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Geschrieben von crisgon am 09.04.2008, 10:21 Uhr

Früh einschulen?

Hi!
ich bin so durcheinander mit dem Thema "einschulen oder nicht", dass ich langsam verrückt werde. Ich habe auch schon Mal hier zu diesem konkreten Fall gepostet. Es geht um meinen 5-jährigen Sohn, der erst im November 6 wird und somit ein Kann-Kind ist (wir wohnen in NRW, Stichtag 31.7). Er ist kognitiv recht weit, kann lesen (langsam) und schreiben (phonetisch, also nach Lauten). Er schreibt ganze Geschichten. Er rechnet sicher im 10er Raum (nur + und -). Er ist feinmotorisch unheimlich stark, sein Malen insbes. Proportionen und ähnliches ist erstaunlich (dabei bin ich eine absolute Null in Malen und Basteln und Kunst). Die Erzieherinnen haben uns eine Einschulung empfohlen, er nimmt auch seit den Sommerferien am Vorschulprogramm teil.
Aaaaberr...er ist etwas schüchtern, insbes. gegenüber Erwachsenen und größeren Kindern. Er ist sehr verträumt. Und er ist nicht besonders selbstständig - braucht ewig zum Anziehen, zieht gelegentlich die Klamotten falsch rum an, oder vergiss den Schlafanzug auszuziehen und zieht seine Klamotten drüber, oder zuerst den Pulli und dann das T-Shirt, etc. Und er ist von seinen sozialen Fähigkeiten nicht besonders weit, lt. den Erzieherinnen manchmal aggressiv wenn die Kinder was anderes wollen als er. Und er kann nicht verlieren, mensch ärgere dich nicht & co sind eine Qual.
Er selber ist zufrieden im Kiga (zumindest bisher). Er hat dort gute Freunde und geht gerne hin, verabredet sich mit Freunden auch nachmittags mindestens 1-2 Mal/Woche. Allerdings ist er auch ein bisschen ein Einzelgänger, alle spielen etwas zusammen und er mal vor sich hin, nur als Beispiel. Er kann stundenlang in sein Zimmer mit Malen oder Schreiben verbringen. Er hat nichts dagegen im KiGa noch ein Jahr zu bleiben, es bleiben auch 2 gute Freunde von ihm dort. Sein allerbester Freund geht allerdings in die Schule, somit findet er diese Alternative auch OK.
Ich schiebe die Entscheidung ob Einschulen oder nicht seit Oktober vor mich hin. Die Schule würde ihn nehmen, die Tests dort waren kein Problem für ihn.
Aber ich weiß einfach nicht, was das Beste ist. Einerseits glaube ich, dass er am Stoff viel Spaß hätte. Andererseits habe ich Angst, dass er mit den größeren Kindern nicht klar kommt, er wird der Jüngste. Und dass er im Unterricht ausschaltet und in seine Phantasiewelt "wegträumt". Wenn er ein Jahr später hingeht, könnte er sich zu Tode langweilen und deshalb auch viel Quatsch machen. Ach sooo...er geht auch Turnen, Schwimmen und in eine spanischsprachige Spielgruppe (wird 2-sprachig erzogen). Was soll ich machen???
Sorry für Zutexten...ich musste es einfach schreiben!
DANKE!
LG
cristina

 
8 Antworten:

Re: Früh einschulen?

Antwort von Svenni am 09.04.2008, 11:10 Uhr

Hallo Cristina,
ich habe dir auch schon auf dein erstes posting hierzu geschrieben, vielleicht erinnerst du dich. Deswegen will ich mich nicht wiederholen, kannst ja ggf. nachlesen.
Unsere Tochter ist ja ein sehr frühes Kann-Kind (wurde im Januar 08 6 Jahre, geht seit August 07 in die Schule). Ausschlaggebend für ihre Einschulung war aber im Endeffekt ihr felsenstarker Wille, in die Schule zu gehen. Und mit diesem kann sie sich auch jetzt, wenn es mal schwierig für sie ist, wieder motivieren und schaut nach vorn. Wenn sie mit einem weiteren Jahr Kindergarten zufrieden gewesen wäre, hätten wir nicht eingeschult.
Du soltest auch ein wenig an Dich bei der Entscheidung denken; Du machst Dir ja schon jetzt einen derartigen "Kopf", dass Du vermutlich bei den ersten Schwierigkeiten in Selbstvorwürfen aufgehst (ich bin auch so ein Kandidat...). Und natürlich wird es Schwierigkeiten geben und wahrscheinlich nicht nur solche, die "alle Erstklässler eben haben", sondern auch welche, die mit dem Alter Deines Sohnes, bzw. seines sozial/emotionalen Entwicklungsstandes zusammenhängen.
Was ich Dir raten möchte: Mach Dir die Entscheidung schwer, doch wenn Du eine getroffen hast, dann steh dahinter wie eine Eins. Wenn Du Dein Kind einschulst, dann ist es ein Schulkind und Punkt - es wird fortan nach anderen Kriterien beurteilt (zum Bsp. im Punkte Selbstständigkeit) und Du kannst nur schwerlich mit seinem Alter argumentieren (Antwort der Lehrkräfte: Dann hättet Ihr nicht einschulen sollen). Mach Dich darauf gefasst, dass es eine Weile dauern könnte, bis Ihr aus einer "Sonderrolle" herauskommt; so wurde ich zum Bsp. sehr früh schon darauf angesprochen, dass man mit mir häufigeren Kontakt pflegen möchte, da Ronja nun mal noch so jung ist. Ich fand das zwar einerseits klasse, hätte mir jedoch andererseits gewünscht, dass man erstmal schaut, ob so etwas überhaupt notwendig ist. Erst jetzt, gegen Ende des ersten Schuljahres, habe ich den Eindruck, dass mein Kind vollkommen und mit den anderen Kindern gleichberechtigt als Schulkind akzeptiert wird und nicht mehr jedes Problemchen auf ihr Alter geschoben wird - puh, das nervt!
Viele Leute fragen nach den Gründen für die frühe Einschulung und scheuen sich auch nicht, mit Verallgemeinerungen und
Vorurteilen um sich zu werfen. Ich bin da mittlerweile sehr knapp geworden und sage nur noch "du weißt ja anscheinend gut Bescheid, warum fragst du denn überhaupt?" oder ähnliches. Früher habe ich immer viel erklärt, was einer Rechtfertigung gleichkam.
Wenn Du aber entscheidest, dass er weiter in den Kiga gehen soll, dann steh auch dahinter und schau nicht bedauernd zurück; es lässt sich dann nicht mehr ändern und so richtig sicher, ich sagte es schon mal, wird man sich nie sein...dafür ist die Entscheidung einfach zu schwer. Es gibt ja dann auch noch die Möglichkeit des Sprunges, wenn er sich tatsächlich sehr langweilen sollte (was wahrscheinlich ist).
Ich wünsche Dir einen klaren Blick auf Deinen Sohn, den Du Dir nicht von Einschätzungen anderer trüben lassen solltest - Du kennst Dein Kind am besten. Was sagt denn Dein Gefühl?
LG Svenni

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Re: Früh einschulen? (lang)

Antwort von paulita am 09.04.2008, 11:40 Uhr

Liebe Christina
ich kann als Mutter eines total durchschnittlichen Erstklässlers, der mit 6 eingeschult wurde, nur sagen: vieles von dem, was Du an Deinem Sohn siehst, ist durchaus normal für Kinder zwischen 5 und 7. Unser Großer ist zwar ein anderer Typ, aber auch er braucht manchmal - mit 7 Jahren - ewig zum Anziehen, zieht Sachen auch gern mal falsch rum am; auch er versinkt manchmal völlig in seine Auto-, Lego-, Flugzeugwelt und da könnt ne Bombe neben ihm einschlagen, er würde es nicht mitkriegen. Und das kenne ich von ziemlich vielen Kindern, leider vor allem von Jungs in dem Alter. Irgendwie sind sie grad in der Lebensphase oft unfokussiert, hibbelig, flatterhaft. Oder wie auch immer...
Manche Kinder (Menschen) sind auch einfach so; sie sind verträumt, zurückhaltend, sensibel und verletzlich. Das würde ich nicht unbedingt aufs Alter schieben. Wichtig ist natürlich, dass die Umwelt dabei hilft, dass solche Eigenschaften - die ja auch tolle Qualitäten sind - nicht in Probleme umkippen (aus Verletzlichkeit wird dann Harmoniesucht oder die Unfähigkeit, Frust zu ertragen; aus Zurückhaltung eine schwierige Schüchternheit usw.). Meiner Erfahrung nach kann die Schule in diesem Sinne auch ne Erfahrung sein, die die Kinder sehr nach vorne bringt. Unser hat im 'sozialen' Bereich einen Riesensprung getan, von einem Tag auf den anderen. Er hat sich in der Schule von Anfang an so wohl gefühlt, dass er unwahrscheinlich selbstständig geworden ist. Weil das so seine, eigene Welt war. Das hat mich wirklich verblüfft.

Kurzum: ich an Deiner Stelle würde das machen. Außer Deinen Ängsten spricht nicht wirklich was dagegen und vieles dafür. Die Lehrer/innen sind im Umgang mit allerlei Persönchen sehr erfahren und wenn Du mit denen Deine Sorgen besprichst, findet Ihr bestimmt einen guten Weg.

Lg + saludos
Paula

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Re: Früh einschulen?

Antwort von crisgon am 09.04.2008, 13:57 Uhr

Liebe Svenni und Paulita,
vielen Dank für Eure sehr ausführlichen Antworten. Beide haben mir was zu denken gegeben. Ich habe gerade meinen Sohn beim Abholen aus dem KiGa gefragt, ob er lieber in die Schule möchte oder lieber ein Jahr länger im KiGa. Er antwortete wie aus der Pistole geschossen er möchte lieber in die Schule. Daraufhin sagte ich ihn, ob es OK ist, wenn er dann der Jüngste ist. Daraufhin meinte er, nein, er möchte nicht der Jüngste sein, er wartet dann lieber und geht später in die Schule. Hhhmmm...wir werden noch ein bisschen über das Thema grübeln, und spätestens Ende dieses Monats unsere Entscheidung der Schule mitteilen.
Jedenfalls wollte ich Euch beiden ganz herzlich danken!
Liebe Grüße (y muchas gracias, Paulita!)
Cristina

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Re: Früh einschulen?

Antwort von 3wildehühner am 09.04.2008, 16:54 Uhr

hallo!
meine tochter war auch weiter (eine vorzeitige einschulung haben wir aber nie wirklich in erwägung gezogen, weil sie vom februar ist und sie eine nur ein jahr ältere schwester hat, die auch in die schule kam)
sie wollte schon gerne mit 5 in die schule-aber für uns kam das nicht in frage. sie hat sich dann tatsächlich sehr gelangweilt nach der einschulung,ein springen wurde angedacht-letztendlich fiehl die entscheidung dagegen aus und sie wird innerhalb der klasse gefördert.
ich denke aber, dass sie sich dank ihrer schnellen auffassungsgabe auch im jahr vorher gelangweilt hätte.
aber sie ist auch ein sehr ehrgeiziges kind, das nicht gerne verliert und in dem jahr kiga ist sie dahingehend noch gereift.
dazu kam aber auch, dass sie den kiga liebte! sie hat sich dort keinen tag gelangweilt. am ende hatte sie 2 statt 1 mappe und die wenigsten fehltage aller vorschulkinder-weil sie so gerne dort hin ging!sie wollte zwar auch unbedingt in die schule, aber sie hat ihrem kiga dennoch hinterhergeweint.
dort konnte sie nämlich das machen, was ihr spaß machte, wurde gefördert und so angenommen, wie sie ist. sie hat dort den anderen kindern sehr viel geholfen und ist mit auch deshalb sehr beliebt.
dein sohn scheint ja auch nichts gegen den kiga zu haben, er möchte gar nicht in der schule der jüngste sein und er würde sich wahrscheinlich auch dieses jahr bereits langweilen. ich würde ihn noch das jahr in den kiga gehen lassen, da er ja offensichtlich auch noch nicht so scharf auf schule ist. aber das aus der ferne-ich kenne deinen sohn natürlivch nicht und es gibt viele kinder in einen sch***** kiga, die sich dort langweilen und wo dann eine frühe einschulung u.u. besser ist.lg

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Re: Früh einschulen?

Antwort von schneggal am 10.04.2008, 7:37 Uhr

ich denke, ich würde viel vom KiGa abhängig machen. Ist dieser in der Lage ein Kind wie deinen Sohn zu beschäftigen und fühlt er sich wohl, würde ich ihm das Jahr vielleicht noch gönnen und dann wenn es ist ihn relativ bald springen lassen.

Mit dem was er jetzt kann, kann er schon mehr, als die meisten Kinder, die in die Schule kommen, langweilen wird er sich warscheinlich auch, wenn er jetzt in die Schule kommt.
Da er aber scheinbar selbst sogar ein Problem darin sieht, das Baby zu der Klasse zu sein (und gerade Jungs haben damit scheinbar oft mehr Probleme, als die Mädchen), würde ich wenn möglich das eine Jahr noch gönnen.
Ich würde aber mit der Schule vielleicht noch einmal ein Gespräch suchen, ihnen eure Situation und deine Einschätzung mitteilen. Wie steht die Schule zum Klasse überspringen??

lg schneggal

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Re: Früh einschulen?

Antwort von sonnenschein 110 am 10.04.2008, 13:08 Uhr

Ich würd das ehrlich gesagt nicht machen.Sozialverhalten ist in der Schule ganz wichtig.Bedenke, das es da nicht so ruhig und liebevoll zugeht wie im Kindergarten.
Mißerfolge muss es da einfach einstecken können, sonst gibts da echt Probleme.Die Anforderungen sind hoch und die Bewertung meiner Meinung nach ziemlich streng.Die Kids müssen also schon was aushalten können.

Gehen wir mal von 10 Schuljahren aus, was hast du bzw. dein Kind davon, wenn es mit 15 Jahren die Schule beendet????Die Lehrstellensuche wird nicht einfach, vor allem auch, weil es noch mindestens 2 Jahre dauert, ehe er mal den Führereschein machen kann - er ist also nur bedingt flexibel.
Er wird nicht nur der jüngste der Klasse sein, sondern der absolut jüngste. In unserer 2. Klasse sind Kinder, zwischen 7 und 9 Jahren !
Mein Sohn kam mit etwas über 7 Jahre in die Schule und das würd ich immer wieder machen.Die müssen 4-5 Stunden sitzen, der Ranzen ist viiiel zu schwer für einen 5-Jährigen. Ich trag die manchmal sogar von meinem 8 -jährigen noch, weil ich es einfach wahnsinn finde.
Meiner konnte auch schon schreiben und ein wenig lesen. Die haben das im Kiga aber gefördert. Da hat er Vorschularbeitsblätter bekommen und das hat ihm Spaß gemacht.

Mit fällt so viel ein, was dagegen spricht.

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Re: Früh einschulen?

Antwort von glückskugel am 10.04.2008, 17:55 Uhr

Huhu,

wie Du siehst, werden hier die Meinungen immer auseinander gehen. Für beide Seiten gibt es gute und absolut unsinnige Argumente. Und die Kinder sind eh alle verschieden.

Wichtig ist aber: Triff (möglichst bald) eine Entscheidung und teile sie allen Beteiligten mit. Und dann steh dazu! Sonst verunsicherst Du Dein Kind total. Du musst die Entscheidung treffen, nicht Dein Kind. Er kann das nicht, wäre damit total überfordert.

Und: Soooo wichtig, wie die Entscheidung immer hingestellt wird, ist sie dann auch wieder nicht. Vermutlich wird Dein Kind mit beiden Lösungen glücklich werden. Wir haben unsere Tochter früher einschulen lassen und stehen auch heute noch absolut dazu. Aber vermutlich wäre sie auch glücklich, wenn sie erst ein Jahr später in die Schule gekommen wäre. Man kann doch auch vieles abfedern. Also: Mach Dich nicht unnötig fertig.

Das Einzige was ich wahrscheinlich nicht machen würde wäre gegen den Willen der Schule einzuschulen. Denn dann hätte das Kind einen ganz schlechten Stand. Aber das ist ja bei euch nicht so.

LG,
Stefanie

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Re: Früh einschulen?

Antwort von lockersehen am 20.04.2008, 13:53 Uhr

Hallo,
die gleiche Entscheidung musse ich vor 2 Jahren auch treffen Oktoberkind. Konnte schon bald lesen und schreiben nur eben wie bei dir Schüchternheit. Habe mich aber gegen das Einschulen entschieden zumal ihre klassenkameradinnen einige ein Jahr älter gewesen wären und sie die jüngste. Heute würde ich jedem raten der mir diese Frage stellt vorzeitig oder regulär, das Kind nicht zu früh in die Schule zu schicken. Mein Tochter kommt gut mit tut sich leicht und findet die Schule toll. Es gibt soviel neues da kommt wenig langeweile auf. Außerdem hat sie es in der 3 od. 4 Klasse auch mal leichter. Auch wenn früh eingeschulte in der 1 u. 2 Klasse noch leicht lernen aber später... es wird wahnsinnig viel verlangt hängen sie dann doch hinter her. Viel ERfolg bei deiner entscheidung. L.G. lockersehen

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