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Geschrieben von magistra am 16.02.2024, 5:57 Uhr

Kosten für Bildung

Angeregt durch den Beitrag mit der Abifeier und auch durch den mit der Studienfahrt…
Natürlich kann man immer weiter weg fahren, natürlich kann man die schönste Location nehmen, das bessere Essen, die coolere Deko…
Ich für meinen Teil bin sehr froh, dass an unserer Schule von Schulleitungsseite sehr früh mit der Orga-Gruppe gesprochen wird und auf die Vorteile einer hier so verachteten Turnhallenfeier hingewiesen wird.
Ich verstehe, dass gerade gut situierte Eltern, die auch Konfirmationen/Kommunionen/Jugendweihen/Schulanfang wie kleine Hochzeitsfeiern vorbereiten, diese Feier zu etwas Besonderem machen wollen. Ich verstehe sogar, dass es am einfachsten ist, dieses Besondere durch Geld zu erreichen.
Als jemand, der beruflich wirklich auf vielen sehr unterschiedlichen dieser Feiern war (und im letzten Jahr auch mal als Mutter), kann ich euch sagen, dass es grauenvolle, sehr teure Feiern gibt und grauenvolle billige und das Gegenteil auch.
Was ich nicht verstehe: Auch wenn viele es nicht sehen wollen und von einer gut situierten Elternschaft sprechen, gibt es an jeder Schule, abgesehen von Eliteprivatschulen, Familien, bei denen am Ende des Monats das Geld knapp ist, die manchmal nicht wissen, wie sie Schulhefte finanzieren sollen, für die jede Schulfahrt trotz finanzieller Unterstützung ein Risiko darstellt. Ich weiß das einerseits beruflich, andererseits in nicht ganz so dramatischem Ausmaß aus meiner eigenen Kindheit, da ich selbst aus einer Familie stamme, wo sehr aufs Geld geschaut werden musste.
Ich würde mich einfach über mehr Empathie freuen, denn es gibt einige Familien, die ihre Kinder eben nicht aufs Gymnasium schicken, da es teurer ist als andere Schularten. Mit ein Grund, warum Deutschland bei sozialer Bildungsgerechtigkeit so schlecht abschneidet.
Und, Leute, das sind nicht die, die sich beschweren, da ist nämlich die Scham zu groß. Das sind die, die dann eben vor der Schulfahrt krank werden, oder die dann eben nicht kommen oder wo nur ein Elternteil kommt, während am Nebentisch drei Geschwister, Eltern und Großeltern mitfeiern…
Ja, die Zeugnisverleihung ist an den meisten Schulen kostenfrei, aber de facto schließen Feiern mit einem Eintrittsgeld von knapp 100 Euro pro Person Menschen aus.
Es gibt übrigens vielfältige Lösungen, die ich erlebt habe. Einmal gab es ein Patenschaftsprojekt, da haben Familien, die es sich leisten konnten zwei oder drei Karten mehr gekauft, die an Familien verteilt worden sind. Einer unserer Jahrgänge hat das Essen ganz kostenfrei bekommen, da sie mit einem Gastronomieausbilder Kontakt hatten, und natürlich sind die Schulaula, die Turnhalle oder der Gemeindesaal billiger als eine Partylocation.
Ist es nicht wichtiger, dass alle mitfeiern können?
Und, ich bin gern zu einer ernsthaften Diskussion bereit, aber bitte, bitte verkneift euch das Argument, man kann ja drei Jahre vor dem Abitur beginnen, kleine Beträge für die Abifeier zurückzulegen…
PS Wenn man sich die Schüler:innen anschaut, die in diesen Party-Orga-Gruppen sitzen und es wahrlich nicht leicht haben, sind das eben oft Kinder aus sehr gut situierten Haus, denen die Empathie fehlt (no judging!).

 
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