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Geschrieben von mami06 am 18.07.2011, 21:56 Uhr

Politisch korrektes Jubeln?

Ich habe mich gestern gefreut, ein schönes und sehr spannendes Spiel zu sehen, in welchem eben nicht der Favorit haushoch überlegen war. Gegönnt hätte ich beiden Teams den Sieg, aber dass der, der eher Außenseiterchancen hatte und noch nie Weltmeister war, am Ende gewonnen hat, fand ich gut.

Dass es die Amerikanerinnen mit den Japanerinnen ebenso schwer hatten, wie das deutsche Team, hat meine Einschätzung vom Spiel Japan-Deutschland bestätigt, denn ich war nicht der Meinung, dass Deutschland so extrem schlecht gespielt hat, sondern dass Japan einfach im Rahmen ihrer Möglichkeiten taktisch hervorragend war (und sicher auch ein bißchen mehr Glück hatte).

Dass sich die deutschen Spielerinnen über die Tore der Japanerinnen besonders gefreut haben (wurden die denn auch bei den Toren der Amerikanerinnen gezeigt? Ich habe es nicht gesehen oder nicht in Erinnerung), ist sicher verständlich, weil es erstens nicht ungewöhnlich ist, für den Außenseiter zu jubeln und zweitens ein Ausscheiden gegen den Weltmeister die eigene Schmach etwas zu mindern scheint.
Darüberhinaus ist es durchaus denkbar, dass die ein oder andere deutsche Spielerin mit einer Spielerin aus dem japanischen Team befreundet/gut bekannt ist - schließlich spielen ja wohl einige der Japanerinnen in Deutschland.
Sympathien oder Antipathien mit dem einen oder anderen Team sind im Sport (auch in anderen Sportarten) absolut üblich. Oft ist es sogar so, dass hinter den Kulissen Dinge ablaufen (Stänkereien, Lästereien, herablassende Äußerungen usw.) die so gar nicht an die Öffentlichkeit kommen. Und wenn man dann von der Presse nach einem unglücklichen Spiel zerpflückt wird, hebt das ja auch nicht die eigene Laune/das Selbstvertrauen, so dass man dann die Gewissheit, durch den Weltmeister (und nicht den Vizeweltmeister oder gar einen Dritt- oder Viertplatzierten ausgeschieden zu sein, sicher gebrauchen kann.

Was das Jubeln von Politikern angeht, so kann ich nicht verstehen, warum Frau Merkel z. B. NICHT parteiisch sein oder für ein Team ihrer Wahl jubeln darf. Sport hat ganz viel auch mit Emotionen zu tun, und wenn das Gastgeberland (oder zumindest deren hochrangige Politiker) bei jedem Tor gleichermaßen und gleich oft in die Hände klatschen und ja immer dasselbe Gesicht machen müssen, dann darf man nur solche ins Stadion lassen, die selbst kein Interesse und keine Begeisterung für den Sport aufbringen können.

Es ist doch jedem selbst überlassen, bei welchem Tor er sich (mehr) freut und bei welchem nicht. So lange beim DFB niemand in öffentlich sagt, es sei bloß gut, dass die Japaner die USA doch noch geschlagen haben (oder ähnliches), ist doch alles sportlich und fair.

 
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