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Geschrieben von Foreignmother am 31.01.2008, 15:30 Uhr

An die Lehrerinnen: Lesen geuebter Texte?

Hallo,

nachdem ich in einem Beitrag etwas von geuebten Lesetexten gelesen hatte, heute einmal eine Frage an die Lehrerinnen unter Euch:

Was bringt das Lesen geuebter Texte genau?

Diese Frage ist nicht provokant gemeint, es interessiert mich zur Zeit sehr.

Wenn ich mit meinem Sohn einen Text ein paar Mal gelesen habe, kann er ihn auswendig und "liest" ihn fluessig. Allerdings ist dies oft eher auswendig gelernt als wirklich gelesen, wie man dann an Stellen erkennt, die ganz knapp "daneben" sind, aber auch mit dem "falschen" Wort den richtigen Sinn ergeben (sehr schoenes Beispiel dafuer das Dr. Seuss Buch "Green Eggs and Ham", wo oft zwischen "do", "will", "would" resp. "like" und "eat" gewechselt wird). Wenn ich ihn darauf aufmerksam mache, "kann" er dann auch das richtige Wort lesen, aber er tut es nicht unbedingt von selber.

Was wird denn nun dabei geuebt, lesen oder eher auswendiglernen? Wenn ich davon ausgehe, dass es einen Grund geben muss, dass Texte in der Schule "lesen gelernt" werden, muesste es ja auch etwas fuer das eigentliche Lesen bringen, aber was?

Etwas ratlos und in der Hoffnung auf viele klaerende Antworten,

Eure

FM

 
11 Antworten:

Re: An die Lehrerinnen: Lesen geuebter Texte?

Antwort von dhana am 31.01.2008, 16:29 Uhr

Hallo,

ich bin zwar keine Lehrerin und ob meine Erklärung stimmt weiß ich auch nicht.

Aber überleg mal wie du liest - liest du wirklich Buchstabe für Buchstabe zusammen oder erkennst du Wortbilder?
Ich denke bei dem üben schon bekannter Texte geht es genau um diese Wortbilder - und nur wenn man die auf den ersten Blick erkennt, kann man irgendwann auch unbekannte Texte (mit bekannten Wortbildern) flüssig lesen.
Das zusammenschleiffen ist natürlich auch wichtig und muß auch geübt werden - man muß sich ja schließlich auch unbekannte Worte erschliessen können.

Grüße Dhana

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Re: An die Lehrerinnen: Lesen geuebter Texte?

Antwort von Pemmaus am 31.01.2008, 16:30 Uhr

Ich beobachte dieses Auswendiglernen bei meiner Tochter auch.

Aber ich habe festgestellt, dass Wörter, die immer wieder lesen geübt werden und dann zwar auswendig gekonnt werden, auch in fremden Texten schneller erfasst werden.

LG
Pem, die aber keine Lehrerin ist.

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Ergänzung ...

Antwort von Pemmaus am 31.01.2008, 16:35 Uhr

Nur so zum Nachdenken:

Meine Tochter hat ein Disney Buch "König der Löwen". Als ich ihr das das erste Mal vorgelesen habe, kam ich mir vor wie ein Leseanfänger. Der Satz ging irgendwie immer anders zu Ende, als das im normalen Sprachgebrauch wäre.

Sie liebte dieses Buch, ich hasste es. Aber nach dem zigsten Mal vorlesen, wusste ich auch, wie diese Sätze zu Ende gehen... und las das Buch fließend vor!

... und ich bilde mir ein, dass ich lesen kann!

LG
Pem

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Re: An die Lehrerinnen: Lesen geuebter Texte?

Antwort von Eleanamami am 31.01.2008, 17:55 Uhr

Hallo

"Was bringt das Lesen geuebter Texte genau?"

Das kann ich dir auch nicht so genau sagen, was es den Kolleginnen bringt....ich lese mit meinen Schulanfängern keine geübten Texte, sondern nur alternentsprechende Sachbücher oder aus der Regenbogenlesekiste.
bei uns heißt es nicht: " Übt lesen!", sondern " Wir lesen!" Das heißt, lesen soll uns Spaß machen, wir wollen interessante, erstaunliche, witzige..... Dinge erfahren und nicht immer dasselbe lesen. Deshalb gibt es keine Übetexte, sondern richtige, informative Texte....

Ich denke, das Auswendiglernen ist eine Strategie der Kinder, weil sie für flüssiges Lautlesen gelobt werden.....Was dies bringt??? Ich glaube nichts. Außer das die Kinder lernen, mit Strategien kann man unter Umständen ganz gut fahren....bedenklich....

LG

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Re: An die Lehrerinnen: Lesen geuebter Texte?

Antwort von +emfut+ am 31.01.2008, 19:48 Uhr

Unsere Schule macht jedes zweite Jahr an einem Lesewettbewerb mit. Und auch sonst gibt es immer wieder Aktionen, wo vorgelesen wird. Am Projekttag lesen die Dritt- und Vierklässler den Erst- und Zweitklässlern etwas vor. Die Kinder lieben das. Die Großen sind vorher immer stundenlang in der Bibliothek, um auch ja ein tolles Buch auszusuchen. Und die Kleinen können das sehr genießen.
Außerdem gibt es eine Vorlese-AG, wo freiwillige HelferInnen den Kindern etwas vorlesen. Die AG ist immer überlaufen.

Die Basis für gutes Vorlesen ist es, den Text vorher zu üben.

Für mich ist Vorlesen eine "Kunst" an sich. Ob es wichtig ist, um Lesen zu lernen, kann ich nicht sagen. Aber auch Vorlesen sollte man können, finde ich.

Ich lese selber vor in der Vorlese-AG und kann definitiv sagen, daß ich mit einem ungeübten Text dort gar nicht aufschlagen brauche. Die Kinder merken das und es ist einfach nicht so schön, dem zuzuhören.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: An die Lehrerinnen: Lesen geuebter Texte?

Antwort von Eleanamami am 31.01.2008, 20:47 Uhr

"Aber auch Vorlesen sollte man können, finde ich."

Ja, finde ich auch, zumindestens in meinem und vielen anderen Berufen, als Mama und Vorlesemutter....
Aber es ging um Lesetexte, vorzugsweise schwachsinnige Texte aus Fibeln, die die Kinder üben sollen und dann auswendig lernen.....

Die Kunst laut vorzulesen sollte " trainiert" werden, wenn die Kinder sinnerfassend lesen können und nicht umgedreht. Das funktioniert nämlich nicht!

LG

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Re: An die Lehrerinnen: Lesen geuebter Texte?

Antwort von +emfut+ am 31.01.2008, 21:19 Uhr

Zitat:
"Aber es ging um Lesetexte, vorzugsweise schwachsinnige Texte aus Fibeln, die die Kinder üben sollen und dann auswendig lernen....."

Wo liest Du das?

Im Ausgangsposting ging es ganz neutral um geübte Texte. Foreignmother sprach sogar von einem Vorlesebuch von Dr. Seuss, den meine Kinder und ich sehr mögen und den ich auch in der Vorlese-AG schon mehrfach vorgelesen habe. Nirgendwo steht was von dümmlichen Fibeltexten. Und Dr. Seuss mit dümmlichen Fibeltexten in einen Topf zu werfen ist für mich als erklärten Fan fast schon so etwas wie Majestätsbeleidigung ;-).

Gruß,
Elisabeth.

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Re: An die Lehrerinnen: Lesen geuebter Texte?

Antwort von Eleanamami am 01.02.2008, 6:36 Uhr

Ok. lesen können hilft in der tat auch manchmal. Du hast Recht.....

Ich bin von der gängigen Praxis in D ausgegangen.Und da ich das genannte Buch nicht kenne, werde ich es natürlich mit unseren Fibeln nicht vergleichen...die sind soweiso unvergleichbar....

Sorry!!!!

LG

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Dr. Seuss...

Antwort von like am 01.02.2008, 11:38 Uhr

...ist echt toll. Auch auf Englisch sehr zu empfehlen, um Kindern Englisch näher zu bringen (vorlesen, Satz für Satz übersetzen, nochmal vorlesen - und schon verstehen sie es....).

Zum Lesen an sich: Ich über mit meiner Tochter aber zur Zeit auch immer nur interessante, fremde Texte - nur so macht es ihr Spaß - sie würde sich bedanken, ein Buch zweimal lesen zu müssen ;-)). Da prägen sich die Wortbilder auch ein. Gottseidank lernt sie durch lesen durch schreiben und muss keine Fibel benutzen - die find ich auch einfach schrecklich, zumindest die Lesebücher für die erste Klasse - später werden sie ja Gott sei dank interessanter.

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@Eleanamami (und natuerlich auch an alle anderen)

Antwort von Foreignmother am 01.02.2008, 16:44 Uhr

Wenn Du mit Deinen Kindern aus altersentsprechenden Buechern oder aus der Buecherkiste liest, wirst Du ja vielleicht auch das ein oder andere Mal ein Buch mit ihnen wiederlesen, denke ich (z.B. wenn eines der Kinder es sich aussucht).

1. Beobachtest Du, dass die Kinder es beim zweiten (oder x-ten) Mal lesen besser koennen?

2. Wenn ja, ist das gut?

Mir geht es nicht um Lob, ein Buch vorgelesen zu haben, sondern schlicht um das Lesenlernen. Da wir nicht im deutschsprachigen Bereich sind, lernt mein Sohn es sowieso nur durch Kinderbuecher und Aufschriften auf Alltagsgegenstaenden (die deutschen Teile), insofern kann ich zu Fibeltexten auch nix sagen.

Im uebrigen: Im Englischen und Franzoesischen wird das Lesen ohnehin durch "auswendiglernen" von Wortbildern gelernt, da man dort gar nicht Buchstaben verschleifen kann, insofern wird wohl in jedem Fall ein gewisser Lerneffekt da sein, oder?

Vielen Dank bereits fuer die Antwort

FM

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Re: @Eleanamami (und natuerlich auch an alle anderen)

Antwort von Eleanamami am 01.02.2008, 18:07 Uhr

Ich kann darauf eigentlich schlecht antworten....es gibt bei mir keinen herkömmlichen Leseunterricht.Ich führe keine Buchstaben ein und die Kinder müssen nicht vorlesen, es sei denn sie wollen es.
Wir beschäftigen uns mit Themen oder Fragen der Kinder. Wenn sie was zum Bsp. über Erdmännchen wissen wollen, suche wir nach Texten....daran lesen sie und manchmal erzählen sie den anderen davon oder malen ein Plakat oder bereiten ein kleines " Referat" vor.....
Sie lesen, weil es bei uns von Anfang an eine Funktion hat! Informationsfunktion! Oft lesen sie auch nur so aus Spaß, weil ihnen das Buch gefällt.....dann erzählen sie mir manchmal davon, einige wollen auch vorlesen, mir, der lesemutter oder anderen Kindern.....

Verstehst du...ich kann sagen, ob ein Kind sinnerfasssend lesen kann ( weil es eben die Info über die Erdmännchen erfasst hat)aber ich kann nicht sagen, ob sich das Lesen von der letzten Woche zu heute verbessert hat.Wir lesen nicht laut, weil das kein Lesen ist!


Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du sehr unsicher bist!!!!! ;-)
Hast du Angst, dein Kind wird es nicht lernen????? Jedes gesunde Kind lernt lesen, nur jedes Kind auf eine andere Art und Weise und die können wir nicht beeinflussen, nur Bedingungen schaffen ( wie auch beim Sprechenlernen)

Wenn dein Kind sich freiwillig, so wie du beschrieben hast, mit den Wörtern beschäftigt, wird das vielleicht sein Weg sein.......

LG

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