Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Steffi528 am 28.08.2017, 17:26 Uhr

Einheitliche Standards in den Kitas

Heute ist ja die Bertelsmann-Studie zu den Kitas "rausgekommen".
Wie seht ihr das? Soll es bundesweite Standards in den Kitas geben oder nicht?

Ich denke, beim Personalschlüssel ist es okay, aber ansonsten ist Trägervielfalt doch auch eine Wahlmöglichkeit

Hier ist der Link zur Studie, da findet man dann auch die Aufschlüsselungen der Landkreise

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2017/august/kita-qualitaet-steigt-haengt-aber-vom-kreis-ab/

 
14 Antworten:

Re: Einheitliche Standards in den Kitas

Antwort von Malefizz am 28.08.2017, 17:32 Uhr

Hm, das Thema ist nicht so meins, da schon hinter uns liegend. Aber das geht ja jetzt auch in puncto Schulen so, dass sie viel mehr auf Bundesebene machen wollen, weil man gemerkt hat, dass uns das bisherige System, im Vergleich, zu weit zurückwirft. So hatte ich das zumindest heute morgen im Radio gehört...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Einheitliche Standards in den Kitas

Antwort von Leena am 28.08.2017, 17:47 Uhr

Ich denke, dass gewisse Mindest-Standards definiert werden könnten, auch und gerade beim Personalschlüssel. Darüber hinaus finde ich Trägervielfalt und unterschiedliche Gewichtigungen bestimmter Themen eigentlich sehr gut und wünschenswert.

Allerdings bin ich jetzt - nach 15 Jahren als Kindergartenkind-Elter - aus dem Thema raus und erstmal heilfroh, dass dieser Abschnitt hinter uns liegt und auch unserer Jüngster jetzt in die Schule geht und anschließend in den Hort. (Wobei auch da das, was uns Eltern beim ersten Elternabend versprochen wurde, offenbar nicht mit dem übereinstimmt, was die Kinder im Alltag erleben. Na ja, Wunder dauern etwas länger...)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich habe dazu einen Radiobericht gehört

Antwort von Jeckyll am 28.08.2017, 18:54 Uhr

Und kann die Zahlen für BW absolut nicht bestätigen. Da sprachen sie von einem personalschlüssel von 1:6 bei 3-6 jährigen. In welcher Kita gibt es denn in Bw so einen Schlüssel? Selbst in ganztagseinrichtungen mit 50 und mehr Stunden Betreuungszeit hab ich noch nie besser wie 1:8 gesehen. Bei Öffnungszeiten von unter 35 Stunden ist 1:12 die Regel.

Also ich würde gerne wissen wo der durchschnittliche personalschlüssel von 1:6 herkommen soll.

Bei 0-3 jährigen kenne ich nur 1:4....

Jeckyll

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich habe dazu einen Radiobericht gehört

Antwort von kati1976 am 28.08.2017, 19:21 Uhr

Hier in MV steht auf dem Papier auch was anderes, als es in der Realität ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich habe dazu einen Radiobericht gehört

Antwort von Danyshope am 28.08.2017, 20:04 Uhr

Na, kann ja nicht mal für den Kreis stimmen wo die Studie her kommt

Halt alles bestens schön gerechnet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich habe dazu einen Radiobericht gehört

Antwort von Katl_80 am 28.08.2017, 20:07 Uhr

In unsrer Stadt (Bayern) haben wir diesen Schlüssel 1:6 in den KiGa-Gruppen, 1:4 bei den U3s.
Gebühren sind top in Ordnung (50 Std/Woche = voller Platz = 90€), letztes KiGa-Jahr ist gebührenfrei.

Ich persönlich hoffe da natürlich, dass wir uns da niemandem anpassen müssen.

Kann jedoch alle verstehen, die ihre Situation gerne geändert sähen!

Ich fände es viel wichtiger, dass sich am Schulsystem was ändert. Da muss sich zukünftig auf Bundesebene etwas ändern!
Die Abschlüsse sind einfach zu unterschiedlich!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich habe dazu einen Radiobericht gehört

Antwort von Bobby Mc Gee am 29.08.2017, 7:20 Uhr

Eins zu vier bei unter dreijährigen, wobei selbst das auch oft nicht ist wegen Urlaub, Krankheit, anderen Arbeitszeiten (also eine Erzieherin fängt um acht an, geht um zwei, die Kollegin kommt aber erst um elf und geht um fünf. Die dritte ist acht Stunden da. Also werden zwölf Kinder die meiste Zeit von zwei Erzieherinnen betreut, was eins zu sechs bedeutet.

Kinder werden nachmittags zwar abgeholt. Aber dann werden oft Gruppen zusammengelegt. Die Ganztagskräfte haben ja dann irgendwann auch Feierabend und arbeiten nicht von acht bis fünf. Und in der Grippensaison ist es ganz witzig. Da
werden die Kinder mit Fieber und Husten gebracht und die Hälfte der Erzieher liegt irgendwann flach. (Nein, Erzieher schieben sich nicht auch Fieberzäpfchen vor Arbeitsbeginn hinein und kommen arbeiten. Auch wenn das häufig so bei den Kindern gemacht wird.)
Es wird aber so dargestellt, als gäbe es eins zu vier Betreuung. Weil ja drei Erzieher da sind.

Und, ich muss sagen, man kann U drei Kindern, die sehr viel Aufmerksamkeit und Zuwendung brauchen, nicht so gerecht werden wie man das eigentlich sollte.

Zumal es viele U drei Kinder gibt, die tatsächlich neun und sogar mehr Stunden in der Einrichtung sind und dann auch noch krank geschickt werden. (egal was das Kind hat, es kommt immer vom Zahnen!)

Das ist das, was so schlimm ist.

Kinder müssen funktionieren. Eltern müssen funktionieren. Erzieher müssen funktionieren. Egal wie.

Wobei jeder versucht, für die Kinder das beste zu tun. Und eine liebevolle Betreuung zu gewährleisten. Viele Kinder kommen sehr gerne. Aber manche nicht. Ein Kind von eineinhalb, das neun Stunden in der Krippe ist erlebt ein Kommen und Gehen von Erziehern. Die meisten arbeiten nämlich nicht Vollzeit. Es gibt auch kaum offene Vollzeitstellen.

Da gibt es wirklich Luft nach Oben und die Standards sollen so gemacht werden, dass ein Viel besserer Personalschlüssel heraus kommt. Wie das bei dem derzeitigen Erziehermangel gehen soll, ist mir allerdings schleierhaft. Man kann Erzieher ja nicht schnitzen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Einheitliche Mindeststandards für die verschiedenen Grupenformen

Antwort von amaria am 29.08.2017, 18:51 Uhr

Einheitliche Mindeststandards sollen natürlich nicht dazu führen, dass sich irgendwo etwas für die Kinder verschlechtert. Aber warum sprachen Politiker unlängst nur davon "Eckpunkte" für ein Kita-Qualitätsgesetz schaffen zu wollen? - Weil schon zu viele Einrichtungen eine Betriebserlaubnis bekommen haben, obwohl in ihnen Kinder zu Konditionen betreut werden, die in kein Kita-Qualitätsgesetz Eingang finden dürften!!! Es ist politisch nicht gewollt, dass Betrienbserlaubnisse entzogen werden.

Unbegreiflich ist mir auch, dass beispielsweise ein Kindergarten, als dessen Träger der Stuttgarter Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbundes genannt wird, Krippenkinder in einer Einrichtung betreuen lässt, die am Haus nur "ein kleines, aber feines Außengelände" von nur 60 qm für 15 Krippenkinder und ihre Erzieher hat. - Das Deutsche Kinderhilfswerk hingegen fordert in einer Resolution, die leider nicht allzu bekannt ist, immerhin 10 qm Platz als Minimum pro Kind im Außengelände.http://www.sz-online.de/sachsen/zustand-von-dreijaehriger-aus-stausee-weiter-kritisch-3661032.html - Auch diese Größe finde ich noch zu knapp bemessen, denn ich kenne noch Kindergärten deren Außengelände deutlich größer waren oder sind. Bei 10 qm pro Kind sind die Grünflächen schnell verdichtet und es müsste immer wieder der Boden bearbeitet und Gras eingesät werden, was in Kindergärten, die keine mehrwöchige Schließzeit haben, gar nicht viel bringt.

Welche Eltern haben schon von der Resolution erfahren? Wo habt ihr zum ersten Mal von ihr gehört? Wer hätte gedacht, dass sich in einigen Großstädten bis zu 10 Kindergärten, die kein angemessenes Außengelände für die Kinder haben, eine öffentlichen Spielplatz nach einem Belegplan teilen, damit er nicht überfüllt ist?

Auch wegen der Unfallgefahren ist es wirklich wichtig, dass notfalls per Gesetz geregelt wird, dass Erzieher eine Obergrenze zu akzeptieren haben und nicht mit beliebig vielen Kindern beispielsweise Ausflüge machen können. http://www.sz-online.de/sachsen/zustand-von-dreijaehriger-aus-stausee-weiter-kritisch-3661032.html Sonst kann es passieren, was in Bautzen passiert ist! 40 Kinder wurden von nur drei Erzieherinnen bei einem Ausflug begleitet. Zwei Kinder konnten sich von der Gruppe entfernen. Ein Mädchen wäre beinahe im Stausee ertrunken.

Wissenschaftler betonen besonders gern die Bildung und die Chancengleichheit, die selbstverständlich wichtig sind. Aber Fehlentwicklungen, die Kinder ihre Gesundheit oder sogar das Leben kosten können, dürfen nicht ausgeblendet werden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Einheitliche Mindeststandards für die verschiedenen Grupenformen

Antwort von Bobby Mc Gee am 29.08.2017, 19:20 Uhr

Drei Erzieher mit vierzig Kindern auf einen Ausflug -das ist so nicht erlaubt!
Eigentlich hätten das die Erzieher wissen müssen. Das geht nicht! Das ist fahrlässig.

Dann kann man halt keinen Ausflug machen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Einheitliche Mindeststandards für die verschiedenen Gruppenformen

Antwort von amaria am 29.08.2017, 20:13 Uhr

Hier noch weitere Nachrichten aus Bautzen: https://www.sz-online.de/sachsen/landesjugendamt-ermittelt-zu-unfall-3666083.html Das Landsjugendamt ermittelt und lässt erkennen, dass es nicht möglich sein soll, Grenzen festzulegen.
Und ein Artikel, in dem Erzieher direkt angesprochen werden. http://www.huffingtonpost.de/andreas-ebenhoeh/erzieherinnen-kinder-verbrechen--aufsichtspflicht_b_17772438.html

Je nachdem wie erfahren die Erzieher sind, kann man Eltern nur empfehlen, keine Angst zu haben, als Spaßbremse angesehen zu werden. Ein gut begründete NEIN führt dazu, dass Betreuungsbedingungen überdacht werden. Eltern müssen nicht wie Lemminge jedem Vorhaben des Kindergartens zustimmen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Einheitliche Mindeststandards für die verschiedenen Gruppenformen

Antwort von Bobby Mc Gee am 29.08.2017, 22:45 Uhr

Tja. Die Eltern vertrauen aber auf die Kompetenz der Einrichtung.
Die Verantwortung liegt bei der Einrichtung.

Die Erzieher hätten sich m.M.nach weigern müssen, zu dritt mit vierzig Kindern einen Ausflug zu machen.

Die Erzieher stehen mit einem Fuß im Gefängnis.das Kind und die Familie machen nun schreckliches durch. Die Erzieherin wird in ihrem Leben nie wieder froh werden. Wenn verdammt noch mal keine Kapazitäten da sind, dann kann man eben nicht alles leisten, was man gerne würde, oder was gefordert wird.

Das Kindeswohl hat an erster Stelle zu stehen. Drei Erzieher betreuen vierzig Kinder auf einem Ausflug,! Das muss jede erfahrene Erzieherin einsehen dass das der absolute Wahnsinn ist. Ich bin richtig geschockt!

Ob die Eltern diese Einsicht haben? Darauf kann man nicht vertrauen.

Ein Kind ist das liebste und wertvollste, was der Mensch hat. Da kann man nicht solche irrsinnigen Dinge machen. Selbst wenn Personalmangel herrscht. Das Kind wird vielleicht nie wieder normal leben können.

Ja. Unsere Regierung will kein Geld investieren. Es soll alles gemacht werden, damit die Mütter schnellst möglich wieder arbeiten. Es soll aber nicht zu viel kosten.

Dann müssen halt die Erwartungen herunter geschraubt werden. Dann gibt es halt keine Ausflüge mehr. Fertig.

Das ist Irrsinn was da passiert ist. Wenn man mit Unterbesetzung unbedingt einen Ausflug machen will dann sollte man wenigstens Eltern fragen, ob sie mitkommen und mit helfen.

Das geht, das machen viele Einrichtungen so. Liebe Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Einheitliche Mindeststandards für die verschiedenen Gruppenformen

Antwort von amaria am 30.08.2017, 7:46 Uhr

Es ist aber leichtsinnig, einfach auf die Kompetenz der Erzieherinnen zu vertrauen. Es ist doch etwas anderes, ob Eltern sich eine Tagesmutter oder Kinderfrau sorgfältig ausgesucht haben oder ob sie ihr Kind in einer Kita betreuen lassen, in der das Personal ständig wechselt oder in der es eine lange Tradition hat, dass die Erzieherinnen Kinder nach der Devise betreuen "Eins mehr schaffen wir auch noch". Der psychische Druck, der auf Erzieherinnen lastet, das auch zu schaffen, was Kolleginnen anscheinend mühelos wuppen, ist nicht zu unterschätzen.

Als Eltern könnt ihr durch kritische Fragen auf Teamsitzungen die Erzieherinnen, die Kinder keinem organisierten Leichtsinn aussetzen wollen, gut unterstützen. Aber einfach wird das nicht werden. Es gibt genug Eltern, die mit Floskeln ankommen, dass man Kinder nicht in Watte packen könne, dass man ihnen etwas zutrauen müsse, u.s.w.

Ich würde auch den bravsten Kindern zutrauen, dass eine Attraktivität wie ein Bach, Fluss oder See sie dazu verleiten kann, sich heimlich zu verdrücken. Und falls dann gerade eine Erzieherin aufmerksam einem Kind zuhört, das ihr was erzählen will und eine andere bindet einem Kind den Schuh zu...

Zum Glück fällt es meist auf, wenn Kinder sich fortschleichen wollen. Aber gerade im Wald brauchen Kinder sich nur hinter einen Baum zu stellen und abzuwarten, bis die Gruppe weit genug von ihnen fortgegangen ist.

Wenn unsere Politiker das schon lange versprochene Kitaqualitätsgesetz schaffen wollen, müsste berücksichtigt werden, dass heute die berufstätigen Eltern nicht mehr wie früher vielerorts üblich, Ausflüge begleiten können.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Einheitliche Mindeststandards für die verschiedenen Gruppenformen

Antwort von Bobby Mc Gee am 30.08.2017, 8:20 Uhr

Ich würde als Erzieherin niemals solche Ausflüge mit zu geringer Besetzung machen. Das geht nicht.

Und die Einrichtungen stellen natürlich alles sehr positiv dar. Eine Erzieherin, die die Eltern ermutigt da zu intervenieren war die längste Zeit in der Einrichtung.

Ich habe auch den Eindruck dass die meisten Eltern gar nicht nachfragen, weil sie es lieber nicht wissen wollen.

Sie müssen arbeiten, das Kind muss neun Stunden betreut werden und sie sind abhängig von der KiTa.

Von der Politik kommt da ja gar nichts. Der Personalschlüssel wird nicht besser. Es gibt Erziehermangel.

Es war vor zwei Jahren die Rede davon, dass die Standards herunter geschraubt werden sollen. Nicht dass es besser werden soll. Umgekehrt.

Als Erzieherin muss man sich schützen und weigern, an solchen Aktionen mit Unterbesetzung Teil zu nehmen.
Denn wenn etwas passiert, wie das ja jetzt der Fall war, ist die Erzieherin verantwortlich und wird zur Verantwortung gezogen. Man steht mit einem Fuß im Gefängnis.
Man sieht ja, was passiert ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Einheitliche Mindeststandards für die verschiedenen Gruppenformen

Antwort von Steffi528 am 31.08.2017, 5:53 Uhr

Das ist die Verantwortung des Trägers. Es gibt so ein paar Dinge die gehen gar nicht. Sind aber auch nicht Standard.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.