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Geschrieben von dani_j_j am 18.04.2008, 9:17 Uhr

nochmal hochhol - für Elenamama

Liebe "Elenamama",
ich hatte unten folgendes geschrieben und gestern hatte ich noch einen Vortrag einer Ergotherapeuthin angehört, die die Methode nach Reichen ebenfalls "verrisen" hat...
"Ich hoffe du kannst mir auch weiterhelfen - unsere Kinder lernen auch nach Reichen und jetzt höre ich immer wieder von anderen Eltern mit ebenfalls rechtshemisphärischen Kindern wie meinem Sohn, dass diese Methode den Kindern mehr schadet als nützt und eine Spezialistin hier in der Gegend, die im Nachhilfeinstitut die "schwierigen" Fälle beschult, findet auch, dass diese Methode nix für diese Kinder ist...
Vor allem berichten alle, dass die Kinder eine grauenhafte Rechtschreibung an den weiterführenden haben, da sie am Anfang falsche Wörter abgespeichert haben....
Kannst du mich da bitte bestärken, da ich prinzipiell in diese Methode mehr Vertrauen habe, als in "Oma am I--I" (soll ein Bett darstellen)...
Und nochwas - ich sollte mit meinem Sohn ab der ersten Klasse mehr lesen üben und da haben wir ein Stempelsystem vereinbart und er bekam den langersehnten Roboter fürs tägliche Vorlesen... jetzt weiss ich nicht, ob wir mehr Schaden angerichtet haben mit der täglichen Vorleserei?
l
dani

 
5 Antworten:

Die allein selig machende Methode...

Antwort von like am 18.04.2008, 11:22 Uhr

...gibt es meiner Meinung nach beim Lesen-Lernen nicht. Was für das eine Kind super ist, kann für das andere eben auch mal nicht so geeignet ist. 2 meiner 3 Kinder haben auch nach Reichen gelernt - die Kleine jeztt grad in Klasse 1. Ich finde die Methode prinzipiell schon toll, v.a. für Kinder die nicht im Gleichschritt mit allen anderen lernen wollen oder können. Auch die Arbeitseinstellung und Lernmotivation der Kinder wird durch die Methode positiv beeinflusst. Die Methode hat aber auch Schattenseiten, die ein guter Lehrer aber sicher auffangen kann und wird. Zum einen dürfte es etwas schwieriger sein, Kinder mit speziellem Föderbedarf frühzeitig zu erkennen. Zum anderen sollte man konvantionelle Lernmethoden nicht vollständig ausklammern, nur um die reine "Reichen_Lehre" nicht zu verwässern. So hat unsere Lehrerin am 1. Elternabend des 2. Halbjahres deutlich gesagt, dass, da jetzt alle Kinder lesen KÖNNEN, künfitg automatisch Hausaufgabe ist, jeden Tag mindestens 10 Minuten leise (da leichter) oder, wenn das Kind das will, auch laut zu lesen. Insofern hast du sicher mit dem Lesen-Üben nichts falsch gemacht. Auch wird bei uns schon seit ein paar Monaten Rechtschreibung gelernt, d.h. es werden Wörter gelernt, die von der lautgetreuen Schreibung abweichen. Deshalb kann ich mich in Punkto Rechtschreibung eigentlich auch ganz entspannt zurücklehnen.
Wenn allerdings bis weit ins 2. Schuljahr hinein nur lautgetreu geschrieben und nichts korrigiert wird, sehe ich das schon kritisch.
Mal schaun, was Eleanamami noch dazu meint, aber das sind bislang meine Erfahrungen mit der Methode. Einen Linkshänder hab ich allerdings nicht - nur einen nicht eindeutigen Händer, der sich aber für rechts entschieden hat. Allerdings kann ich mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass die Eignung der Methode von der Händigkeit abhängen soll - ich denke, da sind ganz andere Kriterien maßgebend.

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Re: nochmal hochhol - für Elenamama

Antwort von Eleanamami am 18.04.2008, 12:19 Uhr

Ich hab es unten schon gelesen.....hab es auch im Hinterkopf, nur fehlt mir grad die zeit, versuche heute Abend meine Erfahrungen aufzuschreiben.

LG

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@like

Antwort von dani_j_j am 18.04.2008, 16:31 Uhr

danke für deinen Beitrag, das beruhigt mich doch etwas...
übrigens ist mein kurzer kein linkshänder sondern welche Hemisphäre des Gehirns vorwiegend genutzt wird und wie das zusammenschalten funkioniert scheint auch andere Hintergründe zu haben...
lg
dani

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Re: nochmal hochhol - für Elenamama

Antwort von Eleanamami am 18.04.2008, 16:41 Uhr

Hallo Dani, mich würde sehr interessieren, warum die " fachleute" diesen Leselehrgang ablehnen. Es muss aus ihrer Sicht ja stichhaltige Gründe und vielerlei Erfahrungsberichte geben.

Es kann aber auch sein, dass sie zu denen gehören, die über Nichtwissen oder Halbwissen oder Ichhabmalgehörtwissen verfügen.

Meine Erfahrungen sind andere. Für die sogenannten guten Schüler ist es völlig wurscht, was du in der Schule anbietest, sie lernen es so oder so. Der Vorteil von LdS ist eben der veränderte Umgang mit dem Kind, die anhaltende Lernmotivation, die Liebe zum Lesen, die Problemlösungskompetenz, das erlernte Denken, die gute Lernatmosphäre usw.

ABER gerade für Kinder mit Teilleistungsstörungen und /oder Entwicklungsverzögerungen eignet sie sich besonders gut, da sie am nähesten am natürlichen,kindlichem Lernen dran ist.Die Kinder können ihrem Tempo und ihrem Lerntyp folgen.Dies macht allerdings einigen Fachleuten Angst...Kontrollverlust.

Es gibt einen tollen Artikel " Lesen durch Schreiben: Erst recht in der Förderschule!" von Katrin Wohlwendt.
Ich hab ihn hier vor mir liegen, wenn ich es schaffe, schicke ich dir den Link (muss ihn erst suchen)

Klar ist, dass Kinder mit Teilleistungsstörungen bei LdS besonders schnell auffallen, weil ja nur frei geschrieben wird. In anderen 1. Klassen wird selten frei geschrieben und da können sich die Kinder durchhangeln.


"Vor allem berichten alle, dass die Kinder eine grauenhafte Rechtschreibung an den weiterführenden haben, da sie am Anfang falsche Wörter abgespeichert haben...."

davon berichten immer nur die, die sich diesen Unterricht nicht zutrauen oder keine Ahnung haben, aber mitreden wollen. Es ist eine Form des Anfangsunterrichts und es steht einem rechtschreibtraining nichts im Wege, wenn die Kinder lesen können!!! Meine jetzige Klasse hat im letzten Jahr in Rechtschreibung hessenweit überdurchschnittlich gut abgeschnitten!Ich finde diese Orientierungsarbeiten völlig überflüssig, aber nun habe ich es schwarz auf weiß und es läßt sich nicht mehr wegdiskutieren!!!!!!Dafür waren diese Arbeiten gut, wenn ich auch schon vorher wußte, dass die Kinder fit sind und das ohne Diktatdrill.
Lasst euch davon nicht verrückt machen!!!!

Kinder sollen am Ende der 2. Klasse Lesen und Schreiben können.Schreiben bedeutet lautgetreu und die Umsetzung erster Rechtschreibregeln.

Eure Kinder haben also noch Zeit!!!!!!

Ich weiß nicht, ob du Schaden angerichtet hast, ich denke nicht! Die Fibellehrgänge richten ja auch nicht bei allen Kindern Schaden an!;-)))

LG

PS Nach den Sommerferien fange ich wieder mit LdS an und ich freu mich total! Es ist so spannend und macht viel Spaß, die Kinder bei ihren Entdeckungen zu beobachten und zu begleiten...aber erstmal folgt ein Abschied *schnief*

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Re: nochmal hochhol - für Elenamama

Antwort von +emfut+ am 20.04.2008, 11:12 Uhr

Wie ich früher schon mal schrieb:

Es gibt Untersuchungen aus skandinavischen Ländern, daß die Reichen-Methode statistisch mehr Legastheniker "produziert" als andere Methoden. Ich habe die Daten der Untersuchungen (Prof. Schulte-Körne hatte das in einer Meta--Studie zusammengefasst) im Netz leider nicht gefunden und meine Unterlagen finde ich jetzt nicht, aber die Unterschiede sind eklatant.
Ich habe dazu einen Vortrag von Prof. Schulte-Körne von der LMU München gehört, der vorher - an der Uni Marburg - das Marburger Rechtschreibtraining entwickelt hat.

Er lehnt die Methode nicht prinzipiell ab, hält sie aber für Kinder mit genetischer Vorbelastung für weniger geeignet.

Fumi hat nach Reichen gelernt - ihre sehr starle Legathenie wurde erst in der 3. Klasse "gemerkt". Vorher hieß es immer: "Es ist normal, wenn das bis zum Ende der 2. Klasse dauert, das kommt noch!" Wir haben mindestens ein Jahr Therapie verpasst. Wenn ich Prof. Schulte-Körne vorher gekannt hätte, wäre ich auch schlauer gewesen, aber ich dachte immer, daß die Lehrerin sich ja sicher auskennt, sie hat das ja studiert.

Es sollte einfach klar sein, daß die Reichen-Methode nicht unumstritten ist. Ich bin mir sicher, daß man die Defizite durchaus ausgleichen KANN. Frage ist, ob das immer geschieht.

Gruß,
Elisabeth.

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