen hab und sehr motoviert bin.
Finden tu ich trotzdem nichts, außer in Bereichen, die ich aus gesundheitlichen Gründen gar nicht machen darf (keine Ausrede, ist vom med. Dienst des Arbeitsamtes eindeutig so befunden worden), ich hätte nen 400 Euro-Job gehabt in einem Altenheim (obwohl ich das gar nicht hätte gesundheitlich gedurft), und dann bekam erst ich,danach meine 3 Kinder die Virusgrippe und wegen der Ansteckungsgefahr durfte ich das Altenheim nicht betreten und war den Job noch vor Antritt los.
Ich hätte vielleicht bessere Chancen,wenn die Kinderbetreuung besser wäre, aber die kann man hier am Stadtrand vergessen, noch dazu mit Kindern, die einen erhöhten Betreuungsaufwand haben durch Behinderung, aber da findet man hier nichts.Hort fällt weg, die nehmen keine Kids mit erhöhtem Betreuungsaufwand, Tagesmutter mit Zusatzausbildung im heilpädag. Bereich hab ich auch bisher keine finden können, trotz Unterstützung des Jugendamtes.
Ich hoffe,daß sich der Hartz4-Bezug nicht auf meine Große vererbt (die beiden Kleinen werden wohl irgendwo landen,wo sie finanzielle Unterstützung benötigen, ich denke, sie werden später in einer Behindertenwerkstatt arbeiten o.ä.), sie hat großen Ergeiz und möchte ein gutes Abitur machen und studieren (was ich auf jeden Fall unterstützen werde).
Was mich besonders ärgert ist,daß weder der vater von meinen beiden Großen, noch der Vater vom Kleinen,sich mal irgendwo einbringen betreuungsmäßig,daß ich jobmäßig bessere Chancen hätte.Aber beide am meckern darüber,daß sie Unterhalt für die Kids zahlen müssen, bzw. teilweise muß man da noch hinterherrennen,daß überhaupt was kommt undd ann fehlt einem das geld auch nochmal wieder im Monat. Wo bleibt die Pflicht der Väter? Die Mutter setzt die Kids doch nicht alleine in die Welt.
Auf meinen Vorschlag der hälftigen Betreuung ist mein Nochmann nicht eingegangen,er fühlt sich dann eingeschränkt, hätte ja keine Freizeit mehr......und ich solle doch zu Hause bleiben,es gäbe doch Hartz4,so leicht kann Mann es sich dann auch machen (kann, nicht muß, ich weiß,es gibt auch andere Väter).
Es ist wirklich ein Scheissgefühl, etwas tun zu wollen und es sind einem die Hände gebunden durch die Umstände und Situation und alle Welt sticht verbal auf die Hartz4-Empfänger ein, in sämtlichen zeitungen Stimmungsmache gegen Hartz4-Empfänger.Man hat gefälligst dankbar zu sein,alles zu ertragen und die Klappe zu halten, dadurch fühle ich mich gedemütigt und entwürdigt.
