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Geschrieben von Hexhex am 01.09.2012, 12:40 Uhr

Nochmal zu Sexszenen in Büchern - gönnt Euren Kinder doch die Kindheit!

Ich kann nicht verstehen, wieso 13-jährige schon Erwachsenenbücher lesen dürfen sollten und manche Mütter hier das völlig normal finden. Was ist an der Kindheit so grässlich, dass wir sie unbedingt verkürzen müssen? Indem wir Kindern gar nicht früh genug alles "bieten" wollen, zum Beispiel: Popsongs statt Kinderliedern schon für Dreijährige, Reitunterricht für Vierjährige, Harry-Potter-Bücher für Sechsjährige (obwohl sie laut Rowling für Kinder in Harrys Alter geschrieben sind), Nachrichten mit verstümmelten Leichen für Siebenjährige, Lippenstift und Nagellack für Neunjährige, die BRAVO für Zehnjährige (wo schon alle Sexpraktiken ausführlich erklärt werden), Polster-BHs für Mädchen, die noch nicht einmal einen Busen haben, und natürlich Erwachsenen-Romane mit ausgiebigen Sex-Szenen für Dreizehnjährige.

WAS genau geht in den Köpfen solcher Eltern vor, frage ich mich. Worin genau liegt hier die Bereicherung fürs Kind oder den noch sehr jungen Teenager? Es gibt inzwischen von Soziologen schon Bücher darüber, dass die Kindheit nicht nur verkürzt, sondern sogar abgeschafft zu werden droht. Klingt unmöglich, ist es aber nicht. Bis vor ca. 150 Jahren gab es keine Kindheit: Kinder trugen Erwachsenen-Kleidung in klein, arbeiteten auf dem Feld und im Bergwerk, genossen keinerlei Sonderrechte. Ähnlich ist's ja in vielen Ländern der sog. Dritten Welt bis heute. Kindheit ist etwas, das geschützt werden muss. Und zwar auch dadurch, dass wir Kindern einen Raum bieten, indem sie vor zuviel Erwachsenenwelt (Sex, Gewalt etc.) noch bewahrt sind - natürlich altersgemäß und nicht übertrieben.

Ich finde, wir nehmen Kindern viel weg, wenn wir ihnen alles viel zu früh "bieten" wollen. Zum Beispiel den Genuss, den das richtige Hobby, das richtige Buch, der richtige Film im richtigen Alter bieten. Zu frühe Hobbys werden allzu oft aufgegeben, weil das Kind motorisch noch nicht reif genug dafür ist, altersgemäß noch nicht genug Durchhaltevermögen hat, oder weil es die normalen unangenehmen Erfahrungen (vom Pony fallen, sich beim Sport auch mal verletzen usw.) noch nicht wegstecken und trotzdem weitermachen kann. Zu frühe Bücher verunsichern Kinder, oder Kinder entnehmen ihnen nur die wenigen Dinge, die sie verstehen, überlesen das Andere aber, was schade ist. Zu frühe Bilder von Gewalt schaden, weil sie überfordern und nicht verarbeitet werden können. Das gilt auch für Sexpraktiken, mit denen 13jährige nichts anfangen können und die sie daher befremden und eher ängstigen.

So, dieses Plädoyer, das sich natürlich nur an die voreiligen unter den Eltern richtet, musste ich einfach mal loswerden.

LG

 
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