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Geschrieben von LoveMum am 25.08.2013, 20:10 Uhr

War das hier auch schon Thema?

Falls ja, sorry.


Zu böse: Daimler geht gegen Clip über Hitler vor

Stuttgart. Darf man mit Hitler Werbung machen? Oder in einem Werbeclip ein kleines Kind überfahren lassen? Filmstudenten aus Baden-Württemberg haben ein provokantes Video gedreht – und fahren damit dem Autobauer Daimler an den Karren.

Werbung in Deutschland ist sehr brav“, sagte Regisseur Tobias Haase der Nachrichtenagentur dpa. „Schaut man nach England oder Amerika, findet man viel öfter Werbung, die Diskussionen auslöst, Grenzen streift.“ Er und sein Team seien stolz, einen solchen Film gemacht zu haben. Der Werbespot ist für den Deutschen Nachwuchspreis First Steps nominiert, den Mercedes-Benz unterstützt.

http://www.youtube.com/watch?v=MZGPz4a2mCA

Eure Meinung? Ich finde, sowas geht gar nicht....

 
42 Antworten:

Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von pflaumenbaum am 25.08.2013, 20:18 Uhr

Was meinst du geht gar nicht, der clip oder dass daimler dagegen vorgeht?
Ich finde das fällt unter künstlerische freiheit, und "geht auf jeden fall".
Dass daimler dagegen vorgeht ist aber auch verständlich.

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von LoveMum am 25.08.2013, 20:20 Uhr

Der Clip an sich ist mutig, ja. Ich finde, es geht gar nicht dass dort ein Kind absichtlich überfahren wird.

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von SchwesterRabiata am 25.08.2013, 20:28 Uhr

Ich erlaube mir manchmal meine spießige deutsche, schuldbewußte Ader zu unterdrücken und einen kleinen Lachquiekser herauszulassen (hinter vorgehaltener Hand).
Eigentlich hätte am ende noch eingeblendet werden müssen "Nicht lachen... wenn Du Deutscher bist!".

Ich finde die Obi (???) Werbung mit der Maulwurfbeseitigung viel schlimmer....

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Das ist ein Film von Studenten der Filmakademie Baden-Württemberg,

Antwort von Lauch1 am 25.08.2013, 20:30 Uhr

natürlich absichtlich provokant und kein offizieller Werbespot.

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von pflaumenbaum am 25.08.2013, 20:52 Uhr

Na ja, es ist ja kein echtes kind. ... Und es ist eben, wie schon geschrieben, kein echter werbespot.

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von pauline-maus am 25.08.2013, 20:54 Uhr

hallo

mutig , cool, schlau....man denkt darüber nach, man lacht( obwohl man nicht darf(hitlerthema, Kindstod)) aber sehr gut durchdacht. man muss erst mal darauf kommen.

lg

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von maxwell! am 25.08.2013, 20:59 Uhr

Ich finde das weder schwarzhumorig lustig, noch provokant.
Dass Daimler dagegen vorgeht ist verständlich. Und ziemlich blauäugig von den Studenten, das nicht vorauszusehen, wenn sie es nicht getan haben.

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von wolke76 am 25.08.2013, 21:38 Uhr

Why not? Ich finde es - naja, wie soll man sagen - nicht wirklich schlecht. Dass ein Kind überfahren wird, ist eigentlich ein Unding. Aber im Gesamtzusammenhang - und den muss man hier betrachten - finde ich es ganz okay. Ist ja nur ein Film - und der ist ganz gut gemacht. Und mal ehrlich - in wievielen deutschen Filmen (Tatort, Polizeiruf) gibt es tote Kinder?! Da muss man sich über diesen "künstlerischen" Spot nicht aufregen.

Und warum darf man als Deutscher nicht auch mal über A.H. lachen? Unsinn! Dass ich mit meiner Meinung nicht allein stehe, beweisen allein schon die Verkaufszahlen von "Er ist wieder da".

VIele Grüße

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von maleja am 25.08.2013, 22:59 Uhr

ich find ihn technisch absolut brilliant.
und inhaltlich mutig und genial. erkennt gefahren, bevor sie entstehen...

uebrigens-roald dahl hatte in einer seiner black short stories auch schon mal das kind (bzw baby) adolf zum thema. nur ging das anders aus...
("er MUSS leben, alois. er MUSS,er MUSS... o gott, hab erbarmen mit ihm..." auszug aus genesis und katastrophe)

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An Roald Dahl mußte ich auch sofort denken

Antwort von Strudelteigteilchen am 26.08.2013, 7:31 Uhr

Aber der ist kein Deutscher, der darf sowas.

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von Alba am 26.08.2013, 7:38 Uhr

Ich mag ihn auch nicht und zwar nicht weil ich finde, dass man ueber Boeses nicht lachen darf, ganz im Gegenteil, Satire war schon immer die Waffe der Machtlosen, aber hier wird ja eigentlich nicht das Boese selbst karrikiert. Hier gehts eigentlich noch nicht mal um Hitler. Hitler und alles wofuer er steht wird hier lediglich als Zweck fuer einen billigen Lacher verwendet.
Aergern wuerde ich mich jetzt darueber nicht aber besonders clever finde ich das jetzt auch alles nicht.

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von Susi0103 am 26.08.2013, 9:55 Uhr

Hier schließe ich mich ohne weitere Worte an!

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von Hase67 am 26.08.2013, 10:22 Uhr

Ich finde den Film auch nicht schlecht und auch nicht sooo laienhaft gemacht, wie dort kritisiert wurde.

Gut, die Adolf-Witze sind vielleicht etwas ausgelutscht, aber trotzdem finde ich die Idee originell - und es ist ein amüsanter Seitenhieb auf die überzogenen Erwartungen, die herkömmliche Autowerbung schafft - die unterschwellige Botschaft ist ja gern, dass Auto einem alles gibt, was man im Leben braucht: Attraktivität, Wohlstand, Freiheit, Glück, Sicherheit und Geborgenheit.

Mir gefällt's.

LG

Nicole

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von Hannehoch6 am 26.08.2013, 10:24 Uhr

ich hätte in dem Spot eher die Eltern über den Haufen gefahren, zumindest den tyrannischen Vater von Hitler. Kinder kommen schließlich nicht bösartig auf die Welt.

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von wolke76 am 26.08.2013, 10:50 Uhr

Der arme Adolf


Ich verstehe die Aufregung gar nicht. Es ist nichtmal ein "echter" Spot, er ist gut gemacht - zumindest im Vergleich zu den meisten echten Spots, denn die kann man eigentlich komplett vergessen. Wirklich gute Werbung gibt es doch gar nicht in Deutschland oder zumindest nur sehr sehr selten.

Habe ihn mir eben nochmal angesehen - super!

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von Silvia3 am 26.08.2013, 11:02 Uhr

Ich finde den Spot gut gemacht und einprägsam. Den vergisst man sicher nicht so leicht.

Allerdings bin ich grundsätzlich der Meinung, dass das gesamte Thema "3. Reich" für humoristische Dinge ungeeignet ist. Da sollte man einfach die Finger davon lassen.

Silvia

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von wolke76 am 26.08.2013, 12:53 Uhr

Aber der Spot geht doch gar nicht ums Dritte Reich und all das Schlimme, was da passiert ist. Da verstünde ich auch keinen Spaß.

Ich frage mich immer, warum Deutsche so verbissen mit allem und gerade mit sich selbst umgehen.

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Re: War das hier auch schon Thema?

Antwort von Nikas am 26.08.2013, 12:56 Uhr

aufmerksamkeit um jeden preis. das nennt sich creativ. mit c. yeah. da wird dann eben alles verhackstueckt, was einem in den sinn und vor die nase kommt. typisch werbebranche. braver nachwuchs. der es kapiert hat und sich also hier abstrampelt und endlich mal den "allerletzten" tabubruch wagt, jawoll. lach. das kind in hakenkreuzpose war aber dann wirklich too much. da musst ich dann schon sehr lachen.

wie soll ich den moechtegernnachwuchswerbefilmstar und das filmchen denn ueberhaupt hier verstehen? intelligentes fahrsystem, das das dritte reich verhindert haette? oder hat das kind durch den aufprall einen dachschaden bekommen und deshalb dann spaeter europa in schutt und asche gelegt?

die werber werden immer bloeder. je bescheuerter, um so mehr preise kriegt der schmarrn dann. ist aber nur konsequent. innerhalb dieser branche. soll der hr. junghaase halt bei der sixt-werbeagentur anheuern. der ist auch nichts zu dumm und zu peinlich und zu daneben. wie letzthin mit der mollathsache. hauptsache, es wird drueber geredet.
in der werbebranche zu arbeiten ist uebrigens das allerverquerste, was es gibt. wenn man nicht schon vorher bloed und arrogant ist, wird mans dann. aber wenn die dicke kohle winkt...ist ja alles wurscht. gibt auch genug firmen, die ihnen fast jeden schwachsinn gegen viel geld abnehmen.

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Och nööö

Antwort von Strudelteigteilchen am 26.08.2013, 13:11 Uhr

Dann wären der Welt so großartige Filme wie "Der große Diktator" und "Das Leben ist schön" entgangen - und das fände ich doch sehr schade.

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ich liebe diese Verallgemeinerungen

Antwort von maxwell! am 26.08.2013, 13:13 Uhr

"Die Deutschen", "typisch Deutsch"
Es ist bedenklich, daß diese Begriffe, wenn überhauot, eine negative Bedeutung haben. Bevorzugt bei Deutschen.
Das finde ich schlimmer, als einen Werbespot nicht lustig zu finden.

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Nikas

Antwort von maleja am 26.08.2013, 13:16 Uhr

??????

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Re: War das hier auch schon Thema? nikas

Antwort von maxwell! am 26.08.2013, 13:18 Uhr

Das mit dem Dachschaden wäre ja die genialste und preisverdächtigste Antiwerbung schlechthin! Wenn der Spot diesen Tenor gehabt hätte, wäre er wirklich rabenschwarz und provokant gewesen!
Aber so...

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Nikas, nur die Ruhe...

Antwort von Hase67 am 26.08.2013, 13:38 Uhr

... soweit ich gelesen habe, sind das Filmstudenten, keine Nachwuchs-Werbefilmer.

Wie gesagt, ich find's witzig - und es gibt auch in der deutschen Werbebranche Leute, die ihr Handwerk verstehen. Die Jung von Matt-Leute würde ich z. B. nicht durch die Bank weg als "verblödet" bezeichnen. Die verstehen schon ihr Handwerk.

Deutsche Werbung kommt halt im internationalen Vergleich oft schlecht weg, weil sie oft so behäbig, spaßbefreit oder einfach nur verkrampft ist. Es gibt aber ein paar rühmliche Ausnahmen...

LG

Nicole

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Ich kann Nikas schon insofern verstehen...

Antwort von MM am 26.08.2013, 16:15 Uhr

... dass ich ebenfallls Werbung und "die Werbebranche" als etwas ziemlich Unsinniges und Überflüssiges empfinde. Was soll denn bitte eine ganze Branche, die nur den Zweck hat ("platt gesagt"), Leuten irgendwas anzudrehen, schönzureden bzw. als "trendy" oder sonstwie zu präsentieren - seien es nun irgendwelche Waren oder auch Ideen, Lebensgefühl oder was auch immer...??? Eine Branche, wo es also um Bluff und Schein geht, um den Konsum von was auch immer anzukurbeln...

Klar muss man, wenn man etwas bekannt machen oder unter die Leute bringen will, da auch irgendwie "Werbung" machen - aber das könnte doch eigentlich im normalen Rahmen jeder selber machen... Wozu eine ganze Branche, wo "Werbung" und das ganze Drumherum zum Selbstzweck wird? Nur mal so als Gedanke...

Diesen Spot finde ich nun trotzdem nicht soooo ganz blöd, lachen musste ich schon auch... Wobei das mit dem Dachschaden viel besser gewesen wäre ;-)! (Zumal ja Daimler und Co. auch nicht unerheblich zu Hiters Aufstieg an die Macht beigetragen und später von Sklavenarbeit etc. proftiert haben...)

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Re: Ich kann Nikas schon insofern verstehen...

Antwort von maxwell! am 26.08.2013, 17:12 Uhr

Wenn es um den Anspruch geht: Ich finde es verlogen, wenn Werbung pseudo moralisch daherkommt. Denn Sinn der Werbung ist es, zum Kauf des Produktes anzuregen. Nicht mehr, nicht weniger.
Mein All-time-Favorit, was lustige Werbung angeht:
http://www.youtube.com/watch?v=tAs1K3lYNVc

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Re: Ich kann Nikas schon insofern verstehen...

Antwort von Hase67 am 26.08.2013, 17:24 Uhr

Na ja, aber die Werbebranche zu kritisieren, ist ja ein bisschen so, als würde man sich bei Ganzkörperakne über einen Pickel auf der Nase ärgern. Werbung ist doch das Ergebnis des Konkurrenzkampfs, den die freie Marktwirtschaft fördert. Ich weiß auch nicht, ob ich es gut finde, wenn jeder nur selbst für sich Werbung macht - Unternehmer wie der Trigema-Chef oder der Seitenbacher-Boss machen mir da wenig Mut.

Werbung ist, finde ich, eine Dienstleistung wie viele andere, die jede größere Firma braucht, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Wenn man das nicht will, dann muss man an der Wurzel sägen, nicht am Zweiglein.

LG

Nicole

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Dem schließe ich mich an, Nikas!

Antwort von lastunicorn am 26.08.2013, 17:55 Uhr

Und: ob der Film technisch gut gemacht ist, interessiert am Ende einen feuchten Kehricht. Diese "Handlung" mit dem Scharzen Humor eines Genius wie Roald Dahl zu vergleichen, ist total unangebracht. Dem Spot fehlt nämlich einiges an Hintergründigem, was Dahls Stil ausmacht. Ich könnte schlicht über den Schluß des Machwerks.

Was heute als jung, frisch und "creative" durchgeht, verursacht auch mir Brechreiz. Das werden Claims zusammen gekloppt, die auf einen der deutschen Sprache nicht Mächtigen schließen lassen. Es werden "neue Stilmittel" kreiert, die den Verdacht auf stärkeren Drogenkonsum nahe legen und Ethik und Moral spielen selbstverständlich keine Rolle, denn es gibt ja keine negative Publicity... aber ab und an werden zum Glück doch noch Vorschläge abgelehnt oder anderweitig entschärft - um dann wieder von der Süddeutschen einen Preis verliehen zu bekommen. Schlimm, wenn die "jungen Kreativen" so wenig von ihrem Fach verstehen, dass ihr Kreativschrott von keinerlei Ahnung getrübt ist... wird dieser Müll dann noch gefeiert wie das diesem Thread zugrundeliegende Exemplar, muss es erlaubt sein, sich verbal zu übergeben.

Ich hoffe inständig, dass der Daimler es schafft, dieses Teil zu stoppen. Künstlerische Freiheit muss auch Grenzen haben.

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Was, konkret, ist an dem Film jetzt so verwerflich?

Antwort von Strudelteigteilchen am 26.08.2013, 18:26 Uhr

Daß ein Kind stirbt?
Daß das Kind Hitler ist?
Daß Hitler in einem Werbefilm vorkommt?
Daß Daimler das doof findet?
Oder was?

Ich bitte um eine ganz konkrete Antwort. In einem Satz. Ich verstehe es nämlich nicht.

Ich finde des Film jetzt keine Meisterleistung, und besonders originell ist er mMn auch nicht - deswegen der Verweis auf Dahl, nicht wegen des Stils, nur wegen der Idee - aber das Ende des Abendlandes läutet er auch nicht ein.

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Ja klar, da hast du schon recht...

Antwort von MM am 26.08.2013, 20:12 Uhr

... aber es ging ja hier um Werbung und nicht um einen anderen Teil "des Systems". Da gibt es natürlich noch eine Menge anderer Absurditäten...

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Hast du die letzten Sequenzen nicht gesehen und gehört?

Antwort von lastunicorn am 27.08.2013, 2:30 Uhr

Wenn das "Humor" sein soll, gibt es doch kleine blaue Männchen auf dem Mars. Wie witzig soll das sein, dass ein Kind mit dieser Geräuschkulisse überfahren wird? Wie witzig soll das sein, dass eine Mutter, in der bitteren Ahnung, dass ihrem Kind etwas furchtbares zugestoßen sein muss, panisch seinen Namen schreit? Wie witzig soll es sein, dass ein Kind/Mensch mit verrenktem Körper aus der sich entfernenden Vogelperspektive gezeigt wird, die wohl die langsam gen Himmel aufsteigende Seele darstellen soll?

Das ist kein Schwarzer Humor! Das ist widerwärtig und menschenverachtend und zeigt, dass selbstverliebten Stümpern nichts zu schade ist, um ins Gespräch zu kommen. Wenn so ein Dreck prämiert und so auch noch honoriert wird, ist das Wut wohl ein Ausdruck für einen eklatanten Werteverfall in unserer "abendländischen" Gesellschaft. Den Deppen, die dieses Drehbuch verbrochen haben, würde ich gerne schildern, wie es sich anfühlt, so etwas erleben zu müssen. So zu tun, als wäre es ja eine gute Tat, einen potentiellen späteren Verbrecher im Kindesalter getötet zu haben, macht solche Menschen mindestens selber zu moralischen Verbrechern.

Aber wie ja Figuren wie Bushido auch immer wieder beweisen, ist für die Erlangung eines Momentes der Publicity kein "Gag" und keine moralische Verfehlung zu widerwärtig... Hauptsache es gibt einen Funken der Aufmerksamkeit. Diese Typen wollen mit ihrer Provokation natürlich auch etwas verkaufen... ihre von ihnen selber als solche wahrgenommene "Kunst" - und wir kaufen ihnen ihren Dreck schon ab, indem wir drüber reden. Ich leider auch. Ich darf aber auch mein Missfallen äußern und darauf aufmerksam machen, dass dieser "Kauf" nicht auch noch mit einem einem Bonus, einer Nominierung für einen Preis, versehen wird.

Und glaube mal... es wird mit Sicherheit A...löcher geben, die meinen so etwas nachahmen zu müssen/wollen, weil sie davon überzeugt sind, dass Kinder - oder auch Erwachsene -, die sie verachtenswert finden, der Vorlage entsprechend in ihrer Wertewelt zurecht überfahren und "ausgemerzt" werden sollten/dürften.

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Re: Hast du die letzten Sequenzen nicht gesehen und gehört?

Antwort von Leena am 27.08.2013, 10:04 Uhr

Das mit der "langsam gen Himmel aufsteigenden Seele" bei der Vogelperspektive habe ich so nicht gesehen / empfunden. Mehr das praktische Gebot, hoch schwenken zu müssen, weil man sonst den Körper in Hakenkreuzform nicht hätte erkennen können.

Für Dich über wiegen hier die entsetzten Empfindungen der Mutter. Trotzdem bleibt die (sicherlich rein hypothetische) Frage - wenn Du mit dem Wissen, dass Du heute hast, in der Zeit zurück gehen könntest und wüsstest, wenn Du das Kind Hitler tötest, würde es den 2. Weltkrieg, die Massenvernichtung, die Millionen Toten auf allen Seiten nicht geben - würdest Du das Kind Hitler dann nicht töten und seiner Mutter diesen Schmerz nicht zufügen, um Millionen anderer Menschen den Schmerz um den Tod ihrer Kinder, Männer, Frauen und aller anderen Angehörigen zu ersparen? Wenn Du wüsstest, wenn Du dieses Kind Hitler tötest, würde es Auschwitz nie geben - würdsst Du es dann wirklich nicht töten?

Ja, die Frage IST rein hypothetisch, aber trotzdem.

Ansonsten glaube ich, A...Löcher, die aufgrund so eines Filmchens sich moralisch berechtigt fühlen zu töten - die sind so krank, dass sie den Film als Vorlage nicht bräuchten und den Scheiß trotzdem täten.

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Leena, gute Gedankenanstösse, finde ich...

Antwort von MM am 27.08.2013, 10:31 Uhr

... da ist einiges dran zum Nachdenken!
Was aber nicht Verdienst des Filmschens ist...

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Ein Roman, der dieses Szenario durchspielt - D ohne Hitler:

Antwort von maxwell! am 27.08.2013, 12:47 Uhr

Der in diesem Roman sogar pränatal verhindert wird:
"Geschichte machen" von Stephen Fry.
Das Szenario ist sehr ernüchternd.

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Und hier unterschreibe ich dann dick und fett

Antwort von LoveMum am 27.08.2013, 13:27 Uhr

Wenn ich mich so gut ausdrücken könnte wie w., hätte ich es auch so geschrieben.
Ich liebe schwarzen Humor, kann über viele Dinge lachen aber das Filmchen ist einfach nur daneben.

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Re: Ein Roman, der dieses Szenario durchspielt - D ohne Hitler:

Antwort von Leena am 27.08.2013, 13:29 Uhr

Deshalb hatte ich meine Frage bewusst so gestellt - wenn Du definitiv weißt, mit Sicherheit weißt, dass es kein Auschwitz, keinen Holocaust, keinen 2. Weltkrieg etc. geben würde, wenn Du Hitler als Kind tötest - würdest Du ihn dann töten?

Über die Schwierigkeiten hypothetischer Geschichtsbetrachtungen an und für sich bin ich mir im Klaren. :-)

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Re: Ein Roman, der dieses Szenario durchspielt - D ohne Hitler:

Antwort von maxwell! am 27.08.2013, 14:22 Uhr

Das ist nun aber auch eine hypothetische Frage, über die ich ernsthaft nicht nachdenken möchte!

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Re: Ein Roman, der dieses Szenario durchspielt - D ohne Hitler:

Antwort von Leena am 27.08.2013, 15:30 Uhr

Letztlich lassen sich viele moralische Geundsatzfragen aber genau so zusammen fassen - würdest Du einen Menschen töten / ermorden, um sehr viele andere Menschen zu retten?

Und - ist es nicht irgendwo feige, darüber nicht nachdenken zu wollen?

Ich glaube, manchmal ist "das Gute" genauso kalt und leidenschaftslos wie "das Böse", zumindest in der Sache selbst. (Womit ich aber bei Susan Cooper, Wintersonnenwende und den moralischen Diskussionen meiner Jugendzeit wäre.)

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Re: Ein Roman, der dieses Szenario durchspielt - D ohne Hitler:

Antwort von maxwell! am 27.08.2013, 15:55 Uhr

Ich möchte nicht darüber nachdenken, ob ich ein Kind töten würde. Ich würde aber vermutlich Hitler als Erwachsenen zu ermorden versuchen.
Ist diese Denkweise verlogen? Ich bin mir da nicht sicher.

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Re: Ein Roman, der dieses Szenario durchspielt - D ohne Hitler:

Antwort von Alba am 27.08.2013, 16:31 Uhr

In Geschichte Machen wird aber kein Kind getoetet. Ein Zeitreisender schuettet die Pille in das Brunnenwasser von Familie Hitler. Das ist wirklich ein grundsaetzlicher Unterschied.

Geeee, I love Susan Cooper's Dark is Rising series.

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Re: Ein Roman, der dieses Szenario durchspielt - D ohne Hitler:

Antwort von maxwell! am 27.08.2013, 17:03 Uhr

Ja, aber darauf habe ich nicht angespielt, sondern auf das hypothetische Szenario: Wann würde ich Hitler töten.
Am einfachsten wäre es natürlich, ihn pränatal zu verhindern. Wobei, wie in "Making History", sich alles ändert, aber nicht zum Besseren.

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Re: Ein Roman, der dieses Szenario durchspielt - D ohne Hitler:

Antwort von Alba am 27.08.2013, 17:47 Uhr

Ich weiss, ein Franke wird Führer. :-) Das ist nicht viel besser.

Mein Posting war nicht unbedingt konkret zu Deinem Posting sondern zur Diskussion mit Leena allgemein. Das ist einer der Punkte der mich an diesem Video stört, dass es den Eindruck vermittelt, dass alles ok gewesen wäre wenn Hitler nicht gegeben hätte. Es gab aber leider sehr viele die ihm gerne gefolgt sind. Es ist so eine furchtbar verkürzte Version von Geschichte.

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Re: Ein Roman, der dieses Szenario durchspielt - D ohne Hitler:

Antwort von Leena am 27.08.2013, 19:56 Uhr

Sicherlich sind viele, viel zu viele ihm gerne und nur zu willig gefolgt. Er hat Strömungen, die es so oder so gab, aufgegriffen und vieles katalysiert, glaube ich zumindest. Vielleicht kann man Hitler eher als "Funken" sehen, der ein bestehendes Pulverfass in Brand gesetzt hat..? Vielleicht hätte ein anderer Funke auch zum Brand geführt, vielleicht hätte es aber auch einen kräftigen Regenguss gegeben und das Problem hätte sich anderweitig erledigt.

Ich weiß es nicht, wie die Weltgeschichte OHNE Hitler verlaufen wäre. Vielleicht dassselbe in Franke statt Österreicher - vielleicht aber auch ganz anders, oder vielleicht sogar besser, menschlicher, wer weiß.

So gesehen ist diese Art der Geschichtsbetrachtung eh immer etwas schwierig... aber die meiste "allgemeine" Geschichtsbetrachtung ist im Grunde so vereinfachend und verkürzt, dass es schon wieder falsch ist, wenn man sich damit wirklich auskennt. Was aber praktisch eh niemand tut (oder allenfalls in einem ganz, ganz kleinen Spektrum). Zum Glück, schätze ich. ;-)

Aber in der Werbung läuft doch vieles zwangsweise auf eine Verkürzung und Verknappung und Zuspitzung hinaus und ist da wieder Mittel zum Zweck, von daher finde ich es da systemimmanent und stört mich nicht wirklich.

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