Geschrieben von jotasi am 09.08.2011, 20:40 Uhr |
Wahlwerbung in Berlin
Im September ist in Berlin wieder Wahl zum Abgeordnetenhaus, und nun hängen schon überall Wahlplakete, über deren Sinn und Zweck man sicher streiten kann.
Angehängtes Plakat ist mir besonders aufgefallen. Ich finde es absolut unterirdisch, und es macht mir irgendwie auch Angst, weil es doch ganz unverhohlen die Gesinnung dieser Partei zeigt.
Dazu habe ich auch noch folgenden Artikel gefunden:
http://deutschlandecho.org/?p=739
uffff....
Antwort von Steffi528 am 09.08.2011, 20:42 Uhr
Das ist heftig, sehr heftig.
Ach, und das finde ich ja mal eine klasse Aktion... :-)
Antwort von jotasi am 09.08.2011, 20:42 Uhr
http://www.n-tv.de/politik/Trojaner-Hemden-ueberlisten-NPD-article4009886.html
Re: Ach, und das finde ich ja mal eine klasse Aktion... :-)
Antwort von Steffi528 am 09.08.2011, 20:50 Uhr
Hihi, ich kichere in mich hinein. Gute Idee, wirklich.
Aber das mit dem Plakat, das geht gar nicht
Jo, Gas geben ... ein echt netter Slogan aus dem rechten Lager ;)
Antwort von chartinael am 09.08.2011, 20:55 Uhr
....
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Patti1977 am 09.08.2011, 20:59 Uhr
das sagt alles.
sind die doof oder plump?
Antwort von like am 09.08.2011, 23:18 Uhr
so doof, dass sie nicht merken, was sie da mit ihrem Slogan assoziieren oder so plump, dass sie das sogar wollen?
Man fasst es nicht......
Re: sind die doof oder plump?
Antwort von Suka73 am 10.08.2011, 0:02 Uhr
bei uns kommt sogar der Bürgermeister zum Kietz-Sommerfest. Schade, dass ich nicht da bin...
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von shinead am 10.08.2011, 8:32 Uhr
Hm...
Ein Kerl der auf den Motorrad sitzt. Für mich irgendwie nicht wirklich mit dem "rechten Lager" assozierbar.
Der Slogan "Gas geben" steht für aufrücken, aufschließen, nachrücken, aufschlagen, anschließen, mithalten, anspornen, beschleunigen. Für die Politik also ein guter Slogan.
Ist eine reguläre, deutsche Redenswendung, häufig genutzt auch in den Medien. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Und: Nein, ich wähle nicht nicht die NPD, ich finde deren Ziele absolut verquer und nervig. Diskutiere auch nicht mit Rechten (never argue with an idiot...) oder solidarisiere mich sogar.
Aber das Wahlplakat finde ich ehrlich gesagt besser, als die der Linken bei der Bundestagstagswahl, als auf dem einen stand: "Reichtum für alle" und auf dem nebendran "Reichtum höher besteuern".
*kopfschüttel*
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Caipiranha am 10.08.2011, 11:22 Uhr
Ja, so geht es mir auch immer, shinead.
Wenn der Oskar "Vermögen enteignen" plakatieren läßt, dann macht das keinem Angst. Ein rechter Motorradfahrer, der Gas geben will, ruft gleich Panikattacken hervor.
Interessant, wie einige - sobald es gegen Rechts geht - gleich mit aaaber die Linken
Antwort von chartinael am 10.08.2011, 11:59 Uhr
kommen .... Gysi hatte doch gut erklärt, worum es bei den plakativen Aussagen der Wahlplakate dereinst ging.
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Leena am 10.08.2011, 12:34 Uhr
...wenn auf einem Plakat der Rechten etwas von "Gas geben", bin ICH zumindest geistig beim Thema Gaskammer, Vergasen etc., und DIE Assoziation... wenn die wirklich gewollt oder auch nur bewusst in Kauf genommen wurde, ist das einfach nur unterirdisch.
Und - es gibt einfach NICHTS Vergleichbares, womit die Linken bei uns in Deutschland da auch nur annähernd dagegen halten könnten.
Eigentlich egal wem die Plakate gehörten...
Antwort von shinead am 10.08.2011, 13:44 Uhr
Ich fand sie damals die dümmsten die Aufgehängt wurden. Auch wenn die CDU/CSU sie plakatiert hätte, wären sie dumm gewesen.
Plakate, die eine Erklärung brauchen, sind nicht geeignet für einen Wahlkampf.
Hat also weniger was mit ... aber die linken, als mit die Plakate, die zufällig von "Die Linke" waren zu tun.
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von shinead am 10.08.2011, 13:57 Uhr
Ja, dann streichen wir doch diesen Ausspruch wegen der möglichen Assoziazionen aus dem dt. Sprachschatz. Gas gleich mit, genauso wie Kammer und Autobahn. *augenroll*
Ich bin mir ohne weiteres Bewusst was im sog. 3. Reich geschehen ist und finde es abartig, verabscheuungswürdig und nicht wieder gut zu machen.
Allerdings springt mein "schlechtes Gewissen" nicht gleich bei solchen Aussprüchen an.
Ich sage häufiger mal, dass Junior Gas geben muss, weil wir weg müssen. Das macht mich nicht zum NeoNazi...
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Leena am 10.08.2011, 14:12 Uhr
Nein, natürlich wäre es Kappes, die Formulierung mit dem "Gas geben" rein prophylaktisch aus der deutschen Sprache zu streichen, genauso wie "Kammer", "Autobahn" etc.
Aber in dem Fall steht die Aussage mit dem "Gas geben" nicht für sich oder eben in einem apolitischen Umfeld, sondern es ist eine politische Aussage, sie steht in einem gewissen Kontext - und dieser Kontext macht für mich den Unterschied.
So unverständlich..? Anscheinend...
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Strudelteigteilchen am 10.08.2011, 14:13 Uhr
Mir nicht, und ich stimme Dir zu. Unterirdisch, gräßlich, unerträglich!
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von krissie am 10.08.2011, 14:25 Uhr
Ich versteh dich, geht mir genauso, ich weiß auch nicht, ob es gedankenlos oder zynisch ist/sein sollte?
LG Kristina
@Leena, seh ich auch so!
Antwort von chartinael am 10.08.2011, 15:10 Uhr
... owK
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Caipiranha am 10.08.2011, 18:27 Uhr
Und warum schockt das jetzt so?
Die NPD ist eine rechte Partei, ich erinnere mich an Plakate auf denen Muslima mit Aldi-Tüten abgebildet waren, darauf stand "Gute Heimreise". Das sind ihre Ziele, die sie damit "bestens" darstellen. Wenigstens kann so keiner allen ernstes behaupten, nicht gewußt zu haben, was er da gewählt hat.
Mir ist's lieber, die Wölfe zeigen sich bereits im Wahlkampf, als daß sie sich dann noch als Schafe verkaufen. Esel sind dann die, die sich diesem Mist anschließen.
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Leena am 10.08.2011, 18:40 Uhr
...eines meiner persönlichen "Highlights" im letzten Wahlkampf hier waren die NPD-Plakate mit der Schlagzeile "Ist der Ali kriminell, in die Heimat, aber schnell!"
Diejenigen, die sich diesem Mist anschließen und so eine Partei auch noch freiwillig und mit Absicht wählen, als "Esel" zu titulieren, ist aber noch ein bisschen sehr freundlich.
Bei aller grundsätzlichen Toleranz - ja, in solchen Dinge werde ich dann sehr schnell intolerant.
In diesem Sinne dann ... endstation rechts.
http://spdnet.sozi.info/nrw/bezowl/jusosowl/images/user_pages/endstat ion-rec hts.jpg
Leena, ich seh das auch so...
Antwort von MM am 10.08.2011, 18:57 Uhr
... wie Du!
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Caipiranha am 10.08.2011, 19:05 Uhr
Intolerant bin ich gegenüber jeglicher Demokratiefeindlichkeit basierend auf der Polemisierung von Unwahrheiten und schüren von Hass. Dabei ist es mir auch völlig egal, ob die Sau, die durch's Dorf getrieben wird, türkisch, jüdisch oder reich ist.
Freuen würde ich persönlich mich über ein Plakat a la "Ist der Bürger hummeldumm, nimm' ihm seine Wahl nicht krumm".
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Strudelteigteilchen am 10.08.2011, 19:08 Uhr
Ich sehe schon einen moralischen Unterschied zwischen "ans Geld gehen" und "ans Leben gehen".
Aber wer Geld und Leben gleich bewertet, der sieht das dann wohl so wie Du .
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Caipiranha am 10.08.2011, 19:20 Uhr
Wer will denn wem ans Leben?
Die Unterstellung, daß eine Nachfolgepartei der NSDAP Ideologiegegnern ans Leben will, würde ja den Schluß zulassen, daß auch die Nachfolgerpartei der SED ähnliche Gedanken hegt, weil sie es historisch gar nicht anders können.
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Strudelteigteilchen am 10.08.2011, 19:32 Uhr
Was haben die Nazis denn mit dem Gas gemacht? Damit haben sie den Juden doch nicht nur die Goldzähne rausgedampft. Und jetzt kommen neue Nazis und wollen "Gas geben" - meine Assoziation hat da durchaus was mit "Leben nehmen" zu tun.
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von chartinael am 10.08.2011, 20:09 Uhr
... und das mit dem Umbringen ganzer Bevölkerungsschichten durch die SED ist mir jedenfalls nicht bekannt.
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Caipiranha am 11.08.2011, 9:51 Uhr
Ach so: bei Mord geht es um Mengenangaben? "Ein bißchen ist weniger als mehr"?
Ganze Bevölkerungssschichten wurden übrigens auch nicht umgebracht, Israel scheint noch gut bevölkert.
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von Leena am 11.08.2011, 10:09 Uhr
"Ach so: bei Mord geht es um Mengenangaben? "Ein bißchen ist weniger als mehr"?"
Es geht nicht um Mord an sich, es geht um einen Genozid, bei dem - vorsichtig geschätzt - etwa 6 Millionen Menschen, die in den Augen der Nazis als "Juden" angesehen worden, schlicht und ergreifend umgebracht worden.
Was, bitte, hat die DDR auch nur annähernd vergleichbares getan? Womit willst Du das auch nur ansatzweise vergleichen?
Da GIBT es NICHTS - ganz schlicht und ergreifend.
"Ganze Bevölkerungssschichten wurden übrigens auch nicht umgebracht, Israel scheint noch gut bevölkert."
Den Satz meinst Du jetzt nicht im Ernst, oder?!?
Dringende Literaturempfehlung - § 130 StGB
Antwort von Leena am 11.08.2011, 10:19 Uhr
...noch mal als Hinweis:
Man macht sich in Deutschland übrigens strafbar, wenn man öffentlich den Holocaust leugnet oder verharmlost.
Re: Dringende Literaturempfehlung - § 130 StGB
Antwort von Caipiranha am 11.08.2011, 10:22 Uhr
Sonst geht es Dir aber noch gut, oder?
Man macht sich übrigens auch mit Verleumdung strafbar, vielleicht liest Du das gleich auch nochmal nach.
Thema für mich an dieser Stelle mangels Sachlichkeit beendet.
Re: Dringende Literaturempfehlung - § 130 StGB
Antwort von Leena am 11.08.2011, 10:44 Uhr
Nein, mir geht es ganz und gar nicht gut, wenn ich lese, was Du hier geschrieben hast.
"Ganze Bevölkerungssschichten wurden übrigens auch nicht umgebracht, Israel scheint noch gut bevölkert."
Wenn Du Dir mal die Zahlen anschaust - etwa 97 % der vor 1933 in Deutschland lebenden Juden haben nach 1945 hier nicht mehr gelebt, und das ist für Dich kein "Umbringen ganzer Bevölkerungsschichten"?!?
Aber für Dich ist das Thema ja "mangels Sachlichkeit" beendet.
Re: Dringende Literaturempfehlung - § 130 StGB
Antwort von Caipiranha am 11.08.2011, 11:19 Uhr
Für mich ist "eine" Bevölkerung nicht auf ein Land beschränkt. Sachlich korrekt ist daher die Aussage: es wurde im Rahmen eines Massenmordes eine ganze Bevölkerungsschicht im Deutschen Reich (nicht nur in Deutschland) ermordet.
Dennoch bin ich der Ansicht, daß es wenn man den Blick auf den Einzelnen und nicht auf die verfolgte und ermordete "Masse" richtet, für die einzelnen Opfer und deren Angehörigen nicht tröstlicher ist, weil sie Opfer eines großangelegten Massenmordes waren, während alle anderen Opfer diktatorischer Regime vor- und nachher "nur" in kleineren "Gruppen" verfolgt und ermordet wurden. Der Völkermord in Serbien ist nicht weniger "schlimm", weil er weniger "gründlich" oder gar "erfolgreich" war. Und die Stasi-Opfer, die erschossen, verfolgt oder gefoltert wurden, werden sich auch kaum denken "alles nicht so schlimm, Hauptsache kein KZ".
Ein Amokläufer, der 10 Schüler abballert, ist auch nicht weniger "schlimm" als einer, der 1 Stunden lang in Norwegen auf 76 Opfer kommt. Die Unfassbarkeit beginnt bei mir bereits beim Erstgenannten und ist danach auch kaum noch steigerungsfähig. Allein DARUM ging und geht es. Und politisch sind für mich weder die einen, noch die anderen aufgrund ihrer Vergangenheit ernstzunehmende Parteien, da ihre Ideologie auf die Ausschaltung Andersdenkender ausgerichtet ist.
Entsprechende Überlegungen, in Massen- und Völkermorden keine Wertigkeit wegen ihrer Opferzahl zu sehen, weil man jedes Todesopfer, egal welches Regimes, für eines zu viel hält, zu kriminalisieren, indem man sie als Holocaust-Leugnung auslegt, weil es gerade so nett ins Bild passt, bringt eine derartige Unterhaltung auf eine Basis, die kaum weiter fruchtbar sein kann und daher beendet werden sollte, bevor sie mit weiteren emotionsgeladenen Unterstellungen unverhältnismäßig ausartet.
Re: @Leena, seh ich auch so!
Antwort von Jari am 11.08.2011, 12:08 Uhr
Auch ich schließe mich Leena voll inhaltlich an. Es ist immer wieder erschreckend.
LG janet
erschreckend?
Antwort von like am 11.08.2011, 14:32 Uhr
das Wahlplakat - für mich: Ja!
Und auch Oskar ist mir noch deutlich sympathischer als die NPD.
In Caipiranhas Aussagen kann ich allerdings nichts Erschreckendes erkennen.
Lest sie mal einfach für sich allein.
Außer, dass ich den Vergleich von NPD und Linke nicht mag fand ich alles sachlich und korrekt.
Sachlich. Aber der Holocaust erweckt halt immer auch Emotionen bei vielen. Klar, verständlich und gut so. Wenn das aber bei anderen nicht mehr so ist - oder zumindest nicht stärker als bei anderen Gräueln der Weltgeschichte (es sind ja nun doch schon rund 70 Jahre vergangen),
- kann ich das aber auch irgendwie nachvollziehen.
Like,
Antwort von Caipiranha am 11.08.2011, 16:29 Uhr
Danke, like.
Daß wir, und mir geht es natürlich "im ersten Moment" auch nie anders, auf Faschismus "empfindlicher" reagieren, als auf alles andere ist durchaus nachvollziehbar. Das ist unsere Geschichte, jeder normal denkende Mensch würde sie am liebsten ungeschehen machen, es ist die "Bürde" mit der wir Historie und Zeitgeschehen betrachten. Da ein gebranntes Kind das Feuer scheut, reagieren wir emotionaler, als es gut ist.
Aus heutiger Sicht ist es nun einmal Vergangenheit. Wir können keiner demokratiefeindlichen Partei "kritischer" gegenüber stehen, weil ihre Vorgängerpartei für immer und ewig mit Blut getränkt sein wird, dabei aber andere demokratiefeindliche Parteien als "harmloser" ansehen, nur weil sie, bisher, in kleinerem Maße und geographisch weniger größenwahnsinnig agiert hat. Daraus befürchte ich für meinen Teil eine Betriebsblindheit, die dazu führt, daß wir uns durch das Festbeißen auf "Rechts" andere systemfeindliche Gruppierungen zu unkritisch beleuchten.
Meine erste Assoziation war angesichts der zunehmenden Zahl der tötlich verunglückenden Motorradfahrer, daß der gute Mann von mir aus ruhig Gas geben soll. Von mir aus kann er mit allen seinen Freunden den Nürburgring mieten und Gas geben, bis der Arzt kommt. Die nur begrenzte intellektuelle Belastbarkeit ihrer Zielgruppe ist doch auch der NPD nicht neu, ich bezweifle, daß diese Zweideutigkeit bewußt erzeugt werden sollte. Leider denke ich, daß diese "Assoziationen" eine Aufmerksamkeit für die Wahlwerbung erzeugen, die sich das Lager gar nicht zu wünschen erhofft hätte. Die Lachen sich vermutlich schlapp darüber, daß sie eigentlich das Tempolimit auf den Berliner Autobahnen abschaffen wollten, um damit neue Wähler unter den Hell's Angels zu ködern und sich jetzt gleich noch mal Freunde bei ihren Hardlinern gemacht haben.
Keiner der aktiven NPDler war am Holocaust beteiligt, ein "Drittes Reich 2.0" kann aufgrund unserer Sensibilisierung, mangelnder Intelligenz der ausführenden Organe, Politikverdrossenheit auf weiter Flur nahezu ausgeschlossen werden, alles was ihnen bleibt, ist für ihre nationalistische Politik zu werben. Damit begeben sie sich auf eine verfassungsfeindliche Ebene, die nicht mehr oder weniger gefährlich und zu verachten ist, als die jeder anderen verfassungsfeindichen Gruppierung auch.
Ich finde schon, daß das Nationalsozialistische Regime
Antwort von chartinael am 11.08.2011, 17:37 Uhr
eine ganz anders geartete Qualität der industriellen Entsorgung menschlichen Lebens aufwies, als das Sozialistische Einheitsregime.
Den Vergleich des 3. Reiches mit der DDR empfinde ich als ebenso unangebracht wie der Vergleich NPD / Linke.
Re: Ich finde schon, daß das Nationalsozialistische Regime
Antwort von Caipiranha am 11.08.2011, 17:55 Uhr
Ihr vergleicht, ich nicht. Ich habe keine interne Rangliste und teile Menschenverachtung in die Kategorien "schlimm" und "halbsoschlimm" ein.
Re: erschreckend?
Antwort von Leena am 11.08.2011, 17:57 Uhr
Wenn es um den Genozid der Nazis geht, und dann auf die Nazis bezogen der Satz fällt "Ganze Bevölkerungssschichten wurden übrigens auch nicht umgebracht, Israel scheint noch gut bevölkert", dann kann ich das noch so sehr "einfach für sich allein" lesen, diese Aussage ist und bleibt für mich - daneben. Mindestens.
Ein Genozid bedeutet schließlich nicht, dass ein Volk komplett ausgelöscht wurde, sondern ist nach Völkerrecht definiert "durch die Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu zerstören“.
Und bei allem, was man dem DDR-Regime vorwerfen kann - DAS nicht. Auch nicht ansatzweise.
Re: Ich finde schon, daß das Nationalsozialistische Regime
Antwort von Leena am 11.08.2011, 18:07 Uhr
Schau Dir mal diesen einen Satz von Dir an:
"Die Unterstellung, daß eine Nachfolgepartei der NSDAP Ideologiegegnern ans Leben will, würde ja den Schluß zulassen, daß auch die Nachfolgerpartei der SED ähnliche Gedanken hegt, weil sie es historisch gar nicht anders können."
Und dann erzähl mir noch mal, dass Du nichts vergleichst oder meinetwegen auch nur in Relation zueinander setzt.
Die NSDAP hat einen Völkermord begangen und allein etwa 6 Mio. Juden schlicht und ergreifend umgebracht - die SED hat nichts getan, was auch nur ansatzweise eine ähnliche Qualität gehabt hätte. Den Begriff "Ideologiegegner" finde ich persönlich übrigens sehr, nun ja, verharmlosend...
Neonazis greifen hierzulande Menschen an und töten sie teilweise sogar, nur weil sie schwarze Haut haben oder weil sie diese Menschen für Moslems halten - da geht es nicht um "Ideologiegegner", sondern um Rassismus.
Re: Wahlwerbung in Berlin
Antwort von jotasi am 11.08.2011, 20:18 Uhr
Ich komme erst jetzt dazu, mich nochmals zu meinem AP zu äußern.
Diese Wahlwerbung erschüttert mich nach wie vor. Und ich bin schon etwas erschrocken, dass sie so heruntergespielt wird. Denn die Assoziation, die sich auftut, ist absolut gewollt von der Partei, bzw. von der Berliner NPD, die nämlich schon parteiinterne (!) Kritik für diese Werbung und auch für andere Aktionen bekommen hat. Ich empfehle nochmals folgenden Artikel:
http://deutschlandecho.org/?p=739
Und dass meine Angst, die ich erwähnt habe, mit "Panikattacken" ins Lächerliche gezogen wird, finde ich ziemlich daneben. Ja, es kommt tatsächlich ein Angstgefühl in mir hoch, wenn ich sehe, mit welchen Mitteln die NPD und andere rechte Parteien auf Stimmenfang gehen, und es empört mich, mit welcher Kaltblütigkeit mit einem Völkermord "gespielt" wird. Ich bin übrigens nicht die einzige, die sich darüber aufregt:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,779022,00.html
Das s die DDR ein Unrechtsstaat war, ist unbestritten, aber sie hatte nun definitiv nicht die Vernichtung eines ganzen Volkes auf dem Plan, wie es im nationalsozialischten Deutschen Reich der Fall war. (Dieser Satz soll übrigens in keiner Weise die Machenschaften der DDR beschönigen, die sind genauso verabscheuungswürdig!)
@ Leena: Danke!
das ist halt typisch deutsch
Antwort von like am 11.08.2011, 23:27 Uhr
und das ist auch gut so - so kann soetwas hier wenigstens nicht mehr passieren.
Andere Länder sind da allerdings schmerzfreier. Über die Ausrottung der amerikanischen Ureinwohner sowohl in Nord- als auch Südamerika gab es nach 70 Jahren sicher keine so emotionalen Diskussionen mehr. Das war im besten Fall Geschichte, die sich möglichst nicht mehr wiederholen sollte.
Übrigens finde ich die Absichtshaftigkeit eines Genozids nicht asuschlaggebend für das Maß der erlittenen menschlichen Qualen.
Linke und Rechte vergleichen mag ich schon gar nicht.
Wie kommt ein Minderjähriger am besten nach England?
Für mich aktuell: Schlüsseldienst
Biete 46 grad. suche regen..
Kaufen wenn die Kanonen donnern-zum Thema Geldanlage-Eure Meinung gefragt
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Läuft halbwegs normal - Fluglotsenstreik
Was ist denn in London los?
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