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Geschrieben von IngeA am 29.08.2017, 11:40 Uhr

Mordender Krankenpfleger

Insgesamt muss ich dir Recht geben, was die Situation der Angestellten in Krankenhäusern anlangt. Es läuft da ganz gewaltig was schief und es wird unter Garantie nicht besser werden.
Was die Privatkliniken anlangt gebe ich dir nicht Recht. Die Situation dort ist in den seltensten Fällen anders, ohnehin sind mittlerweile die meisten ehemals städtischen Kliniken in privater Hand. Privatkliniken die ausschließlich Privatpatienten behandeln sind äußerst selten. Und das sind dann meist irgendwelche Fachkliniken die in ihrem Gebiet eventuell sogar hervorragend sind, die ich aber keinem Patienten mit schwereren Vorerkrankungen außerhalb des Fachgebietes empfehlen würde. Und klar, ein Privatpatient liegt während der Grippewelle nicht auf dem Flur, u. U. aber auch im Dreibettzimmer wenn sonst kein Platz ist.

Es waren viele getötete Menschen. Nachgewiesen 90 in 5 Jahren. Das sind im Monat keine 2 Patienten. Es arbeiten ja nicht immer die selben Schwestern und Ärzte zusammen, der Dienstplan wechselt ständig, daher sind auch immer andere Kollegen anwesend. Die Fluktuation des Personals mal gar nicht eingerechnet. Du kannst davon ausgehen dass während dieser 5 Jahre etliche Ärzte und Pflegekräfte gewechselt haben und andere dafür kamen.

Irgendwas ist wohl schon aufgefallen und war komisch, aber war anscheinend für niemanden eindeutig genug um so einen Verdacht auszusprechen.

Ich denke in solchen Fällen wie bei diesem Pfleger ist es für die Kollegen einfach schwierig den anzuschwärzen. Einen solchen schwerwiegenden Verdacht spricht man nicht einfach leichtfertig aus ohne handfeste Beweise zu haben. Was ist, wenn es falsch ist? Man kann mit einer solchen Anklage auch das Leben eines absolut unbescholtenen Menschen zur Hölle verwandeln.

Herausfinden kann man so etwas wirklich erst mal nur rein statistisch. Da fallen solche Häufungen auf. Allerdings auch nur über einen längeren Zeitraum weil es auch so immer mal wieder Schwankungen gibt. Der Kollegin die 2x im Jahr mit Kollegen X zusammen einen Patienten reanimieren muss bekommt solche Häufungen eher nicht mit, nicht mal wenn die Schwestern nicht so überlastet wären.

Noch wichtiger wäre, dass automatisch jeder Patient der in einer Klinik verstirbt in der Pathologie untersucht und obduziert wird. Da könnte man so etwas sehr schnell aufdecken, die Medikamente sind ja nachweisbar. In Österreich ist das Pflicht.

Ich fahre Teilzeit Rettungsdienst (ca. 5 RTW-Schichten im Monat). Ich habe letztes Jahr innerhalb von 20 Schichten 10 Menschen reanimiert, davon 3 Kinder. Wir haben langjährige hauptamtliche Assistenten die noch nie ein Kind reanimieren mussten und 10 Reanimationen hat bei uns normalerweise ungefähr eine Vollzeitkraft im Jahr. Meine 20 Schichten wären also eine Monatsarbeitszeit gewesen.
Auch dieses Jahr hatte ich einmal wieder 3 Schichten hintereinander mit Reanimation.

Ausgehend von obiger Situation muss ich echt sagen dass ich wohl Glück habe, dass von diesen Patienten nur ein einziger in meiner Gegenwart reanimationspflichtig wurde und wir zu allen anderen Patienten schon auf Reanimation geschickt wurden. Sonst müsste ich nämlich Angst haben auch mit solchen Anschuldigungen konfrontiert zu werden. Die Häufung war sogar statistisch gesehen mehr als eindeutig.

LG Inge

 
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