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Geschrieben von peekaboo am 28.05.2013, 20:44 Uhr

Nochmals zu meinem Link mit dem Baby in der Toilette...

Ich habe dies nicht auf eine Rasse bezogen, sondern auf Eltern insgesamt.... Bei der Ein Kind Politik gibt es ja bestimmt auch Verhütungsmittel oder? Ich finde das einfach nur Krass... Dann finde ich es doch besser, das Kind vor einer Einrichtung auszusetzen.... Dann hätte es eine relle Chance gehabt... In Europäischen Ländern verstehe ich das noch weniger... Hier bei uns in D. Gibt es Babyklappen und sonstige soziale Hilfen umd die Kinder werden getötet.... Was man aber auch nie vergessen darf... Die Erzeuger sind mindestens genauso schlimm!

 
48 Antworten:

rasse

Antwort von dr.snuggles am 28.05.2013, 20:56 Uhr

menschen werden seit geraumer zeit nicht mehr in rassen unterteilt.

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Re: *klugscheiß*

Antwort von tequila sunrise am 28.05.2013, 21:09 Uhr

Genau genommen schooon, wenngleich die TE wohl eher die "Nationalität" gemeint hat, wird die Menschheit wissenschaftlich in die Rassen
Asiaten
Kaukasier
Lateinamerikaner
und Afroamerikaner eingeteilt.
Hab ich eine vergessen ?
*klugscheißmodusoff*

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Re: *klugscheiß*

Antwort von pflaumenbaum am 28.05.2013, 22:27 Uhr

Ja, aber da sagt man wohl eher "Ethnie", im amerikanischem Raum aber tatsächlich "Race"....

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tequi

Antwort von maleja am 28.05.2013, 23:49 Uhr

Und zu welcher gehören wir? Zu den Kaukasier?

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Re: tequi

Antwort von Morla72 am 29.05.2013, 0:06 Uhr

Yep.

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Re: tequi

Antwort von tequila sunrise am 29.05.2013, 0:08 Uhr

Ja genau, wir sind Kaukasier.
Und das mit Ethnie und " race" stimmt auch.
Hab damitmeistens auf englisch zu tun und deshalb fälschlicherweise nicht differenziert.
Wenn man hierbei uns "Rasse" sagt, stellen sich in der Tat die Nackenhaare.

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Re: *klugscheiß*

Antwort von Hase67 am 29.05.2013, 5:44 Uhr

Hi,

es stimmt schon, dass man den Begriff "Rasse" hier tunlichst vermeidet, weil er so missbraucht wurde. In medizinischen Berichten steht dann einfach "afroamerikanischer Patient" oder "Patient afroamerikanischer Abstammung". Aber "Ethnien" sind etwas anderes, das sind Volksgruppen oder -stämme. Da wird viel kleinteiliger differenziert. Serben, Kroaten und Kossovaren waren z. B. verschiedene Ethnien, die in Ex-Jugoslawien lebten, und Ethnien sind z. B. auch die Hutu und Tutsi in Rwanda.

Ich wusste übrigens auch nicht, dass Latein-Amerikaner eine eigene "Rasse" bilden - ich habe bisher geglaubt, dass sie auch zu den "Europiden" (wie man die "Kaukasier" früher nannte) gehören, genau wie die Nordafrikaner, die nach früherer Definition auch keine "negriden" (wie man früher sagte) Merkmale zeigen. Möglicherweise wurde da aber aufgrund der amerikanischen Begriffsdefinition eine neue Grenze gezogen, auch bezüglich der Merkmale.

LG

Nicole

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meine güte

Antwort von DecafLofat am 29.05.2013, 8:13 Uhr

auch in deiner vermutlich deutschen "rasse" gibt es einige frauen die mit einem neugeborenen kind aus welchen gründen auch immer durchdrehen und dinge tun die man - egal welcher "rasse" - normalerweise nicht tun sollte.
hör doch mal auf mit dem mist.
eine verzweifelte mutter verurteilt man nicht. freu dich lieber dass in diesem fall für das würmchen rettung noch rechtzeitig kam.

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Re: rasse

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 8:47 Uhr

Ich hätte auch gerne eine wissenschaftliche Definition von Rasse. Zumal ja schon seit längerem bekannt ist, dass die Unterschiede innerhalb der "Rassen" größer sind als die Unterschiede zwischen den "Rassen".

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Re: *klugscheiß*

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 9:07 Uhr

Da ist aber null wissenschaftlicher Hintergrund. Was die Amerikaner eigentlich abfragen wollen, ist die genaue Hauttönung plus die persönliche Selbsteinschätzung ihrer Ethnizität (was innerhalb eines einzigen Kästchens schon oft gar nicht möglich wäre, wenn man denn das Konzept ernst nähme).

Oftmals gibt es die Option: "other". Da darf man dann nach Gusto eintragen "human", "red head", "German", "N/A, no gene test conducted", "total mix".

Ein völlig fehlgeschlagener US-amerikanischer Versuch, Diskriminierung auszuräumen und vorzubeugen - es führt letztlich zu mehr Diskriminierung.

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also das

Antwort von Morla72 am 29.05.2013, 9:08 Uhr

...ist mir viel zu pauschal, Decaf. "Eine verzweifelte Mutter verurteilt man nicht"?
Äh, doch.
Einen verzweifelten Vater, der seinen Säugling schüttelt oder prügelt, würdest du doch auch verurteilen? Aber eine Mutter, die ihr Kind misshandelt, mal grundsätzlich nicht?
ich meine jetzt explizit nicht den Fall im AP, den hab ich gar nicht nachgelesen, aber diese pauschale Aussage kann ich absolut nicht unterschreiben.
Menschen, die Kinder, und gar noch ihr eigenes, misshandeln, haben erstmal NICHT mein Mitleid, sondern ja, die verurteile ich. Und das lass ich mir auch nicht merkwürdiger Frauensolidarität ausreden.

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Re: *klugscheiß*

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 9:09 Uhr

Was ist mit den Afrikanern ohne Amerika?

Ich hatte so einen herrlichen Fall mit einer Bekannten deutscher Nationalität und dunkler Hautfarbe in den USA. Man erklärte mir, sie sei "Afroamerican", ich hielt gegen, das sei nicht möglich sondern höchstens "Afrogerman". Wurde nicht kapiert.

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Re: *klugscheiß*

Antwort von shinead am 29.05.2013, 9:15 Uhr

Afroamerikanisch können wir also schon mal als "Rasse" ausschließen.

Den Asiaten gibt es auch nicht. Der Mongole unterscheidet sich doch stark vom Philipinen.
Die m.E. recht dümmlich naive amerikanische Einteilung hat mit einer wirklichen biologischen Unterteilung nichts zu tun.

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Re: Lewontin's fallacy

Antwort von Alba am 29.05.2013, 9:44 Uhr

Lewontin's These zu inter und intra Rassen Differenzen ist extrem umstritten unter Humangenetikern, zu behaupten dies sei "seit laengerem bekannt" dass das so ist reflektiert in keinster Weise den gegenwaertigen Stand der wissenschaftlichen Debatte.

Discussions about race never go well.

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Re: rasse

Antwort von Hase67 am 29.05.2013, 9:47 Uhr

Ich weiß nicht, haben wir EthnologInnen oder AnthropologInnen in unseren Reihen? Ursprünglich diente die Einteilung ja einfach der Beschreibung bestimmter "typischer" Merkmale, die hier inzwischen auch schon despektierlich klingen, so wie "Schlitzaugen" oder "Afro-Locken".

Das ist ein extrem heikles Thema, besonders hierzulande, aber auch in anderen Ländern wird da ein Eiertanz veranstaltet. Teilweise lässt sich an der Art, wie "Rassen" bezeichnet werden, sogar der Bildungshintergrund oder das soziale Umfeld von Leuten ablesen - noch heute hört man hier bunt gemischt Bezeichnungen wie "Neger", "Farbiger", "Schwarzer", "Afroamerikaner" oder ganz verhüllend "Dunkelhäutiger". Die Verunsicherung ist da einfach groß, und in dem Bemühen, bloß nichts Diskriminierendes zu sagen, kommt es dann zu Falschaussagen. Das gilt aber auch für andere Volksgruppen, z. B. hat es sich hier ja eingebürgert, von Sinti und Roma statt von Zigeunern zu sprechen. Was macht man aber nun, wenn man die genaue Herkunft und Zugehörigkeit nicht kennt und sich die Leute als "Sinti" verunglimpft fühlen, weil sie "Roma" sind oder sich selbst vielleicht wieder ganz anders bezeichnen?

LG

Nicole

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Re: Lewontin's fallacy

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 9:48 Uhr

Ich bin offen für eine gute wissenschaftliche Definition. Hast du was anzubieten?

(Bisher stehe ich auf dem Standpunkt, mich in den USA als "Afroamerican" zu bezeichnen, nämlich nach der One-drop-theory. Den Tropfen sieht man mir als Rotschopf mit Hauttyp 0 vielleicht nicht an, aber ein Gentest würde ihn lokalisieren. Dies ist selbstverständlich kein wissenschaftlicher Standpunkt - mangels Information bisher)

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Re: rasse

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 9:51 Uhr

Oder eben wie meine deutsche Bekannte in den USA mit tunesischem Vater, deutscher Mutter, deutscher Staatsangehörigkeit, relativ dunkler Haut und "mittelafrikanisch" anmutenden Gesichtszügen. Sie wird übrigens regelmäßig von den US-Behörden, auch gegen ihren Willen, als "Afroamerican" kategorisiert.

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Du hättest dich mit Peter Ustinov gut verstanden, Pamo...

Antwort von Hase67 am 29.05.2013, 9:56 Uhr

... der soll bei seiner Einreise in die USA, als er gebeten wurde, seine Hautfarbe einzutragen, "pink" geschrieben haben. Auf den kritischen Einwand, er sei doch wohl ein Weißer, meinte der Mann wohl sinngemäß: "Nein, sehen Sie sich meine Haut an - ich bin rosa, nicht weiß."

LG

Nicole

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Re: rasse

Antwort von Ummee am 29.05.2013, 9:58 Uhr

Hey Pamo,

genau so ein ähnliches Problem haben wir gehabt oder haben es immer noch?

Hier in GB muss man auf einigen Anmeldungen, das unter anderem beim Arzt, die "Ethnic Group" eintragen.

Mein Sohn, ziemlich dunkel, Löckchen, Mama gebürtige Polin, Papa Tunesier, deutschen Pass, was trägt man da ein?

Mein Health Visitor damals hat mich total angemault, als ich mir darüber keine Gedanken gemacht habe und dann einfach "Mixed Race" eingetragen.

Das war mir total fremd als ich vor acht Jahren hier rüber kam, ich musste mich früher nirgends "unterordnen".

LG,
Ummee

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Re: Du hättest dich mit Peter Ustinov gut verstanden, Pamo...

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 10:06 Uhr

Haha, das habe ich auch schon gemacht: *schweinchenrosa mit Marmorierung*

Die Frage nach einer "race" konnte ich mangels Definition eben nie beantworten. Oder meines Kindes bei der Schulanmeldung welches nicht körperlich anwesend war.

"You forgot to check a box for your child's race."
"I can't because I haven't had her genetically tested."
"Emmmm, what does she look like? Does she look like you?"
"She is brunette, she has a nose in the middle of her face and she wears glasses. Would her shoe size help you?"
"Emmmm, we will leave it open for now." (Und dann haben sie ganz schnell "caucasian" angekreuzt als sie glaubten ich sehe das nicht.)

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Re: rasse

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 10:09 Uhr

Ist echt schwierig, wenn die Fragen so inkonsistent gestellt werden! Wollten sie jetzt euer ethnisches Zugehörigkeitsgefühl abfragen oder eure Haar- und Hautfarbe? Im Sommer, im Winter oder in der Übergangszeit?

"Mixed" finde ich eine gute Lösung.

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Re: Lewontin's fallacy

Antwort von Alba am 29.05.2013, 10:32 Uhr

One drop theory ist ein politisches und eventuell ein historisches Konzept, kein biologisches.
Ich vermute den one drop wuerde man vielleicht wirklich finden in einer genetischen Analyse, kommt darauf an wieviele Generationen der letzte afrikanische ancestor her ist, aber eine Analyse des gesamten Genomes wuerde wahrscheinlich einen Grossteil causcasian finden. Das ist das groesste Problem mit Lewontin, er basiert seine Hypothese auf einzelne Allele, nicht auf das gesamte Genom und das entspricht einfach nicht dem technologischen und phylogenetischen Stand der Dinge in der Biologie in 2013.

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Re: Lewontin's fallacy

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 10:33 Uhr

Welches naturwissenschaftliche Konzept empfiehlst du für die Rassendiskussion?

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Re: Lewontin's fallacy

Antwort von Alba am 29.05.2013, 11:19 Uhr

Oh for heaven sake, Du warst es doch die versucht hat ein politisches oder soziales Konzept mit einem biologischen zu untermauern.
Wenn Du Dich wegen der one drop theory als afroamerikanerin bezeichnen willst dann tu das, I really couldn't care less, aber in einer genetischen Analyse wuerde das wahrscheinlich anders aussehen.
Das Konzept dafuer ist phylogenetische Analyse basierend auf Sequenzdaten und wie in allen Wissenschaften sind die Ergebnisse dieser Analysen offen fuer wissenschaftliche Debatten und auch offen dafuer, dass sich der Konsensus (soweit es den gibt) aendert. Wenn Du von einem Wissenschaftler eine absolut felsenfest vertretene Meinung erwartest dann verstehst Du nicht wie Wissenschaft (gerade in der Biologie) funktioniert.
For what it's worth, ich halte Rasse fuer ein nuetzliches Konzept wenn es zB um bestimmte medizinische Dinge geht, Medikament fuer bestimmte Herzerkrankungen die bei bestimmten Genotypen besser helfen als bei anderen. Aber diese rein biologischen Argumente werden in diesen Diskussionen immer von den politischen ausgehebelt.

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World Value Survey

Antwort von pflaumenbaum am 29.05.2013, 11:21 Uhr

Also im aktuellen world value survey wird das als ethnische Gruppe bezeichnet:

V254. (Code ethnic group by observation):
1 Caucasian white
2 Negro Black
3 South Asian Indian, Pakistani, etc.
4 East Asian Chinese, Japanese, etc.
5 Arabic, Central Asian
6 Other (write in): _____________________________

Der WVS wird über Interviews erhoben.
Natürlich kann man sich darüber streiten, wie scharf die Konzepte sind, und nein, sie sind es natürlich nicht. Aber es ist ja nicht die einzige Variable, die erhoben wird, von daher finde ich das schon einigermaßen ok.

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Re: Lewontin's fallacy

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 11:22 Uhr

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

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Re: World Value Survey

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 11:39 Uhr

Aber du siehst schon, dass da Haut- und Haarfarbe mit Ethnizität gleich gesetzt wird? Und das finde ich konzeptionell extrem schwierig.

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Re: World Value Survey

Antwort von pflaumenbaum am 29.05.2013, 12:09 Uhr

Ja klar ist das schwierig. Man stelle sich vor, man sei adoptiert von weißen Eltern aber selbst schwarz oder asiatisch.
Aber dann sag mir mal, wie man das in einem Fragebogen lösen soll. Weiß oder schwarz zu sein hat in den USA nunmal eine Bedeutung. Wie soll man denn als Soziologin herausfinden, welchen Einfluss die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe auf bspw. das Einkommen hat? In Deutschland stellt sich die Frage nicht, weil wir hier immer noch schön in Nationenkategorien denken (die wird man ja nicht los). In den USA wird oder wurde man schneller Amerikaner und die Frage nach der Nationalität stellt sich dann nicht.

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Re: World Value Survey

Antwort von Hase67 am 29.05.2013, 12:14 Uhr

Ich glaube, der entscheidende Zusatz ist hier "by observation", es geht also nur um das Erscheinungsbild. Mir ist auch nicht klar, ob Begriffe wie "ethnische Gruppe" "ethnische Zugehörigkeit" oder "Ethnie" wirklich klar definiert sind (wissenschaftlich gibt es das sicher) oder wie stringent diese Begriffe gebraucht werden, wenn sie zum Beispiel - wie hier - statistischen oder politischen Zwecken dienen.

Dass das aus statistischen Gründen okay ist, habe ich nicht bestritten, und es gibt auch Konstellationen (wie Alba unten erwähnte), wo nachgewiesen ist, dass z. B. bestimmte Zugehörigkeiten bestimmte physische Besonderheiten mit sich bringen (Verträglichkeit von Medikamenten, Laktoseintoleranzen, etc. pp). Ich kritisiere es auch nicht per se, von Rassen zu sprechen, wenn es um solche Merkmale geht, aber man muss hier ziemlich scharf zwischen politischer, moralischer und wissenschaftlicher Kategorisierung trennen. Da genau liegt das Problem, dass das nämlich zwangsläufig vermischt wird und dann Emotionen schürt.

LG

Nicole

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Re: World Value Survey

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 12:20 Uhr

Ich finde die Aufgabe unlösbar.

Wenn mein Vater ein pechschwarzer und meine Mutter ein schneeweißer Hauttyp ist: Was bin ich dann? Nach meinem Eindruck versuchen die Soziologen es eben damit zu lösen, dass sie mit Ethnizitäten arbeiten. Dementsprechend müßte ich angeben, welcher Gruppe ich mich zugehörig fühle - ganz unabhängig vom Aussehen. Und was ist, wenn ich mich beiden Gruppen zugehörig fühle? "Light skinned caucasian, raised in a black neighborhood, socialized with Latin American adopted family"?

Es ist wie die Frage nach der Staatsangehörigkeit in Deutschland. Was bist du? Öhm, ich hab da mehrere!

Konkret gefragt wird aber (in den meisten Fragebögen die ich gesehen habe) nach "race", so einfach kann doch kaum mehr einer kategorisiert werden seitdem "Mischehen" aller Art Mischlinge aller Art hervor gebracht haben.

Wer ist weiß, wer ist schwarz, wie wird das definiert? Da sind wir wieder bei dieser halb irrsinnigen one drop theory - eine andere habe ich immer noch nicht.

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Re: World Value Survey

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 12:25 Uhr

By observation muss doch dann mehrere Faktoren abfragen. Und bei den Hautfarben einige Zwischentöne zwischen schwarz und weiß. (einschliesslich pink) Damit wir eben auch das Kind des Pechschwarzen und der Schneeweißen angemessen unterbringen können: Kaffee, Karamel, Milchkaffee, Zimt, Marzipan - wie auch immer.

Sonst läuft es doch darauf hinaus: "Dein Vater ist 25% schwarz, damit bist du schwarz und sonst gar nix."

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morla

Antwort von DecafLofat am 29.05.2013, 12:42 Uhr

ich habe festgestellt, meine meinung hier im rub zu verteidigen ist mir zu anstrengend, daher lasse ich manche aussagen von mir einfach stehen. diese auch.
bevor ich kinder hatte habe auch ich den kopf geschüttelt und war geschockt zu sehen, wozu menschen - eltern ihren eigenen kindern gegenüber - imstande sind.
niemals im leben würde ich meinen kindern schlimmes antun - niemals. allerdings, seit ich kinder habe, kann ich die beweggründe einer solchen verzweiflungstat vielleicht eher nachvollziehen. das geht übrigens nicht nur mir so, wir hatten neulich in größerer runde - allesamt eltern - neulich genau das thema.
das verurteilen überlasse ich dann gern der presse und/oder den gerichten.
und nein wir sprechen hier nicht von irgendwelchen freaks die zigaretten auf ihren kindern ausdrücken oder so, sondern von schierer verzweiflung in vermeintlich ausweglosen situationen, erweiterte selbstmorde etc.

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übrigens, und das nochmal an die AP gerichtet, hat china die 1kindpolitik nicht schon

Antwort von DecafLofat am 29.05.2013, 12:45 Uhr

gelockert? da ihnen selbst klar wurde, dass sonst niemand das system am laufen halten wird? mir schwant dunkel ein artikel aus der fas von vor einem, zwei jahren... ich geh mal wühlen.

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link zeit online

Antwort von DecafLofat am 29.05.2013, 12:47 Uhr

http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-09/china-wirtschaft-wachstum

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Re: morla

Antwort von Morla72 am 29.05.2013, 12:53 Uhr

Dann erweitere deine Aussage doch um "Eltern" statt "Mütter".
Dann würde ich immer noch nicht mit dir übereinstimmen, aber es wäre in sich schlüssiger, wenn du Verständnis für Verzweiflungstaten hast, denn diese von dir geschilderten ausweglosen Situationen haben nun mal die Frauen nicht für sich gepachtet, und ein Vater ist vielleicht sogar noch schneller an seiner Belastbarkeitsgrenze angelangt.
Wenn schon Verständnis, dann bitte für alle.

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schwieriges thema

Antwort von DecafLofat am 29.05.2013, 13:04 Uhr

ich glaub dir sofort dass männer/väter eher ihre belastungsgrenze erreichen als frauen/mütter. aber genau da seh ich eben auch die mutter in der verantwortung das kind dann ab DA zu schützen, wenn beim vater die grenze erreicht ist.
da sie eben noch ein bisschen belastbarer sein sollte (auch hormonell bedingt... oxytocin machts möglich).

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Re: schwieriges thema

Antwort von Morla72 am 29.05.2013, 13:08 Uhr

Äh ja, genau deshalb verstehe ich ja deinen Satz "eine verzweifelte mutter verurteilt man nicht" in dieser Absolutheit auch nicht.

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Re: World Value Survey

Antwort von pflaumenbaum am 29.05.2013, 13:25 Uhr

Keine Frage, ich finde das auch extrem schwierig. Und die Diskussion deswegen umso interessanter. By observation ist auch deswegen schwierig, weil es ja dann noch nicht mal eine Selbsteinschätzung ist.. Wobei Mehrfachantworten bestimmt möglich sind.

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Re: World Value Survey

Antwort von pflaumenbaum am 29.05.2013, 13:28 Uhr

Na ja, die der Großteil der Leute hier hat eine Nationalität, behaupte ich mal so. Der Doppelpass ist ja auch schwer zu kriegen. Und auch in den USA sind ja Mischehen erstaunlich selten. Die Segregation ist krass. Vielleicht liegt das an den Fragebögen, die das zementieren.

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Re: Nochmals zu meinem Link mit dem Baby in der Toilette...

Antwort von Boots2012 am 29.05.2013, 13:30 Uhr

Die Bezeichnungen "Schwarz" und "Weiß" sind politisch korrekt, können also ohne Scham auch angewendet werden. Ich bin da auch sehr unverkrampft, weil ich nunmal weiß bin laut Definition. Solange man seinem Gegenüber mit Respekt entgegen tritt ist doch alles gut.

Mein Freund ist schwarz. Irgendwann einmal habe ich mit meiner älteren Tochter (nicht von Ihm, sie hat übrigens einen süd-ost asiatischen Papa) über seine Familie gesprochen und dabei gesagt "Dem XY seine Schwester ist auch schwarz, so wie er." Da sagte meine Tochter "Aber der XY ist doch braun!"

Das war mein geistreicher Beitrag zu dem Thema.

Natalie, mit Multikulti-Anhang und wir genießen das!

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Re: World Value Survey

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 13:31 Uhr

Bei den mir bekannten täglichen US-surveys war nur eine Ankreuzmöglichkeit da.

Und fast keiner fand die Fragen insgesamt problematisch, das fand ich eben so tragisch. Nicht wegen etwaiger P.C. Probleme - sowas ist mir ganz wurscht - sondern weil es mir ganz kontraproduktiv zu sein scheint.

Jetzt war ich im Süden der USA, da ist der Rassismus noch sehr lebendig.

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Re: World Value Survey

Antwort von pflaumenbaum am 29.05.2013, 13:46 Uhr

Wo warst Du denn? War gerade einige Zeit in Texas und ja, dort ist der Rassismus noch lebendig. Und auch einige andere verwunderliche Dinge gibt es dort. Man hasst ja auch Obama.
Aber wenn man die Leute dort nun untersuchen will, muss man eben gerade deren Rasse/ethnische Zugehörigkeit/was auch immer irgendwie erfassen, denn das hat ja ganz offensichtlich einen Einfluss auf Verhalten/Denkweisen/wie auch immer...

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Re: World Value Survey

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 13:49 Uhr

Da widerspreche ich. Es gibt ganz wenige African Americans, die keine Weißen in der Kette der Vorfahren haben. Dementsprechend sind sehr viele Beziehungen gemischt, weil eben bereits die Einzelpersonen gemischt sind. (Siehe prominentestes Beispiel, der derzeitige Präsident).

Wenn jemand, der eine kleine Brauntönung (one drop...) hat, immer "African American" ankreutzt, ist die Konsequenz dass die Gruppe der sog. Schwarzen sich statistisch immer weiter vergrößert.

Bsp:
Wenn also 2 Menschen ein Kind bekommen von denen einer (ganz platt gesprochen) 25% schwarz ist - und damit 50% caucasian und bspw. 25% Arabic
und der andere
20% schwarz, 50% caucasian und 30% Asian
Dann garantiere ich dir, dass die in meiner Stadt im mittleren Süden der USA sich selber als "African American" sehen und gesehen werden.

Die 50% spielen keine Rolle. Das resultierende Kind wird als African American kategorisiert, obwohl es genauso gut als caucasian durchgehen könnte. (Angenommen, die Prozentzahlen machen Sinn...)

Und das zeigt m.E. den tiefliegenden Rassismus: sowohl bei dem Ausgrenzenden ("Du hast ja schwarze Vorfahren, also bist du schwarz!") als auch bei dem Ausgegrenzten ("Die schwarzen Tropfen wiegen schwerer!").

Sie sehen alle nicht, dass wir alle Mixe sind und dass diese Art der Befragung die Ausgrenzung manifestiert.

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Re: World Value Survey

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 13:53 Uhr

PN zu Details.

In Texas gibts natürlich viele Red Necks, allerdings glaube ich dass die meisten sog. African Americans dort Obama eher nicht hassen.

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Erscheinungsbild

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 13:59 Uhr

Die Frage ist ja auch wer da observiert.

Es gibt genügend Observierende, die kennen nur
- Caucasian
- African American
- Hispanics

andere Gruppen werden nicht identifziert

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Re: rasse

Antwort von Nikas am 29.05.2013, 15:55 Uhr

Stammen wir nicht alle von dieser Horde damals in Afrika ab, die sich dann nordostwestlich auf den Weg rund um die Welt gemacht hat? *)

Okay, Sonderformen wie etwa Kreationisten nicht. Die stammen von einer Rippe ab (IHR Pech. Und man merkts auch noch).




*) Ich würd also bei Rassen einfach alles ankreuzen.

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Re: rasse

Antwort von Pamo am 29.05.2013, 16:11 Uhr

tolle Idee (solange es nicht elektronisch ist und nur eine Auswahl möglich)

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Re: morla

Antwort von Leena am 30.05.2013, 17:38 Uhr

Ich glaube, Mütter so direkt nach einer Geburt sind schon in einem absoluten Ausnahmezustand, sowohl hormonell als auch kräftemäßig und was weiß ich. Man ist in dem Moment (oder eher: in der allerersten Zeit) nicht wirklich man selbst, und im Strafrecht in etlichen Ländern wird ein Neonatizid besonders behandelt, eben WEIL die Mutter in diesem Moment in einem absoluten Ausnahmezustand ist und es da zu Kurzschlussreaktionen kommen kann, die niemand - auch die Mutter selbst später - nachvollziehen kann.

Das ist nicht nur eine "normale" Verzweifelungstat, sondern noch eine besondere Kategorie.

Ich glaube, eine Mutter, die direkt nach der Geburt ihr Kind voller Verzweifelung tötet, ist ein so armer Mensch, dass ich sie, menschlich gesehen, auch nicht verurteilen könnte, sondern nur bemitleiden.

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