Geschrieben von glückskugel am 07.11.2007, 8:18 Uhr |
Aussprache und Schreiben
Huhu,
eins gleich vorneweg: Ich will keine Diskussion über die Methode anstoßen, das hatten wir schon und ich werde solche postings dann auch nicht lesen!
So, nun zur Frage: Bei uns wird Lesen-durch-Schreiben mit dem normalen Buchstaben-Einführen kombiniert, d.h. die Kinder lernen bestimmte Buchstaben, die sie dann sicher beherrschen müssen. Darüber hinaus werden sie aber auch angehalten mit der Anlauttabelle selbst Wörter oder Sätze zu schreiben. Das macht meine Tochter inzwischen auch liebend gerne. Was mir dabei auffällt ist, dass ich viele Worte wahrscheinlich ziemlich verkürzt oder falsch ausspreche und meine Tochter dann entsprechend auch. Beispiel: gestern schrieb sie "klettat" (klettert). Und dann natürlich solche Sachen wie "dem" und "den" oder "einem" und "einen". Jetzt fällt mir gerade kein anderes Beispiel mehr ein, aber ihr wisst hoffentlich, was ich meine. Meine Frage an die Experten, was diese Methode angeht: Ist das normal und gibt sich von selbst? Soll ich meine Tochter darauf hinweisen, dass wir manche Sachen wohl etwas undeutlich aussprechen? Das Geschriebene an sich soll man ja wohl eher nicht kritisieren, oder?
LG,
Stefanie
Re: Aussprache und Schreiben
Antwort von MartaHH am 07.11.2007, 8:47 Uhr
Hallo,
bei uns läuft es genauso ab. Das Geschriebene kritisiere ich nicht. Ich habe aber schon thematisiert, dass wir wohl deutlicher sprechen sollten (Wuast, Hunga, Ferd..).
Parallel zum Schreiben versuche ich meiner Tochter Appetit aufs Lesen zu machen. Ich hege die Hoffnung, dass oftmaliges Ansehen der richtigen Schreibweise sich dann auf das eigene Schreiben überträgt. Bisher scheint es zu funktionieren.
Ein neues Problem sind dann aber schlecht redigierte Bücher, in denen es von Schreibfehlern wimmelt. Das ist mir aber erst bei Büchern für etwas ältere Kinder und bei meinen Büchern aufgefallen, nicht bei den Erstlesebüchern.
LG, M.
Re: Aussprache und Schreiben
Antwort von 4+mehr-Mama am 07.11.2007, 9:50 Uhr
Meine zweite Tochter hat auch so gelernt (Löwenzahn und Pusteblume).
Ich habe mich aber auch schon bei meinem Ältesten immer bemüht, sehr deutlich zu sprechen. Im Laufe der Zeit, wenn die Kinde rmehr lesen, werden solche Fehler dann auch weniger, weil sie sich das korrekte Schriftbild beim Lesen einprägen.
LG
Re: Aussprache und Schreiben
Antwort von claudih am 07.11.2007, 11:00 Uhr
ja,
so machen wir es auch. deutlich sprechen, auch wenn es beim vorlesen sehr schwer fällt. angeblich gibt sich das ja mit der zeit, wenn die kidner selber lesen. noch korrigiere ich nicht, aber im 2.halbjahr bekommen die kinder solche kärtchen, mit denen sie selber kontollieren lernen.
noch ist das alles ganz normal. aber selbst die beste aussprache schafft es nicht immer. denn manche worte hören sich so komsich an, daß die kinder sie nicht mehr vestehen.
gruß
claudia
Re: Aussprache und Schreiben
Antwort von RenateK am 07.11.2007, 11:09 Uhr
Ja, das ist völlig normal, auch das Weglassen von Vokalen, das gibt sich mit der Zeit.
Andere Sachen werden dann später ab der 2. Klasse als Regeln gelernt und geht auch nicht anders, weil die meisten Wörter nun mal nicht so geschrieben werden wie gesprochen.
Wenn ein Kind z. B. "Butta" statt "Butter" schreibt, ist das phonetisch korrekt, weil das Wort Butta ausgesprochen wird.
Gruß, Renate
Re: Aussprache und Schreiben
Antwort von paulita am 07.11.2007, 12:06 Uhr
So grundsätzlich: alle Menchen reden - gerade im Deutschen - "undeutlich". Weil die Phonetik kaum der Schrift folgt. Das ist aber kein Problem oder keine Undeutlichkeit, sondern der Normalfall im Deutschen. Anders gesagt: auch wenn man nicht überdeutlich spricht, lernen Kinder korrekt zu schreiben. Wia schprächn alle andehrß als wia schraibän...:-)
paula
Re: Aussprache und Schreiben
Antwort von oeli_bene am 07.11.2007, 13:01 Uhr
Ich dachte immer, im Gegenteil, sei das Deutsche eine relativ phonetische Sprache. Wir sprechen doch fast so, wie wir schreiben (wenn wir uns Mühe geben).
Wir schreiben auch fast wie wir sprechen ("d"/"t"; "v"/"f" und ein paar andere mal ausgenommen).
Wenn ich sehe, wie mein Sohn Französich lernt, mit dem ganzen Buchstaben die man nicht ausspricht, sind ja in einem Wort manchmal mehr als die, die man ausspricht ...
Viele Grüße,
Oeli_bene
Re: Aussprache und Schreiben
Antwort von klosterfee am 07.11.2007, 13:17 Uhr
Unsere Sprache ist keine reine Lautsprache, daher führt der beliebte Spruch "Schreib wie du sprichst" auf direktem Weg in die Rechtschreibhölle und die Kinder werden schnell unsicher. Wir müssen uns imme vor Augen führen, dass die Kinder mit einer Umgangssprache in die Schule kommen und nun die Standardsprache, die erste Fremdsprache, erlernen müssen. Uns fällt es leicht, die richtigen Buchstaben aus einem Wort herauszuhören, weil wir bereits das WORTBILD vor dem inneren Auge sehen. Kinder kennen dieses aber meist noch nicht. Daher sind Übungen wie "Hörst du den Buchstaben vorn, in der Mitte oder hinten" totaler Quatsch und werden nur von Kindern gemeistert, die bereits das Wortbild kennen. Die anderen Kinder sind mit solchen Übungen völlig überfordert und leicht sagt man ihnen dann Hörverarbeitungsprobleme u.ä. nach.
Meine Kinder lernen von Anfang an, dass das deutsche Wort meist aus 2 Silben (1. Silbe betont, 2. unbetont) besteht und dass in der unbetonten Silbe immer ein "e" steckt und kein "a".
@oeli_bene
Antwort von paulita am 07.11.2007, 13:18 Uhr
klar gibt es sprachen, in denen phonetik und graphem weiter auseinanderklaffen als im deutschen (englisch!! französisch usw.). aber schau dir mal spanisch oder italienisch an: da gibt es keine "anlaute" oder umlaute oder drei verschiedene "s"-varianten usw. aber im prinzip ist es so, dass schreiben und sprechen in allen sprachen ziemlich unterschiedlich sind. und trotzdem lernen die meisten kinder korrekt schreiben. oder die schreibweise ändert sich im laufe der zeit.
lg
paula
Re: Aussprache und Schreiben
Antwort von oeli_bene am 07.11.2007, 14:28 Uhr
Mir ist dieses "Schreib' wie Du sprichst" auch etwas suspekt (von Wortschatz, Satzbau und Grammatik mal ganz abgesehen).
Aber ist das nicht das Konzept der "Lesen durch Schreiben"-Methode?
oeli_bene
p.s. Das mit der unbetonten Silbe ist ein guter Merksatz.
p.s.s. zu "Butter" und "Butta" fällt mir folgende Geschichte ein: Mein ältester Sohn hat einen Freund namens Alexander. Im Kindergarten gab es noch einen Alexander, mit englischen Eltern. Für Amaury war der "deutsche Alexander" immer AlexandA, der "englische" AlexandER. Er verbesserter mich immer, wenn ich den "englischen" Alexander schön deutsch (oder hessisch?)als AlexandA bezeichnet habe. Das widerspricht ein bisschen dem, was ich vorher gesagt habe aber ich fand es immer lustig, weil ich den UNterschied wirklich nicht gehört habe. ("Ich habe mit Alexander gespielt. "; "Mit Alexander?"; "Nein, mit Alexander!"; "Ach so, mit Alexander."; "NEIN !!! Mit Alexander.)
Re: Aussprache und Schreiben
Antwort von marie-claire am 07.11.2007, 15:21 Uhr
Hi
also wir lernen nicht nach dieser Methode.
Unser Lehrer kritisiert so gar oft das unsere Kleine die Buchstaben nicht richtig hört.
z.B, Lampe... das P raushören....
lg
doreen