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Geschrieben von Philia am 31.05.2011, 11:49 Uhr

Einfach "gedenkt"...Griechenland

einfach "gedenkt"
Griechenland, es Land am finanziellen Abgrund, es wurde gestopft wie eine Weihnachtsgans und nun hängen die Flügel wieder, da sich nicht weiter darum gekümmert wurde. Das Mästen ging schnell, innerhalb einer Woche waren Unsummen von Geld investiert, doch die Gans hatte irgendwie keine Lust zu wachsen oder war nicht fähig und nun hat sie wieder Hunger, zum Schlachten taugt sie nicht, man steht vor der Wahl, nochmal neu mästen oder abwarten was passiert, vermutlich nichts Gutes.
Griechenland ist anscheind nicht in der Lage sich verändern zu wollen oder zu können, aus der Pleite nicht wirklich gelernt, die Strukturen, die zum Pleitegeier führen kaum verändert. Es gab Finanzspritzen, aber keine konstruktive Hilfe, ob nicht gewollt oder nicht angeboten, das weiß ich nicht.
Einfach und egoistisch "gedenkt", so hat die dt. Regierung z.B. knapp ein Jahr diskutiert und prüfen lassen, was ein Hartz4 Empfänger haben darf, viel Zeit und wenig passiert und das dann für 5 Euro und dem netten Zusatz "Kinder kriegen eigentlich eh zu viel". So schauen wir uns in dt. Städten um, verwahrloste Kinderspielplätze, Schulen, Kindergärten, überall fehlt Geld. Pisa-Studie wird auch nicht besser, viele Stundenausfälle wegen Lehrermangel im Fall von Krankheiten, überfüllte Klassen, ein Schulsystem ohne Individualität, überforderte Lehrer etc. etc.. Eine Veränderung kostet Geld und Entscheidungsfreude, Einigkeit, die mal in Schwung kommen muß, die Themen dümpeln seit Jahren vor sich hin.
Aber da ist sie wieder, die Gans, viele km entfernt, die brauch Futter...darf man einfach "gedenkt" mal fragen, warum die eigenen Baustellen immer so vernachlässigt werden, es an Veränderungen und Entscheidungen fehlt, aber wenn die Gans plärrt es ruckzuck geht? Und das mit dem augenblicklichen Ergebnis, was eigentlich gleich null ist, außer daß die Gans ein paar Monate länger so weiter machen konnte wie früher.
Warum die Gans nicht lieber trainieren, unterstützen und Hilfestellung geben, wie sie besser wirtschaften kann, anstatt ihr einfach nur den Rachen zu stopfen? Sie tut mir Leid, ja, aber sie ist nicht so wirklich unschuldig an ihrem Dasein und könnte durchaus auch selbst was bewegen, aber das will oder kann sie anscheind nicht.
Wie seht Ihr das?
LG
Nina

 
6 Antworten:

Wenn es beim Nachbarn brennt...

Antwort von Petra28 am 31.05.2011, 14:00 Uhr

...rufst Du dann die Feuerwehr? Oder fütterst Du erst Deine Kinder zu Ende? Wartest, bis die nächsten Häuser brennen?

Mal Dir mal in einer ruhigen Stunde aus, was passiert, wenn ein Staat pleite geht. Und bezüglich der Hilfe zur Selbsthilfe - wirf mal einen Blick auf die "blühenden Landschaften" im eigenen Land...

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ein paar Eimer Wasser sind aber nicht die richtige Hilfe...

Antwort von Philia am 31.05.2011, 14:19 Uhr

und genau das war es, ein Tropfen auf dem heißen Stein, und der war abzusehen...
Der Vergleich mit der Feuerwehr hinkt also, denn die rettende Feuerwehr gab es nicht, sondern nur ein paar Eimer Wasser die planlos irgendwo hingekippt wurden.
Griechenland hätte defintiv mehr Wirtschaft, wenn sie es richtig machen würden, Wirtschaft geht über grünen Äcker hinaus, es gibt mehr als Landwirtschaft.
LG
Nina

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Re: ein paar Eimer Wasser sind aber nicht die richtige Hilfe...

Antwort von FrauausdemNichts am 31.05.2011, 14:33 Uhr

Und so eine Wirtschaft stampft man in 6 Monaten aus dem Boden? Eher nicht, oder?

Die Griechen HABEN sich ja bewegt. Nicht so viel, wie sie versprochen haben - aber deutlich mehr, als ich ihnen zugetraut habe.

Und, mal ehrlich gefragt: Was ist denn die Alternative? "Hilfe zur Selbsthilfe" ist ein Slogan, der ganz niedlich klingt. Aber das klappt seit 50 Jahren in Afrika auch nicht. Warum soll das in Griechenland überhaupt wirken, und dann auch noch bis gestern? Und: Was - ganz konkret - ist das in Griechenland überhaupt? Mikrokredite? Das war der Hype in Asien und Afrika, ist auch schon längst entzaubert. Saatgut verteilen? Düngemittel schenken? Bitte, die sind in der EU! Fabriken schenken, weil Landwirtschaft haben sie ja genug? Für was? Und ist das billiger?

Ganz konkret: Die können JETZT ihre Kredite nicht bedienen. Es gibt also konkret JETZT zwei Möglichkeiten: Reinrasseln lassen (was sind die Konsequenzen für die Griechen? Für uns? Kann das IRGENDJEMAND absehen?) oder zahlen. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Alles andere ist - siehe oben - niedlich und gut gemeint, hilft aber entweder gar nicht oder nicht schnell genug.

Nein, ich freue mich auch nicht darüber, das zu bezahlen. Aber ich habe ehrliche Angst vor den potentiellen Konsequenzen, wenn wir nicht zahlen. Keine tolle Lösung - aber vielleicht die weniger beschissene.

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Re: ein paar Eimer Wasser sind aber nicht die richtige Hilfe...

Antwort von Petra28 am 31.05.2011, 14:37 Uhr

Hätte Mecklenburg-Vorpommern auch mehr Wirtschaft, wenn sie "es richtig" machen würden?

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Re: ein paar Eimer Wasser sind aber nicht die richtige Hilfe...

Antwort von Philia am 31.05.2011, 15:27 Uhr

Auch wenn sich bei uns die Wirtschaft angeblich erholt, so wird die Kluft zwischen den Menschen bei uns nicht kleiner, eher größer, wenn wir unsere eigenen Baustellen vernachlässsigen, sind wir früher oder später auch hilfebedürftig. Die Schüler von heute bringen die Wirtschaft von morgen und müssen demnach auch geschult sein, DA zu vernachlässigen trifft uns genauso wenn nicht gar mehr, als Baustellen anderswo.
Du schreibst was sie alles nicht brauchen, Düngemittel, Saatgut etc., wenn sie nichts gebrauchen können, dann wird sich die Misere auch nicht bessern können, sprich demnach kann man sie nur noch Fremdernähren.
Es gibt diverse andere Wirtschaftszweige sei es Elektronik und Computerbranchen z.B., oder die vorhandene, aber ausbaufähige Tourismuswirtschaft etc. etc., dafür brauch es kein Saatgut. Ideen muß man haben und sie umsetzen können, und nicht an den falschen Stellen investieren.
LG
Nina

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Re: ein paar Eimer Wasser sind aber nicht die richtige Hilfe...

Antwort von FrauausdemNichts am 01.06.2011, 9:24 Uhr

Nina, du hast mein ganzes Posting nicht verstanden.

NATÜRLICH müssen in Griechenland mittelfristig neue Wirtschaftszweige erschlossen werden. NATÜRLICH müssen die selber wieder auf die Füße kommen.

Aber ihre Kredite sind JETZT fällig, nicht in 5 Jahren. Und man stampft keine Computerbranche in drei Monaten aus dem Boden. Es geht doch darum, was JETZT gemacht wird - und da bleiben schlicht und ergreifend nur die beiden Alternativen: Zahlen oder das Land abschreiben.

Wenn Peter Zwegat jetzt nach Griechenland geht, dann hat er folgendes Problem: Die Banken haben schon alle Kredite gekündigt und erwarten sofortige Zahlungen. Griechenland ist aber nicht nur arbeitslos, es hat auch keine Rücklagen. Auch wenn sich sofort ein gutbezahlter Job für Griechenland findet: Die Banken scharren mit den Füßen und wollen ihr Geld JETZT. Das erste Gehalt aus dem Job kommt aber erst in einem Monat und reicht natürlich keinesfalls, um gleich stante pede alle Schulden zu bezahlen. Weitere Kredite gibt es nicht ohne Sicherheiten, eine Umschuldung ist also nicht möglich.

Also bleiben zwei Möglichkeiten für JETZT: Entweder, Griechenland klappert alle Verwandten und Bekannten ab und bittet dort um Geld in Form von Privatdarlehen, Schenkungen oder zumindest Bürgschaften. Oder es geht in Insolvenz.

Die Frage ist: Kommt man wirklich schneller auf die Füße, wenn man in Insolvenz ist? Man bekommt so schnell keinen Kredit mehr, auch wenn der sinnvoll für die Zukunft ist und beim Auf-die-Füße-kommen hilft. Bei Griechenland kommt dazu, daß aufgrund der Währungsunion überhaupt nicht absehbar ist, inwieweit das uns mit reinzieht.

Das ganze Pisa-Geschwafel hat damit sowieso nichts zu tun, weil wir denen ja kein Bargeld rüberschieben, sondern für die Griechen bürgen. Das tut uns JETZT überhaupt nicht weh in der Kasse. Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß uns das in Zukunft mal wehtut. Aber diese Wahrscheinlichkeit gibt es auch, wenn wir Griechenland nichts geben, eben weil wir über die Währungsunion mit drinhängen. Wir haben ja auch nichts gekonnt, wenn wir in 20 Jahren Schulen bauen wollen und keiner uns mehr Kredite gibt, weil der Euro von den insolventen Euro-Ländern in bodenlose Tiefen gerissen wurde.

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